AMD Ryzen 4000 ist da – Das macht die CPUs so besonders

      AMD Ryzen 4000 ist da – Das macht die CPUs so besonders

      Seit einem halben Jahrzehnt warten PC- und Notebook-Fans auf einen Generationssprung bei den Prozessoren. Nun ist er endlich da – und kommt etwas unerwartet vom Underdog AMD.

      Wir erklären euch, wie es dazu kommen konnte und geben euch Empfehlungen, für wen sich welcher Prozessor am ehesten lohnt. Zuerst einmal wollen wir euch aber aufzeigen, wieso AMDs Comeback jetzt kommt – und keine Selbstverständlichkeit ist.

      AMDs langer Weg zurück an die Spitze

      Mobile Prozessoren kommen bereits seit längerem von mehr als einem Hersteller, doch lange ergab für Leute, die die ultimative Performance wollten, nur der Kauf eines Notebooks mit Intel-CPU wirklich Sinn.

      Der Hauptkonkurrent aus dem Desktop, AMD, hatte sich 2009 mit dem Kauf des damaligen Grafikkartenriesen ATI übernommen und versank immer mehr in der Bedeutungslosigkeit. 2010 versetzte Intel mit seinen damals hochmodernen Core-i-Prozessoren AMD dann den vermeintlichen Todesstoß. Soviel schneller und effizienter waren die neuen CPUs vom Marktführer im Vergleich zu den Angeboten der deutlich kleineren Firma AMD.

      Doch über das Ausstatten von Konsolen wie der PlayStation 4 und der Xbox One, sanierte sich AMD unter der Führung von CEO Lisa Su über die kommenden Jahre. Die Firma steckte dabei einen Großteil ihrer Gewinne in die Forschung und Entwicklung an neuen Chipsätzen – und das sollte sich auszahlen. Denn 2017 trat mit der Zen-Architektur dann endlich das Ergebnis von jahrelanger Arbeit zu Tage.

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      Das AMD Comeback mit Zen

      Die AMD Zen-Architektur mit ihren Ryzen 1000-CPUs war – im Vergleich zum großen Konkurrenten Intel – zumindest wieder in Reichweite und konnte mit sehr guter Multi-Core-Performance gerade Kreative und Hochleistungsnutzer begeistern. Dennoch behielt Intel seinen Vorsprung bei der Gaming-Leistung bei.

      AMD Ryzen 4000 Zen 3 Aufmacher Blog

      Das lag unter anderem an den höheren Taktraten der Intel-Prozessoren, aber auch an ihrer sehr hohen IPC. Letzteres bezeichnet die Instruktionen pro Taktzyklus. Klingt kompliziert, ist aber eigentlich recht simpel zu erklären: Denn ein Prozessor durchläuft immer einen Befehlssatz und der Takt gibt dabei an, wie oft und schnell ein Befehlssatz durch den Prozessor laufen kann. Die IPC bezeichnet hingegen, wie viel „Arbeit“ in einem Befehlssatz steckt. Multipliziert man den Takt mit der IPC erhält man dann grob die Single-Core-Performance des jeweiligen Prozessors.

      AMD Zen 2 ändert alles

      Und bei eben dieser Single-Core-Performance musste AMD lange zurückstecken. Doch 2019 sollte sich das ändern. Mit der Zen-2-Architektur und den Ryzen 3000-Prozessoren hielt erstmals die 7nm-Fertigungstechnik Einzug in den Desktop und machte dem Marktführer ordentlich zu schaffen. Dank des moderneren Fertigungsprozesses konnten AMDs Ingenieure die Anzahl an Ryzen-Prozessorkernen auf 16 verdoppeln und dabei sogar noch die Effizienz ihrer CPUs steigern.

      Computex 2019 Zen 2

      AMD CEO Lisa Su bei der Vorstellung von Zen 2 2019

      Währenddessen hatte sich die marktbeherrschende Firma mit dem „i“ vermeintlich auf ihrer Position ausgeruht. Obwohl auch hier Unsummen in Forschung und Entwicklung gesteckt werden, konnte man seit 2015 keinen neuen Fertigungsprozess etablieren. Seitdem setzte der Marktführer im Desktop bereits auf die 14nm-Technik und brachte lediglich inkrementelle Upgrades raus. Der Nachfolger in 10nm schaffte es nie über den Notebook-Markt hinaus. Auch dort konnte er aber nur energiesparenderen Geräten eingesetzt werden und schaffte es nie in absolute Hochleistungs-Laptops.

