DIY: YouTuber baut sich Apple Studio Display für den halben Preis

      DIY: YouTuber baut sich Apple Studio Display für den halben Preis

      Die Konstruktion verfügt sogar über eine eingebaute Webcam. Alles was ihr dafür braucht, ist ein alter 5K Apple iMac.

      Das Apple Studio-Display hat zum Release viel Kritik bekommen. Es war günstiger als das ProDisplay XDR, aber für mindestens 1750€ war das Gesamtpaket eher durchwachsen – kein HDR, kein ProMotion usw.

      YouTuber Luke Miani war auch nicht überzeugt. Er hatte daraufhin eine Idee, wie er sich so einen ähnlichen Monitor selbst bauen könnte und eben nicht auf das Apple Logo auf der Rückseite verzichten müsste.


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      Dafür müsst ihr wissen, dass das eigentliche Display-Panel im Studio Display im Grund fast identisch mit den alten Panels der 5K-iMacs ist und die werden schon seit 2014 verbaut. Luke sagt ebenfalls, dass ihr für die P3-Farbunterstützung einen 5K-iMac von 2015 kaufen müsstet. Wer ein praktisch identisches Display zum LG UltraFine 5K (und Apple Studio Display) haben möchte, muss einen iMac von 2017 kaufen.

      Luke hat sich für einen 2015er 5K Apple iMac entschieden. Er hat auch einen auf ebay gefunden. Er suchte eigentlich nach einer Ausführung mit kaputtem Mainboard (heißt bei Apple Logicboard) und funktionierendem Display. Am Ende hat er aber einen voll funktionsfähigen iMac für etwas über 600 Dollar gefunden. Die Ausstattung des acht Jahre alten All-in-One kann sich sehen lassen. Intel Quad-Core i7 (4th Gen), 24GB Arbeitsspeicher und eine Radeon R9 M295X-GPU mit 4GB VRAM. Das Modell würde sogar noch das neueste Catalina-Update von macOS packen. Leider disqualifiziert das alte Fusion Drive (HDD) den iMac für den Alltag.

      Für den Apple Studio Display-Umbau des 5K-iMac braucht es zusätzliche Hardware

      Im ersten Schritt musste Luke das Display des alten Apple iMac ausbauen und im Anschluss alle Komponenten aus dem Inneren entfernen. iFixit hat dafür einen sehr ausführlichen Guide geschrieben. Im nächsten Schritt braucht Luke ein Board, welches mit seinem Display-Panel funktioniert. Die genaue Bezeichnung fand er auf dem Display-Panel selbst und der Rest war Google + „conversion board“.

      Nicht jedes Board kann für den Umbau verwendet werden. Besonders dann nicht, wenn die Verbindung zum Apple iMac-Umbau nur mit einem Kabel geschehen soll. Luke bezahlte am Ende knapp 180 Dollar für das passende Board samt Kabel. Jetzt müsste er eigentlich nur noch alles zusammenbauen und wäre fertig. Allerdings hatte er noch eine Idee – die Kamera.

      Die Original-Kamera im iMac war keine Option. Neben dem Kamera-Modul gehören zu der Einheit auch noch die Mikrofone, Status LED und Umgebungslicht-Sensor. Stattdessen hat Luke eine kleine Kamera für einen Raspberry Pi verbaut, die perfekt in die Aussparung des Apple All-in-One passt.

      Inklusive iMac, Kabel, Kamera, Board und Klebestreifen für das Display hat Luke am Ende 871 Dollar bezahlt – umgerechnet knapp 830€. Die Rechnung wäre etwas kleiner, wenn er einen wirklich defekten iMac gekauft hätte, bei dem nur noch das Display funktioniert. Ein neues Apple Studio Display fängt derweil bei 1749€ an.

      Die Displayränder des iMac-Umbau mögen nach heutigen Standards gigantisch sein und die eingebauten Speaker können auch nicht genutzt werden, aber solche Umbauten sind es, die kaputte iMacs mit intaktem Displays davon abhalten, auf dem Schrott zu landen. Da nimmt man doch das schlechtere Kontrastverhältnis, das deutliche Backlight Bleeding und schlechteren Schwarzwerte gerne in Kauf.

      Wenn ihr auch Lust auf das Projekt bekommen habt, solltet ihr mal Facebook Marketplace oder ebay Kleinanzeigen durchforsten. Vielleicht macht ihr ein Schnäppchen. In Berlin-Neukölln wird gerade ein 2015er-5K-Apple-iMac für 500€ VB angeboten. Was letzter Preis?

      Apple Studio Display bei uns im Shop

      Quelle & Bilder: Luki Miani (YouTube)

      Veröffentlicht von Sascha

      Gamer, Filmliebhaber & Hobby-Fotograf – also alles was eine gute Geschichte erzählt. Großer Fan von durchdachten Produkten und Privatsphäre. Nach zehn Jahren im Google-System derzeit im Apple-Kosmos unterwegs und soweit zufrieden.

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