Dreame V12 vs. V12 Pro: Kleine Details machen keinen großen Unterschied

      Dreame V12 vs. V12 Pro: Kleine Details machen keinen großen Unterschied

      Dreame hat zwei sehr ähnliche Akku-Staubsauger im Sortiment, die sich nur bei Details unterscheiden. Wir klären im Test, wer zum „Pro“ greifen sollte und wer sich das Geld sparen kann.

      Dreame gehört zum Xiaomi-Konzern, lässt das aber für gewöhnlich nicht so raushängen. In den vergangenen Jahren hat man sich einen respektablen Ruf erarbeitet, Staubsauger mit einem sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis zu verkaufen. Um hier aber fair zu bleiben – das war nicht schwer. Dyson-Staubsauger haben exorbitante Preise und die Alternative sind billigste China-Sauger für 50€ mit Kabel, die nach einmal umfallen auch gleich halb kaputt sind.

      Letzteres hatte ich schon – brauche ich nicht wieder. Auf meiner Suche nach meinem nächsten Staubsauger stieß ich auf den Dreame V12 und dessen „Pro“-Version. Der normale V12 kostet etwa 85€ weniger als der V12 Pro, welcher mit etwa 360€ zu Buche schlägt. Die Frage war also, was bekomme ich beim „Pro“ mehr und merke ich das auch in der Praxis?

      Dreame V12 vs V12 Pro – die technischen Daten im Vergleich

      Wenn ich zwei Produkte miteinander vergleiche, bietet sich immer eine Tabelle an. Hier also die technischen Daten der beiden Dreame Staubsauger im direkten Vergleich. Unterschiede sind hervorgehoben

      Modell Dreame V12 Pro Dreame V12
      Preis 359,99€ 274,90€
      Saugkraft 32.000 pa 27.000 pa
      Arbeitszeit 9, 30, 85 Min. mit absteigender Saugstufe 8, 30, 90 Min. mit absteigender Saugstufe
      Ladezeit 4 h 4 h
      Staubkammer 500 ml 500 ml
      Maximale Lautstärke 73 dB 79 dB
      Akku 2.700 mAh 3000 mAh
      Akku austauschbar Nein Nein
      Display LCD LCD
      Wischfunktion Nein Nein
      Flexibles Saugrohr Ja Ja
      LED-Leuchten an Bodendüse Nein Nein
      LED-Fugendüse Ja Ja
      Gewicht 1,6 kg als Handsauger 1,7 kg als Handsauger, 2,6 kg komplett ausgebaut

      Wirklich groß sind die technischen Unterschiede zwischen Dreame V12 und V12 Pro nicht. Der Pro hat etwas mehr „Power“, allerdings auch den kleineren Akku. Es ist eher ungewöhnlich, dass ein „Pro“-Gerät einen kleineren Akku hat. Das wiederum führt zu einer kürzeren angegebenen Laufzeit.

      Auf der anderen Seite überrascht es auch nicht wirklich, weil der Dreame V12 Pro eigentlich der Nachfolger des V12 ist. In China läuft der Pro unter der Bezeichnung Dreame V16. Ihr findet aktuell aber beide parallel online. Aber genug der grauen Theorie – auf in die Praxis.

      Verarbeitung und Design – praktisch identisch

      Von der ersten Sekunde an wird klar, dass es sich hier wirklich um sehr ähnliche Staubsauger handelt. Ihr müsst schon genau hinschauen, um einen optischen Unterschied zwischen den beiden Dreame-Geräten zu finden. Selbst beim Lieferumfang sind beide praktisch identisch.

      • Saugrohr aus Carbon-verstärktem Kunststoff
      • Bodenbürste mit Multi-Staubbürste (für Teppich und harte Böden)
      • Saugkopf mit 0,5 l Staubkammer und integriertem Akku
      • Wandhalterung mit Dübel und Schrauben
      • Flex-Schlauch
      • Knickrohr Adapter
      • motorisierte Teppich- und Milbenbürste
      • Bürstenaufsatz
      • Staubbürste
      • Fugendüse
      • Ladekabel-EU
      • deutsche Bedienungsanleitung

      Ein paar Unterschiede gibt es bei den Farb-Akzenten. Der Dream V12 Pro hat einen goldenen Rand um die Saugeinheit, während der normale V12 einen silbernen Rand hat. Dazu kommen beim normalen V12 noch einige rote Akzente, aber abgesehen davon sind sich die beiden Geräte zum Verwechseln ähnlich.

      Auch bei der Verarbeitung sind beide Sauger sehr gut. Spaltmaße sind klein und absolut ebenmäßig. Es gibt einen minimalen Unterschied beim Gewicht, aber ich kann nicht sagen, dass der mir in der Praxis wirklich aufgefallen ist. Ein weiterer Unterschied ist die Darstellung der Display-Elemente, aber die sind rein Design-technisch. Keines der Displays zeigt mehr Informationen an als das andere.

