Auf die Größe kommt es an: Vergleichstest New Nintendo 3DS und 3DS XL

Nintendo_3DS_Teaser

Mit den neuen 3DS-Modellen hat Nintendo die tragbare Spielekonsole zwar nicht neu erfunden, aber entscheidend verbessert. Sie stellen den Anwender allerdings vor die Qual der Wahl. Für welches 3D-Gerät soll man sich entscheiden, die kompaktere Variante oder das größere XL-Modell? Jede besitzt gegenüber dem Konkurrenten aus eigenem Haus Vor- und Nachteile, die wir uns angeschaut haben.

Die Neuigkeiten im Schnelldurchlauf

Gegenüber der Vorgängergeneration bieten die New 3DS-Modelle einige sinnvolle Änderungen wie einen schnelleren Prozessor, mit 256 MB mehr Arbeitsspeicher, zwei neue Schulter-Buttons, einen zusätzlichen Analogstick, NFC für die einfache Koppelung von amiibo-Figuren sowie eine zuverlässigere 3D-Darstellung. Hierfür trackt die Frontkamera unterstützt von einem Infrarotsensor im 3DS den Kopf des Spielers und führt das Bild nach, sodass bei leichten Kopfbewegungen der 3D-Effekt erhalten bleibt. Weitere Kleinigkeiten wie die Verwendung von microSD-Karten für die Speicherung, eine automatische Helligkeitsregelung und Video-Abspiel-Fähigkeiten des Browsers halten zudem Einzug in Nintendos tragbare Systeme. Eine letzte Neuerung bleibt dem kleinen 3DS vorbehalten: Front- und Rückblende sind wechselbar, sodass man das Design individualisieren kann.

Nintendo 3DS klein

Wegrationalisiert hat Nintendo hingegen den physischen WLAN-Schalter: Um das WLAN an- oder abzuschalten, muss man ins Home-Menü gehen. Ebenfalls gespart hat sich Nintendo einen Netzadapter, was für lange Gesichter sorgen kann. Wir wussten zwar, dass wir einen benötigten, das bestellte Modell (Originalnetzteil) war aber defekt. Ärgerlich: Nintendo verwendet einen eigenen schon vom alten 3DS-Modell bekannten Stecker. Dieser passt zwar, wer keinen alten DS besitzt, muss bei der Neuanschaffung den Stecker mitbestellen.

Nintendo 3DS Hinten

Ebenfalls ungenügend im Jahr 2015 ist die Unterstützung von WLAN lediglich nach den Protokollen b/g. Gerade umfangreichere Spiele-Downloads dauern aufgrund der niedrigen Übertragungszeit somit auch in schnellen Netzen ziemlich lange.

Kompatibilität: Voll DS

Da dem New 3DS wie auch dem Vorgänger ein Gameboy-Advanced-Slot fehlt, lassen sich diese alten Titel nicht auf dem 3DS zocken. Er unterstützt aber alle DS-Spiele, womit einem eine ansehnliche Bibliothek zur Verfügung steht. Spezielle Spiele für die New-3DS-Modelle sind noch Mangelware, mehr als Xenoblade Chronicles 3D haben wir nicht entdecken können. Allerdings profitieren manche „alten“ 3DS-Titel von der schnelleren Hardware oder dem C-Stick.

Nintendo 3DS Vorne

3D: Pixel für Pixel

Die neuen Nintendos zeigen den aus der Vorgängergeneration altbekannten Aufbau: Oben befindet sich der größere Spielebildschirm, der sich auf 3D umschalten lässt, die untere Hälfte bietet neben den Bedienelementen einen etwas kleineren Touchscreen. Beide Bildschirme fallen beim XL größer aus als beim kompakteren Bruder. Bei der Auflösung nehmen sich die Modelle Nintendo 3DS und 3DS XL hingegen nichts: Der obere Bildschirm zeigt 800 x 240 Pixel, bei der 3D-Darstellung sind es 2 x 400 x 240 Pixel, um das stereoskopische Bild zu erzeugen. Die Folge: Beide Spielekonsolen stellen ein pixeliges Bild dar. Beim größeren Nintendo fällt das noch mehr auf: Die Pixeldichte beträgt beim 4,88 Zoll großen oberen Bildschirm 171 ppi, bei 3D sind es nur noch 96 ppi.

Der größere Nintendo 3DS XL zeigt im 3D-Modus ein extrem pixeliges Bild.

Der größere Nintendo 3DS XL zeigt im 3D-Modus ein extrem pixeliges Bild.

