CES 2023: Intel Raptor-Lake nimmt mit neuen Prozessoren Fahrt auf

      CES 2023: Intel Raptor-Lake nimmt mit neuen Prozessoren Fahrt auf

      Kurz vor der CES 2023 hat Intel ein paar Neuigkeiten parat. Darunter den neuen Intel Core i9-13900 für Desktop-Gamer, Prozessoren der 13. Generation (Raptor-Lake) und sparsame neue N-Serien für Notebooks.

      Intels 13. Generation an Prozessoren heißt „Raptor-Lake“ und ist bereits mit einer Handvoll an Modellen für den Desktop gestartet. Nun soll das Portfolio erweitert und ebenfalls Notebooks erreicht werden. Dazu gibt es noch eine spannende Information zu besonders günstigen und sparsamen Prozessoren der neuen N-Serien für Einsteiger-Notebooks.

      Günstigeres Flaggschiff: Intel Core i9-13900

      Die Raptor-Lake-S-Familie für den Heimcomputer ist aktuell noch überschaubar: Core i9-13900K/KF, Core i7-13700K/KF und Core i5 13600K/KF. Modelle mit K-Anhang bieten gute Übertaktungsmöglichkeiten, bei Modellen mit einem „F“ wurde die Grafikeinheit deaktiviert.

      Jetzt soll mit dem „klassischen“ Core i9-13900 eine günstigere Variante des Flaggschiff-Prozessors auf den Markt kommen. Er gleicht in den meisten Angaben seinen großen Brüdern: 24 Kerne und 32 Threads, aufgeteilt auf 8 P- und 16 E-Kerne. Die leistungsstarken P-Kerne sollen bis zu 5,6 GHz erreichen können, durch Intel Thermal Velocitiy Boost könnte aber auch mehr möglich sein. Zudem gibt es 2MB L2-Cache pro P-Kern und 4 MB pro E-Kern-Cluster. Insgesamt also ganze 32 MB an L2-Cache.

      Im Vergleich zu seinem direkten Vorgänger, dem Core i9-12900, soll er 11 Prozent bessere Performance bei Single-Thread- und bis zu 34 Prozent bei Multi-Thread-Aufgaben bieten. In Guardians of the Galaxy soll er 6 Prozent, in League of Legends sogar gewaltige 19 Prozent schneller sein. Im Puget Bench für Photoshop soll es 3 und im CrossMark-Creativity-Benchmark sogar 10 Prozent mehr Leistung geben.

      Intel hebt besonders die erhöhte Effizienz zur letzten Generation hervor, denn die 34 Prozent mehr Multi-Tasking-Leistung sollen bei gleichem Stromverbrauch erreicht werden.

      Achja: In den Fußnoten wird auch der Intel Core i5-13500 erwähnt. Dieser taucht derzeit in der Gerüchteküche immer wieder auf. Laut dem Kleingedruckten der Präsentations-Folien bietet er 14 Kerne und 20 Threads, aufgeteilt auf 6 P- und 8 E-Kerne. Im Vergleich zum direkten Vorgänger soll er bis zu 39 Prozent mehr Multi-Tasking-Performance bieten.

      Intel Raptor-Lake-Prozessoren für Notebooks

      Nachdem der Desktop-Markt bereits mit den ersten CPUs versorgt wurde, folgen nun Notebooks.

      Die Aufteilung der Prozessoren bleibt gleich: U-Modelle (15 Watt) sind für kleine und leichte Notebooks gedacht, die P-Serie (28 Watt) für leistungsstärkere aber immer noch schlanke Geräte, die H-Reihe (45 Watt) ist für Enthusiasten-Notebooks und Prozessoren mit einem „HX“ am Ende (55 Watt) sind für hohe Performance ausgelegt und können übertaktet werden.

      Auch wenn es keine komplett neue Nachricht ist: Die Xe-Grafikeinheit aller neuen Raptor-Lake-CPUs kann über die „Intel Arc Control“-Software gesteuert werden. In der Präsentation hebt Intel zudem XeSS (also KI-basiertes Upscaling) hervor, das mehr als 30 Prozent mehr FPS in gewissen Spielen, etwa Hitman 3 oder Shadow of the Tomb Raider, bringen kann.

      Intel Raptor-Lake-HX-Serie

      Typisch für Intel, gibt es in der Präsentation erstmal keine Übersicht der kommenden Prozessoren. Als Vergleich wird der neue Core i9-13950HX verwendet, welcher das neue Flaggschiff für Notebooks darstellen wird.

      Die neuen HX-Prozessoren nähern sich stark den Desktop-Varianten an: Sie bieten nun bis zu 24 Kerne (8 P- und 16 E-Kerne) mit maximal 5,6 GHz, eine Intel Xe Grafikeinheit mit bis zu 32 EUs, Unterstützung für PCIe Gen5 x16 (oder 2×8), zwei Thunderbolt-4-Controller, DDR5-5600 oder DDR4-3200 und bis zu 128 GB an Arbeitsspeicher (aufgeteilt auf 4 DIMMs oder 2 DPC). Auch Intels Killer Wi-Fi 6E und Bluetooth LE-Audio sind mit von der Party.

      Natürlich gibt es auch Benchmark-Ergebnisse, in denen der Core i9-13950HX gegen andere aktuelle Flaggschiffe angetreten ist.

      Im eher technischen Benchmark SPECrate 2017_inbt_base soll er 11 Prozent in Single-Thread-Aufgaben vor dem Intel Core i9-12900HK liegen, beim Multitasking sollen es sogar 49 Prozent sein. Im Puget Bench for Premiere Pro soll das neue Flaggschiff 6 Prozent und in Puget Bench for After Effects 15 Prozent besser sein.

