Einige Notebooks, die Ihr bei uns im Shop kaufen könnt, werden ohne Windows ausgeliefert. Als Betriebssystem kommt hier entweder eine abgespeckte Linux-Version oder FreeDOS zum Einsatz. FreeDOS ist eigentlich kein echtes Betriebssystem im klassischen Sinne. Es erinnert mehr an die MS-DOS-Zeiten, der späten 1980er und frühen 1990er-Jahre. Eine grafische Oberfläche, so wie wir sie von Windows oder Mac OS her kennen, gab es damals so nicht.
In diesem Blog-Beitrag zeige ich Euch, wie Ihr verschiedene Linux-Versionen im Netz findet und diese auf einem Notebook mit FreeDOS installiert.
Was ist Linux?
Linux ist in der Regel ein freies, Unix-ähnliches Betriebssystem, das sich in den letzten Jahren zu einer echten Alternative zu Windows entwickelt hat. Am Anfang war die Handhabung sehr umständlich, ähnlich wie bei MS-DOS, und die Bedienung erfolgte ausschließlich über die Eingabezeile.
Weil dies für viele Linux-Einsteiger zu umständlich war, haben clevere Entwickler auch eine grafische Oberfläche (ähnlich Windows) dazu entwickelt. Das Besondere bei Linux ist, das es modular aufgebaut ist. Hinter Linux steckt kein großer Konzern wie Apple oder Microsoft, es wird teilweise von Studenten, Entwicklern oder Leute wie Du und ich weiterentwickelt. Einen Ableger von Linux kennt jeder. Dieser kommt bei vielen Smartphones zum Einsatz. Hier heißt es dann Android. Linux wird auch gerne in NAS-Geräten, WLAN-Routern oder bei Embedded Computing eingesetzt.
Übersicht kostenloser Linux-Versionen
- Ubuntu (Downloadgröße ~1,2 GB)
- openSUSE Leap 42 (Downloadgröße ~4,6 GB)
- Makulu (Downloadgröße ~1,9 GB)
- Knoppix (Downloadgröße ~4,3 GB)
- Kali Light (Downloadgröße ~ 1 GB)
- Linux Mint 17.3 ROSA (Downloadgröße ~ 1,5 GB)
- uva
Diese Linux-Versionen könnt Ihr kostenlos aus dem Netz als ISO-File herunterladen und auf DVD brennen. Alternativ lässt sich das ISO-File auch auf einen USB-Stick übertragen.
Mehr Tipps & Tricks
Bootoptionen am Notebook ändern
Das Installieren geht genau so einfach wie das Installieren von Windows. Linux könnt Ihr vom DVD-Medium oder USB-Stick installieren. Bei der Installation vom DVD-Medium braucht Ihr so gut wie nichts zu beachten, denn das Booten vom DVD-Laufwerk ist bei den meisten Notebooks und PCs standardmäßig im BIOS vorgesehen.
Wollt Ihr Linux von einem USB-Stick installieren – was deutlich schneller geht – sind einige Einstellung notwendig. Hier müsst Ihr im BIOS zuerst die Bootsequenz ändern. Dazu müsst Ihr dem Notebook oder dem PC mitteilen, dass es vom USB-Stick booten soll. Je nachdem welches Gerät Ihr benutzt, kann die Tastenkombination anders ausfallen.
In diesem Beispiel müsst Ihr nach dem Einschalten die Taste „F9“ drücken und das Start-up-Menu erscheint. Hier werden jetzt alle Laufwerke aufgelistet, von denen das Notebook / PC booten könnte. Habt Ihr den USB-Stick schon angestöpselt, wird dieser auch mit aufgelistet. Wenn nicht, müsst Ihr dies nachholen und den Computer neu starten.
Im Boot-Manager des Notebooks könnt Ihr nun den USB-Stick mit Hilfe der Richtungstasten auswählen, und nach dem Drücken der Taste >>ENTER<< bootet der PC nun vom USB-Stick.

Alternative: Im BIOS des Notebooks lässt sich die Boot-Reihenfolge ebenfalls ändern. Aber Vorsicht! Änderungen im BIOS sind sehr sensibel.
Bei anderen Notebooks kann das BIOS ähnlich aussehen
Linux vom USB-Stick / DVD-Rohling installieren
Die ISO-Dateien wurden von mir auf DVD gebrannt und nacheinander auf zwei unterschiedlichen Notebooks von HP installiert. Das HP 250 G4 M9S89EA arbeitet mit einem Intel Core i5-Prozessor und das HP 255 G4 M9T08EA basiert auf einer CPU von AMD.
