Test Osram Lightify Gardenspot Mini RGB: Neuer Glanz für alte Gärten

Test Osram Lightify Gardenspot Mini RGB: Neuer Glanz für alte Gärten

Test Osram Gardenspot Mini RGB

Ja, ich weiß: Gartenbeleuchtung im Winter. Aber warum eigentlich nicht? Die Lichterkette mit neun LED-Leuchtspießen zum Einstecken in die Erde ist wetterfest und soll schadlos Temperaturen von -20 bis +40 °C aushalten. Außerdem lässt sie sich zu einer Lichterkette umrüsten und ist damit auch als Balkon- oder Indoor-Beleuchtung geeignet. Den Osram Lightify Gardenspot Mini RGB steuert man mit Android Smartphones oder Apple iPhones über ein Lightify Gateway per WLAN an. Ob sich der Garten oder der Balkon mit buntem Licht nach Wahl wirklich verschönern lässt und auch ansonsten alles reibungslos klappt, haben wir uns genauer angesehen.

Aufbau und Funktionsweise

Der Osram Lightify Gardenspot Mini RGB besteht aus einer nach IP66 wetterfesten, 10 Meter langen LED-Kette. Die neun LEDs sind aber nur auf 4,5 Meter im Abstand von 49 cm verteilt, der Rest ist Zuleitung. Die LEDs mit einem Abstrahlwinkel von etwa 30 Grad thronen jeweils auf durchsichtigen, 8,2 cm hohen Spießen aus stabilem Kunststoff, die man in die Erde stecken kann. Das klappte im Test selbst bei oberflächlich gefrorenem Boden, ohne dass die Erdspieße brachen. Vorsicht sollte man trotzdem walten lassen und nicht mit Gewalt vorgehen.

Osram Gardenspot Mini RGB Leuchtspiess

Der LED-Kopf ist über einen kurzen biegsamen Draht mit dem Spieß verbunden, sodass man die Ausrichtung der LEDs in einem Winkel von etwa 90 Grad in jede Richtung anpassen kann, ohne den Spieß aus der Erde ziehen zu müssen. Auf den ersten Blick wirkt die Einstellung per Kunststoff ummanteltem Draht zwar stabil, bei allzu häufigem Biegen könnte das Material aber ermüden und brechen.

Osram Gardenspot Mini RGB LED gebogen

Möchte man lieber eine Lichterkette beispielsweise für den Balkon haben, dann klippt man die Spieße mit Hilfe eines flachen Schraubendrehers ab. Klebepunkte auf der Rückseite der runden LED-Gehäuse erlauben das einfache Anbringen, dürften aber wechselnden Witterungsbedingungen nicht dauerhaft standhalten. Besser man verwendet die beiliegenden Schrauben zur Befestigung.

Osram Gardenspot Mini RGB Spiess entfernen

Der Spieß lässt sich einfach abclippen …

Osram Gardenspot Mini RGB nur LED

… und man erhält so eine Lichterkette.

Osram Gardenspot Mini RGB nur LED Aufkleber

Die LEDs lassen sich dann mit einem Klebestreifen oder zwei Schrauben befestigen.

Die Osram LED-Kette verlängert man über Erweiterungs-Sets mit je drei LED-Spießen. Die Verbindung stellt man über wasserfeste, staubdichte Steckverbinder mit Schraubverschluss her. Im Test haben wir die Standard-Kette um drei LEDs erweitert.

Osram Gardenspot Mini RGB Verlaengerung

Unendlich geht das aber nicht, denn das beiliegende, nach IP44 wetterfeste Netzteil für die Außennutzung liefert lediglich 2 A. Osram schweigt sich zur Anzahl der Erweiterungs-LEDs aus. Wir haben deshalb die maximale Stromaufnahme der einzelnen LEDs aus der Gesamtstromaufnahme von etwa 1,2 A unter Berücksichtigung des Controllers berechnet. Demnach sollte man nicht mehr als 21 LEDs anschließen, um das Netzteil nicht zu überlasten. Die Lichterkette mit 12 LEDs arbeitet recht sparsam bei einem Leistungsbedarf von 4,5 Watt bei voller Helligkeit von etwa 75 Lumen.

Osram Gardenspot Mini RGB Steckverbindung herstellen

Über wasserdichte Steckverbinder verlängert man die Lichterkette …

Osram Gardenspot Mini RGB Netzteil und Controller

… und schließt darüber auch Netzteil und Controller an.

Ebenfalls Teil des Osram Lightify Gardenspot Mini RGB ist ein wetterfester Controller, der die Steuerbefehle nach ZigBee-Standard für Hausautomatisation drahtlos an die Kette weitergibt. Damit das funktioniert, benötigt man ein Osram Lightify Gateway. Wer bereits ein ZigBee-kompatibles Gateway besitzt, wie beispielsweise das der Philips Hue LED-Lampen, der kann sich die Anschaffung sparen. Eventuell steht dann aber nicht der gesamte Funktionsumfang zur Verfügung und/oder die Weitergabe der Steuerbefehle erfolgt nur verzögert.

Da das Osram Gateway eine Wi-Fi-Verbindung zum heimischen WLAN-Router haben muss, ist auf ausreichenden WLAN-Empfang am Installationsort mit Steckdose zu achten. Im Zweifel benutzt man einen WLAN-Repeater, der das Signal erweitert. Beim Garteneinsatz muss sichergestellt sein, dass das Osram Gateway ausreichend Funkkontakt zur Lichterkette hat. Eine verlässliche Aussage zur Reichweite kann man nicht treffen, denn es kommt darauf an, durch wie viele Wände das Funksignal gehen muss. Hier hilft nur ausprobieren.

