Acer Aspire 7: Gamer im unauffälligem Kleid

      Acer Aspire 7: Gamer im unauffälligem Kleid

      Die Aspire-Notebook-Reihe von Acer umfasst schlanke Office-Geräte mit einem stylischen Äußeren. Wir haben uns die aktuelle Version mit AMD Ryzen 5500U und NVIDIA GTX 1650 angesehen. Überraschung: Neben Office-Anwendungen laufen auch Spiele gut darauf.

      Wie schon gesagt, sind die Aspire-Produkte eigentlich Office-Notebooks und mit den „ThinkBooks“ von Lenovo zu vergleichen: Schlank, stylisches Gehäuse und gute innere Werte. Acer selbst betitelt die Modelle mit „Erleben Sie ein neues Design und hohe Leistung – ob im Alltag oder im Beruf, bei einfachen oder komplexen Aufgaben.“ Dabei unterteilt Acer die Reihe in Aspire 1, Aspire 3, Aspire 3 Pro, Aspire 5 und Aspire 7. Je höher die Zahl, desto mehr Leistung und besser die Verarbeitung.

      Das Acer Aspire 7 (A715-42G-R0XB) zählt also zur höchsten Kategorie. Es bietet mit einem AMD Ryzen 5 5500U und einer NVIDIA GTX 1650 (4GB) starke Komponenten. Es gibt mit dem Acer Aspire 7 (A715-42G-R9LH) sogar noch eine stärkere Fassung mit einem AMD Ryzen 7 5700U.

      Technische Daten Acer Aspire 7 (A715-42G-R0XB)
      Display 39,6 cm (15,6 Zoll) matt, 1920x1080px, 16:9, 60-Hz, 141 ppi, IPS
      Prozessor
      AMD Ryzen 5 5500U, 6 Kerne und 12 Threads, 2,1 – 4,0 GHz, 8 MB Cache, Lucienne U (Zen 2)
      Grafik
      Radeon RX Vega 7, NVIDIA GeForce GTX 1650
      Arbeitsspeicher
      8 GB DDR4 SODIMM (1 von 2 verbaut, max 32 GB)
      Festplatte 512 GB M.2-SSD
      Netzwerk
      Wi-Fi 6 (802.11ax)
      Bluetooth 5.0
      Anschlüsse 1 x USB 3.1 Typ-C
      2 x USB 3.0 Typ-A
      1 x USB 2.0 Typ-A
      1 x HDMI 2.0b
      1 x Ethernet-Anschluss (Lan-Anschluss)
      1 x 3,5mm Kopfhörer- und Mikrofon-Klinkenanschluss
      Akku 3-Zellen-Lithium-Ionen-Akku mit 48Wh Kapazität, 10 Stunden Laufzeit, 135-Watt-Netzteil
      Eingabegeräte Tastatur mit Hintergrundbeleuchtung
      Touchpad mit Multi-Touch-Gestenunterstützung
      Fingerabdruck-Scanner
      HD 720p Webcam
      Sound Stereo-Lautsprecher
      Abmessungen 36,3 x 25,4 x 2,08 cm (B x T x H)
      Gewicht 2,15 kg
      Preis
      Ab 799,00 Euro*
      Acer Aspire 7 bei uns im Shop

      Werbeversprechen

      Natürlich loben Hersteller ihre Geräte immer besonders stark. Diese Werbeversprechen geben aber einen guten Überblick und zeigen, in welche Richtung man damit gehen will. Leistungsstarke Gaming-Maschine oder besonders schick für Konferenzräume und Business? Interessierte Käufer sollten sich die Werbeversprechen einmal durchlesen.

