ASUS Zenbook Pro 17 im Test: Große Schönheit mit viel Power

      ASUS Zenbook Pro 17 im Test: Große Schönheit mit viel Power

      Das Asus Zenbook Pro 17 punktet mit einem 17 Zoll Display, AMD Ryzen 6800H und 16GB RAM in einem schicken und schlanken Gehäuse. Bei den gebotenen Features überzeugt der Preis dazu auf ganzer Linie.

      Die Zenbook-Reihe von Asus ist quasi ihre Speerspitze bei Notebooks. Die Geräte wollen sich mit Dell XPS und MacBook messen. Dafür braucht es aber eben auch mehr als Rechenpower. Es darf zusätzlich bei keinem Aspekt geschlampt werden. Das bedeutet, dass bis zur Webcam und Lautsprechern alle Details passen. Das Zenbook Pro 17 wird es also im Test nicht einfach haben.

      Damit ihr genau wisst, womit wir es hier zu tun haben, könnt ihr euch die genauen technischen Daten meines Testgerätes unter diesen Zeilen ausklappen.

      Technische Daten: ASUS Zenbook Pro 17 UM6702RA-M0029W
      Display 43,9 cm (17,3″) entspiegeltes IPS-Display
      Auflösung HQHD (2560 x 1440 Pixel)
      Prozessor AMD Ryzen 7 6800H
      8x 3,20GHz, 16 MB Cache
      Turboboost bis 4,70 GHz)
      Grafik AMD Radeon™ Grafik
      Arbeitsspeicher 16 GB LPDDR5 (fest verlötet)
      Festplatte 1000 GB PCIe Gen3 x4 M.2 SSD (erweiterbar)
      Netzwerk WiFi 6 (802.11 ax)
      Bluetooth 5.2
      Anschlüsse 1x Stromanschluss
      1x SD 4.0 Card Reader
      1x Kopfhörer/Mikrofon Kombibuchse (3.5 mm)
      2x USB 3.2 Gen 2 Type-C (1x support DisplayPort / Stromversorgung)
      2x USB 3.2 Gen 2 Type-A
      1x HDMI 2.1
      Akku 76Wh, 4S1P, 4-Zellen-Lithium-Ionen
      Eingabegeräte Touchpad
      beleuchtete Chiclet Tastatur mit DE-Layout
      Sound Harman/Kardon
      Kamera HD-Kamera
      Betriebssystem Windows 11 Home
      Abmessungen 39.50 x 25.86 x 1.89cm
      Gewicht 2,3kg
      Preis 1.500€

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      Design – Aluminium und viel Liebe fürs Detail bestimmen das Zenbook

      Schon von der ersten Sekunde an merke ich, dass Asus sich hier Mühe geben hat. Der Schaumstoff im Karton ist dick und stabil. Was hier drinnen ist, ist wertvoll und muss geschützt werden. Neben dem Notebooks und dem schlanken Netzteil befindet sich nur noch etwas Info-Papier im Karton. Alles ist in Folie eingeschweißt und darauf könnte Asus meiner Meinung nach verzichten – der Umwelt zuliebe.

      Habt ihr dann das Zenbook Pro 17 in der Hand, fühlt ihr zuerst das kühle Aluminium an den Händen. Asus verbaut hier kein dünnwandiges Metall, sondern wirklich gutes und stabiles Material. Es fühlt sich dank der Größe auch massiv an. Es ist mit 2,3kg kein Leichtgewicht, aber angesichts des schieren 17″-Gehäuses ist das Gewicht absolut in Ordnung. Dazu kommt noch eine sehr schlanke Form, wie sie in der Größe eher selten ist.

      Beim genauen Hinsehen erkenne ich aber, dass auf der Rückseite unter dem Display ein kleiner Plastik-Rahmen steckt. Er hebt sich deutlich von der matten Farbe des Displaydeckels ab. Das ist ein notwendiges Übel, damit die Antennen für Bluetooth und Wi-Fi auch vernünftig funktionieren.

      Wie schon erwähnt, ist der Displaydeckel in einem matten dunkelblauen Ton gehalten. Wirklich überrascht hat mich, dass er praktisch keine Fingerabdrücke sammelt. Das ist eines dieser Details, von denen ich mir wünschen würde, dass mehr Hersteller darauf achten. Ansonsten ist auf dem Displaydeckel nur noch ein Asus-Logo. Bis hier her ist das Zenbook Pro 17 sehr schlicht und sehr elegant. Ich bin begeistert.