Der kleine New Nintendo 3DS erkämpft sich dank des kleineren 3,33 Zoll Displays einen sichtbaren Vorteil: Hier sind es deutlich schärfere 251 respektive 140 ppi. Die Qual der Wahl: Klein und weniger pixelig oder groß und sehr pixelig? Das Urteil bei uns ist einhellig: Der große Bildschirm macht letztlich mehr Spaß und bietet mehr Übersicht, gerade bei der Darstellung vieler kleiner Symbole. Auch der 3D-Effekt kommt beim größeren Bildschirm etwas besser zur Geltung und der Sweet Spot ist größer: Man rutscht nicht so schnell aus der Sensorerfassung heraus.

Nimm mich mit … Spieler auf Reisen

Als tragbare Spielekonsole für unterwegs taugen beide Modelle, wobei der kleine Nintendo 3DS naturgemäß deutliche Vorteile verbuchen kann. Schließlich fällt er nicht nur kompakter aus, sondern bringt auch weniger Gewicht auf die Waage: 252 g stehen 332 g beim XL-Modell gegenüber. Einen Teil des Gewichtunterschiedes macht der Akku aus, der vom XL mit 1700 mAH auf 1400 mAH beim kleinen Modell schrumpft. Die Akkulaufzeit ist bei beiden Modellen recht ähnlich, da der größere Bildschirm des XL mehr Strom benötigt. Nintendo nennt eine Laufzeit von 3,5 bis sechs oder sieben Stunden mit 3DS-Spielen, bei DS-Spielen sollen die kleinen Tragbaren bis zu zehn respektive zwölf Stunden durchhalten.

Bedienung, bitte!

Links die Tasten vom 3DS XL, auf der rechten Seite die farbigeren Bedienelemente vom 3DS.

Links die Tasten vom 3DS XL, auf der rechten Seite die farbigeren Bedienelemente vom 3DS.

Eine Schrumpfkur mussten auch die Bedienelemente hinnehmen und der in der vorderen Rahmenkante versteckte Stift. Ergonomisch besitzt das Nintendo 3DS XL auf diesem Gebiet dann deutliche Vorteile, falls man etwas größere Hände besitzt. Haptik und Druckpunkt sind aber vergleichbar, beim C-Analogstick auf der rechten Seite sogar identisch. Der Analog-Stick auf der linken Seite erscheint uns dagegen beim größeren Modell etwas weicher auszufallen. Spieltechnisch macht dies keinen Unterschied. Ebenso wenig wie die Farbgebung: Beim kleinen Modell sind die Tasten vollständig eingefärbt, beim XL hingegen nur farbig beschriftet. Reine Geschmackssache, was einem lieber ist.

Der Nintendo 3DS XL erhält einen größeren Stift, der griffiger in der Hand liegt.

Der Nintendo 3DS XL erhält einen größeren Stift, der griffiger in der Hand liegt.

Ergonomischer fällt bei der XL-Variante die Eingabe auf dem größeren Touchscreen aus, da man mit den Fingern die Schaltflächen etwas besser trifft. Gerade bei der Texteingabe greift man beim kleineren Modell dann doch lieber zum Stift.

Fazit

Letztlich kann man die simple Rechnung aufmachen: Ältere Spieler mit größeren Händen und etwas schlechterer Sehstärke greifen beherzt zum Nintendo 3DS XL. Das kleine Modell lohnt sich nur, wenn man auf größtmögliche Kompaktheit, die etwas schärfere Darstellung, ein paar gesparte Euro und die wechselbare Rückplatte Wert legt. Das sind zwar einige Argumente, die aber gegen die bessere Ergonomie, den eindrucksvolleren 3D-Effekt und die erhöhte Immersion durch den größeren Bildschirm zurückstehen müssen.Nintendo 3DS XL Vergleich

Für beide Geräte gilt allerdings: Die Anschaffung lohnt sich nur dann, wenn man auf die Nintendo-eigenen Titel wie Zelda und die diversen Marios nicht verzichten will. Dafür zahlt man allerdings gutes Geld, denn gerade die Spiele für Nintendos Unterwegs-Spaßmaschinen schlagen mit etlichen Euro zu Buche. Was mich nach langer Abstinenz von der Nintendo-Welt überrascht hat: Das Remake des alten Titels The Legend of Zelda: A Link Between Worlds kann auch heute fast so überzeugen wie das ursprüngliche Spiel auf dem alten SNES. Es gibt sie also wohl tatsächlich, die Nintendo-Magie.

 

Beide Nintendo 3DS Konsolen gibt es bei uns im Shop, die passenden Spiele wie Zelda, Mario Kart und viele andere findest du hier.

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