      • „Hohe Produktivität“ – Das Aspire 7 packt eine Menge Leistung in das Gehäuse. Die neueste NVIDIA-Grafik macht Ihr Notebook fit für Arbeit und Games, während neuste Intel Core CPUs der 11. Generation oder AMD Ryzen 5000 Prozessoren dafür sorgen, dass alles mit optimaler Geschwindigkeit läuft.
      • „Sichtbar beeindruckend“ – Dank des Display-zu-Gehäuse-Verhältnisses von 81,61% können Nutzer auf dem atemberaubenden 15,6″ FHD-Bildschirm mit schmalem Rand mehr sehen. Zur weiteren Verbesserung der Displaydarstellung nutzt das Aspire 7 Acer Color Intelligence und Acer ExaColor.
      • „Schnelle Kommunikation“ – Benutzer erhalten einfache Updates der neuesten Informationen dank einer breiten Palette von Verbindungsmöglichkeiten. Dualband-Wi-Fi 6 (802.11ax) verbessert den durchschnittlichen Netzwerkdurchsatz um das bis zu 3-fache und reduziert Latenzen um bis zu 75% im Vergleich zu Wi-Fi 5 (802.11ac)
      • „Jede Menge Leistung“ – Mit einer max. 1TB großen M.2 PCIe SSD und bis zu 32GB DDR4 (SO-DIMM) RAM haben Anwender genügend Leistung und Speicherplatz, um ihre Aufgaben zu bewältigen.
      • „Modernste Anschlüsse“ – Durch die Verwendung von USB-C erhalten Nutzer eine superschnelle Datenübertragung über SuperSpeed USB 5Gbps. Insgesamt sind vier USB Ports vorhanden: ein USB 2.0, zwei USB 3.0 SuperSpeed USB 5Gbps Type A von denen einer zum Offline-Laden genutzt werden kann und ein USB 3.1 Type-C Anschluss. Ebenso ist ein HDMI-Anschluss vorhanden.
      • „Professioneller Auftritt“ – Mit seinem dezenten, dunklen Design und der optionalen hintergrundbeleuchteten Tastatur drückt das Aspire 7 ein professionelles Design aus, das überall gut ankommt und sich ideal für die Arbeit in schwach beleuchteten Umgebungen eignet.

      Ein kurzer Überblick zum Acer Aspire 7 A715-42G-R0XB

      Das Acer Aspire 7 kommt in einem schwarzen Look daher. Acer will durch das dunkle Design und silbernen bzw. weißen Elementen eine „professionelle Optik“ erreichen. Tatsächlich wirkt das Gerät in real ziemlich schick und durch das monochrome Design seriös.

      Das Gehäuse besteht aus Kunststoff mit einer glatten Oberfläche und wirkt auf den ersten Blick hochwertig verarbeitet. Die Unterseite ist aufgeraut und hat drei Gummifüße, die das Notebook fest am Platz halten. Beim Anheben macht sich das Gewicht von 2,15 Kilo bemerkbar. Es ist kein leichtes Gerät, kann aber noch mit einer Hand gut getragen werden. Dennoch ist das 15,6 Zoll große Aspire 7 kompakt gebaut: Es hat einwandfrei in das Notebook-Fach meines Rucksacks gepasst. Bei einer kurzen Reise ist mir das Gewicht nicht sonderlich aufgefallen.

      Das Besondere an dem Gerät ist die erst vor kurzem veröffentlichte Ryzen-5000er-Generation. Die mit dem Codenamen „Lucienne“ versehenen APUs basieren auf Zen-2. Sie sollen besonders viel Leistung bei einem niedrigen Stromverbrauch (15 Watt) bieten. Dazu soll sie auch noch vergleichsweise kühl bleiben, was schlanke Notebooks mit einer kleinen Kühllösung ermöglicht. Das hört sich ideal für die Aspire-Reihe an.

      Interessant ist das Modell auch, weil es neben der – sehr guten – integrierten Grafikeinheit des Ryzen, noch eine eigene Grafikkarte besitzt. Die NVIDIA GTX 1650 bietet gute Leistung für aktuelle Titel, kann aber im Gegensatz zu den RTX-Modellen kein Raytracing. Das ist in dieser Preisklasse aber nicht schlimm. Die Grafikkarte auf Basis der Turing-Architektur sollte für moderate Titel ausreichen und besonders bei Anwendungen wie Video- und Bildbearbeitung nochmal einen ordentlichen Leistungsschub bieten.

      Dazu gibt es ein 15,6 Zoll großes IPS-Display, das zwar nur mit 1080p auflöst, aber auf den erste Blick scharf und farbenfroh aussieht. Die verbaute Tastatur und das Trackpad machen einen ersten guten Eindruck.

