Test Sony GTK-X1BT: Thank God, It’s Partytime

Test Sony GTK-X1BT: Thank God, It’s Partytime

Sony_GTK_X1BT__teaserDSP: Das sind die drei unverzichtbaren Zutaten einer fetten Party. Übersetzen kann man DSP in der jugendfreieren Version mit Drinks, Sound und People. Für den Sound tritt das Sony GTK-X1BT Soundsystem an und bringt gleich die passende Lichtorgel mit. Das monströse System mit 500 Watt Leistung tritt mit seinen Bässen dem Feiervolk direkt in den Unterleib und bringt die Hüften zum Schwingen.

Sony_GTK_X1BT_vorne_rotAls der ächzende UPS-Mann das riesige Paket in die Redaktion wuchtete, scharrten sich die neugierigen Kollegen um unser jüngstes Testobjekt. Kleiner Tipp: Den 14 kg schweren Inhalt sollte man zu zweit aus der Hülle entnehmen. Der Sony GTK-X1BT verschafft sich schon durch Form und Größe Respekt. Eine Mischung aus Kunststoff-Bomber und Batmobil-Teil. Ein Aufstellplatz war schnell gefunden, die Koppelung über Bluetooth mit dem Smartphone eine Sache von Sekunden. Und dann röhren die Turbinen auf, Lichter zucken und unser schmuckloser Arbeitsraum mutiert zur Party-Hölle.

Party hard: Die Hardware

Wahre Größe: Der Sony GTK X1BT lässt sich auch aufrecht hinstellen.

Wahre Größe: Der Sony GTK-X1BT lässt sich auch aufrecht hinstellen.

Noch mal von vorn. Das GTK-X1BT ist ein Soundsystem, das nur eine Aufgabe übernehmen soll: Partys mit Sound und Licht zu füttern. Sony selbst bezeichnet das „Ding“ als „High Power Home Audio System with Blutooth“. Die Abmessungen sind beeindruckend: 75,6 x 30,6 x 37,1 cm beansprucht die Box, die man vertikal oder horizontal aufstellen kann, viel Platz. Satte 14 kg bringt das System auf die Waage. Dabei lässt es sich noch recht gut durch zwei großen Tragegriffe an der Front transportieren. Das Gehäuse besteht überwiegend aus schwarzem, teilweise glänzendem Kunststoff. Die Verarbeitung ist suboptimal, Spaltmaße unterschiedlich groß, Übergänge wirken manchmal ausgefräst. Das sieht man allerdings nur, wenn man die Sache nüchtern aus der Nähe betrachtet. Ein echtes Manko hingegen ist das sehr kurze Netzteilkabel, um eine Verlängerungsschnur kommt man in den meisten Fällen nicht umhin.

See me, feel me, touch me

Bedienelemente hat die Sony GTK X1BT reichlich.

Bedienelemente hat die Sony GTK-X1BT reichlich.

Bedienelemente hat das Soundsystem etliche. Auffällig ist das „große Schwungrad“. Wenn man die Box vertikal aufstellt, liegt es oben in einer Art „Steuerkonsole“. Dort findet man eine gummierte Ablage, in der man sein Smartphone legen kann. Mit dem großen Rad mit griffiger geriffelter Oberfläche lassen sich Lautstärke und DJ-Effekte einstellen. Dabei gibt es keinen Nullpunkt man kann das Rad also unendlich „durchdrehen“. Sieben Tasten hält die Oberseite bereit: Den Bass-Boost, Equalizer, mit dem man sich durch die Presets klicken kann, die Taste für die verschiedenen Lichtmodi und zuletzt vier DJ-Tasten, die mit einer Status-LED versehen sind. Über diese kann man die Musik verzerren, wobei sich die Stärke des Effekts mit dem Schwungrad einstellen kann. DJ-Funktion klingt vielleicht toll, aber letztlich ist es nur eine ziemlich sinnlose Spielerei. Ich will aber nicht ausschließen, dass man sich an den Distortion-Effekten im fortgeschrittenen Rauschzustand doch noch erfreuen kann.

Wenn man die Sony GTK X1BT aufrecht hinstellt, kann man auf der Auflage ein Smartphone ablegen.

Wenn man die Sony GTK-X1BT aufrecht hinstellt, kann man auf der Auflage ein Smartphone ablegen.

Legt man die Box hin, befinden sich oben rechts die LED-Anzeige und darunter ein Bedienfeld, um beispielsweise Tracks auf dem Smartphone zu überspringen. Zudem kann man auf Sendersuche gehen, denn das Sony GTK-X1BT integriert FM-Radio, für das man die beiliegende Wurfantenne in den Antenneneingang einstöpselt. 20 Senderplätze stehen zur Verfügung, die Empfangsqualität ist in Ordnung. Rechts an der Oberseite befinden sich fünf weitere Tasten: Der Power-Button, eine Taste für Bluetooth mit LED-Leuchte, eine Funktions-Taste, mit der man zwischen den einzelnen Eingangsquellen und dem internen Radio umschalten kann, sowie den „Party Chain“-Button, über den man eine weitere Sony GTK-X1BT ansteuert. Die zweite Box arbeitet dabei als Slave und lässt sich synchron mit der Master-Einheit steuern.