      Selbstverständlich wurden auch 9 beliebte Spiele getestet. Dort trat der Core i9-13950HX gegen den Core i9-12900HX und den AMD Ryzen 9 6900HX an. Für die einzelnen Titel gibt Intel keine Prozentwerte an, insgesamt soll der Core i9-13950HX aber bis zu 12 Prozent schneller sein.

      Intel Raptor Lake HX Unreal benchmark autodesk

      Daneben wurde auch mit anderen kreativen Anwendungen (Unreal-Engine, MetaHuman, RealityCapture, Premiere Pro und OBS, Autodesk Inventor und ReCap) getestet und das neue Spitzenmodell soll sich auch hier deutlich vom Vorgänger absetzen.

      Intel Raptor-Lake-H-, P- und U-Serie

      Es gibt aber auch einen Blick auf die Prozessoren der H-, P- und U-Serie. Hier gibt es maximal 14 Kerne, bestehend aus 6 P- und 8 E-Kernen. Die Xe-Grafikeinheit kann auf bis zu 96 EUs zurückgreifen und es gibt PCIe Gen5 mit x8 Lanes.

      Intel Raptor Lake H P U

      Hier sind bis zu vier Thunderbolt-4-Anschlüsse (mit DP2.1 und USB 3.2) möglich, Wi-Fi 6E und Bluetooth LE-Audio sind ebenfalls vorhanden.

      Spannend sind die Angaben beim Arbeitsspeicher: Neben DDR5-5600 oder DDR4-3200, wird auch LPDDR5/x-6400 oder LPDDR4/x-4267 unterstützt. Im Kleingedruckten steht zudem, dass manche Formfaktoren der CPUs „nur“ dreimal Thunderbolt 4, PCIe Gen4 und LPDDR5/LPDDR5x unterstützen. Diese besonderen Prozessoren sind dann nochmal eine Nummer kleiner.

      Intel Movidius VPUs für Notebooks

      Als unterwartete Neuerung zeigte Intel die sogenannten „Movidius VPUs“. Damit sind dedizierte Module für KI/AI-Funktionen gemeint. Die VPUs helfen beim Video-Streaming, entlasten die CPU/GPU bei gewissen Aufgaben und sollen sich nahtlos in das Windows-Betriebssystem einfügen.

      Genaue Angaben gibt es dazu aber nicht. VPU-Module sollen bei gewissen Notebooks für Entwickler und Early-Adopters als zusätzliche Option angeboten werden.

      Intel EVO für Raptor-Lake

      Intel arbeitet selbstverständlich weiter am EVO-Projekt. Damit sind spezielle Notebooks gemeint, die Intels strenge Richtlinien erfüllen und bei denen eng mit dem jeweiligen Hersteller zusammengearbeitet wurde.

      Natürlich wurden diese Richtlinien für die 13. Generation an Prozessoren angepasst und erweitert.

      Daneben gibt es einen neuen Advanced Connection Manager. Dieser ist Teil der Intel Connectivity Performance Suite für Intel-Evo-Notebooks. Dort kann die Netzwerkleistung für gewisse Tätigkeiten und/oder Kategorien von Anwendungen eingestellt werden und somit smarter verwaltet werden. Beispiel: Aktive Video-Streams auf Netflix erhalten Priorität vor Hintergrunddownloads von Windows.

      Zudem wird die Intel Unison-Funktion für mehr Notebooks ausgerollt. Damit lassen sich Android und iOS-Smartphones eng mit einem Notebook verbinden und z.B. Anrufe tätigen oder Nachrichten beantworten.

      Die Liste an EVO-Partnern wächst und ist nun um Hersteller für Mäuse und Keyboards, sowie Access Points erweitert worden.

      Intel N-CPUs für Einsteiger-Notebooks

      Schon seit vielen Jahren bedient Intel mit den Pentium Silver- und Gold-Prozessoren den Einsteiger-Markt bei Notebooks. Diese arbeiten besonders sparsam und reichen für die meisten Anwendungen völlig aus. Zielgruppen sind große Firmen, Schulen oder Anwender*innen mit einfachen Ansprüchen.

      Mit den beiden neuen CPU-Serien „Intel Processor N“ und „Intel Core i3-N“ soll eine verbesserte Architektur und damit mehr Leistung in diesen Bereich kommen. Als Vergleich wird ein Intel Pentium Silver N6000 verwendet.

      Intel Raptor 1N

      Es soll bis zu 28 Prozent mehr CPU-Leistung beim neuen Intel Processor N200 und sogar 42 Prozent beim Intel Core i3-N305 geben. Bei der GPU-Performance soll es noch mehr sein: Bis zu 64 Prozent beim Intel Processor N200 und 56 Prozent beim Intel Core i3-N305.

      Die neuen Prozessoren basieren auf der Gracemont-Mikroarchitetkur (Intel 7) und bieten 4 oder 8 E-Kerne. Dazu gibt es eine Grafikeinheit mit 32 EUs, Unterstützung für LPDDR5-, DDR5- oder DDR4-Arbeitsspeicher, USB 3.2 Gen 2 und DP 1.4, Wi-Fi 6E und Bluetooth 5.2 und sogar AV1-Decoding ist nun erbaut.

      Insgesamt sehen die beiden neuen Prozessoren nach einen lang erwarteten Upgrade des Einsteiger-Bereichs aus und sollten dort ein großer Sprung nach vorne sein.


      Was haltet ihr von Intels Neuigkeiten zur CES 2023? Lasst es uns im Kommentarbereich wissen.

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      via: Intel

      Veröffentlicht von Daniel

      Online-Editor, NBB.de. Kommentare über Technik. Rechtschreibfehler und verwirrende Grammatik sind bewusste Witze - ganz offensichtlich.

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