Amazfit T-Rex im Test: Bitte einmal die Basics

      Amazfit T-Rex im Test: Bitte einmal die Basics

      Die Amazfit T-Rex beschränkt sich auf das Wesentliche und hält so den Preis niedrig. Welche Abstriche dafür gemacht wurden, zeigt der Test.

      Der Markt der Smartwatches wird von Jahr zu Jahr größer und viele unterschiedliche Hersteller versuchen, die Preise ihrer Uhren mit vielen unnützen fragwürdigen Features zu rechtfertigen.

      Amazfit geht mit der Amazfit T-Rex einen anderen Weg und liefert eine robuste Smartwatch ab, die ihren Fokus auf die wichtigen Funktionen legt und zudem mit einer langen Akkulaufzeit punktet.

      Design und Verarbeitung sind gelungen

      Alles, was für einen schnellen Start gebraucht wird, gehört zum Lieferumfang der Amazfit T-Rex. Neben der Smartwatch mit Silikonarmband und der magnetischen Ladevorrichtung gehört noch ein dickes Büchlein in Form der Bedienungsanleitung in 16 Sprachen dazu. Ein Netzteil ist nicht dabei, aber ich empfehle generell einen praktischen Mehrfachlader.

      Das Design ist wuchtig. Damit unterscheidet sich die Amazfit T-Rex deutlich von anderen Smartwatches, von denen die Meisten versuchen, irgendwie die Apple Watch mit ihrer flachen Bauform zu imitieren.

      Zwei physische Knöpfe befinden sich an jeder Seite der Amazfit T-Rex. Die Druckpunkte sind sehr gut. Die dazugehörige Beschriftung befindet sich auf dem Ring, der das Display umgibt.

      Den Abschluss bilden vier Schrauben auf der Oberseite, die aber nur dekorativer Natur sind. Trotzdem gefällt das Design der Amazfit T-Rex, da sie einfach anders aussieht und auch so wirkt, als würde sie den Zusammenstoß mit einem Türrahmen ohne Probleme überleben. Was überraschend ist, da die Uhr selbst sehr leicht ist und sich dadurch nicht so massiv und hochwertig anfühlt.

      Trotzdem ist die Amazfit T-Rex auch nach Militärstandards geprüft. Da nicht immer klar ist, welche Tests das Gerät nun genau bestanden hat, habe ich meinen eigenen Härtetest duchgeführt – ich habe die Uhr eingefroren.

      Laut technischen Daten ist die Amazfit T-Rex bis 50 Meter wasserdicht und soll bis -40°C ohne Ausfälle arbeiten. Der kleine Ausflug ins Gefrierfach war also kein Problem.

      Während der gesamten zehn Stunden in Eiseskälte hat die Amazfit T-Rex nie die Verbindung zu meinem Smartphone verloren, allerdings hat sich die Kälte spürbar auf die Akkulaufzeit ausgewirkt. Mit eingeschaltetem Always-On-Display wurde im Gefrierfach innerhalb von 10 Stunden 65% Akkulaufzeit verbraucht.

      Für förmliche Kleidung ist das Design der Amazfit T-Rex nicht geeignet, aber für den normalen Alltag mit T-Shirt und Jeans passt sie besser als so manches „Designerstück“.

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      Gutes 1,3 Zoll AMOLED-Display

      Mit einer Bildschirmdiagonale von 1,3 Zoll gehört die Amazfit T-Rex zu den größeren Uhren. An schlanken Frauenarmen sieht sie entsprechend deplatziert aus, aber an einem normalen Männerarm macht die Smartwatch eine gute Figur.

      Schön: Das AMOLED-Panel der Amazfit T-Rex ist sehr hell, was für eine gute Ablesbarkeit auch in direktem Sonnenlicht sorgt. Dabei dimmt das Display in zwei Phasen hoch. Das sorgt regelmäßig für eine Überraschung, da das Display im zweiten Schritt heller wird, als man es erwartet.

      Farben werden – typisch für ein AMOLED-Display – kräftig dargestellt. Schwarz sieht auch aus wie Schwarz und knallige Farben wie Grün und Rot kommen sehr gut zur Geltung. Wie für moderne Smartwatches üblich, verfügt auch die Amazfit T-Rex über eine Anti-Fingerabdruck-Beschichtung auf dem Display.

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      Simple Steuerung & kein Wear OS

      Wie schon die Huawei Watch GT2 setzt auch die Amazfit T-Rex auf ein eigenes Betriebssystem und nicht auf Wear OS von Google. Das hat sowohl Vor- als auch Nachteile.

      Smartwatches mit Wear OS haben für gewöhnlich keine gute Akkulaufzeit, können dafür aber mit Features wie Google Pay punkten. Die Amazfit T-Rex kann also nicht zum mobilen Bezahlen mit dem Google Dienst verwendet werden. Dafür ist die Akkulaufzeit deutlich besser – mehr dazu später.