      Anschlüsse gibt es reichlich: Ein proprietärer Ladeanschluss, einmal USB 3.1 Typ-C, zweimal USB 3.0 Typ-A und ein USB 2.0 Typ-A-Anschluss. Daneben gibt es noch HDMI 2.0b, einen echten Ethernet-Anschluss (Lan), ein Kensington-Lock-Sicherheitsschloss und einen 3,5mm-Klinkenanschluss.

      Preislich – und laut der verbauten Hardware – spielt es in der oberen Mittelklasse mit. Die Konkurrenz ist hier zum Beispiel das Lenovo ThinkBook 15 G2 oder das ASUS VivoBook.

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      Lieferumfang

      Dieser Abschnitt ist genauso minimalistisch, wie der Lieferumfang: Im Karton befindet sich das Notebook selbst, das Ladegerät (135-Watt) und die üblichen Papiere. Das Innenleben ist nicht besonders gestaltet – alles sehr zweckmäßig. Das Auspacken selbst ging schnell und ohne Probleme.

      Das Unboxing-Erlebnis ist zwar nicht besonders spannend, aber solche Verpackungen sind gut für die Umwelt und sparen Geld. Zudem – seien wir mal ehrlich – landen die Kartons danach sowieso ins Regal oder in den Keller. Acer gibt eine zweijährige Garantie auf das Gerät, die sich auf der Webseite des Herstellers aber noch erweitern lässt.

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      Verarbeitung und Bedienung

      An der Spitze der Verarbeitungs-Pyramide stehen natürlich Geräte von Apple, Razer oder Huawei. Diese sind meist auch hochwertigen Aluminium gefertigt und lobenswert gut verarbeitet. Aber auch Acer hat bei seinen Notebooks eine gute Verarbeitung, bei der Acer-Aspire-7-Reihe ganz besonders.

      Obwohl hier überwiegend Kunststoff zum Einsatz kommt, fühlt sich alles robust und haltbar an. Es knarzt und knirscht nichts und auch die Spaltmaße sind tadellos. Es gibt bei der Tastatur nur mit höherer Gewalt eine leichte Biegung nach Innen. Nutzer, die also etwas fester in die Tasten hauen, haben keine Probleme mit dem Kunststoff-Gehäuse. Während meiner Testphase fühlte ich mich beim Aspire 7 sicher, dass es den Test der Zeit gut übersteht. Den ein oder anderen unvermeidbaren Sturz wird es sicherlich gut überstehen.

      Durch die robuste Bauweise, aber vor allem durch die verbaute Hardware, ist das Gewicht etwas höher als bei anderen Geräten in dieser Kategorie. Es hält sich aber im vertretbaren Rahmen. Das Display ist über zwei Schienen links und rechts mit dem Gehäuse verbunden. Das macht es stabiler gegenüber Wackeln bei stärkerem Tippen, lässt es aber etwas fragiler gegenüber Biegungen sein. Wenn ich nur versuche das Display leicht zu biegen, würde es klappen.

      Das Acer Aspire 7 strahlt mit seinem dunklen Design eine Sachlichkeit aus, wirkt aber durch das verwendete Kunststoff und die Bauweise noch ein wenig wie ein Gaming-Notebook. Sowohl die Farben als auch das Material verdecken zudem gut Fingerabdrücke. Auf der Rückseite des Displays befindet sich der bekannte „acer“-Schriftzug in Silber und ein „Aspire“ in weißen Lettern steht am Gehäuse-Rand. Acer versucht deutlich an das Design von anderen Premium-Business-Geräten, wie etwa dem Lenovo Yoga Slim 7 anzuknüpfen.

      Die Unterseite ist angeraut und hat zwei kleine und einen langen gummierten Standfuß. Knapp die Hälfte der Unterseite dient mit großen Lüftungsschlitzen der Kühlung. Darunter befinden sich, gut sichtbar, zwei Lüfter und kupferne Kühlkörper.

      Den berühmten „Lässt es sich mit einer Hand aufklappen?“-Test hat das Acer Aspire 7 mit Bravour bestanden. Dennoch sind die Scharniere so steif, dass das Display beim Tippen nicht wackelt.

