Intel Skylake: Was bei einem Upgrade zu beachten ist

Intel Skylake: Was bei einem Upgrade zu beachten ist

Skylake

Mit neuen Prozessoren folgt auch oft ein Umbruch in den weiteren Komponenten. Intels 6. Generation der Core i Prozessoren – auch als ‚Skylake‘ bekannt – ändert hier fast alles: Benötigt werden für ein Upgrade nicht nur die neue CPU, sondern auch neuer Arbeitsspeicher, ein neues Mainboard und unter Umständen ein neues Netzteil. Die Neuerungen und was Ihr genau für ein Upgrade eures Desktop-PCs benötigt habe ich euch einmal hier zusammengefasst.

Der Prozessor

Der Kern des Ganzen. Intel bietet mit der Skylake-Architektur vom günstigen Einsteiger Pentium Prozessor, bis hin zum High-End Modell Core i7 für Übertakter, ein breites Spektrum an Modellen. Ob das gewünschte Modell passt, erkennt Ihr sowohl am Sockel, als auch an der Zahlencodierung im Namen. Zum einen setzen die aktuellsten Modelle auf den Sockel 1151, zum anderen beginnen die Modellnummern mit einer 6 – also z.B. Intel Core i3-6100 oder Intel Core i7-6700K. Eigentlich ganz einfach, oder? 🙂

Intel

Welchen Prozessor man genau nimmt hängt vom Einsetzzweck und Geldbeutel ab. Ein Core i3 eignet sich gut für moderate Nutzer: Einfachere Anwendungen, Surfen im Web, Videos ansehen, all das ist mit einem Core i3 bereits problemlos möglich. Der Core i5 ist die gesunde Mitte aus günstigem Preis und viel Leistung und eignet sich für fast alles. Auch Gaming ist damit in der Regel kein Problem. Nur die allerwenigsten Spiele benötigen mehr Leistung. Ein Core i7 richtet sich dagegen eher an die Enthusiasten und Gamer – maximale Leistung, dafür aber auch deutlich teurer. Die K-Modelle wie der Core i5 6600k oder Core i7-6700k besitzen einen offenen Multiplikator und können damit einfach übertaktet werden – entsprechendes Wissen und Können vorausgesetzt.

Bei Gamern beliebt sind auch die Intel Xeon Prozessoren, da sie die Leistung eines Core i7 Modells zum etwas günstigeren Preis bieten. Dies ist laut den aktuellen Informationen bei den v5 Versionen der Xeon E3 aber wohl leider nicht mehr möglich.

Das Mainboard

Das Herzstück eines jeden PCs, daher früher auch gerne als „Motherboard“ bezeichnet. Entscheidend ist hier der richtige Sockel samt Chipsatz. Intels neueste Generation setzt auf den Sockel 1151, während Haswell noch auf den Sockel 1150 setzte. Hier ist ein Wechsel daher Pflicht.

Bei der Wahl des Chipsatz kommen noch mehr Faktoren hinzu, die ich hier jetzt nicht im Detail erläutern will – das würde den Rahmen sprengen. In aller Kürze: Die Chipsätze reichen aktuell von B150 (Einsteiger) bis  Z170 (obere Mittelklasse bis High-End), dazwischen gibt es noch die H110 und H170 Modelle (Mittelklasse). Welches das richtige ist, entscheiden einerseits das Budget und andererseits der geplante Einsatzzweck des Systems. Für ein reines Office-System genügt in der Regel ein B150 Board, während Gamer besser in ein Z170 Modell investieren sollten.

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Wichtig ist auch zu beachten, welchen Arbeitsspeicher das neue Mainboard unterstützt. DDR4 ist derzeit der aktuellste Standard und wird daher von den meisten Sockel 1151 Mainboards verwendet. Es gibt darunter aber auch Modelle, die noch auf DDR3 Speicher setzen. Das ist bei einem Upgrade zwar erst einmal günstiger, aber langfristig keine gute Investition. Alte Technik ist nie eine gute Investition ;).

