AMD Ryzen 7000 und der neue AM5-Sockel starten durch

      AMD Ryzen 7000 und der neue AM5-Sockel starten durch

      Das Warten hat ein Ende: Ryzen 7000 und der neue AM5-Sockel sind nun auf dem Markt. Wir haben für euch alle wichtigen Informationen zusammengetragen.

      Auf der Computex 2022 gab es einen ausführlichen Blick auf die kommende Prozessor-Generation von AMD. Dazu machte AMD ein festes Versprechen: Am 27. September gibt es alles zu kaufen – und heute ist es soweit. Ihr bekommt die neuen CPUs und Mainboards bei uns im Shop.


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      Übersicht Ryzen 7000

      Ryzen 7000 setzt auf die neue Zen-4-Architektur und erscheint (erstmal) in Form von vier Prozessoren:

      Kerne/Threads Basis/Turbo L3 TDP iGPU Preis
      Ryzen 9 7950X 16/32 4,5 / 5,7 GHz 64 MB 170 W RDNA 2 (2 CUs) 699 USD
      Ryzen 9 7900X 12/24 4,7 / 5,6 GHz 64 MB 170 W RDNA 2 (2 CUs) 549 USD
      Ryzen 7 7700X 8/16 4,5 / 5,4 GHz 32 MB 105 W RDNA 2 (2 CUs) 399 USD
      Ryzen 5 7600X 6/12 4,7 / 5,3 GHz 32 MB 105 W RDNA 2 (2 CUs) 299 USD

      Verbesserungen bei der Architektur

      Zen 4 setzt auf ein optimiertes Fertigungsverfahren in 5 nm von TSMC. Aber auch der Chip selbst wurde neu gestaltet. Neben dem Zen-4-DIE gibt es nun auch einen I/O-DIE in 6nm. Das bringt 50 Prozent kleinere Kerne zu Tage als bei der Konkurrenz und führt zu bis zu 800 MHz mehr Takt bei einer besseren Effizienz.

      Die verbesserte Effizienz gilt bis zu einem gewissen Sweet-Spot: Bei 65 Watt bietet Zen 4 bis zu 74 Prozent mehr Leistung gegenüber dem Vorgänger. Die neuen Prozessoren können aber bis zu 105 oder 170 Watt verbrauchen, die höchste TDP bei Ryzen 5000 beträgt hingegen 105 Watt. Der höhere Stromverbrauch soll vor allem bei Multicore-Anwendungen für deutlich mehr Leistung sorgen.

      Um den höheren Stromverbrauch und dem neuen Sockel gerecht zu werden, wurde auch der Heatspreader für Ryzen 7000 neu gestaltet und sieht nun „bulliger“ aus.

      Ein großer Grund für die Mehrleistung sind Verbesserungen bei der Sprungvorhersage und beim Load-/Store-Bereich. Auch beim L2-Cache wurde nicht gespart und jeder Kern bekommt nun 1 MByte anstelle von 0,5 MByte. Der L3-Cache bleibt hingegen mit 32 MByte (pro CCD) gleich.

      AMD verspricht eine IPC-Steigerung von 13 Prozent. Das ist sehr gut, normalerweise bewegen sich die Schritte bei acht oder zehn Prozent.

      Nur für eine gewisse Zielgruppe wichtig, aber erwähnenswert: AVX-512 ist als Erweiterung mit dabei und soll – je nach Anwendung – einen großen Leistungsschub bringen. Bei normalen FP32-Szenarien bis zu 30 Prozent und bei optimierten INT8-Szenarien sogar 250 Prozent mehr.

      RDNA2-Grafik in jeder CPU

      Eine spannende Planänderung: Alle Ryzen-7000-CPUs für den Desktop kommen mit einer integrierten Grafikeinheit. Damit schließt AMD zu Intel auf, die das schon seit Jahren bieten. Es gab zwar immer mal wieder G-Modelle mit integrierter GPU, aber eine schnelle RDNA-2-iGPU ist nun der neue Standard.