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      Effizient und Leistungsstark – endlich auch im Notebook

      Die High-Performance-CPUs im Notebook haben bei Intel weiterhin eine fünf Jahre alte Technologie zur Grundlage. AMD stellt die bisherigen Verhältnisse im Notebook-Markt nun auf den Kopf und liefert mit Ryzen 4000 (Codename: Renoir) die modernsten und schnellsten Prozessoren in allen Leistungsklassen ab – und das als viel kleinere Firma und vermeintlicher Underdog. Modern heißt in diesem Fall aber auch effizient, denn mit Ryzen 4000 gibt es nicht nur Achtkern-Prozessoren mit massig Leistung, sondern auch gleichzeitig Akkulaufzeiten in Gaming-Notebooks, wie man sie sonst nur aus sparsam ausgestatteten Ultrabooks kennt.

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      Das Asus ROG Zephyrus G14 mit Ryzen 7 4800HS schaffte es in unserem Test zum Beispiel auf eine Akkulaufzeit von über zehn Stunden. Doch auch für den ultra-mobilen Formfaktor hat AMD etwas: Die Ryzen-4000U-Serie steht mit einer TDP von 15 bis 25 Watt bereit. Diese bringen auch gleich integrierte Grafikeinheiten mit, die mit AMDs Vega-Architektur in 7nm deutlich über allen anderen APUs rangieren. Vega ist zwar bereits einige Jahre alt, konnte durch das Schrumpfen auf den 7nm-Prozess aber ebenfalls ordentlich Leistung hinzugewinnen und reicht jetzt auch für viele Spiele in 1080p-Auflösung aus.

      Seid ihr nun auch so verwirrt von den ganzen CPU-Bezeichnungen und würdet gerne wissen, was die einzelnen Modelle unterscheidet? Wir haben alle Modelle für euch aufgelistet und erklären, welcher Ryzen-Prozessor für wen geeignet ist.

      Vorstellung AMD 4000U-Serie mit 15W: Hochportabel und leistungsstark

      AMDs Ryzen 4000U-Serie wird vor allem in hochportablen Laptops und Business-Notebooks zum Einsatz kommen. Bereits hier dürft ihr aber sehr viel Leistung fürs Geld erwarten. Eine Besonderheit ist bei den U-Prozessoren zudem, dass nur einige Modelle Multi-Threading unterstützen. Das ist besonders für CPU-lastige Anwendungen wichtig zu beachten. So dürfte der Ryzen 4600U dank seiner 50% höheren Thread-Anzahl in einigen Anwendungen den vermeintlich stärkeren 4700U übertreffen.

      Wenn es euch auf die maximale CPU-Leistung in einem kleinen Formfaktor ankommen, dann greift also zu den Modellen mit Multi-Threading – 4600U oder 4800U. Gehört ihr eher zur Zockerfraktion und wollt dennoch ein möglichst handliches Notebook mit langer Akkulaufzeit? Dann Sind Ryzen 4700U und 4500U eure Modelle. Denn diese bringen kaum schwächere Gaming-Leistung mit als die jeweils größeren Versionen.

      Modell Kerne/Threads Basistakt Turbotakt Grafik (Shader-Einheiten) Grafiktakt TDP
      Ryzen 7 4800U 8/16 1,8 GHz 4,2 GHz Vega8 (512) 1.750 MHz 15 Watt
      Ryzen 7 4700U 8/8 2,0 GHz 4,1 GHz Vega7 (448) 1.600 MHz 15 Watt
      Ryzen 5 4600U 6/12 2,1 GHz 4,0 GHz Vega6 (384) 1.500 MHz 15 Watt
      Ryzen 5 4500U 6/6 2,3 GHz 4,0 GHz Vega6 (384) 1.500 MHz 15 Watt
      Ryzen 3 4300U 4/4 2,7 GHz 3,7 GHz Vega5 (320) 1.400 MHz 15 Watt

      Die mit Abstand beste Gaming- und CPU-Leistung bietet natürlich der 4800U. Nur er verfügt über Multi-Threading und die stärkste Vega8-Grafikeinheit. Das bedeutet allerdings nicht, dass ihr mit einem 4700U im Alltag zwingend schlechter bedient seid. Auch mit acht Kernen und Threads seid ihr auf absehbare Zeit in Games und Anwendungen hervorragend versorgt. Nur wenn ihr Video- und Bildbearbeitung im kleinsten Formfaktor benötigt und Gaming-Performance sekundär ist, dann ist tatsächlich der AMD Ryzen 4600U die Preis-Leistung-Entscheidung für euch.

