AMD: Ryzen 6000 Mobile, neue Radeon RX, Ryzen 7 5800X3D und mehr

      AMD: Ryzen 6000 Mobile, neue Radeon RX, Ryzen 7 5800X3D und mehr

      Seit Jahren trumpft AMD bei seinen Präsentationen ordentlich auf. Auch dieses Jahr hat AMD eine Neuigkeit nach der anderen aus dem Ärmel gezaubert: Starke Ryzen-6000-CPUs, stromsparende Radeon RX 6000S, kleine Radeon RX 6500 XT, eine Desktop-CPU mit viel 3D-Cache und einen Ausblick auf Ryzen 7000 und Sockel AM5.

      Die Show war gut. Es wurde gezeigt, wie gut sie im Jahr 2021 gewachsen sind und was sie in nächster Zeit an neuen Produkten auf den Markt bringen wollen. Dabei gab es keine langweilige Minute. Lasst uns also die spannenden Themen nach und nach durchgehen.


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      AMD Ryzen 6000 Mobile

      Das erste große Thema waren die neuen Ryzen-6000-Prozessoren für Notebooks. Es kommen verbesserte „Zen-3+“-Kerne zum Einsatz und die Grafikeinheit wurde komplett mit RDNA2-Architektur überarbeitet. Dazu bringt der Fertigungsprozess von 6nm deutliche Effizienzsteigerungen mit sich und aktuelle Techniken, wie DDR5/LPDDR5-Unterstützung und USB 4, sind ebenfalls dabei. Die Ryzen-6000-APU-Familie läuft unter dem Decknamen „Rembrandt„.


      Die neuen „Zen-3+“-Kerne sind dabei auf Effizienz optimierte Kerne, die zusammen mit einem neuen „Power Mangement Framework“ und diversen anderen Anpassungen, für eine möglichst lange Akkulaufzeit sorgen sollen. So schaltet die CPU schneller in eine Tiefschlafphase und verwaltet den Stromhunger noch besser. Von den Optimierungen abgesehen sind Zen 3 und Zen 3+ technisch gesehen gleich, weshalb es nur maximal acht Kerne mit SMT, sowie gleich großen L2- und L3-Cache gibt. Dieser bleibt weiterhin maximal 20 MByte groß.


      Durch die Optimierungen an der Architektur schafft AMD das erste Mal 5,0 GHz im Turbomodus bei seinen mobilen Prozessoren. Grundsätzlich hat Ryzen 6000 einen höheren Takt als sein Vorgänger, was sich in einer deutlichen Leistungssteigerung in Benchmarks niederschlägt. So erreicht der Ryzen 7 6800U knapp elf Prozent mehr Leistung im Single-Core und sogar fast 30 Prozent mehr im Multi-Core.


      Trotzdem soll Ryzen 6000 zwischen 15 bis 40 Prozent sparsamer arbeiten als noch Ryzen 5000. Während der Präsentation wurde erwähnt, dass Performance-Kerne auch effizient sein können, was eine klare Ansage an Intels Alder-Lake-Architektur ist. Dort werden Performance-Kerne und Effizienz-Kerne getrennt.


      Ein großer Schritt ist RDNA2 bei der Grafikeinheit. Die alte Vega-Architektur hat sich jahrelang tapfer geschlagen, aber die Basis war einfach veraltet. Nun gibt es eine völlig neue Architektur für die Grafikkomponente, die AMD direkt aus den aktuellen Radeon-RX-Grafikkarten nimmt. Es wird sogar die doppelte Grafikleistung im Vergleich zu Ryzen 5000 versprochen. Deswegen kommen hier endlich 12 CUs, anstelle von 8, zum Einsatz und diese bieten sogar Raytracing-Support.


      RDNA2 bietet aber dazu noch größere Ausführungseinheiten, eine bessere Speicherbandbreite und einen deutlich höheren Takt von bis zu 2,4 GHz. So einen hohen Takt erreicht bisher keine integrierte Grafikeinheit. Da diese Grafikeinheiten so anders als Vega sind, bekommen sie auch mit Radeon 680M (12 CUs) und Radeon 660M (6 CUs) neue Namen.


