Test Microsoft Wireless Display Adapter v2: Verbesserungen im Detail

Test Microsoft Wireless Display Adapter v2: Verbesserungen im Detail

Möchte man Bilder, Videos oder PowerPoint-Präsentationen über einen Beamer oder großen Monitor darstellen, gelingt das komfortabel ohne Kabel. Microsoft hat den Wireless Display Adapter überarbeitet und in zweiter Generation auf den Markt gebracht. Der preiswerte Funkadapter baut eine Direktverbindung zum Zuspieler auf, sodass man auch ohne vorhandene Netzwerkinfrastruktur Bild und Ton kabellos übertragen kann. Im Test prüfen wir, was sich mit der zweiten Generation geändert hat.

Der Microsoft Wireless Adapter in seiner zweiten Generation löst den Vorgänger nach gut einem Jahr ab. Äußerlich hat er sich gegenüber der ersten Version wesentlich verändert: Statt eines neun Zentimeter langen Gehäuses am HDMI-Stecker wie bei der ersten Generation, schrumpft das Steckergehäuse beim aktuellen Modell auf vier Zentimeter. Gut so, denn bei unserem OLED-Fernseher LG 55EF95 würde der neun Zentimeter lange Stecker neben dem TV hervorstehen, was unschön wäre. Der neue Wireless Adapter versteckt sich dagegen komplett hinter dem Fernseher. Nur das störrische Kabel haben wir mit Klebeband befestigt, da es sonst neben dem Fernseher zu sehen wäre.

Zum Betrieb muss man nur den HDMI-Stecker mit dem Wiedergabegerät verbinden und den Wireless Adapter via USB mit Strom versorgen. Da die meisten Fernseher über USB-Buchsen verfügen, kann man direkt eine davon für die Stromversorgung verwenden. Reicht das knapp 30 Zentimeter lange Kabel, das HDMI-Stecker und USB-Stecker miteinander verbindet, nicht aus, kann man die beiliegende zehn Zentimeter lange USB-Verlängerung nutzen.

Ist der Microsoft Wireless Display Adapter am Anzeigegerät angeschlossen, wählt man den passenden Eingangskanal aus. Auf der Anzeige erfolgt dann eine knapp bebilderte Anleitung, wie man die Funkverbindung von einem Windows-Gerät aus herstellen kann. Alternativ nimmt man die Kurzanleitung zur Hand, aus der hervorgeht, bei welchen Microsoft-Geräten man welche Einstellungen vornehmen muss. Als Zuspieler lassen sich Notebooks, PCs und Tablets verwenden, auf denen Windows 8.1 oder neuer läuft. Außerdem unterstützt der Wireless Adapter neuere Windows-Phone-Smartphones und Tablets mit Windows RT sowie Miracast-kompatible Geräte.

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Einstellungen der Windows-App

Von einem Windows-Rechner aus lässt sich der Wireless Display Adapter wie ein konventioneller Monitor ansteuern. Man kann das Bild spiegeln, die Arbeitsfläche erweitern oder das Bild ausschließlich über das Anzeigegerät ausgeben, an dem der Wireless Adapter angeschlossen ist. Mit der Windows-App „Wireless Display Adapter“ aus dem Microsoft Store kann man den Dongle verwalten. Über die App lässt sich beispielsweise ein Gerätename vergeben, um mehrere Wireless Display Adapter unterscheiden zu können. Außerdem lässt sich ein Kennwort festlegen, mit dem man die Einstellungen in der App schützt. Zusätzlich lässt sich ein PIN-Code definieren. Dabei gibt der Wireless Adapter über die angeschlossene Bildanzeige eine achtstellige PIN aus, die beim Zuspieler eingegeben werden muss. Erst dann steht die Bildausgabe über den Wireless Adapter. So lassen sich Zuspieler und Wireless Adapter nur mit Sichtverbindung herstellen. Das kann notwendig sein, denn die Reichweite des Funksignals ist ziemlich groß. So konnten wir auch aus Nebenzimmern eine Verbindung aufbauen. Die PIN-Eingabe wird nur beim ersten Pairing zwischen Zuspieler und Wireless Display Adapter verlangt. Bei späteren Kopplungen des bereits bekannten Zuspielers ist keine PIN-Eingabe notwendig. Zusätzlich kann man über die App Firmware-Updates auf den Microsoft Wireless Display Adapter einspielen.