Werft auch immer einen Blick in die Kompatibilitätslisten der Hersteller, dort findet ihr eine genaue Auflistung, welche Komponenten mit eurem Mainboard kompatibel sind. Dort nicht aufgeführte Komponenten können zwar funktionieren, müssen aber nicht.

Der Arbeitsspeicher

Wie beim Mainboard schon angeschnitten ist auch dieser neu: DDR4 statt DDR3, für schnellere Übertragung und vor allem auch höhere Kapazitäten pro Modul. Wo bei DDR3 Speicher mit 8GB Modulen Schluss war, kann DDR4 derzeit bis zu 16 GB pro Modul bieten – auch wenn diese Module im Moment noch schwer zu finden sind.

DSC08258Wichtig ist also DDR4 Speicher zu nutzen, welche Taktung ist wie beim Mainboard-Chipsatz vom Einsatzzweck, Budget und Prozessor abhängig. Mindestens sollten RAM und Speichercontroller im Prozessor gleichauf liegen, schneller darf der RAM aber natürlich auch sein. Die Bandbreite reicht hier von DDR4-2133MHz bis hin zu DDR4-3200Mhz, per Übertaktung sind sogar noch höhere Frequenzen möglich.

Auch hier empfiehlt sich vor dem Kauf auf jeden Fall ein Blick in die Kompatibilitätsliste des Mainboard-Herstellers, ob der gewünschte Arbeitsspeicher zum Mainboard passt. Nicht miteinander verträgliche Kombinationen können zu Instabilität führen.

Das Netzteil

Auch wenn es banal klingt, gibt es beim Netzteil einen Punkt auf den man achten muss: Intel hat mit der 5. Generation Core i Prozessoren („Haswell“) die neuen C6 und C7 Sleep-Modi eingeführt, die einen besonders stromsparenden Sleepmodus ermöglichen. Auch die neuen Skylake Prozessoren verwenden diese C6/C7 states. Unterstützt das aktuelle Netzteil diese Modi nicht, kann es zu Problemen bis hin zum Defekt kommen. Das lässt sich zwar durch deaktivieren dieser Modi um BIOS teilweise beheben, aber auch dann kann es immer noch zu Problemen kommen.

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Ob euer Netzteil diese Sleep-Modi unterstützt erkennt Ihr in der Regel daran, ob der Hersteller es als „Haswell ready“ oder „Haswell certified“ angibt.

SSDs, Festplatten und Laufwerke

Hier ist an sich nichts weiter zu beachten. Normale SATA Festplatten, SSDs und Laufwerke funktionieren auch weiterhin problemlos. Wenn noch Platz im Budget ist wäre aber der Umstieg auf eine neue SSD nach NVMe-Standard empfehlenswert. Dazu ist lediglich ein Mainboard mit PCIe-SSD Slot nötig, was auf die meisten Z170 Modelle zutrifft. Vorteil dieser neuen SSDs, wie der Samsung SSD 950 Pro NVMe, sind die deutlich gesteigerten Übertragungsraten. Während bei herkömmlichen SATA SSDs bei rund 550MB/s Schluss ist, liefern die neuen NVMe SSDs bis zu 2500MB/s. Hier ist auch noch lange nicht Schluss, der Anschluss unterstützt noch deutlich höhere Übertragungsraten, es fehlen nur entsprechend schnelle Speicherchips.

Zusammenfassung

Wer auf Intel’s Skylake Plattform umsteigen will muss ein paar Details beachten. Kennt man diese, ist ein Upgrade nicht schwer und die passenden Komponenten sind schnell gefunden.

Die wichtigsten Punkt noch einmal in der Übersicht:

  • Netzteil sollte C6/C7 Modi unterstützen, auf „Haswell Certified“ achten
  • Mainboard muss Sockel 1151 und Chipsatz B150, H170 oder Z170 verwenden
  • Mainboard sollte DDR4 RAM nutzen
  • Prozessor auf Kennzeichnung „Skylake“ und Core i-6xxxx achten

Wer upgraden will hat somit eine gute Übersicht über die Möglichkeiten und Anforderungen. Bei Fragen sind wir euch natürlich jederzeit in den Kommentaren behilflich.

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