      Wie oben bereits erwähnt, gibt es mit Ryzen 6000 auch viel neue Technik für AMD-Notebooks. So gibt es nun endlich PCI Express 4.0 für SSDs und Grafikkarten, USB 4 mit bis zu 40 Gbit/s und als Arbeitsspeicher kommt nun DDR5 bis hin zu DDR5-4800 zum Einsatz. Zudem beherrscht die Grafikeinheit nun AV1-Decoding und für die hardwareseitige Sicherheit sorgt Microsoft Pluton.


      Nun aber zum Herzstück, der Übersicht aller neuen AMD-Ryzen-6000-Prozessoren. Es muss noch erwähnt werden, dass nicht überall Ryzen 6000 verwendet wird. Bei manchen neuen Ryzen-Prozessoren verbaut AMD „verbesserte“ Ryzen-5000-Technik. Diesmal vermeidet AMD aber das alljährliche Namenschaos: Nur die neue Technik wird auch Ryzen 6000 genannt, alles andere trägt weiter 5000 im Namen.

      Modell K/T Basistakt Turbo GPU-Kerne GPU-Takt L3-Cache TDP
      Ryzen 9 6980HX 8 / 16 3,3 GHz 5,0 GHz 12 CUs 2,4 GHz 16 MByte 45+ W
      Ryzen 9 6980HS 3,3 GHz 5,0 GHz 35 W
      Ryzen 9 6900HX 3,3 GHz 4,9 GHz 45+ W
      Ryzen 9 6900HS 3,3 GHz 4,9 GHz 35 W
      Ryzen 7 6800H 3,2 GHz 4,7 GHz 2,2 GHz 45 W
      Ryzen 7 6800HS 3,2 GHz 4,7 GHz 35 W
      Ryzen 5 6600H 6 / 12 3,3 GHz 4,5 GHz 6 CUs 1,9 GHz 45 W
      Ryzen 5 6600HS 3,3 GHz 4,5 GHz 35 W
      Ryzen 7 6800U 8 / 16 2,7 GHz 4,7 GHz 12 CUs 2,2 GHz 16 MByte 15-28 W
      Ryzen 5 6600U 6 / 12 2,90 GHz 4,40 GHz 6 CUs 1,9 GHz 15-28 W
      Ryzen 7 5825U 8 / 16 2,00 GHz 4,50 GHz 8 CUs 1,8 GHz 15 W
      Ryzen 5 5625U 6 / 12 2,10 GHz 4,00 GHz 7 CUs 1,6 GHz 15 W
      Ryzen 3 5425U 4 / 8 2,60 GHz 3,80 GHz 6 CUs 1,5 GHz 8 MByte 15 W

      AMD setzt weiterhin auf einen guten Markt für ihre APUs und erwartet bereits im ersten Quartal auf viele neue Notebooks mit Ryzen 6000. Dabei werden erste Geräte mit den neuen Prozessoren schon im Februar erwartet.

      AMD Radeon RX 6500 XT

      Eine wortwörtlich kleine Überraschung war die Vorstellung der Radeon RX 6500 XT. Diese basiert „noch“ auf RDNA2 und stellt das neue Einstiegsmodell bei AMD Grafikkarten dar.


      Die neue Grafikkarte verwendet dabei Navi 24 als GPU und wird als erste im neuen 6-nm-Prozess hergestellt. So ist sie zwar schwächer als die anderen Modelle, sollte aber einige kleine Vorteile gegenüber ihren großen Brüdern und Schwestern haben.


      Sie besitzt dabei 16 Compute Units und ist damit nur vier Recheneinheiten stärker als die neuen Ryzen-6000-APUs. Sie besitzt gerade einmal 1.024 FP32-ALUs, kann aber mit einem Game-Takt von 2.610 MHz und einem maximalen Boost von 2.815 MHZ ordentlich hochtakten. Der Infinity Cache wurde auf 16 MB und das Speicherinterface auf 64 Bit heruntergekürzt. Dafür ist der Speichertakt mit 18 Gbps leicht höher als bei der Radeon RX 6600. Als Speicher gibt es hier maximal 4 GB und als Leistungsaufnahme wird 107 Watt genannt.