      Seine Anschlüsse verteilt Asus beim Zenbook Pro 17 auf der linken und rechten Seite. Interessanterweise sitzen die Ports sowohl vor als auch hinter sehr großen Luftauslässen. Wir gehen auf die Anschlüsse später noch genauer ein, aber an dieser Stelle möchte ich noch erwähnen, dass über beide USB-C-Ports auch geladen werden kann.

      Beim Aufklappen des Displays dachte ich für eine Sekunde, ich hätte meinen ersten Kritikpunkt gefunden, da sich das ganze Notebook anfangs anhebt, wenn es mit einer Hand geöffnet wird. Nach Bruchteilen von Sekunden, senkt sich aber der untere Teil ab und das Display klappt wunderbar mit nur einem Finger auf. Der Grund dafür sind die straffen Scharniere des Zenbook Pro 17. Die halten das Display sauber an Ort und Stelle und auch etwas Schütteln ändert daran nichts. Wird das Display aufgeklappt, hebt das Scharnier zusätzlich die Unterseite des Notebooks leicht an. Die dadurch geneigte Tastatur soll das Tippen angenehmer machen und es verbessert dazu die Lüftung. Ein weiteres von diesen kleinen Details.

      Halten wir den Rest etwas kürzer. Das Zenbook Pro 17 setzt auf eine Tastatur samt Nummernblock. Direkt darunter befindet sich ein gigantisches Touchpad, das dank Glasoberfläche und Microsoft Precision Treiber wirklich einen sehr guten Job macht. Es klickt dazu überall und nicht nur im unteren Drittel. Displayrahmen sind schlank und auf der Höhe der Zeit. Es gibt keine IR-Cam oder Fingerprint-Reader für Windows Hello – zumindest eines von beiden hätte ich gerne gesehen.

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      Anschlüsse – Alles Wichtige ist da

      Asus war beim Zenbook Pro 17 nicht geizig, wenn es um Ports geht. Auf der rechten Seite sitzen neben dem Stromanschluss insgesamt drei schnelle USB-Ports. Konkret handelt es sich bei allen dreien um USB-3.2-Gen2. Das erlaubt eine maximale Übertragungsrate von 10GBit/s je Anschluss. Zwei der drei Ports sind USB-C und einer ist USB-A. Über beide Typ-C kann auch ein Display-Signal ausgegeben werden.

      Auf der linken Seite sitzt derweil ein weiterer schneller USB-A-Anschluss (ebenfalls bis zu 10GBit/s) und ein HDMI 2.1-Anschluss. Den Abschluss bilden ein 3,5mm Kombo-Klinkenanschluss und ein vollwertiger SD-Kartenleser.

      So langsam kristallisiert sich auch heraus, für wen Asus das Zenbook Pro 17 gebaut hat. Großes Display, USB-A und USB-C, SD-Kartenleser, HDMI-Port, großes Trackpad – man möchte hier wohl bei den kreativen Professionals punkten und vielleicht sogar den einen oder anderen vom MacBook weglocken. Das Display wird zeigen, ob das funktioniert.

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      Display – groß und farbgenau

      Auf das 17″-Display des Asus Zenbook Pro 17 kommt eine Displayauflösung von 2560x1440p. Das entspricht knapp 170ppi. Damit werden Inhalte in einer guten Schärfe dargestellt. Persönlich denke ich, dass 1440p die perfekte Displayauflösung für Notebooks ist. Es liefert deutlich mehr Schärfe als Full HD, aber verschwendet keine Rechenpower, für die Berechnung von unsinnigem 4K.

      Das Display erreicht eine maximale Helligkeit von 330Nits. Das ist genug für Innenräume, aber für den Einsatz draußen ist das Zenbook Pro 17 weniger geeignet. An einem schattigen Plätzchen geht es aber. Ein klein wenig mehr Helligkeit hätte ich mir von dem Display noch gewünscht. Es muss für den Preis keine 1000Nits sein – 500 Nits wäre ausreichend. Die maximale Abweichung auf dem gesamten Display beträgt maximal 10% – mit einem Ausreißer. Das ist gut, darf bei der Preisklasse aber auch erwartet werden.

      Bei den Farben scheint das Asus Zenbook Pro 17 dann richtig. Mit 100% des sRGB und 90% des erweiterten AdobeRGB-Farbraums eignet sich das Notebook gut für farbkritische Arbeiten. Das DeltaE ist mit 1,15 dazu absolut perfekt. Abschließend ist selbst der Weißpunkt ab Werk sehr nah am optimalen Wert. Es scheint fast so, dass Asus hier wirklich bei den kreativen Professionals landen kann.