      Ich bin mir aber noch nicht sicher, ob es mir gefällt, dass so viele Teile bei beiden Dreame-Saugern auf durchsichtigen Kunststoff setzen. Nach meiner Erfahrung werden solche Teile nie wieder so sauber, wie in dem Moment als ihr sie aus der Verpackung nehmt.

      Laufzeit, Saugkraft und Handling – kleine Unterschiede

      Beim reinen Handling unterscheiden sich Dreame V12 und V12 Pro praktisch nicht. Die Unterschiede im Gewicht spürt man in der Praxis ebenfalls nicht. Dazu lassen sich auch bei beiden Geräten sehr leicht die Schmutzbehälter ( identische 0,5L) entleeren.

      Beide Dreame-Sauger setzen zudem auf einen waschbaren HEPA-Filter, der mit einer kleinen Drehung des Dreame-Logos entnommen werden kann. Gleiches gilt derweil auch für den Filter für Schmutz und Haare auf der Unterseite – einmal herausgedreht und schon könnt ihr ihn ganz einfach reinigen.

      Beide Dreame-Sauger kommen jeweils mit einer Dockingstation. Die kann an der Wand installiert werden und bei angeschlossenem Netzteil kann dort auch direkt geladen werden. Alternativ könnt ihr auch am Handstück selbst laden. Die Dockingstation bietet aber zusätzlich den Vorteil, dass drei Zubehör-Teile dort eingeklickt werden können.

      Anders sieht es bei der Saugkraft aus. Da gibt es dann doch einen größeren Unterschied. Da der Dreame V12 Pro knapp 19% mehr Saugkraft hat, eignet er sich besser bei Teppichen mit einer Faserlänge von mehr als 1,5cm (Hochflorteppich). Bei normalen Hartböden wie Fliesen, Laminat und Parket bietet die zusätzliche Saugkraft des Dreame V12 Pro allerdings keinen Vorteil.

      Solltet ihr jetzt eine wilde Mischung aus Läufern und Hartböden daheim haben, sei aber auch gesagt, dass der Dreame V12 Pro eine Funktion hat, die der normale V12 noch nicht hat – die automatische Saugkraftverstärkung. Im Auto-Modus erhöht der V12 Pro die Saugkraft für Teppiche und Stoffbezüge von selbst. Das funktioniert sogar ganz gut, aber grundlegend ändern tut es nichts.

      Bei der Laufzeit muss ich Dreame übrigens ein großes Kompliment machen – die Angaben sind absolut präzise. Im normalen Betrieb ist nach 30 Minuten mit beiden Geräten Schluss. Das ist genug, um die meisten Wohnungen einmal komplett abzusaugen. Im Eco-Modus sind es beim Dreame V12 tatsächlich wenige Minuten länger. Ob aber eine Minute mehr oder weniger Laufzeit beim Turbo kriegsentscheidend sind, müsst ihr für euch selbst entscheiden. Ich denke, eher nicht.

      Bedauerlicherweise lässt sich bei beiden Geräten der Akku nicht einfach wechseln. Das ist schade, weil diese Art von Geräten oft benutzt wird, bis sie leer sind und dann für eine längere Zeit in der Lade-Station sind. Mit etwas handwerklichem Geschick ist es aber möglich, sowohl den Akku des Dreame V12 als auch des Dreame V12 Pro zu wechseln. Ersatz-Akkus findet ihr online für 50-60€ (+ Porto).

      Lautstärke – es ist okay

      Bei diesem Thema bin ich empfindlich – einfach, weil ich keine ANC-Kopfhörer tragen will, nur weil mein Staubsauger der Meinung ist, er muss nervig sein. Für beide Dreame-Geräte gibt es aber Entwarnung – es ist okay.

      Klar sind weder der Dreame V12 noch der V12 Pro flüsterleise, aber mit weniger als 80dB ist es noch ein erträgliches Maß. Interessanterweise neigt der V12 Pro zu einem leichten Pfeifton, den es beim normalen V12 nicht gibt.

      Dreame V12 vs V12 Pro – welcher Akkustaubsauger ist besser?

      Die Frage welcher von den beiden Akkustaubsaugern besser zu euch passt, hängt von euren Böden ab. Habt ihr viele Teppiche mit langen Fasern, bietet es sich an, zum Dreame V12 Pro zu greifen – das gilt auch für Haustierbesitzer. Die gesteigerte Saugkraft kann in solchen Situationen besser ausgenutzt werden.

      Für normale Hartböden und Teppiche mit einer Faserlänge von weniger als 1,5cm (Kurzflorteppich) reicht der Dreame V12 vollkommen aus. Dazu spricht auch die minimal längere Akkulaufzeit des Dreame V12 für ihn. Die meisten Nutzer*innen können also beruhigt 30% sparen und müssen nicht fürchten, ein wichtiges Feature zu verpassen.

      Veröffentlicht von Sascha

      Gamer, Filmliebhaber & Hobby-Fotograf – also alles was eine gute Geschichte erzählt. Großer Fan von durchdachten Produkten und Privatsphäre. Nach zehn Jahren im Google-System derzeit im Apple-Kosmos unterwegs und soweit zufrieden.

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