      Die Innenseite besitzt denselben Farbton wie das Gehäuse. Dadurch wirkt der Stil einheitlich und aufgeräumt. Die Tastatur hat einen schwarz/weiß Farbton und besitzt eine weiße Hintergrundbeleuchtung. Leider – und das kann ich nicht genug hervorheben – verbaute Acer beim Display die typischen angerauten dicken schwarzen Bildschirmränder aus Kunststoff. Das stört den wertigen und auch den ansonsten modernen Eindruck. Diese Ränder wirken wie ein Relikt aus dem Jahr 2010.

      Der Powerbutton rechts oben ist keine besondere Taste, sondern eine weitere Taste der Tastatur. Das ist nicht schlimm, geht aber hübscher und smarter: Bei vielen Geräten ist ein Fingerabdruck-Sensor im Powerbutton verbaut. Acer hat diesen auf die linke obere Ecke des Trackpads verfrachtet. Während meiner Testphase hat er immer einwandfrei funktioniert.

      Bei der Tastatur bin ich hin und hergerissen: Sie ist sauber verarbeitet und hat einen angenehmen Hub. Sie fühlt sich aber irgendwie „schwammig“ an und auch der Druckpunkt ist nicht wirklich „knackig“. Das wird vor allem bei der Leertaste deutlich: Es gibt kein befriedigendes Gefühl beim Drücken. Dadurch habe ich beim Schreiben immer den Gedanken „Habe ich jetzt wirklich die Leertaste gedrückt?“. Nervig, aber kein Beinbruch. Längere Texte lassen sich darauf gut schreiben, wenn man um diese Eigenheiten weiß. Dennoch hätte ich sie mir gerne etwas „knackiger“ gewünscht.

      Das multitouch-fähige Trackpad ist auf der Innenseite nach links versetzt. Selbst nach unzähligen Notebook-Tests verwirrt mich das immer noch. Es könnte zwar noch einen Tick größer sein, ist aber angenehm und immer zielsicher. Abgesehen vom Fingerabdruck-Sensor, hat es aber keinen besondere Eigenschaften. Es ist ein grundsolides Trackpad mit Windows-Precision-Treiber. Für die meisten Nutzer sollte es mehr als ausreichen.

      Insgesamt zeichnet sich das Acer Aspire 7 durch eine gute Verarbeitung, einen edlen Look und grundsolide Eingabe-Hardware aus. Natürlich kann es mit den ganzen Super-Premium-Aluminium-Ultrabooks nicht mithalten. Dafür bietet das Aspire 7 aber überzeugende innere Werte in einem vergleichsweise schlanken Gehäuse.

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      Anschlüsse

      Auch bei den Anschlüssen gibt es viel zu loben, aber auch Kritik. Erstmal das Gute: Es gibt viele Anschlussmöglichkeiten beim Acer Aspire 7. Das ist schonmal gut.

      Auf der linken Seite befinden sich ein Kensington-Lock-Sicherheitsschloss, ein richtiger Ethernet-Port, einmal HDMI 2.0b und USB Type-C, sowie zwei ausgewachsene USB A-Anschlüsse (3.2 Gen 1).

      Rechts befinden sich der Acer-eigene Ladeanschluss, zwei Indikator-LEDs, ein USB-2.0-Anschluss und ein Kombi-Anschluss für 3,5mm-Klinke.

      Neben den physischen Anschlüssen existiert ein WLAN-Chip mit Wi-Fi 6 (802.11 ax/ac/a/b/g/n) und Bluetooth 5.0.

      Nun zu den Dingen, die mir nicht so gut gefallen:

      • Es fehlt ein Kartenlesegerät. Warum dieses eingespart wurde, ist mir nicht ganz klar. Auf der linken Seite ist genügend Platz.
      • Es kommt ein proprietärer Ladeanschluss zum Einsatz, obwohl USB-C vorhanden ist.
      • Warum noch ein eigener USB-2.0-Anschluss verbaut ist, ist mir ein Rätsel.
      • Warum kann der USB-C-Anschluss nicht als Power-Delivery und DisplayPort verwendet werden?