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      Performance & Software – Ryzen 6000 und etwas Bloatware

      Mit dem Ryzen 6800H und 16GB Arbeitsspeicher steht theoretisch viel Leistung für Alltagsaufgaben bereit. In der Praxis pflügt der Ryzen der 6000er Serie geradezu durch Tasks. Die PCIe 4-SSD sorgt dann für den Rest. Bei normalen Office-Aufgaben langweilt sich das Asus Zenbook Pro 17 und kann erst durch Anwendungen wie Photoshop und Co. zeigen, was es eigentlich kann.

      Gerade für den Preis von 1.500€ ist die gebotene Performance sehr gut. Die acht CPU-Kerne (16Threads) machen viel möglich. Wenn ihr mit dem Zenbook Pro 17 auch Videoschnitt angehen wollt, solltet ihr aber ein Auge auf die Version mit dedizierter GPU werfen. Es mag nur eine RTX 3050 Mobile mit 4GB VRAM sein, aber die macht bei Videoproduktion einen großen Unterschied.

      Bei der Software ist das Zenbook Pro etwas weniger vorbildlich. Neben MyAsus und der Office Suite gibt es noch einiges an Drittanbieter-Software. Mit dabei TikTok, WhatsApp, Instagram, GlideX, Spotify, Disney und die Geißel der Menschheit – McAfee. Es lässt sich alles rückstandslos deinstallieren, aber etwas weniger wäre wünschenswert. Als Betriebssystem kommt ab Werk Windows 11 zum Einsatz und das läuft inzwischen ziemlich rund.

      Emissionen – sehr gute Kühlung

      Viele Hersteller haben inzwischen Marketing-Namen für ihre Kühllösungen. Ich darf euch versichern, dass in den meisten Fällen nichts dahinter steckt. Die Lüfter brüllen weiterhin, als ob es kein Morgen mehr gibt. Daher hatte ich auch etwas mit den Augen gerollt, als ich auf der Tastatur-Einfassung des Zenbook Pro 17 einen Aufkleber gesehen habe, der mich über „Asus IceCool Technologie mit Dual-Fans“ informiert hat. Ich habe zu früh geurteilt.

      Ich habe die Ryzen-CPU des Zenbook wirklich gequält, aber selbst mit einer Stunde AIDA-Stresstest waren die Lüfter kaum mehr als ein Flüstern. Ihr hört sie, aber sie sind nicht nervig. Es ist ein leises Rauschen und nicht mehr. Das Gehäuse wird dazu auch nicht übermäßig warm. Sowas kommt selten vor und noch seltener bei Notebooks, die knapp 2cm hoch sind. Gute Arbeit Asus, bitte mehr davon.

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      Akku – Das Zenbook reicht locker für einen Arbeitstag

      Asus verbaut im Zenbook Pro einen 76Wh-Akku und verspricht eine Akkulaufzeit von „bis zu 14 Stunden“. Das ist dann doch etwas optimistisch. In der Praxis waren es eher um 9-10 Stunden mit leichter Office-Tätigkeit. Damit wäre es okay, das Netzteil daheim zu lassen, wenn ihr das Zenbook Pro mit ins Büro nehmt.

      Wenn der Akku dann leer ist, könnt ihr ihn mit dem mitgelieferten 90W-Netzteil in kürzester Zeit wieder aufladen. Wie bereits erwähnt, lässt sich das Notebook auch über die beiden USB-C-Ports laden. Windows meckert allerdings, wenn ihr ein Netzteil mit einer geringeren Wattzahl verwendet. Ihr müsst darauf achten, dass euer USB-C-Netzteil via PowerDelivery lädt.

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      Aufrüsten – teilweise

      Auf der Unterseite des Zenbook Pro 17 sind elf T5-Torx-Schrauben sichtbar. Zwei weitere kleine Kreuzschrauben befinden sich unter den Gummi-Füßen auf der Seite beim Scharnier. Um also den Unterboden zu lösen, müsst ihr die geklebten Füße entfernen – das hätte man auch anders lösen können.

      Wenn dann alle Schrauben gelöst sind, könnt ihr auch die Platte recht einfach abnehmen. Sollte es klemmen, hilft ein stabiler Fingernagel oder eine alte Plastikkarte. Leider hält sich das Upgrade-Potential des Zenbook Pro 17 in Grenzen. Die PCIe Gen 4-SSD ist schnell ausgemacht und ebenso ein zweiter leerer M2-Slot. Das ist praktisch, um später mehr Speicher nachzurüsten. Der nachträgliche Speicher kann ebenfalls PCIe-Gen 4 sein.

