AMD Radeon RX 6000 – Große Offensive gegen Nvidia

      AMD Radeon RX 6000 – Große Offensive gegen Nvidia

      AMD hat endlich die nächste Generation an Radeon-Grafikkarten offiziell vorgestellt. Diese laufen unter der Bezeichnung „Navi“ und sollen Nvidias RTX 3000-Reihe („Ampere“) ordentlich Konkurrenz machen. Wie die Ankündigungen im Einzelnen aussehen, sehen wir uns jetzt einmal genauer an.

      Insgesamt hat AMD auf dem Event drei neue Radeon-Modelle auf Basis der RDNA-2-Technologie vorgestellt. Angefangen bei der Radeon RX 6800 und hoch bis zur Radeon RX 6900 XT. Eine angebliche RX 6700-Reihe wurde (noch) nicht gezeigt. Preislich und leistungstechnisch sind die Grafikkarten großzügig gestaffelt und sollen für jeden Kunden ein passendes Modell bieten.

      Nach knapp sieben Jahren sind AMDs neue Navi-Grafikkarten wieder auf dem selben Niveau wie Nvidias High-End-Modelle. Zuletzt war das mit der berühmten Radeon R9 290X der Fall. Danach konnte AMD nicht mehr an den grünen Riesen anknüpfen. Doch mit RDNA kamen sie gefährlich nahe heran und mit RDNA2 scheint der große Sprung diesmal geschafft worden zu sein. Und für viele Spieler besonders interessant: Alle kommenden Radeon-Grafikkarten beherrschen nun auch RayTracing. Dieses wird aber nicht von speziellen Grafikkernen eigens berechnet, sondern von den ganz normalen Recheneinheiten.

      Das es eine der kommenden Karten mit einer Geforce RTX 3080 aufnehmen können soll, hat AMD bereits vor Wochen angedeutet. Glaubt man den nun gezeigten Benchmarks, wird die RX 6000-Reihe eine große Gefahr für Nvidia. Aber lasst uns die einzelnen Karten mal genauer ansehen, begonnen beim „kleinsten“ Modell.


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      Die AMD Radeon RX 6800

      Rund 579 US-Dollar will AMD für eine Radeon RX 6800. Diese besitzt 60 Compute Units und 3.840 Shadereinheiten (FP32-ALU). Die Taktrate soll sich zwischen 1.815 MHz im Game-Takt und bis zu 2.105 MHz im Boost-Takt bewegen. Dazu gibt es noch einen neuen 128 MB großen Infinity-Cache, der Teil der RDNA2-Architektur ist. Dieser soll vor allem bei hohen Auflösungen helfen. Daneben besitzt die Karte ganze 16 GB GDDR6-Speicher.

      Wie schnell der Speicher der RX 6800 arbeitet, hat AMD noch nicht genannt. Wir (und andere Kollegen) tippen hier auf 14-Gbps- oder 16-Gbps. Der Stromverbrauch ist mit 250 Watt angegeben und klingt bei der Leistung auch angebracht.

      Als direkter Konkurrent ist hier die GeForce RTX 2080 Ti (Nvidias Spitzenmodell aus 2019) genannt. In den gezeigten Szenarien (Ultra HD und WQHD) ist die RX 6800 mindestens gleichschnell und meistens sogar in Führung.

      Spannendenderweise ist der Vorsprung in 1440p größer als bei 2160p. Wichtig ist aber, dass die gezeigten Benchmarks mit AMDs neuem „Smart Access Memory“-Feature durchgeführt worden sind, bei dem ein Ryzen 5000 zusammen mit einer neuen RX 6000 eine bessere Performance liefern soll.


      Die AMD Radeon RX 6800 XT

      Die etwas bessere Version der Radeon RX 6800 hat ein „XT“ am Ende des Namens und bekommt – mit 72 Compute Units und 4.608 Shadereinheiten (FP32-ALU) – von allem etwas mehr. Der Game-Takt liegt bei 2.015 MHz und der maximale Boost-Takt bei 2.250 MHz. Einen 128 MB großen Infinity-Cache und 16 GB an GDDR6-Speicher gibt es auch. Der Stromverbrauch steigt hier aber auf 300 Watt an und ist den höheren Taktraten geschuldet.

      AMD stellt die Radeon RX 6800 XT einer GeForce 3080 entgegen und vergleicht diese in den eigenen Benchmark in Ultra-HD (4K). Dort liegt die Karte auf dem gleichen Level wie die Grafikkarte von Nvidia und in vier Spielen ist sie sogar etwas besser. Nur in drei Titeln ist sie der GeForce RTX 3080 etwas unterlegen. In den Benchmark-Ergebnissen in WQHD (1440p) wendet sich das Blatt und die Radeon RX 6800 XT gewinnt in den meisten Spielen. Zu haben ist die Karte für 649 US-Dollar.