      Acer Aspire-5 AMD Ryzen 4000

      Acer Aspire 5 mit AMD Ryzen 4000U

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      Vorstellung AMD 4000HS-Serie mit 35W: Premium-Chips für Premium-Geräte

      Zeitexklusiv in ASUS-Geräten erhältlich sind die HS-Chips: Sie sollen das Beste aus zwei – eigentlich gegensätzlichen Welten – vereinen: Gaming-Leistung und Mobilität. Wie wir in unserem Test des ASUS ROG Zephyrus G14 bereits feststellen konnten, bringen die Notebooks nicht nur eine hochwertige Haptik und Anmutung mit, sie haben auch massig Leistung und eignen sich dank extrem langer Akkulaufzeit auch prima als täglicher Begleiter für Uni und Büro.

      ASUS ROG Zephyrus G14 Gaming Laptop Notebook AMD Ryzen 4000 Draußen 2

      ASUS ROG Zephyrus G14 mit AMD Ryzen 4000HS

      Aber auch für den Einsatz als möglichst portable Workstation sind die HS-Modelle hervorragend geeignet. Wenn ihr also Foto- oder Videobearbeitung betreiben wollt, ist das dank der Multi-Threading-Fähigkeit der Prozessoren selbst noch mit dem AMD Ryzen 4600HS gut möglich.

      Modell Kerne/Threads Basistakt Turbotakt Grafik (Shader-Einheiten) Grafiktakt TDP
      Ryzen 9 4900HS 8/16 3,0 GHz 4,3 GHz Vega8 (512) 1.750 MHz 35 Watt
      Ryzen 7 4800HS 8/16 2,9 GHz 4,2 GHz Vega7 (448) 1.600 MHz 35 Watt
      Ryzen 5 4600HS 6/12 3,0 GHz 3,7 GHz Vega6 (384) 1.500 MHz 35 Watt

      Der Preis-Leistungs-Tipp ist allerdings der Ryzen 7 4800HS: Er ist kaum langsamer als der Ryzen 9 4900HS, bringt dieselbe Kern- und Thread-Anzahl und hat nur eine leicht schwächere Grafikeinheit. Im Falle der HS-Modelle bekommt ihr meist auch eine dedizierte GPU – und diese sind sowieso performanter als selbst das stärkste integrierte Vega2-Modell.

      ASUS ROG Zephyrus G14 Gaming Laptop Notebook AMD Ryzen 4000 NVIDIA GTX

      Vorstellung AMD 4000H-Serie mit 45W: Gaming-Prozessoren für Enthusiasten

      Zu guter Letzt gibt es natürlich auch noch klassische, große Gaming-Laptops mit AMD Ryzen 4000-Prozessoren. Diese sind mit der H-Serie ausgestattet, die sich bis zu 45W-genehmigen dürfen. Die CPUs gibt es bereits in günstigeren Laptops als ihre HS-Pendants, da sie im Gegensatz zu diesen mehr Raum zur Verfügung haben und nicht speziell selektiert wurden.

      ASUS TUF Gaming A17 Bonfire Black mit AMD Ryzen 4000H

      ASUS TUF Gaming A17 Bonfire Black mit AMD Ryzen 4000H

      Dafür dürft ihr bereits mit dem AMD Ryzen 4600H Leistung auf Desktop-Niveau erwarten. Das bedeutet, dass die CPUs sowohl in Multi- als auch Single-Core-Performance auf dem Niveau von Top-Desktop-Prozessoren der vergangenen Jahre liegen – und das bei viel geringerem Verbrauch. Auch hier sind alle Varianten zudem wieder mit Multi-Threading ausgestattet und eignen sich sehr gut als Arbeitstiere für Foto- und Videobearbeitung.