      Die Menge an Anschlüssen ist also recht groß, aber merkwürdig durchgemischt oder teilweise veraltet. Warum Acer auf diese Kombination setzt, kann ich nur spekulieren. Es können aber nicht nur Kostengründe sein, da auch schon günstige Notebooks USB-C-Ports zum Laden und der Bildausgabe verwenden. Der USB-2.0-Port ist mir aber vollkommen schleierhaft.
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      Display

      Eines der Herzstücke eines Notebooks ist das Display. Natürlich kann jederzeit ein externer Monitor angeschlossen werden, dennoch kommt die meiste Zeit der Notebook-Bildschirm zum Einsatz. Direkt vorweg und vor der Messung: Das verwendete IPS-Panel ist für den Alltags-Gebrauch völlig in Ordnung. Es fällt einem aber schnell auf, dass es nicht besonders hell ist. Ansonsten gefallen mir die Farben und die Schärfe. Acer macht aber weder zur Helligkeit noch zur Farbraumabdeckung irgendwelche Angaben.

      Die maximale mit dem Spyder5 Elite gemessene Helligkeit ist 241,7 nits (cd/m²) in der Mitte des Bildschirms und nimmt zu den Rändern hin ab. Für mich ist ein Wert ab 300 nits (cd/m²) gut, je weiter es nach oben geht, desto besser. Eine beliebte offizielle Angabe bei günstigeren Notebooks ist 250 nits. Diese wird hier sogar unterschritten. Schade. Das verwendete IPS-Panel hat stabile Blickwinkel und die Farben verzerren nicht.

      Kommen wir nun zu den gemessenen Werten wie Farbraumabdeckung oder Kontrast. Laut dem Spyder5 hat das Display eine sRGB-Abdeckung von 64 Prozent, das die für viele Medienschaffende wichtige AdobeRGB wird mit 47 Prozent ziemlich „lala“ abgedeckt. Der ebenfalls in einigen Situationen so wichtige P3-Farbraum wird nur mit 47 Prozent dargestellt.

      Leider hat die Kalibrierung mit dem Spyder nichts an der Farbwiedergabe verbessert. Alle Werte sind gleich geblieben. Der Kontrast ist mit 700:1 nicht unbedingt gut. Es geht zwar schlechter, aber auch deutlich besser. Dafür haben sich der Mittelwert bei der Farbtreue von 1,54 auf 1,37 und die Graustufen deutlich verbessert.

      Das Acer Aspire 7 bietet ein Mittelklasse-Display: Es ist nutzbar und die Farbwiedergabe reicht für den Medienkonsum. Hauptsächlich lässt die Helligkeit zu wünschen übrig. Dennoch lässt mich das Gefühl nicht los, dass das Display selbst nicht zum Rest des Gerätes passt. Das Gehäuse ist durchdacht und hübsch, die verbaute Hardware gut und fürs Gaming geeignet. Das Display aber wirkt wie etwas von einem günstigen alten Office-Notebook genommen und darauf gebaut. Wenn Acer bei der nächsten Version ein besseres Display (mit schmaleren Displayrändern) verbaut, könnte das Gerät noch besser sein. Das ist leider eine verpasste Chance.

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      Leistung

      Wirklich gespannt war ich auf die Leistung des Acer Aspire 7 mit dieser Konfiguration. Eigentlich müsste genügend Power für Gaming da sein: Sechs Kerne mit 12 Threads, 8 GB Arbeitsspeicher, Vega-7-Grafikeinheit oder sogar eine NVIDIA GeForce GTX 1650. Auch wenn es sich „nur“ um einen U-Prozessor handelt, ist der Ryzen 5 5500U ziemlich kraftvoll. Lasst uns also mal das Notebook durch die Benchmarks jagen und uns gemeinsam die Ergebnisse anschauen.

      Counter-Strike: Global Offensive

      Shadow of the Tomb Raider

      Assassin’s Creed Valhalla

      Far Cry 5

      The Witcher 3: Wild Hunt

      Direkte Konkurrenten des verbauten AMD Ryzen 5 5500U sind Intels 10-nm-CPUs vom Typ Tiger-Lake-H35. Sie bewegen sich auch etwa auf demselben Leistungsniveau. Dabei ist die vergleichsweise hohe Leistung der CPU und der integrierten Grafikeinheit beachtlich: So manche ältere Titel oder aktuelle E-Sport-Games lassen sich mit guten Frameraten spielen. Einen gute Überblick, was alles mit einer Vega-7-Grafikeinheit geht, könnt ihr im Test des Lenovo Yoga Slim 7 nachlesen.

