BenQ PD3200U im Test: Großer 4K-Monitor für Grafik und CAD

      BenQ PD3200U im Test: Großer 4K-Monitor für Grafik und CAD

      Mit 32 Zoll im 16:9 Format und sehr guten Displaywerten ab Werk lässt der BenQ PD3200U das Herz von Grafiker*innen höher schlagen. Dabei vergisst er nur einen Anschluss.

      Das gefällt uns

      • Stabile Bauweise
      • hohe Farbgenauigkeit
      • guter Preis

      Das gefällt uns nicht

      • etwas schwach bei AdobeRGB

      Grafik-Displays kommen normalerweise in drei Preiskategorien daher. Budget-Versionen für 300€, die es mehr auf die Verpackung schreiben als es wirklich zu sein, die richtig teuren Monitore für 2000€ (und mehr) und dann sind da noch die Displays zwischen 500 bis 1000€, die meist ziemlich gut sind, aber gerne in irgendeiner Kategorie richtig patzen.

      Der BenQ PD3200U scheint auf dem Papier mit den technischen Werten und einem Preis von ca. 730 Euro* in die letzte Kategorie zu fallen. Schauen wir mal, ob er auch eine Macke hat.

      Technische Daten des BenQ PD3200U
      Paneltyp 32″ (81,28 cm) IPS-Panel im 16:9 Format (mit LED-Hintergrundbeleuchtung); entspiegelt
      Auflösung 3840 x 2160 Pixel, 4K-Auflösung; 137,68 ppi
      Blickwinkel 178° horizontal / 178° vertikal
      Aktualisierungsrate 60 Hz
      Reaktionszeit 4 ms (Grau zu Grau)
      Kontrast 1.000:1
      Helligkeit 250,00 cd/m²
      Ergonomiefunktionen Neigung: -5 bis +23°
      Höhenanpassung 150mm
      Schwenkbar 90° links/rechts
      Pivot-Funktion
      Videoanschlüsse 1x DisplayPort 1.2
      1x MiniDisplayPort 1.2
      2x HDMI 2.0
      Sonstige Anschlüsse Strom
      Kensington Lock
      1x Kopfhörer-Ausgang
      1x Kopfhörer-Eingang
      6x USB 3.0 (2x Up, 4x Down)
      SD-Kartenleser
      Besonderheiten 2x 5W-Lautsprecher
      100×100 VESA-Standard
      Energieeffizienzklasse G
      Gewicht 13,2 kg (8,5 kg ohne Fuß)
      Abmessungen
      641.5 x 740.3 x 285.3mm (BxHxT)
      Preis 729 €*

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      Lieferumfang und Montage – schnell aufgebaut, aber der Karton

      Mit einem 32-Zoll-Display zählt der BenQ PD3200U zu den großformatigen Monitoren. Auf dem Papier mögen die 16,5 kg inklusive Karton noch machbar klingen, aber der Aufbau geht wesentlich leichter von der Hand, wenn eine zweite Person mit anpackt.

      Der Karton sträubt sich etwas, sein kostbares Inneres freizugeben. Mit ein bisschen Überzeugung bekommt ihr aber das Display heraus. Im besten Fall muss der PD3200U natürlich nur einmal ausgepackt werden, aber BenQ darf in Zukunft trotzdem gerne ein Schuhkarton-Design verwenden.

      Der Aufbau dauert hingegen nur wenige Minuten und unterscheidet sich kaum von anderen Monitoren. Der Standfuß wird mit einer Vierteldrehung mit dem Standbein verbunden und im Anschluss mit einer Handschraube fixiert. Im letzten Schritt wird dann noch das eigentliche Display eingeklickt. Der Zeitaufwand liegt bei drei Minuten, nachdem ihr den BenQ PD3200U aus dem Karton befreit habt.

      Beim Zubehör war BenQ spendabel. HDMI-Kabel, DisplayPort-Kabel und Mini-DisplayPort auf DisplayPort-Kabel gehören genauso zum Lieferumfang wie ein USB-Typ-A auf -Typ-B-Kabel. Auch ein Audio-Kabel und der Hotkey Puck finden neben Quickstart-Guide, Sicherheitsinformationen und einer CD Platz im Karton des PD3200U. Meckern muss ich wegen der Plastikfolie. Jedes einzelne Teil ist separat eingeschweißt. Das muss besonders für Kabel echt nicht sein.

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      Design und Verarbeitung – einfach und funktional

      Der BenQ PD3200U ist ein Arbeitstier. Er will nicht sexy sein und durch möglichst wenig Anschlüsse die Silhouette schlank halten. An dem Monitor wird gearbeitet, da ist also keine Zeit für Rundungen und Minimalismus. Anschlüsse müssen schnell zugänglich sein. SD-Karte aus der Kamera heraus und direkt ins Lesegerät hinein. Das Material des Videodreh auf der externen Festplatte muss direkt bearbeitet werden. Keine Zeit für die Donglesuche.