Osram Gardenspot Mini RGB Gateway

Das Osram Lightify Gateway ist zur Ansteuerung notwendig.

Ersteinrichtung

Die Steuerung der Lichterkette erfolgt über ein Smartphone und der Osram Lightify App, die es für Android-Smartphones im Google Play Store und für Apple iPhones im Apple App Store kostenfrei gibt. Die App dient außerdem zur Einrichtung der WLAN-Verbindung zwischen Gateway und WLAN-Router. Die Lightify App gibt schrittweise Anweisungen, wie man die Verbindung herstellt. Außerdem muss man ein Benutzer-Konto bei Osram einrichten, um die Lampen später aus der Ferne auch außerhalb des Heimnetzwerkes über das Internet ansteuern zu können. Das gefiel uns nicht, denn es muss eine E-Mail-Adresse angegeben werden, was die anonyme Benutzung einschränken kann.

Osram Lightify App Wizzard

Die Osram Lightify App hilft bei der Erstinstallation.

Bei der Einrichtung trat mehrfach das Problem auf, dass das Gateway keine Verbindung aufbauen konnte. Erst beim dritten Anlauf klappte es. Außerdem mussten nach dem ersten Verbindungsaufbau jeweils mehrere Updates für das Gateway und den Gardenspot eingespielt werden. Die schlugen aber mehrfach fehl. Es ist ratsam, zunächst alle Updates für das Gateway und danach alle Updates für die LED-Kette einzuspielen.

Lichtsteuerung mit dem Smartphone

Im Gardenspot Mini sind RGB-LEDs eingebaut, die ein großes Farbspektrum darstellen können, das sich aus der Mischung der Farben Rot, Grün und Blau ergibt.

Osram Gardenspot Mini RGB leuchten

Über ein virtuelles Stellrad in der Lightify App wählt man die gewünschte Farbe aus und stellt außerdem die Helligkeit ein, die bis zu rund 75 Lumen betragen kann.

Osram Lightify App Farbwahl

Gefällt einem eine Farbe besonders gut, dann speichert man sie als einen von maximal 16 Favoriten ab. So hat man später einen schnellen Zugriff darauf.

Osram Lightify App Favoriten

Möchte man die Beleuchtung passend zum Interieur haben (außer Schwarz!), dann fotografiert man es einfach oder wählt ein Foto aus der Galerie des Smartphones. Aus den Bildinformationen bildet die App einen Mittelwert und errechnet daraus die Farbe. Das klappt beispielsweise bei einem roten Sessel gut, solange man nicht auch noch Teile des Umfeldes mitaufnimmt, denn sonst kann die Mittelwertbildung die Farbe verfälschen. Auch diese Farbe kann als Favorit abgespeichert werden.

Osram Lightify App Farbwahl per Foto

Ein Farbwechsel betrifft nur die gesamte Kette, einzelne LEDs können nicht angesteuert werden, um unabhängig voneinander einen Farbwechsel durchzuführen. Eingeschränkt sind auch die Effekt-Funktionen: Außer einem automatischen, stufenlosen Farbwechsel über das gesamte Farbspektrum der LEDs gibt es keine weiteren Effekte wie beispielsweise Blinken, Lauflicht oder ähnliches. Immerhin kann man die Geschwindigkeit des Farbwechsels individuell bestimmen.

Über die Lightify App lassen sich mehrere Lightify-kompatible LED-Lichterketten und Lampen in Gruppen zusammenfassen und gleichzeitig ansteuern. So richtet man spezifische Beleuchtungsszenarien ein, um beispielsweise einen Garten mit mehreren Lightify Gardenspots an unterschiedlichen Stellen individuell zu illuminieren. Die Beleuchtung lässt sich über die App einzeln oder in Gruppen ein- und ausschalten. Das funktioniert auch zeitgesteuert durch das Einrichten von beliebigen Schaltzeiten nach Wochentagen.

Osram Lightify App Gruppen

Ohne eine Internetverbindung oder eine stabile Verbindung zwischen Gateway und Lichterkette ist keine Ansteuerung möglich. Im Test traten immer mal wieder Unterbrechungen auf oder die Lampen reagierten zu langsam auf die Eingabe am Smartphone. Möglicherweise ist hier ein langsamer Cloud-Server von Osram ursächlich, über den die gesamte Kommunikation läuft. In der Regel klappte die Steuerung aber problemlos und nur mit kurzer Verzögerung. Wer ein Heimautomatisationssystem von Nest besitzt, kann das mit dem Lightify Gardenspot verknüpfen und ihn als Anzeige von Systemzuständen verwenden, beispielsweise wenn eine Überwachungskamera eine Bewegung erfasst.

Fazit

Der Osram Lightify Gardenspot Mini RGB lässt sich flexibel einsetzen: im Garten mit Erdspießen, auf dem Balkon oder Indoor als farbige Lichterkette. Um sie auch aus der Ferne ansteuern zu können, benötigt man aber ein zusätzliches ZigBee-kompatibles Gateway, das weitere Kosten verursacht. Nur um einen Farbwechsel mit einem Smartphone an dem Gardenspot vorzunehmen, sind der Aufwand mit der Cloud-Steuerung und die Kosten zu hoch. Der Funktionsumfang fällt mit Licht ein und aus, Farbwechsel und Timer-Funktion zu gering aus, auch wenn man mehrere Geräte zu einem Lichtambiente zusammenführen kann. Lohnend ist das Osram Lightify System dann, wenn man es mit weiteren Geräten aus einem Heimautomatisationssystem verknüpfen möchte.

Der Osram Lightify Gardenspot Mini RGB, die passende Verlängerung mit drei LED-Spießen und das notwendige Osram Lightify Gateway sind im Shop von notebooksbilliger.de erhältlich.

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