Commodore 64 mit WLAN: Der Brotkasten im Internet

      Commodore 64 mit WLAN: Der Brotkasten im Internet

      Auch 37 Jahre nach seinem Erscheinen scheint der Urvater aller Heimcomputer, Commodores C64, noch nicht am Ende seiner Möglichkeiten angekommen zu sein. Ein Redakteur des Magazins Golem.de hat den alten Brotkasten nun erfolgreich ans Internet angeschlossen. Ein paar Verrenkungen und Umwege waren dafür allerdings notwendig.

      Erfolg nach über 25 Jahren

      Im Jahr 1992 versuchte Martin Wolf, so schreibt er auf golem.de, das erste Mal mit seinem C64 ein Bulletin Board zu besuchen. Das Unterfangen scheiterte letztlich allerdings gleichsam an der lächerlichen Datentransferrate von 300 Baud (0,0003 Mbps!) seines Modems und der daraus resultierenden lächerlich hohen Telefonrechnung seiner Eltern. Für die Jungspunde unter euch: Früher™ wurden Datenverbindungen über die ganz normale Telefonleitung aufgebaut und wie ein ganz normaler Anruf minutengenau (und teuer!) abgerechnet.

      Bildnachweis: Martin Wolf/golem.de

      Ein gutes Vierteljahrhundert später wollte er das Projekt jedoch noch einmal angehen und den Brotkasten ans Internet bringen. Dazu mussten aber erst einmal etliche Hindernisse beseitigt werden.

      Mit Umwegen ins Internet

      Neben der anzuschaffenden Hardware, z.B. ein WLAN-Modul, bereitete die Datenübertragung an sich bereits Probleme. Die alten Modems übertrugen Daten als analoge Tonfolgen, die von der Gegenstelle wieder in Daten umgewandelt wurden. Die aktuell vorhandene Vermittlungstechnik arbeitet jedoch volldigital und bei der Umwandlung von analogen Tönen in digitale Signale gehen Informationen verloren.

      Bildnachweis: Martin Wolf/golem.de

      Auch weitere Herausforderungen taten sich auf. So arbeitet der C64 z.B. mit einem eigenen Zeichensatz: PETSCII. Jener ist aber nur teilweise kompatibel zum heute überall verbreiteten ASCII-Zeichensatz. Die kuriose Folge: Der C64 konnte sich nicht mit dem WLAN verbinden, weil SSID und Passwort nicht korrekt übermittelt werden konnten.

      Letzten Endes hatte Martin aber Erfolg, auch wenn einiges an Hard- und Software dafür aufgefahren wurden:

      Zum Einsatz kommen inzwischen: ein AMD Threadripper, ein wenig Cloudspeicher, unser Netzwerk und ein Huawei P9. Alles Geräte, deren simpelste Recheneinheiten unseren C64 sehr alt aussehen lassen. Aber es klappt!

      Die ganze Geschichte lest ihr drüben bei golem.de.

      Quelle: golem.de
      Bildnachweis: Martin Wolf / golem.de

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