      Dieser grundlegende Gedanke zieht sich durch das komplette Design des BenQ PD3200U. Der Standfuß ist beispielsweise groß, schwer und hält das Display stabil an Ort und Stelle. Dazu können Kabel durch eine Öffnung im Standfuß einfach und sauber nach hinten weggeführt werden. Am anderen Ende des Standbeines wartet dann ein Griff auch euch, wenn ihr den BenQ PD3200U mal schnell mit auf Reisen nehmen wollt.

      Anschlüsse sind da, wo sie gebraucht werden und nicht irgendwo hinter einer ansteckbaren Klappe versteckt, nur weil es besser aussieht. Das komplette Design des BenQ PD3200U wirkt durchdacht und auf Effizienz getrimmt. Ich bin immer ein großer Fan von Produkten, bei dem die Designer*innen eine ganz klare Vorstellung hatten.

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      BenQ PD3200U bei uns im Shop

      Ergonomiefunktionen – 32″ mit Pivot

      Bei so viel Fläche ist die präzise Ausrichtung auf den/ die Nutzer*in wichtiger als bei einem kleinen 24-Zöller, bei dem euer peripheres Sichtfeld schon wieder fast daran vorbei reicht. Das hat auch BenQ verstanden und spendiert dem PD3200U alle wichtigen Ergonomiefunktionen.

      Wie (fast) alle Monitore kann der BenQ PD3200U geneigt werden. Dazu kommt noch eine Höhenverstellung von 15 cm und eine Schwenkfunktion von 45° jeweils nach links und rechts. Habt ihr also eine/ einen Klient*in oder Kolleg*in neben euch sitzen, könnt ihr schnell das Display zu ihnen drehen, statt umständlich mit dem Stuhl wegzurollen, damit sie das Bild vernünftig sehen können.

      Meine liebste Funktion hat der BenQ PD3200U ebenfalls: Pivot. Gerade für Schreiber*innen und Programmierer*innen ist diese Funktion sehr nützlich, da Bilder, ganze Seiten oder mehr Codezeilen auf einmal dargestellt werden. Auf 32 Zoll und mit einer 4K-Auflösung hat das dann nochmal einen ganz anderen Charakter.

      Nutzer*innen, die beim Monitor häufig zwischen Hoch- und Querformat wechseln, profitieren von einer Funktion in der BenQ-Software Display Pilot. Hier gibt es die Möglichkeit „Auto Pivot“ einzustellen, damit das Display automatisch erkennt, in welcher Position es ist. Sehr praktisch.

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      Anschlüsse – KVM ist da, aber kein Typ-C

      Zwei USB-A-Ports auf der Rückseite sind der perfekte Ort für Zubehör, das dauerhaft am BenQ PD3200U verkabelt bleibt. Tastatur, Maus, Webcam, Drucker oder ähnliche Geräte kommen mir da zuerst in den Sinn. Dank den zwei USB-Typ-B-Anschlüssen können die auch bequem von einem Gerät auf das andere mitgenommen werden. Achtung: Zum Lieferumfang gehört nur ein passendes Kabel. Maximal kann der KVM-Switch aber zwei Geräte ansteuern.

      Ansonsten befinden sich an der Seite zwei weitere schnelle USB-A-Ports direkt unterhalb des SD-Kartenlesers. Ich kann schon gar nicht mehr zählen, bei wie vielen Monitoren ich mir so einen Kartenleser direkt am Gerät gewünscht habe. Die Speicherkarte kommt also direkt aus der Kamera in den BenQ PD3200U und Bilder und Videos können ohne Adapter bearbeitet werden.

      Mit zwei HDMI-2.0-Ports, einem DisplayPort- und einem Mini-DisplayPort-Anschluss stehen euch alle wichtigen Videoeingänge des vergangenen Jahrzehnts zur Verfügung. Leider auch nur des vergangenen Jahrzehnts, denn auf USB-Typ-C verzichtet der BenQ PD3200U leider. So brauchte ich für die Verbindung zum MacBook Pro eine Dockingstation.

      BenQ hat mit dem PD3220U einen fast baugleichen Monitor im Angebot, der sogar auf Thunderbolt 3 setzt. Der spielt mit knapp 1200€* aber auch in einer anderen Liga.

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      Das Menü des BenQ PD3200U ist simpel und einfach aufgebaut. Interessanterweise wird es nicht direkt über Knöpfe auf der Unterseite oder ein Steuerkreuz auf der Rückseite gesteuert, sondern über Touch-Flächen im Rahmen. Das ist im ersten Moment ungewohnt, da das physische Feedback eines Knopfes fehlt. Nach fünf Minuten ist es aber in Fleisch und Blut übergegangen.

      Im Menü habe ich auch zum ersten Mal vom eingebauten Bewegungsmelder des BenQ PD3200U erfahren. Der schaltet das Display aus, wenn niemand davor sitzt und schaltet es wieder ein, wenn ihr wieder Platz nehmt. Bei der vorhandenen Energieklasse eine sehr gute Idee.

