Ratgeber: So findet ihr den besten Office-, Gaming- oder Grafik-Monitor

      Ratgeber: So findet ihr den besten Office-, Gaming- oder Grafik-Monitor

      Bei der Suche nach dem richtigen Monitor ist es nicht immer leicht, den Überblick zu behalten. Verschiedene Paneltypen, Ausstattungsmerkmale, Anschlüsse und Auflösungen – die Auswahl ist extrem groß und die Geräte sehr breit gefächert. Wir geben euch daher einen kurzen Überblick, was ihr beachtet solltet, um den richtigen Monitor zu finden.

      Zuletzt aktualisiert: November 2019

      Wenn ihr schon wisst, wofür ihr den Monitor einsetzen wollt, könnt ihr über das Inhaltsverzeichnis direkt zum jeweiligen Punkt springen. Alle anderen steigen am Besten am Anfang ein.

      Inhaltsverzeichnis

      Überlegungen vor dem Kauf

      Einsatzzweck

      Zu Anfang steht immer erst einmal die Frage, wofür der Monitor eingesetzt wird:

      • Office-Arbeit mit Word und Excel
      • Multimedia-Konsum in Form von Videos, Filmen und Co.
      • Gaming
      • Bild- und Videobearbeitung

      Natürlich sollte man ebenfalls eine konkrete Vorstellung davon haben, ob man ein Single-Display-Setup oder mehrere Displays nutzen will.

      Spezifikationen

      Letztendlich spielt das Budget die wichtigste Rolle. Tendenziell hängt der Preis eines Monitors von den folgenden Faktoren ab:

      • Größe, Format und Auflösung: Je größer das Display und je höher die Auflösung, desto teurer ist der Monitor. Spezielle Formate wie 21:9 und 32:9 sind zudem noch relativ teuer in der Herstellung.
      • Farbgenauigkeit: Die Abdeckung der gängigen Farbräume AdobeRGB, NTSC, DCI-P3 und sRGB. Die Panel-Hierarchie ist hier TN, VA, IPS und OLED. Die höchste Farbgenauigkeit bieten OLED-Displays.
      • Schnelligkeit: Je schneller das Panel, desto teurer der Monitor. Monitore mit 1 ms Reaktionszeit und 240 Hz Bildwiederholrate sind bspw. noch eher selten und dementsprechend teuer.
      • Ergonomiefunktionen: Monitore mit einem Standbein, das viele Anpassungsmöglichkeiten (höhenverstell-, schwenk- und drehbar) mit sich bringt, sind teurer als Monitore, die sich bspw. nur neigen lassen.
      • Anschlüsse: Monitore mit modernen Anschlüssen wie Thunderbolt 3 sind teurer, da für die Anschlüsse spezielle Lizenzkosten anfallen.
      • Verarbeitung und Materialien: Mit dem Preis nimmt die Verarbeitungsqualität der Monitore „meistens“ zu.
      • Besondere Eigenschaften: HDR, RGB-Beleuchtung, Krümmung, adaptive Synchronisation und Co. treiben den Preis nach oben, sind aber nicht immer notwendig.

      Anschlüsse

      Bevor ihr euch auf die Suche nach einem Monitor macht, solltet ihr die vorhandenen Anschlüsse an eurem PC und/oder Notebook überprüfen. Es gibt zwar Adapter, auf diese solltet jedoch wirklich nur im Notfall zurückgreifen. Die wichtigsten aktuellen Anschlüsse sind:

      • HDMI
      • DisplayPort
      • USB-Typ-C mit DisplayPort- bzw. Thunderbolt-3-Unterstützung

      VGA und DVI sind Anschluss-Relikte aus der Vergangenheit. Achtet darauf, dass sich möglichst viele und aktuelle Anschlüsse an dem neuen Monitor befinden, damit ihr ihn auch nach einem Hardware-Wechsel noch nutzen könnt. Allen, die tiefer in die Materie einsteigen wollen, empfehle ich diesen Artikel, der genauer auf Anschlüsse und ihre Spezifikationen eingeht.