      Pluspunkte gibt es für den Akku. Der ist nur verschraubt und nicht geklebt. Sollte der also in einigen Jahren schwächeln, ist ein Wechsel schnell erledigt. Leider ist der Arbeitsspeicher fest verlötet. Ihr könnt also nicht im Nachhinein dafür entscheiden, mehr RAM nachzurüsten. Solltet ihr Zweifel daran haben, dass ihr mit 16GB RAM hinkommt, solltet ihr einen Blick auf die „große“ Version des Zenbook Pro 17 werfen.

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      Lautsprecher – was da ist, klingt gut

      Die Speaker des Zenbook Pro 17 sind links und rechts neben der Tastatur sehr deutlich sichtbar. zusätzlich gibt es ein kleines Harman Kardon-Logo an der Seite. Es hat in den letzten Jahren etwas an Bedeutung verloren, dieses Logo zu haben, da es auf zu vielen mittelmäßigen Laptops geprangt hat.

      Der Sound des Zenbook Pro 17 ist gut. Es hat eine breite Bühne, aber es fehlt an Bass. Mitten und Höhen klingen sehr gut. Das hilft bei Stimmen, aber für Multimedia fehlt einfach etwas der „Bumms“. Für den obligatorischen Kino-Trailer reicht es aber locker und auch Podcast profitieren sehr vom Klangbild der Lautsprecher – nur eben Musik nicht ganz so sehr.

      Fazit zum Asus Zenbook Pro 17:

      Das Asus Zenbook Pro 17 ist eine beeindruckende Maschine, die unterm Strich fast alles richtig macht. Die Verarbeitung ist sehr gut, die Eingabegeräte sind gut genug, um sie wirklich zu nutzen, alle Ports sind schnell und es sind auch genug vorhanden und das Display ist groß und farbgenau. Gerade die letzten beiden Punkte ersparen unterwegs einen externen Monitor für farbkritische Aufgaben.

      Auf der anderen Seite gibt es im Zenbook Pro 17 viel unnötige Software. Die lässt sich zwar rückstandslos entfernen, aber das sollte eigentlich gar nicht erst nötig sein. Wirklich gestört hat mich der verlötete Arbeitsspeicher. Mit aufrüstbaren RAM wäre das Gerät ein absoluter No-Brainer. Dann hätte ich geschrieben: „Kauf es dir heute für 1.500€ und wirf in zwei Jahren eine zweite PCIe-Gen-4-SSD und neuen RAM rein und hab nochmal zwei oder drei Jahre Spaß damit.“

      Das kann ich aber nicht schreiben. Mit dem verlöteten Arbeitsspeicher ist das Zenbook Pro 17 immer noch absolut empfehlenswert – besonders vom Preis-Performance-Bildschirmgröße-Materialgüte-Standpunkt. Ihr müsst euch aber genau überlegen, ob 16GB genug für eure Ansprüche sind und auch in den kommenden Jahren sein werden.

      Normalerweise nutze ich diesen letzten Absatz gerne, um euch Alternativen zum getesteten Produkt zu zeigen. Das ist aber gar nicht so einfach, weil ein so hochwertiges Notebook wie das Zenbook Pro 17 schwer mit Plastik-Kloppern wie einem Lenovo ThinkPad T16 (Shop) zu vergleichen ist. Der spielt zwar in etwa in der gleichen Liga, aber richtet sich an eine andere Zielgruppe – weniger stylisch, mehr pragmatisch. Eine Alternative aus dem gleichen Haus möchte ich auch aber nennen – das Vivobook Pro 16X OLED (Test). Das hat zwar weniger schnelle Anschlüsse und ist auch allgemein etwas weniger sexy, es ist aber ebenfalls Aluminium und hat ein OLED-Panel – muss ich echt noch mehr sagen?

      Asus Zenbook Pro 17 bei uns im Shop

      *Stand: 09/2022

      Veröffentlicht von Sascha

      Gamer, Filmliebhaber & Hobby-Fotograf – also alles was eine gute Geschichte erzählt. Großer Fan von durchdachten Produkten und Privatsphäre. Nach zehn Jahren im Google-System derzeit im Apple-Kosmos unterwegs und soweit zufrieden.

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