      Die AMD Radeon RX 6900 XT

      Das aktuelle Flaggschiff ist die Radeon RX 6900 XT. Sie besitzt ganze 80 Compute Units und 5.120 Shadereinheiten (FP32-ALU). Der Takt wurde gegenüber der Radeon RX 6800 XT nicht angehoben (2.015 MHz & 2.250 MHz). Auch beim Infinity-Cache (128 MB) und beim Speicher (16 GB GDDR6) bleibt alles gleich. Sogar der Stromverbrauch mit 300 Watt bleibt identisch.

      Laut dem aktuellen Angaben kommt die zusätzliche Leistung nur aus den 8 weiteren Compute Units. Damit ist die Karte also ein wenig verwirrend: Nur ein kleines Detail grenzt es vom vorherigen Modell ab. Dabei steigt der Preis aber von 649 auf ganze 999 US-Dollar. Also rund 250 Dollar mehr für „nur“ 8 weitere CUs?

      In den gezeigten Benchmarks vergleicht AMD die Radeon RX 6900 XT mit Nvidias aktuellem Flaggschiff, der GeForce RTX 3090. Dabei nutzt die AMD-Grafikkarte erneut ihr neues „Smart Access Memory“-Feature und auch einen neuen Rage-Modus. Letzteres bezeichnet einen von AMD vorgegebenen Übertaktungs-Modus. Damit liegt die Karte genau auf dem gleichen Level wie Nvidia: In manchen Titeln ist AMD schneller und in anderen gewinnt die RTX 3090. Da es aber bei den meisten Ergebnissen ganz knapp abläuft, ist AMDs „große“ Karte noch etwas schwer einzuschätzen.

      Bisher haben wir noch nicht alle technischen Daten der gezeigten Karten. Dennoch haben wir durch die Präsentation einen guten Überblick über die Leistung der drei Modelle bekommen. Wirkliche Einschätzungen lassen sich aber erst durch erste Tests treffen. Vor allem im Vergleich zur direkten Konkurrenz: Nvidias RTX 3000-Reihe.

      Da die RX 6800 XT und die Radeon RX 6900 XT visuell gezeigt wurden, kann man den Bildern einige weitere Infos entnehmen: Beide Modelle setzten auf den selben Kühler, sind in etwa 27 Zentimeter lang und verwenden zwei 8-Pin-Stromanschlüsse. Die Karten verwenden einen 2,5-Slot-Kühler und sind mit 3 Axial-Lüftern bestückt. AMD empfiehlt bei den neuen Grafikkarten mindestens ein 650 Watt Netzteil. Ein weiteres nettes Detail: AMD nennt die neue GPU-Generation nicht mehr „Navi“, sondern „Navi 2x“, da sie zweimal schneller sein soll als noch RDNA(1).

      AMD Radeon RX 6800 AMD Radeon RX 6800 XT AMD Radeon RX 6900 XT
      GPU

      Navi 21

      Navi 21

      Navi 21

      Verfahren

      7nm

      7nm

      7nm

      Chipgröße

      505 mm²*

      505 mm²*

      505 mm²*

      Transistoren

      ca. 26,8 Mrd.

      ca. 26,8 Mrd.

      ca. 26,8 Mrd.

      Recheneinheiten

      60

      72

      80

      Stream Prozessoren

      3.840

      4608

      5120

      Textureinheiten

      240*

      288*

      320*

      Basis-Takt

      Game-Takt

      1.815 MHz

      2.015 MHz

      2.015 MHz

      Boost-Takt

      2.105 MHz

      2.250 MHz

      2.250 MHz

      Speichergröße

      16 GB GDDR6

      16 GB GDDR6

      16 GB GDDR6

      Speicherbus

      256-Bit

      256-Bit

      256-Bit

      Speichertakt

      14 Gbps*

      16 Gbps*

      16 Gbps*

      Bandbreite

      448 GB/s*

      512 GB/s*

      512 GB/s*

      Infinity-Cache

      128 MB

      128 MB

      128 MB

      TDP

      250 Watt

      300 Watt

      300 Watt

      Preis

      579 $

      649 $

      999 $

      *basierend auf Gerüchten und noch nicht offiziell

      Ab 18. November geht es los

      Nun zum wichtigsten Teil für viele Kunden: Preis und Erscheinungsdatum. Die Radeon RX 6800 soll für 579 und die Radeon RX 6800 XT für 649 US-Dollar ab 18. November über den Ladentisch gehen. Die Radeon RX 6900 XT soll dann am 8. Dezember für 999 US-Dollar folgen.

      Was denkt ihr über die neuen Radeon RX 6000? Können sie Nvidia Ampere das Wasser reichen? Lasst es uns gerne in den Kommentaren wissen!

      Zum Shop: AMD-Grafikkarten

      Quelle und Bilder: AMD

      Veröffentlicht von Daniel

      Online-Editor, NBB.de. Kommentare über Technik. Rechtschreibfehler und verwirrende Grammatik sind bewusste Witze - ganz offensichtlich.

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