Ein- und Ausgäne des Sony GTK X1BT

Ein- und Ausgäne des Sony GTK-X1BT

Neben vier Chinch-Buchsen hat die Box Bluetooth an Bord, die Koppelung klappt mit kompatiblen Smartphones besonders einfach per NFC. MP3-, AAC-, WAV- und WMA-Dateien spielt das System beispielsweise von einem USB-Stick ab. Eine LED-Anzeige informiert in Klartext, mit welchem Gerät die Box gerade gekoppelt ist. Sie hält im Bedarfsfall auch andere Informationen parat.

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Über die Sony-App SongPal lassen sich die meisten Funktionen der GTK-X1BT wie Licht und Equalizer noch bequemer steuern, als an der Box selbst, da man Presets direkt auswählen kann und sich nicht erst durchklicken muss. Als dritte Steuermöglichkeit legt Sony eine Fernbedienung, die mit ihren kleinen Tasten mit schwammigen Druckpunkt allerdings weniger Freude bereitet.

Body-Music

Sony_GTK_X1BT_oben_vorneKommen wir zur Kernaufgabe, der Musikwiedergabe. Im GTK-X1BT verbaut Sony zwei 6,6 cm Tweeter und zwei beleuchtete 20 cm Woover, die für einen satten Bass sorgen sollen. Optional kann man ein zweites System mit der Box koppeln und somit noch größere Räume beschallen. Wie oben schon angedeutet, kann die Anlage vor allem eines: laut sein. Der Bass ist auch ohne Nachbrenner äußerst präsent. Was dem Soundsystem gar nicht liegt, ist hingegen eine klare, unverfälschte Wiedergabe des Klangs. Während die Bässe wummern und die Höhen teilweise bis über die Schmerzgrenze hinaus präsent sind, gehen die Mitten unter. Schaltet man den Bass-Nachbrenner ein, wird der Bass noch mal in eine andere Sphäre gehoben: Hier schlägt dann die Stunde der Klangbeeinflussung. Nur bei eingeschaltetem Bass-Booster steht die Funktion „Clear Audio“ zur Verfügung: Diese Einstellung gefiel uns am besten, da sie den Bass wieder etwas zurückdrängt. Ansonsten stehen neben einem Flat-Preset zehn Equalizer-Presets wie R & B, Salsa, Dance und Electronic zur Verfügung. Ärgerlich: Beim Umschalten der Presets gönnt sich das System eine Gedenkpause, was auf einer Party absolut tödlich ist. Audiophil veranlagte Menschen sollten ihre beleidigten Lauscher lieber einklappen und ihren Körper in die druckvolle Schlacht der Bässe werfen. Eines muss man dem System lassen: Auch wenn die Höhen etwas spitz werden, es verzerrt und klirrt selbst auf Ohrhärchen-Plattmachlautstärke nichts.

Come on baby, fire my light

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Für eine gute Stimmung auf der Party benötigt man das passende Licht, von der schummrigen Beleuchtung bis hin zu farbigen Lichtblitzen. Die Sony GTK-X1BT kann auf Wunsch den passenden Beitrag dazu leisten. Vier LED-Elemente leuchten mal mehr oder weniger synchron zur Musik: Zwei Ringe um die Woover herum und zwei in den Griffen integrierte LED-Lampen, die für eine indirekte Beleuchtung sorgen. Sie erstrahlen in den Farben Lila, Blau, Rot und Gelb/Grün. Wenn man die Effekte eingeschaltet lässt, pulsieren die Lichter auch dann, wenn keine Musik wiedergegeben wird. Verschiedene Presets mit so klangvollen Namen wie Sexy, Cool, Rasta und Magma beeinflussen vor allem die Farbgebung, auf den Rhyhtmus üben die Presets keinen sichtbaren Einfluss aus. Letztlich sind die Lichteffekte eine nette Dreingabe und sie machen auf den ersten Blick klar, dass die GTK-X1BT ein Party-Monster ist.

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Und es hat Boom gemacht

Selten war es so einfach, ein Fazit zu ziehen. Ja, die Sony GTK-X1BT hat Schwächen, wenn man Musik auf hohem Niveau genießen will. Nein, sie fügt sich nicht klassisch/dezent ins Wohnzimmer ein. Ja, manche Funktionen sind eher überflüssige Dreingaben. Aber: Für die Party bekommt das Soundsystem die volle Punktzahl. Über die Laustärke beschweren sich höchstens die Nachbarn und der Bass lässt Tote wieder auferstehen: Party on!

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