      Statt zu den Tasten auf der Front zu greifen, können Nutzer*innen auch einfach zum Hotkey Puck greifen. Damit lässt es sich blitzschnell durch das Menü des BenQ PD3200U navigieren und ein Wechsel vom sRGB- zum AdobeRGB-Preset ist nur eine Sache von Sekunden. Wenn er nicht gebraucht wird, kann er derweil in einer Halterung im Standfuß geparkt werden und fliegt so nicht auf dem Schreibtisch herum.

      Das ist nicht der erste Hotkey Puck von BenQ, der mir in einem Test untergekommen ist. Im Bereich Verarbeitung und Klickgefühl ist es aber mit Abstand der Beste bisher. Ich habe ihn wirklich gerne in der Hand gehalten.

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      BenQ PD3200U bei uns im Shop

      Display – groß, scharf und farbgenau ab Werk

      Auf 32″ entspricht eine 4K-Auflösung knapp 138 ppi. Mehr als bei einem 1440p-Monitor mit 24 Zoll (122ppi), aber etwas weniger als ein 15,6-Zoll-Notebook-Display mit Full HD (141ppi). Inhalte stellt der BenQ PD3200U also mit einer guten Schärfe dar.

      Dank IPS-Display sind die Blickwinkel des BenQ PD3200U groß und Farben wirken lebendig, aber nie übertrieben. Wo wir gerade bei den Farben sind:
      Der BenQ PD3200U eignet sich gut für die semiprofessionelle Bildbearbeitung. Nicht Disney-Animationsfilm-Level, aber definitiv Hochzeitsfoto-Level.

      Ab Werk punktet das Display bereits mit guten Gamma-Werten. Allerdings könnte die Ausleuchtung etwas gleichmäßiger sein. Der BenQ PD3200U gleicht das allerdings in meinen Augen wieder sehr gut mit einem Delta E von <1 aus.

      Alle bisherigen Werte wurden unkalibriert gemessen und das ist für einen Grafik-Monitor für etwa 730€* sehr gut. Auch die kalibrierten Werte ändern daran kaum etwas. Primär wurde die Farbabweichung von Blau reduziert und so das Delta E noch weiter gesenkt.

      Unser kalibriertes Farbprofil könnt ihr euch wie immer als Zip-Datei hier herunterladen. Obwohl die Werte des BenQ PD3200U nicht perfekt sind, sind sie doch für die allermeisten Situationen absolut überzeugend.

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      Sound – ist in Ordnung

      Lautsprecher sind bei Monitoren meistens keine gute Idee. Sie sind kein wichtiger Punkt für ein Display und so werden häufig im besten Fall mittelmäßige Speaker verbaut. Bei vielen Monitor-Lautsprechern scheint aber eher der schlimmste Fall zuzutreffen und die Speaker von Mittelklasse-Smartphones klingen besser. Beim BenQ PD3200U sind wir zum Glück eher beim besten Szenario.

      Die Lautsprecher sind keine Offenbarung, aber um mal ein kurzes Video zu schauen, reichen sie vollkommen aus. Ich bin trotzdem froh, dass der BenQ PD3200U mir direkt am Gehäuse die Möglichkeit gibt, ein Headset via 3,5mm-Klinke anzuschließen.

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      Fazit zum BenQ PD3200U – ich mag ihn sehr

      Mit einem kompromisslosen Design und guter Verarbeitung macht der BenQ PD3200U klar, was er ist: ein Arbeitstier. Du sollst deinen Job erledigen können und das so schmerzfrei, wie es nur möglich ist. Wenn das Display ein Motto hätte, wäre es wahrscheinlich: „Lass uns an die Arbeit gehen. Was brauchst du?“

      Dafür werden Anschlüsse da platziert, wo sie praktisch sind und nicht dort, wo sie gut aussehen. Mit der Möglichkeit, den BenQ PD3200U mittels vieler Ergonomiefunktionen präzise an seine/n Nutzer*in anzupassen, unterstreicht er das Motto nochmal.

      Bei Farbabdeckung, Gamma und Delta E überzeugt der BenQ PD3200U ebenfalls und verliert nur ein paar Punkte in der B-Note bei der Ausleuchtung bzw. Luminanz-Homogenität. Für semiprofessionelle Fotografen, YouTuber und Hobby-Grafiker sind die Werte aber mehr als ausreichend.

      In meinem Herzen ist ein ehrliches Produkt immer willkommen und nichts anderes ist der BenQ PD3200U. Er will ein solider Grafik-Monitor ohne Schnörkel sein, der mit seinem fairen Preis von 729€* in allen wichtigen Punkten überzeugt. Genau das tut er und ist damit absolut empfehlenswert.

      BenQ PD3200U bei uns im Shop

      *Stand: 06.2021

      Veröffentlicht von Sascha

      Gamer, Filmliebhaber & Hobby-Fotograf – also alles was eine gute Geschichte erzählt. Großer Fan von durchdachten Produkten und Privatsphäre. Nach zehn Jahren im Google-System derzeit im Apple-Kosmos unterwegs und soweit zufrieden.

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