      Die Radeon RX 6500 XT soll laut AMD bis zu 60 Prozent schneller als die GeForce GTX 1650 sein. Als Vergleich lässt sich die Radeon RX 6500 XT irgendwo zwischen einer Radeon RX 580 und Radeon RX 590 einordnen. Diese beiden Karten haben aber 8GB Speicher. Der geringe Speicher könnte der Radeon RX 6500 XT zum Verhängnis werden. Es bleiben aber erste Tests abzuwarten.

      Die Radeon RX 6500 XT soll am 19. Januar erscheinen und wird mit 199 US-Dollar vor Steuern angegeben. Einen Preis für Europa gibt es bisher nicht, dieser wird aber bestimmt aufgrund des Chipmangels schnell deutlich höher liegen. Es wird kein Referenzdesign von AMD geben, die Karte wird ausschließlich mit Custom-Design von Partnern vertrieben.

      Radeon RX 6600 XT Radeon RX 6600 Radeon RX 6500 XT
      Architektur RDNA 2
      GPU Navi 23 Navi 24
      Prozess 7nm 6nm
      Compute-Units 32 28 16
      FP32-ALUs 2.048 1.792 1.024
      RT-Beschleunigung Ja
      Game-Takt 2.359 MHz 2.044 MHz 2.600 MHz
      Max. Boost 2.589 MHz 2.491 MHz 2.815 MHz
      Textureinheiten 128 112 64
      ROPs 64 32
      Speicher 12 GB GDDR6 8 GB GDDR6 4 GB
      Speichergeschwindigkeit 16 Gbps 14 Gbps 18 Gbps
      Speicherinterface 128 Bit 64 Bit
      Speicherbandbreite 256 GB/s 224 GB/s 144 GB/s
      Infinity Cache 32 MB 16 MB
      TBP 160 W 132 W 107 W
      Anbindung PCIe 4.0 ×16 PCIe 4.0 ×8 ?
      UVP 380 Euro 339 Euro 199 USD

      AMD Radeon RX 6000S und verbesserte 6000M

      Viel spannender sind dagegen die neue S-Reihe und die überarbeiteten Modelle der M-Reihe bei den mobilen Radeon-Grafikkarten.

      AMD hat fünf neue Radeon RX 6000M vorgestellt. Die Radeon RX 6850M XT ist das neue mobile Spitzenmodell und soll 7 Prozent schneller als eine RX 6800M sein. Daneben gibt es noch die Radeon RX 6650M und Radeon RX 6650M XT. Beide sollen etwas stärker als die Vorgänger sein, die RX 6650M XT sogar um bis zu 20 Prozent.


      Die Radeon RX 6500M bewirbt AMD mit „200 Prozent schneller als eine GeForce MX450″. Nach unten rundet AMD das Sortiment mit der Radeon RX 6300M ab. Die letzten beiden mobilen Grafikkarten verwenden dabei Navi 24 und werden im 6-nm-Prozess hergestellt. Sie ähneln dabei der Radeon RX 6500 XT.

      Die neue Radeon-RX-6000S-Reihe soll in besonders dünnen Notebooks verbaut werden und ist besonders effizient. Das „S“ steht dabei für „Slimline“. Sie ist quasi das Pendant zu Nvidias Max-Q. Bei den S-Modellen kommt – laut AMD – eine „neue Performance-pro-Watt-Technologie“ zum Einsatz. Was das jedoch genau ist, wird nicht genannt.

      Es wird drei verschiedene Modelle geben, für die es zunächst nur wenige Details gibt. Die neuen Karten sind: Radeon RX 6800S, Radeon RX 6700S sowie die Radeon RX 6600S. Die Leistungsaufnahme ist gestaffelt und reicht von 100 bis 65 Watt und liegt damit deutlich unter den aktuellen mobilen Grafikkarten.


      Ebenso wurde die Zusammenarbeit zwischen AMD-CPU und -GPU in Notebooks verbessert. AMDs aktuelle Smartshift-Technologie wurde überarbeitet und heißt nun „Smartshift Max“. Es soll aber auch „Smartshift Eco“ geben, was für besonders lange Akkulaufzeiten sorgen soll. Was genau verbessert oder gegenüber der ersten Version verändert wurde, ist nicht bekannt. Es wird aber bei „Smartshift Max“ von einem Leistungssprung zwischen 7 bis 13 Prozent gesprochen und es werden nun mehr Titel unterstützt.