Bespielt man den Wireless Display Adapter via Miracast, beispielsweise von einem Android-Smartphone aus, kann man das Bild nur spiegeln. Praktisch, wenn man Fotos auf dem großen TV ausgeben will, dann bleibt die Steuerung über den Touchscreen aktiv. Möchte man jedoch ein Video abspielen, läuft das Display des Smartphone unnötig weiter, was zu Lasten der Akkulaufzeit geht.

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Bildqualität und Nutzungsszenarien

Der Wireless Display Adapter unterstützt Full HD mit 1920 x 1080 Pixel als maximale Auflösung. Die Wiedergabe ist weitgehend ruckelfrei, nur bei Full-HD-Videos kommt es gelegentlich zu kurzen Hängern. Auch waren teilweise Artefakte zu erkennen. Für einen Filmabend sollte man also auf die Smart-TV-Funktion des Fernsehers oder Streaming-Boxen zurückgreifen. Denn in der Regel erfolgt darüber die Wiedergabe von im Netzwerk gespeicherten Filmen oder Streams von Videodiensten wie Netflix ohne Qualitätseinbußen. Wer trotzdem einen kompletten Film über den Wireless Display Adapter streamen möchte, muss keine Funkabbrüche befürchten. Im Test blieb die Funkverbindung stundenlang stabil.

Die hohe Latenz war ein großer Kritikpunkt beim Vorgängermodell. Damit war es schwierig am PC zu interagieren, weil Aktionen am PC erst nach fast einer Sekunde in Bildinformationen umgesetzt wurden. Deutlich schneller arbeitet der aktuelle Wireless Display Adapter. Zwar ist noch eine kleine Latenz im Bereich von wenigen Zehntelsekunden vorhanden, aber die wirkt sich beim normalen Arbeiten nach einer kurzen Eingewöhnung kaum negativ aus. Doch beim Zocken von PC-Spielen macht sich die Verzögerung bemerkbar, vor allem bei Games, die schnelle Reaktionszeiten erfordern.

Microsofts Wireless Display Adapter fühlt sich im professionellen Bereich wohler. Denkbar wäre ein Einsatz des Wireless Display Adapters an einem Beamer im Konferenzraum oder Hörsaal. Referenten brauchen dann nur noch ihr Tablet, Smartphone oder ihren Windows-PC mit dem Adapter verbinden, schon kann die Präsentation starten. Das ist komfortabel für den Vortragenden, der sich nicht mit ihm unbekannten Präsentationsprogrammen auf fremden Rechnern rumschlagen oder passende Kabel suchen muss, sowie für die IT, die keine Sorge vor über USB-Sticks eingeschleuste Schadsoftware oder verschwundene Kabel haben braucht.

Fazit

Wer Bild und Ton von einem Windows-PC über Funk an einen TV, Beamer oder Monitor ausgeben möchte, ist mit dem Microsoft Wireless Adapter gut beraten. Solange sich die Anwendung auf die Darstellung von Fotos oder Präsentationen beschränkt, leistet der Wireless Display Adapter gute Arbeit. Die Funkverbindung ist stabil, die Reichweite groß und die Bildqualität überzeugt ohne nennenswerte Qualitätseinbußen, solange man kein hochauflösendes Video abspielt. Wenn man den Wireless Adapter wie einen klassisch über Kabel angeschlossenen Monitor für normales Arbeiten wie Texteingaben oder Surfen im Internet verwenden will, muss man sich mit der minimal spürbaren Latenz bei der Ausgabe von Bild und Ton anfreunden. Alles wird mit einer kleinen Verzögerung ausgegeben, die aber erst beim Spielen hinderlich ist.

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