Mehr Tipps & Tricks
Wird vom USB-Stick beziehungsweise vom DVD-Medium gebootet, lassen sich die meisten Linux-Betriebssysteme auch ohne Installation nutzen. Das heißt, Ihr könnt die Linux Version schon einmal testen. Die Installation von Linux dauert in der Regel keine 30 Minuten und bis auf den W-LAN-Treiber wurden alle Hardware-Komponenten erkannt. Hin und wieder müssen Geräte wie zum Beispiel der Fingerabdruckscanner per Hand nachinstalliert werden.
Die von mir installierten Linux-Versionen machten keine Probleme. Alle Versionen lassen sich bei der Installation auf Deutsch umschalten und liefen mit wenigen Einstellungen problemlos bis zum Desktop durch. Stellenweise wurden neben dem Betriebssystem auch Tools, Office und nützliche Anwendungen mit installiert.
Beispiel: Installation von Linux Mint 17.3 ROSA
Am besten hat mir – neben Knoppix – die Linux Version „Mint 17,3 Rosa“ gefallen. Nach dem Anstöpseln des USB-Sticks wurde Linux gestartet und binnen weniger Minuten geladen. Auf dem Desktop findet Ihr ein Symbol zur Festplatteninstallation. Und so sieht die Installation aus:
Nach rund 30 Minuten ist die Linux Version auf der Festplatte installiert und Ihr könnt den USB-Stick beziehungsweise das DVD-Medium entfernen.
Neben dem reinen Betriebssystem wurden auch gleichzeitig einige Applikationen installiert, sodass Ihr gleich loslegen könnt:
- Libre Office (Text/Tabellen/Präsentation…)
- Bildbearbeitung (gimp/gThumb)
- Internet / eMail (Firefox/Thunderbird)
- Multimedia (VLC/Banshee)
Beispiel: Installation von Knoppix 7.6
Beispiel: Installation von Ubuntu 15.10
Beispiel: Installation von Makulu
Testumgebung
Die verschiedenen Linux-Versionen habe ich auf zwei unterschiedlichen Notebooks von HP getestet. Beide HP-Notebooks werden ohne Windows ausgeliefert, also ideale Kandidaten für Linux. Interessant sind die Preise der beiden HP-Notebooks. Beide Notebooks von HP besitzen einen Arbeitsspeicher von 4 GB und die eingebaute Festplatte hat ein Fassungsvermögen von 500 GB. In den Notebooks ist auch ein DVD-Brenner vorzufinden, von dem ich die Linux-Versionen über DVD-Medium installieren konnte.
Aktuelle FreeDOS-Notebooks bei uns im Shop:
- HP 15-bs114ng
- 15,6″ Full-HD / Intel Core i5-8250U / 8GB RAM / 256GB SSD
- MSI GL62MVR 2018 Gaming Notebook
- 15,6″ Full HD, Core i7-7700HQ, 8GB, 1TB, GTX 1060 6GB
- Asus FX553VD-DM603 Gaming Notebook
- 15,6″ Full-HD / Intel Core i5-7300HQ / 8GB / 1TB HDD / GeForce GTX 1050
- HP 14-bs009ng
- 14″ HD Display, Intel Celeron N3060, 4GB, 128GB SSD
- Lenovo 110S-11IBR
- 11,6″, Intel Quad-Core N3710, 4GB Ram, 256GB SSD
- MSI PL62 7RC-210 Gaming Notebook
- 15,6″ Full HD, Core i5-7300HQ, GeForce MX150 2GB, 8GB RAM, 1TB HDD
- Asus Vivobook X751NA-TY073
- 17,3″ HD+ Display / Intel Pentium N4200 / 4GB RAM / 500GB HDD
- Fujitsu LIFEBOOK A555
- 15,6″ HD matt, Core i3-5005U, 8GB RAM, 256GB SSD, DVD-SM
Alle FreeDOS-Systeme (Notebooks und PCs) findet ihr im Shop, wenn ihr im Suchfeld den Begriff „Freedos“ verwendet.
Makulu war mir bisher völlig unbekannt. Danke für den Tipp!
Lieber Siggy,
herzlichen Dank für Deine ausführliche Anleitung zur Linux Installation. Inhaltlich sehr fundiert, es nimmt einem die Angst, an einem störrischen UEFI „BIOS“ zu verzweifeln und Screenshots sind immer hilfreich.
Aber bei Deiner Formulierung „FreeDOS ist eigentlich kein echtes Betriebssystem im klassischen Sinne.“ bin ich vor Lachen fast vom Stuhl gefallen. Nach Deinem Foto bist Du doch gar kein Kiddie der „Generation Mäuse-Schubser“ mehr. Aber wahrscheinlich auch kein Saurier aus der Zeit, als Computer noch von Männern in weißen Kitteln bedient wurden 😉
Danke für Deine gute Arbeit!