      Wenn die Nvidia-GPU angeworfen wird, strahlt das Acer Aspire 7 erst so richtig! Damit erreicht es in The Witcher 3 zwischen 66 und 71 fps, Shadow of the Tomb Raider läuft auf Mittel mit rund 47 fps. E-Sport-Titel wie CS:GO sind damit gut um die 76 bis 139 fps – auf „Hohen“ Einstellungen – spielbar. In LoL habe ich damit mehr als 200 fps auf mittleren Einstellungen erreicht.

      Blockbuster-Titel, wie ein Cyberpunk 2077 oder Mass Effect: Legendary Edition werdet ihr darauf mehr schlecht als recht spielen können. Alles darunter sollte aber in verschiedenen Stufen gut funktionieren.

      Cinebench R20 & R23

      AS SSD Benchmark

      Bei reinen CPU-Benchmarks, wie Cinebench (R20 & R23), überzeugt der AMD Ryzen 5 5500U ebenfalls: So ist er im Single-Core schneller als ein AMD Ryzen Threadripper 2990W und nur knapp hinter einen Intel Core i7-7700K (4K/8T). Das war vor einigen Jahren noch ein High-End-Prozessor. Im Multi-Core dagegen gewinnt der AMD Ryzen gegenüber dem Intel Core i7-7700K.

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      Akkuleistung

      Das Acer Aspire 7 sollte aufgrund seiner sparsamen 15-Watt-APU und seines 48 Wh großen Akkus eigentlich ein Dauerläufer sein. Acer gibt eine Akkudauer von rund 10 Stunden an. Es gibt aber etwas zu beachten: Im Grundmodus übernimmt APU die Bildausgabe. Erst bei rechenintensiven Aufgaben übernimmt die Nvidia-Grafikkarte, welche auch mehr Strom verbraucht. Diese 10 Stunden gelten also für den Grundmodus.

      Um realistische Ergebnisse zu erzielen, habe ich die Akkuleistung tagelang beobachtet und wie folgt getestet: Ich habe die Display-Helligkeit auf rund 80 Prozent geschraubt, das Leistungsprofil „Ausbalanciert“ festgelegt und bei aktiver WLAN-Verbindung einen normalen Arbeitstag bestritten. Auf dem Programm stand: Viel Surfen im Internet und Arbeiten in Office-Anwendungen. Die Tastatur und das Trackpad wurden dauerhaft genutzt.

      Das gesamte Notebook verbraucht im Leerlauf zwischen 4 und 9 Watt. Damit ist es mit gleichauf mit Intel-Prozessoren der 10./11. Generation und auch der Vorgänger-Generation von AMD APUs. Sobald ich dann mit Surfen und etwas Musik beginne, pendelt sich der Verbrauch bei rund 32 Watt ein. Das ist ein sehr guter Wert. Als ich kurz ein Spiel angeworfen habe betrug die Leistungsspitze knapp 83 Watt, die das 135-Watt-Netzteil gut auffangen konnte. Alles in Allem ist der Energieverbrauch wirklich tadellos.

      Nach rund 7 Stunden und 45 Minuten machte dann der Akku schlapp. Damit kommt also durch einen Arbeitstag, darüber hinaus aber nicht. Grundsätzlich ist das für die gebotene Leistung ein wirklich guter Wert. Ich hatte schon Geräte mit einer besseren Akkudauer (Lenovo Yoga Slim 7), die hatten aber auch einen größeren Akku.Zu guter Letzt: Der Akku ist in rund einer Stunde und 10 Minuten vollständig geladen. Das ist jetzt keine außergewöhnlich gute Zeit, dennoch geht es in Ordnung. Warum es jedoch bei einem 135-Watt-Netzteil so lange braucht und nicht unter einer Stunde machbar ist, verstehe ich nicht ganz.