      Modell Kerne/Threads Basistakt Turbotakt Grafik (Shader-Einheiten) Grafiktakt TDP
      Ryzen 9 4900H 8/16 3,3 GHz 4,4 Hz Vega8 (512) 1.750 MHz 35-54W Watt
      Ryzen 7 4800H 8/16 2,9 GHz 4,2 GHz Vega7 (448) 1.600 MHz 45 Watt
      Ryzen 5 4600H 6/12 3,0 GHz 4,0 GHz Vega6 (384) 1.500 MHz 45 Watt

      Die integrierten Grafikeinheiten sind – genau wie bei den HS-Varianten – zudem nur Beiwerk, da alle bislang erhältlichen Notebooks mit AMD Ryzen 4000H-Prozessoren auch mit dedizierter Grafikkarte daherkommen. Gepaart mit einer ordentlichen GPU – ab Nvidia GeForce 1660 Ti – seid ihr in Full-HD in nahezu allen aktuellen Titeln mit über 60 Bildern unterwegs.

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      AMD Ryzen 4000 bietet für alle die richtige CPU

      Nun kennt ihr die Prozessoren und wisst, für wen sie geeignet sind: Nutzt ihr euren Laptop viel unterwegs und braucht ein portables Gerät, ohne große Abstriche bei der Leistung machen zu wollen? Dann sind die Notebooks mit AMD Ryzen 4000U perfekt für euch.

      ASUS ROG Zephyrus G14 Gaming Laptop Notebook AMD Ryzen 4000 Draußen

      Wenn ihr hingegen Heavy-User seid, Videos und Bilder bearbeitet, aber euren Laptop auch unterwegs viel nutzen möchtet, dann empfiehlt sich ein Modell mit AMD Ryzen 4000HS-CPU. Die HS-Prozessoren sind etwas höher bepreist als ihre 4000H-Cousins, bieten dafür aber wahnsinnig viel Leistung für unterwegs – die zudem noch über den ganzen Arbeitstag reicht. Sie sind also absolute Alleskönner.

      Wenn es euch aber vor allem um Gaming und Anwendungsleistung geht und die Portabilität eher Nebensache ist, dann entscheidet euch am besten für ein Notebook mit AMD 4000H-CPU. Diese bieten nochmal etwas mehr Leistung als die bereits sehr starken HS-Modelle, sind allerdings günstiger und kommen in größeren Laptops ab 15,6-Zoll daher. Hier bekommt ihr wirklich die Speerspitze an derzeitiger Notebook-Leistung geboten – und erhaltet dabei immer noch Akkulaufzeiten, die weit über den Laptops der Konkurrenz liegen.

      AMD Ryzen 4000 – Generationssprung bei den Prozessoren rollt den mobilen Markt neu auf

      Warum ist Ryzen 4000 nun so spannend? Weil wir alle davon profitieren werden! Konkurrenz belebt bekanntlich das Geschäft und mit Ryzen 4000 hat AMD einen Volltreffer gelandet. Dieser bringt Bewegung in einen Markt, der seit fünf Jahren keine Innovationen bei der Fertigungstechnik erlebt hat.

      AMD Ryzen 4000 Zen 3 CPUs

      AMD Ryzen 4000-CPUs bringen durch ihre moderne 7nm-Fertigung somit ungekannte Effizienz- und Leistungsklassen in Laptops. Wenn ihr also die derzeit modernste Technik haben möchtet, die einhergeht mit der längsten Akkulaufzeit und einer Performance, die man bis vor Kurzem nur im Desktop finden konnte, dann holt euch ein Notebook mit AMD Ryzen 4000 CPU.

      Wir sind auf jeden Fall wahnsinnig gespannt auf mehr Tests zu Notebooks mit den neuen Prozessoren und werden euch mit weiteren Tests und Ratgebern zu diesen auf dem Laufenden halten. Was meint ihr zu Ryzen 4000 (Renoir)? Lasst es uns in den Kommentaren wissen!

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      Veröffentlicht von Clemens

      Großer Film- und Serien-Fan, der von Antonioni bis Tarkowski (fast) alles gesehen hat, was Kino und Fernsehen hergeben. Durch Super Nintendo und PS1 fand er Mitte der 90er seine Leidenschaft für PC- und Konsolenspiele. Zockt mittlerweile vornehmlich am selbstgebauten Gaming-PC und gelegentlich auch auf der PlayStation.

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