LG
Alex
Hallo Siggy , danke dies ist ein sehr guter u. verständlicher Beitrag. Leider klappt es bei mir nicht so wie beschrieben. Habe ein Notebook P751 JF von notebooksbilliger. de, Freedos habe ich als erstes gelöscht. Kann nichts damit anfangen. Linux Leap 42.2 installiert sich nur mit Swan 2 GB (8 vorhanden), / nur mit 40 GB (1 TV vorhanden) und /home der Rest bzw. es wird noch eine Fat16 mit 156 MB angelegt. Die Größen der Partitionen lassen sich nicht ändern. Da hilft kein gpardet oder knoppix. Schuld scheint freedos und das BIOS zu sein. War das Löschen von Feedos ein Fehler, der das BIOS beeinflusst?
Die Anleitung ist bestimmt gut, aber hier wird irgendwie der zweite Schritt vor dem ersten gemacht.
Welchen Befehl muss ich denn im FreeDos eingeben um die ISO Datei runterladen und brennen zu können?
Gibt es auch einen Hinweis, wie ich mit dem FreeDos mich mit meinem WLAN verbinden kann?
Schöner Beitrag . Toll wäre noch gewesen kurz die Unterschiede zwischen den Linux-Distributionen zu erklären .
Gibt es auch einen Hinweis, wie ich mit dem FreeDos mein WLAN unter Linux Mint 19.3,Ubuntu oder MX Linux verbinden kann?
Gerät HP 255 G7 6UK06ES FHD
Bitte eine Antwort
Ich habe einen neuen HP-Laptop mit FreeDOS und ging bei mir alles nicht, weder von DVD noch vom USB-Stick
Du musst erst im BIOS das Booten von USB zulassen (ggf Secure Boot ausschalten) und dann beim Neu-Start durch drücken der richtigen Taste (z.B. beim HP 250 G8 ist es F9 – ich hab nach Einschalten einfach immer wieder F9 gedrückt) in das Boot-Menu kommen und von dort dann dann den USB Stick auswählen.
Such einfach im Web nach USB Boot und Bezeichnung deines Laptops.
Gruß – Jochen
Habe auch das Problem, dass der bootfähige USB-Stick nicht gefunden wird.
Du musst erst im BIOS das Booten von USB zulassen (ggf Secure Boot ausschalten) und dann beim Neu-Start durch drücken der richtigen Taste (z.B. beim HP 250 G8 ist es F9 – ich hab nach Einschalten einfach immer wieder F9 gedrückt) in das Boot-Menu kommen und von dort dann dann den USB Stick auswählen.
Such einfach im Web nach USB Boot und Bezeichnung deines Laptops.
Gruß – Jochen
Hallo Jochen,
ich habe auch ein HP 250 G8 bei euch erworben. Das booten per USB habe ich im BIOS aktiviert, Secure Boot war schon deaktiviert. Trotzdem wird der Stick nicht erkannt. Im Bootmenu (F9) wird der Stick nicht explizit aufgeführt, man kann lediglich das laden aus einer EFI-Datei anwählen und dann eine auf dem Stick befindliche .efi auswählen. Aber egal wie, man landet wieder im FDOS.
Habe verschiedene Versionen von Ubuntu, Linux Mint und Knoppix durch, verschiedene USB Sticks und unterschiedliche ISOtoUSB-Programme mit unterschiedlichen Settings. Auf meinen anderen Rechnern funktioniert der Boot der Live-Version immer direkt auf Anhieb, nur das HP weigert sich beharrlich.
Nachdem ich jetzt auf dutzende ähnliche Fehlerbeschreibungen in den Foren der einzelnen Distributionen gestoßen bin, immer mit der Gemeinsamkeit ‚HP 250‘ scheint dies ein generelles Problem, bzw. eine gezielte restriktive Maßnahme bei HP zu sein.
Ich hatte schon eine Anfrage im HP Support Forum platziert. Ein Moderator meldete sich prompt mit der Aussage (sinngemäß wiedergegeben): „HP unterstützt Linux nicht und wir können keinen Support bei der Installation geben. Bitte wende Dich an die Linux community“.
Gibt es hier noch eine Möglichkeit, oder muss ich gezwungenermaßen das schicke Notebook an euch zurückschicken und wandeln?
Hallo,
die SSD wird bei der Installation nicht gefunden.
SuSE 15.3 ISO auf USB Stick kopiert. Linux lässt sich booten und Installation startet.
Nur die SSD wird nicht gefunden bzw. für Partitionierung angeboten.
Mit fdisk wird nur der USB /dev/sda angezeigt.