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      Geräuschemissionen

      Das Acer Aspire 7 ist kein reines Gaming-Notebook. Daher soll es in den meisten Lebenslagen möglichst leise sein. Dennoch hat es ein vergleichsweise starkes Kühlsystem. Bei alltäglichen Arbeiten und Surfen (auf notebooksbilliger.de) und Netflix schauen bleibt es flüsterleise. Wenn ich das Notebook etwas anstrenge, bewegt sich die gemessene Lautstärke zwischen 31 und 34 dB(A). Kommt noch die Nvidia-GPU hinzu, steigt die Lautstärke auf 53 dB(A).

      Damit sind die Lüfter beim Spielen hörbar, aber übertönen nicht die Lautsprecher. Es entsteht eher ein gewisses Grundrauschen, wie bei einem leisen Staubsauger. Um einen Vergleich zu bekommen: Die meisten Ultrabooks ohne zusätzliche GPU bewegen sich unter Volllastbei etwa 34 dB(A). Für die gebotene Leistung ist die Lautstärke also gut.

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      Temperatur

      Mit einem Stresstest wollte ich herausfinden, wie warm das Acer Aspire 7 werden kann. Das ist einerseits für die Leistung der Hardware als auch für ein angenehmes Arbeiten ausschlaggebend. Dazu habe ich Cinebench R23, Netflix und ein Spiel parallel laufen lassen.

      Während des normalen Arbeitens und Surfens bleibt das Notebook angenehm leise und kühl. Das liegt am starken Kühlsystem, andererseits aber auch am sparsamen AMD Ryzen, der die meiste Zeit über auch die Bildausgabe übernimmt. Erst bei längerer Nutzung wurde es – dort wo die CPU und GPU sitzen – wärmer. So habe ich auf der Innenseite maximal 39 Grad gemessen. Andere Bereiche, wie Trackpad oder Tastatur, blieben angenehm kühl. Auf der Rückseite, dort wo die Lüftungsschlitze sind, wurde es dagegen etwas wärmer: Auch hier wurde die Stelle, bei der sich der Prozessor befindet am heißesten. 49 Grad konnte ich dabei messen. Das ist zwar warm, aber nicht zu warm. Ich hatte keinerlei Probleme, das Gerät während der Zeit auf meinem Schoß zu haben. Zudem handelt es sich hierbei um ein extremes Testszenario, im normalen Alltag und beim Gaming sollte es kühler sein.

      Sehen wir uns einmal die Temperaturen und Taktraten beim Stresstest für die CPU an. Zu Beginn des Tests boostet die APU auf knapp 4,04 GHz und verbraucht kurzzeitig 45,5 Watt. Nach ein paar Sekunden fällt die Taktrate auf 3,3 GHz und schlussendlich pendelt sie sich bei 2,4 GHz ein. Die Temperatur bewegt sich beim ersten großen Boost bei 81,8 Grad. Beim Gaming wurde der AMD Ryzen 5 5500U maximal 74 Grad warm und im Durchschnitt 64 Grad.

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      Aufrüsten

      Die Lage beim Aufrüsten sieht erfreulich gut aus, denn viele Komponenten lassen sich leicht austauschen. Über zwölf Schrauben auf der Unterseite gelangt ihr an das Innenleben. Dort findet ihr einen M.2-Steckplatz, der bereits mit einer 512GB-SSD bestückt ist. Im Auslieferungszustand sind knapp 452 GB nutzbar. Der restliche Speicher verteilt sich auf Windows und die Recovery-Partition.

      Der Arbeitsspeicher lässt sich im Nachhinein erweitern: Es gibt zwei frei verwendbare SODIMM-Steckplätze, einer ist bereits mit 8 GB belegt. Hier ist nichts verlötet! Auch das WLAN-Modul lässt sich austauschen. Somit kann in Zukunft auf ein besseres Modul gewechselt werden.

      Weiterhin lässt sich der Akku und auch die Ports an der linken Seite leicht austauschen, wenn man denn an die Ersatzteile kommt. Grundsätzlich hat Acer hier vorbildlich gearbeitet, denn viele Module lassen sich einfach ohne großen Aufwand austauschen und aufrüsten.

