Diablo Immortal: Blizzard stellt neues mobile Game im Diablo-Universum vor – Fanbase wird zur Hatebase

Diablo Immortal: Blizzard stellt neues mobile Game im Diablo-Universum vor – Fanbase wird zur Hatebase

Auf der diesjährigen BlizzCon hat Blizzard neben einem Remake des Strategie-Klassikers WarCraft 3 auch einen völlig neuen Titel im Diablo-Universum vorgestellt: Diablo Immortal heißt der neuste Abkömmling der Franchise und soll das beliebte Universum auf die Smartphones befördern. Viele Fans sind davon alles andere als angetan.

Die Geißel des Smartphone-Gamings

Smartphone-Games sind eine schwierige Angelegenheit. Es gibt wenig gute Spiele, die auch am Phone zwischendurch oder unterwegs Freude bereiten können. Klar, komplexe Skillsysteme, ergreifende Stories, gute Steuerungsmöglichkeiten oder ein transparentes Finanzierungssystem sind oft Fremdwörter und passen nicht in zu Mikrotransaktionen, In-Game-Werbung, Touch-Bedienung und Gaming-to-Go.

Als mobile Ableger haben aber (zumindest die guten Titel) dennoch eine Daseinsberechtigung. Sie sprechen oft eine viel breitere Zielgruppe an und generieren dadurch mitunter enorme Umsätze. Das macht sie für große Publisher natürlich interessant. Hardcore-Gamer wissen jedoch: Ein wirklicher Ersatz für grandiose PC- (und Konsolen)spiele können sie nicht sein.

Diablo Immortal – PR-Hölle für Blizzard?

Ich selbst habe mit Diablo 1 angefangen. Diablo 2 im LAN gesuchtet und auch das Fiasko zum Release von Diablo 3 mitgemacht. Mit dem Echtgeld-Auktionshaus fangen wir am besten gar nicht erst an. Was ich damit sagen will: Ich gehöre genauso wie viele andere da draußen zu den „echten Fans“. Und ja, ich habe in den letzten Jahren zur BlizzCon immer heimlich gebetet und mir gewünscht, dass Blizzard Diablo 4 oder WarCraft 4 für den PC aus dem Hut zaubert. Auch in diesem Jahr war es wieder soweit und auch ich war sehr enttäuscht und fühlte mich etwas vor den Kopf gestoßen. War das die Ankündigung, die sich viele Fans gewünscht haben? Nein. Ich kann den Unmut vieler Fans daher nur zu gut verstehen.

Was ich allerdings nicht verstehen kann, ist das Verhalten einiger Fans. Klar, vermutlich wird das Game wie die meisten Mobile Games: Schrott. Das ist alles jedoch keine Begründung für Reaktionen, die im Netz zu finden sind. Niemand wird dazu gezwungen, Diablo Immortal zu spielen. Wenn Blizzard keinen Erfolg damit hat, wird der Titel wieder so schnell verschwinden wie er gekommen ist. Ich finde es schade, dass ich mich als Diablo-Fan zu dieser hasserfüllten und toxischen „Masse“ zählen muss. Es scheint, als hätten viele Leute einfach keine echten Probleme.

Doch es gibt Hoffnung: Viele Quellen weisen darauf hin, dass sich weitere Projekte im Diablo-Universum in der Mache befinden, jedoch noch mehr Zeit benötigen. Ob Blizzard allerdings wirklich noch gute Spiele machen will oder kann, ist eine andere Frage. Oft habe ich das Gefühl, dass es sich die Entwickler nicht mehr zutrauen, würdige Nachfolger zu entwickeln. (Half-Life 3, are you somewhere out there?) Eine aufpoliertes Remake mit überschaubarem Entwicklungsaufwand tut es doch auch?

Wird Diablo Immortal dem Franchise gerecht?

Für alle, die davon nichts mitbekommen haben: Diablo Immortal ist zeitlich zwischen Diablo 2 und Diablo 3 angesiedelt. Optisch macht es den Eindruck eines abgespeckten Diablo 3 für leistungsstarke Smartphones. Einen Gameplay-Trailer gibt es hier:


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Der Titel wird nicht von Blizzard alleine entwickelt, sondern entsteht in Zusammenarbeit mit dem asiatischen NetEase. Diese haben bereits ähnliche Titel in der Pipeline. Einige Fans haben deshalb die Befürchtung, dass Diablo Immortal nur ein Reskin der bestehenden Titel wird. Ob das stimmt, werden wohl erst im Test herausfinden.

Auf der BlizzCon war bereits eine Demo anspielbar, wobei jedoch noch Features gefehlt haben sollen. Dazu zählen bspw. ein detailliertes Inventar und Ressourcen wie Mana/Arkankraft. Diese Inhalte sollen angeblich noch folgen – und zwar bestenfalls ohne Aufpreis. Sechs spielbare Klassen soll es geben, darunter Barbar, Kreuzritter, Dämonenjäger, Mönch, Totenbeschwörer und Zauberer.

Wer trotzdem mal reinschauen möchte, kann sich hier vorab Registrieren:

Diablo Immortal
Diablo Immortal
Preis: Kostenlos

Und denkt dran: „Vorangemeldete Spieler haben die Chance, an zukünftigen Betatests teilzunehmen und exklusive Belohnungen im Spiel zu erhalten. Sie erhalten außerdem Neuigkeiten und aktuelle Infos zum Spiel.“ Hier wird mir gleich mal schlecht.

Ich gehe davon aus, dass Blizzard etwas aus dem Debakel gelernt hat und nicht zum zweiten EA werden will. Eigentlich sollte der große Publisher doch wissen, dass Diablo-Fans größtenteils am PC groß geworden sind. Ich für meinen Teil gebe jedenfalls auch bei der nächsten BlizzCon die Hoffnung nicht auf, dass es noch ein richtiges Diablo 4 oder WarCraft 4 geben wird. Ob dieses dann den Erwartungen gerecht wird oder überhaupt werden kann, können wir zum jeweiligen Zeitpunkt diskutieren.

Diablo Immortal via Gamestar 1, 2, Buffed

Veröffentlicht von Alexander

Die Leidenschaft fürs Zocken wurde bereits in den frühen 90ern mit Bubble Bobble am Sega Master System II geweckt. Spielt mittlerweile hauptsächlich am PC und hätte gerne viel mehr Zeit, um sich seinem ständig wachsenden Pile of Shame zu widmen.

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