      Leider ist die Grafikeinheit nicht so stark wie bei Notebooks. Es handelt sich um eine auf 2 CUs (Recheneinheiten) gekürzte Version mit 400 MHz Basistakt und 2.200 MHz Turbo. Notebooks mit Ryzen-6000-APUs bieten hier 12 oder 6 CUs. Für einfache Arbeiten oder Videowiedergabe sollte es aber mehr als ausreichen.

      Preise ab 300 USD

      Während ich diese News schreibe, gibt es noch keine echten Preise in Euro. Die Preise in US-Dollar bewegen sich zwischen 300 und 700 USD, was erstmal sehr fair klingt. Da der Euro derzeit etwas schwächelt und die Preise schon seit einer Weile nicht 1:1 vom US-Dollar übernommen werden, ist leider mit höheren Preisen in Europa auszugehen.

      Update:

      • AMD Ryzen 9 7950X – 849,00 €
      • AMD Ryzen 9 7900X – 668,90 €
      • AMD Ryzen 7 7700X – 478,00 €
      • AMD Ryzen 5 7600X – 359,00 €

      AM5-Mainboards: X670 & B650

      Die neuen Ryzen-7000-Prozessoren bekommen ebenfalls einen neuen Sockel: AM5 mit ganzen 1718 Kontakten, daher LGA 1718.

      AMD hat den Sockel AM4 überraschend lange beibehalten und gepflegt. Besonders im Vergleich zu Intel, die (gefühlt) jedes Jahr einen neuen Sockel veröffentlichen und für neue Prozessoren voraussetzen. Doch auch AM4 erreichte irgendwann seine Grenzen.

      Die neuen AM5-Motherboards bringen zusammen mit Ryzen 7000 eine ganze Menge neue Technik in den AMD-Desktopbereich: PCIe 5.0, HDMI 2.1, DisplayPort 2, USB 4.0 und DDR5-Arbeitsspeicher. Besonders Letzteres ist spannend, da Ryzen-Prozessoren stark mit schnellen RAM skalieren.

      Den Auftakt machen zwei neue Chipsätze: X670 und B650. Beide gibt es in einer „normalen“ sowie in einer „Extreme“-Version, die sich an Übertakter und Bastler richtet.

      Etwas überraschend wurde auf der Computex 2022 auch AMD EXPO vorgestellt. Im Grunde handelt es sich dabei um einen roten Klon zu Intels XMP: Von Herstellern zur Verfügung gestellte Übertaktungsprofile für den DDR5-Arbeitsspeicher.

      Zu Beginn soll es von 15 Herstellern EXPO-Module geben. Die maximale Taktrate liegt bei 6.400 MT/s. Hui! EXPO-Module auf Mainboards sollen aber keine Pflicht sein, weshalb „klassisches“ XMP weiterhin unterstützt wird.

      Marktstart und weitere Pläne

      Die vier Prozessoren und die ersten Mainboards mit AM5-Sockel starten heute am 27. September auf dem weltweiten Markt.

      Zen 3 und der Sockel AM4 sollen aber nicht plötzlich verschwinden, sondern in einer Übergangsphase noch weiterhin erhältlich bleiben. Zen 4 soll „erstmal“ etwas für anspruchsvolle Nutzer sein. Später sollen dann weitere und vor allem günstigere CPUs das Portfolio abrunden.

      Laut AMD soll der neue Sockel AM5 bis 2025 offiziell unterstützt und mit neuen Prozessoren befüllt werden können. Es steht auch eine Verlängerung des Supports im Raum: AM5 könnte theoretisch so lange leben wie AM4.

      Was haltet ihr von AMD Ryzen 7000 und dem neuen Sockel AM5? Schreibt es uns im Kommentarbereich.

      AMD-Prozessoren bei uns im Shop

      via: AMD

      Veröffentlicht von Daniel

      Online-Editor, NBB.de. Kommentare über Technik. Rechtschreibfehler und verwirrende Grammatik sind bewusste Witze - ganz offensichtlich.

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