      AMD Ryzen 7 5800X3D

      Als neues Gaming-Flaggschiff für den Desktop hat AMD ihr Projekt mit 3D-Cache angekündigt. Diesmal wurde der fertige Prozessor gezeigt und läuft unter den Namen Ryzen 7 5800X3D. Dabei soll er sogar den derzeitigen Gaming-König, Intel Core i9-12900K schlagen und deutlich weniger kosten.


      Die eigentliche CPU mit acht Kernen, 16 Threads und einem Turbo von 4,5 GHz wirkt recht normal und unspektakulär. Die gemeinsame Menge an L2- und L3-Cache liegt aber bei 96 MB. Das ist wirklich beachtlich und gab es so in Mainstream-Prozessoren bisher nicht. Abgerundet wird das Paket durch eine TDP von 105 Watt und alle aktuellen 500/400-Chipsätze sollen mit einem BIOS-Update die CPU beherrschen. AMD bewirbt den Ryzen 7 5800X3D aber als günstigere Mittelklasse und hat bereits angedeutet, dass es noch stärkere Versionen der CPU geben könnte.


      In den gezeigten Benchmarks kann der Ryzen 7 5800X3D richtig überzeugen und überholt sogar in einigen Titeln den eigentlich stärkeren Ryzen 9 5900X. AMD nennt hier ein Plus von bis zu 15 Prozent, wenn die Titel den großen Cache auch richtig nutzen können. Im direkten Kampf mit einem Intel Core i9-12900K sieht AMD den Ryzen 7 5800X3D teils Kopf an Kopf und teils leicht vorne. Es kommt tatsächlich auf das Spiel bzw. den Benchmark an. Angeblich plant Intel aber mit einem Core i9-12900KS bereits einen noch höher taktenden Gegenschlag zum Ryzen 7 5800X3D.

      Was der Ryzen 7 5800X3D kosten soll, hat AMD nicht genannt. Er wird aber sicherlich günstiger als der Core i9-12900K bzw. Core i9-12900KS sein. Damit könnte er zumindest der Preis/Leistungs-Sieger werden. Zu guter Letzt nennt AMD noch als Starttermin das Frühjahr 2022.

      AMD Ryzen 7000 & Sockel AM5

      Zum Schluss hat AMD noch einen kleinen Ausblick auf die kommende CPU-Generation und den neuen Sockel AM5 gezeigt. Mit Ryzen 7000 soll endlich die 5-GHz-Marke am Desktop fallen und im 5nm-Verfahren gefertigt werden.


      Ansonsten gab es nur eine kurze Spiele-Demo mit Halo Infinite und einen raschen Blick auf die CPU, die einen neuen Heatspreader besitzt.


      Ebenso wenig Details gibt es zum neuen AM5-Sockel. Dieser soll auf das LGA-Format wechseln und keine klassischen Pins mehr verwenden. Die Menge an Kontakten wächst aber auf 1.718 an und ist damit auf dem gleichen Niveau wie Intels Alder Lake mit 1.700 Kontakten. AMD zieht beim neuen Sockel und den Prozessoren mit Intel gleichauf und will DDR5 und PCI Express 5.0 unterstützen. Ganz stolz ist AMD aber darauf, dass bestehende AM4-Kühler für AM5 weiter genutzt werden können. Als Starttermin nennt AMD das zweite Halbjahr 2022.

      Natürlich war das noch nicht alles: Es wurde auch noch eine neue Version von AMD Adrenalin mit vielen neuen Funktionen gezeigt. Zudem wurde AMD SuperResolution bzw. FSR in den Mittelpunkt gerückt. Aber das alles wäre wohl zu lange für diese News. Insgesamt hat AMD bei der Präsentation keine Langeweile aufkommen lassen.



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      Quelle und Bilder: AMD

      Veröffentlicht von Daniel

      Online-Editor, NBB.de. Kommentare über Technik. Rechtschreibfehler und verwirrende Grammatik sind bewusste Witze - ganz offensichtlich.

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