Der Herr der Ringe & Der Hobbit: Gaming-Super-Publisher schnappt sich die Rechte

      Der Herr der Ringe & Der Hobbit: Gaming-Super-Publisher schnappt sich die Rechte

      Die Embracer Group geht erneut einkaufen. Nach Tomb Raider und Deus Ex ist nun Der Herr der Ringe dran. Es ist das erste Mal seit 1976, dass die Rechte auf diese Weise den Besitzer wechseln.

      Die Embracer Group hat in den vergangenen Monaten sehr viele Studios und kleinere Publisher aufgekauft. Die neueste Akquisition ist Middle-earth Enterprises. Eben jenes Unternehmen, das die Rechte für die meisten von J.R.R. Tolkiens wichtigsten Werken besitzt – dazu zählen auch Der Herr der Ringe und Der Hobbit.

      Wem gehörten die Rechte an Der Herr der Ringe und Der Hobbit vor der Embracer Group?

      Die Rechtslage zu Tolkiens Werken ist etwas kompliziert, aber ich will es euch trotzdem mal aufdröseln – es lohnt sich. Middle-earth Enterprises gehörte früher zu „The Saul Zaentz Company“, einem Hollywood-Produktionsstudio, das es 1976 schaffte, die Rechte an so ziemlich allem, was mit Tolkien zu tun hat, zu erwerben. Große Ausnahme waren die Bücher selbst.

      Diese Rechte wurden seitdem an andere Unternehmen lizensiert. Das bedeutet, dass die Peter Jackson Filme und jedes bisherige Videospiel nur unter sehr hohen Lizenzgebühren entstanden sind. Fun-Fact: Die bald erscheinende Amazon TV-Serie gehört nicht dazu, weil man sich eines Schlupfloches bedient hat, das TV-Produktionen mit mehr als acht Episoden ausklammert.

      Die eigentlichen Rechte lagen aber weiterhin bei „The Saul Zaentz Company“. Die beschreiben es als „einen umfangreichen Katalog an geistigem Eigentum und weltweiten Rechten an Filmen, Videospielen, Brettspielen, Merchandising, Themenparks und Bühnenproduktionen im Zusammenhang mit den ikonischen Fantasy-Literaturwerken „Der Herr der Ringe“ und „Der Hobbit“ von J.R.R. Tolkien.“

      Embracer Group hat große Pläne für die Rechte an Der Herr der Ringe

      Embracer hat am gleichen Tag noch etwas mehr eingekauft. Limited Run Games, Tripwire Interactive (Killing Floor, Chivalry), Tuxedo Labs (Teardown) und das japanische Studio Tatsujin. Die Gesamtkosten für alle Akquisitionen belaufen sich auf etwa 770 Millionen US-Dollar.

      Mit dem Kauf gehört nun praktisch alles zum Thema „Der Herr der Ringe“ zur Embracer Group – alles, außer der Bücher. Die gehören weiterhin HarperCollins. Bestehende Deals zum geistigen Eigentum von J.R.R. Tolkien will man natürlich umsetzen. Speziell erwähnt die Pressemitteilung

      „Zu den wichtigsten kommenden Werken in Mittelerde, an denen Middle-earth Enterprises finanziell beteiligt ist, gehört die viel gepriesene Amazon-Serie „Der Herr der Ringe: Ringe der Macht“, die am 2. September 2022 Premiere feiert und Tausende von Jahren vor The Hobbit und Der Herr der Ringe spielt; der Animationsfilm „Der Herr der Ringe: Der Krieg der Rohirrim“ (Warner Bros), der 2024 erscheinen soll, und das Handyspiel „Der Herr der Ringe: Helden von Mittelerde“ (Electronic Arts).“

      Was zukünftige Projekte angeht, hat sich Embracer Group wohl ebenfalls schon Gedanken gemacht. Es werden wohl weitere Filme kommen und dank dem Kauf der Brettspielmacher Asmodee auch dieses Unterhaltungsmedium nicht unbeachtet bleiben. Anmerkung: Asmodee hatte bereits die Rechte an „Der Herr der Ringe“ für den Bereich Brettspiele.

      „Andere Möglichkeiten umfassen die Erkundung zusätzlicher Filme, die auf ikonischen Charakteren wie Gandalf, Aragorn, Gollum, Galadriel, Eowyn und anderen Charakteren aus den literarischen Werken von J.R.R. Tolkien setzen und bieten Fans weiterhin neue Möglichkeiten, diese fiktive Welt durch Merchandising und andere Erfahrungen zu erkunden.“

      Mit der Embracer Group haben die Rechte von „Der Herr der Ringe“ einen interessanten neuen Besitzer. Wir werden sehen, wie sehr die Rechte zu Tolkins Werken in Zukunft gemolken werden. Es dürfte alledings schwer werden, Star Wars zu toppen.

      Sollte jetzt jemand von euch hoffen, dass die Rechte für „Der Herr der Ringe“ bald gemeinfrei werden – das dauert noch. 70 Jahre nach dem Tod des Autors verliert geistiges Eigentum den Urheberrechtsschutz. Tolkien starb 1973. Bis 2043 müssen wir uns also noch gedulden. Wenn Disney und die Erben von Arthur Conan Doyle allerdings weiter so klagen, könnte es sogar noch länger dauern.

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      Quelle: Embracer Group,
      Bilder: Trailer

      Veröffentlicht von Sascha

      Gamer, Filmliebhaber & Hobby-Fotograf – also alles was eine gute Geschichte erzählt. Großer Fan von durchdachten Produkten und Privatsphäre. Nach zehn Jahren im Google-System derzeit im Apple-Kosmos unterwegs und soweit zufrieden.

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