      Mit den beiden Knöpfen auf der linken Seite kann durch das Menü manövriert werden. Gerade mit Handschuhen im Winter ist das ein Vorteil, da Touch-Gesten schwieriger umzusetzen sind. So kann problemlos durch die Schnelleinstellungen, den aktuellen Puls und die gelaufenen Schritte gescrollt werden. Die Steuerung ist natürlich auch über den Touchscreen der Amazfit T-Rex möglich.

      Ein Wisch nach rechts zeigt die aktuellen Benachrichtigungen an und ein Swipe nach links führt ins Hauptmenü. Durch letzteres kann dann wieder mit den beiden Tasten auf der linken Seite der Amazfit T-Rex navigiert werden.

      Mit dem rechten oberen Knopf kommen Nutzer direkt ins „Sport“-Menü, in dem sie aus 13 verschiedenen Sportarten wählen können. Vom Fahrradfahren bis zum Schwimmen sind die wichtigsten Sachen dabei. Dem Knopf können auch andere Funktionen zugewiesen werden.

      Amazfit T-Rex bei uns im Shop

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      Die Sache mit der Akkulaufzeit

      Im Alltag kann die Amazfit T-Rex mit kleinen Details punkten. Besonders das eingebaute GPS erlaubt es euch, das Smartphone auch bei Jogging-Runden zu Hause zu lassen. Die Daten werden dann synchronisiert, wenn sich Smartphone und Smartwatch das nächste Mal verbinden.

      Zum Anpassen der digitalen Zifferblätter und für mehr Statistiken gibt es die Amazfit-App. Die gibt zwar manchmal noch Notifications in chinesischer Sprache aus, ist aber ansonsten überzeugend und gut strukturiert. Allerdings dauert der Wechsel eines Ziffernblattes gerne eine Minute. Wer die nicht oft wechselt, wird sich daran nicht stören, aber das darf in Zukunft gerne schneller gehen. Die T-Rex speichert immer die letzten drei Watch-Faces.

      Eher neutral zu bewerten sind Funktionen wie die Musiksteuerung. Die Amazfit T-Rex kann keine eigenen Songs speichern. Wer also beim Sport Musik hören will, benötigt das Smartphone doch. Bei einer Gartenparty ist es allerdings sehr komfortabel, einfach durch die Songs der Spotify-Playlist zu springen, während das Smartphone via Bluetooth-Speaker verbunden ist.

      Die Amazfit T-Rex verfügt nicht über einen dedizierten Lautsprecher und informiert euch entsprechend via Vibration über eingehende Nachrichten und Anrufe. Ob das positiv oder negativ zu werten ist, muss jeder selbst entscheiden.

      Die Akkulaufzeit hingegen kann nur als großartig bewertet werden. Die Amazfit T-Rex hat in meinem Nutzungsszenario als primär erweitertes Smartphonedisplay vollkommen überzeugt. Sie sollte mich darüber informieren, ob ich bei einer neuen Nachricht mein Handy aus der Tasche holen sollte oder ob die eingehende Nachricht nicht auch warten kann. Die Akkulaufzeit lag bei meinem Nutzungsszenario bei etwa 9 Tagen. Eine intensivere Nutzung als Fitnesstracker und für die aktive Schlafüberwachung führt eher zu fünf bis sieben Tagen, was immer noch ein sehr gutes Ergebnis ist.

      Anders sieht es dagegen aus, wenn das Always-On-Display eingeschaltet ist. Dadurch reduziert sich die Akkulaufzeit deutlich und kann sogar bis zu 50% niedriger ausfallen.

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      Fazit zu Amazfit T-Rex

      In Summe ist die Amazfit T-Rex eine sehr gute Smartwatch bzw. ein sehr guter Fitnesstracker. Das robuste Design sticht heraus und das geringe Gewicht und das weiche Silikon-Armband machen es sehr angenehm, die Watch auch länger zu tragen. Zwar leidet unter diesen Designentscheidungen die Haptik etwas, aber auf keinen Fall die Qualität der Smartwatch.

      Die Software ist schlank und lief beim Test absolut rund, wenn auch an ein oder zwei Stellen gefühlt mit minimaler Verzögerung. Durch die lange Akkulaufzeit und den Fokus auf das Wesentliche, kann ich die Amazfit T-Rex trotzdem ohne Bedenken empfehlen – solange Google Pay keine Pflicht ist.

      Der aktuelle Preis von 133€* macht die Empfehlung sogar noch einfacher. Mit diesem Preis liegt die Amazfit T-Rex sogar unter der günstigen Einsteiger-Smartwatch von Mobvoi (Test) und auch etwa 20% unter der Honor Magic Watch 2 (Test) und der Huawei Watch GT 2 (Test).

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      Amazfit T-Rex bei uns im Shop

      *Stand 23.Juni 2020

      Veröffentlicht von Sascha

      Gamer, Filmliebhaber & Hobby-Fotograf – also alles was eine gute Geschichte erzählt. Großer Fan von durchdachten Produkten und Privatsphäre. Nach zehn Jahren im Google-System derzeit im Apple-Kosmos unterwegs und soweit zufrieden.

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