      Sound & Webcam

      Ein Notebook lebt zwar nicht von seiner Qualität der Lautsprecher und Webcam, sie runden aber das mediale Gesamtpaket ab. Natürlich lassen sich externe Lautsprecher und Webcams anstecken, dennoch sollten die verbauten Komponenten grundsätzlich ausreichen. Kurzum: Beim Acer Aspire 7 bekommt ihr eine „naja“-Webcam und ganz brauchbare Lautsprecher.

      Die Lautsprecher wurden maximal 60,4 dB laut und sind damit auf der leiseren Seite. Der Klang war zwar etwas „dünn“, aber ansonsten absolut zu gebrauchen. Auch die Lautstärke mag nicht beeindrucken, reicht aber vollkommen aus, wenn man direkt vor dem Notebook sitzt. Da es an Bass fehlt, gibt es Abzüge in der „Spaß“-Note. Sie eignen sich eher für Stimmen, Soundtracks und Instrumentalmusik. Sie verzerren auch bei hoher Lautstärke nicht. Die Lautsprecher gehen für diese Produktkategorie in Ordnung. Sie reichen für Serien und Filme, Podcasts und Videocalls.

      Acer verbaut – wie so ziemlich jeder Hersteller – eine 720p-Webcam. Sie ist – wie bei so ziemlich jedem anderen Hersteller – absoluter Durch… nein. Leider kann ich das nicht schreiben. Die Webcam ist sogar schlechter als die ansonsten verbauten Webcams.

      Das Bild ist überraschend weich (siehe Gesicht), Schatten werden seltsam dargestellt (siehe T-Shirt) und auch ansonsten ist das Bild nicht gut. Die Kamera reicht für ganz kurze Videocalls, mehr auch nicht. Ich lege Käufern, die gerne videochatten, eine externe Webcam ans Herz.

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      Fazit Acer Aspire 7 (A715-42G-R0XB)

      Ich bin hin und hergerissen: Ich will das Acer Aspire 7 wirklich mögen. Der verbaute Prozessor ist stromsparend und leistungsfähig, die verbaute Nvidia-Grafikeinheit ist zwar ein Einstiegsmodell, aber gut genug für viele Spiele. Dazu kommt das schöne Gehäuse und die brauchbare Tastatur- & Trackpad-Kombination. Beim Display, der Wahl der Anschlüsse und der Ladegeschwindigkeit verliert mich Acer aber wieder.

      Die verbaute Hardware ist stark genug für alle erdenklichen Office-Anwendungen und jede Menge Spiele-Titel. Bei letzterem ist zwar die Auswahl entscheidend, aber es lässt sich überraschend gut damit spielen. Vor allem für E-Sport-Liebhaber könnte das Notebook etwas sein. Beim Gaming lässt einem die wirklich gute Kühlung nie im Stich und hält alle Komponenten ausreichend kühl. Soweit so schön.

      Die verbauten Ports sind aber willkürlich und veraltet. Vor allem das Acer hier auf eine eigene Ladelösung setzt, ist seltsam und stört. USB-C all the things!

      Das verbaute Display wirkt aber wie aus einem älteren und günstigeren Notebook entnommen und hier verbaut. Das ist schade! Denn mit einem hübscheren und vor allem helleren Display, hätte das Acer Aspire 7 das Zeug zu einem Preis/Leistungskracher in Sachen Gaming werden können.

      Das Acer Aspire 7 kostet rund 799 Euro*. Ist es das auch wert? Die verbaute Hardware, das Gehäuse und die Kühllösung sind gut. Die verbaute Tastatur und Trackpad sind ok. Das Display schwächt das Bild, aber es ist dennoch brauchbar. Wer das Notebook hauptsächlich in Innenräumen oder einen externen Monitor nutzt, wird damit durchaus zufrieden sein. Vor allem Gamer bekommen hier viel Leistung für ihr Geld.

      Acer Aspire 7 bei uns im Shop

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      Via: Lenovo– Stand: 05.2021

      Veröffentlicht von Daniel

      Online-Editor, NBB.de. Kommentare über Technik. Rechtschreibfehler und verwirrende Grammatik sind bewusste Witze - ganz offensichtlich.

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