      Gebrauchtware

      Als erste Anlaufstelle lege ich euch generell unser Outlet-Center ans Herz. Hier lässt sich der ein oder andere Monitor zu einem günstigeren Preis schießen. Der Zustand ist häufig sehr gut und der Preis nur besser, weil bspw. die Verpackung beschädigt oder unvollständig ist.

      Office- und Multimedia-Monitore

      Surfen, Emails und Co.

      Auch beim Office-Einsatz könnt ihr noch Abstufungen zwischen den Monitoren treffen. Wenn ihr mit dem Monitor keine Wunder vollbringen wollt, müsst ihr eigentlich nicht mehr als 100 Euro ausgeben. Zum Surfen und Co. reichen Geräte mit 24 bis 27 Zoll, TN-Panel, 60 Hz und FHD-Auflösung. Wer auf ein höhenverstellbares Panel verzichtet und den Monitor stattdessen auf einen Stapel Papier stellt, kann zudem noch etwas Geld einsparen. Empfehlenswerte Modelle sind bspw.:

      Büro und Home-Office

      Wer täglich sechs bis acht Stunden vor dem Monitor sitzt, sollte etwas mehr Geld in die Hand nehmen. Der Monitor sollte dann im besten Fall die folgenden Eigenschaften mitbringen:

      • Das Display sollte sich in der Höhe verstell-, neig- und wenn möglich auch schwenkbar sein. So lässt sich der Blickwinkel an Riesen und Zwerge gleichermaßen anpassen. Mehr zum Thema Ergonomie am Arbeitsplatz findet ihr hier.
      • Ein IPS-Display bietet stabilere Blickwinkel. Eure Augen werden es euch danken, wenn ihr auf Flicker-Free-Technik und einen Blaulichtfilter achtet.
      • Das Display sollte matt beschichtet sein, damit ihr nicht ausschließlich im Dunkeln arbeiten könnt.
      • Wer viel in Exceltabellen unterwegs ist, sollte besser zu einer WQHD- oder 4K-UHD-Auflösung greifen.

      Falls ihr mit mehreren Monitoren arbeiten wollt, solltet ihr auf besonders schmale Display-Rahmen achten. So verhindert ihr Unterbrechungen.

      Noch besser verhindert ihr störende Unterbrechungen natürlich mit einem Ultrawide-Monitor im 21:9- oder sogar 32:9-Format. Letztere ersetzen adäquat zwei Monitore im 16:9-Format. Mit einer UWFHD-Auflösung und 60 Hz gibt es sie schon ab 239 Euro*. Das empfehlenswertere UWQHD startet bei 533 Euro*.

      • Office-Monitore für das Luxus-Büro
        • LG 29WK600-W – IPS, 5ms, 60Hz, UWFHD, 29″, 21:9, 239€*
        • LG 34WL500-B – IPS, 5ms, 60Hz, UWFHD, 34″, 21:9, 369€*
        • Asus VP348QGL – VA, 4ms, 75Hz, UWQHD, 34″, 21:9, 534€*
        • HP 34f – IPS, 5ms, 60Hz, UWQHD, 34″, 21:9, 549€*
        • BenQ EX3501R – VA, 4ms, 100Hz, UWQHD, 35″, 21:9, 639€*

      Gaming-Monitore

      Lenovo Legion Y44W-10

      Wenn es ums Zocken geht, solltet ihr euch insbesondere die fünf folgenden Fragen stellen:

      • Spiele aus welchem Genre möchte ich vorwiegend Spielen?
        • Was anderes als schnelle First-Person-Shooter wie CS:GO, Fortnite, Battlefield, PUBG, MOBA wie LoL und DOTA oder RTS wie Starcraft kommen mir nicht ins Haus.
        • Atmosphärische Rollenspiele à la The Witcher 3 und Assassin’s Creed Odyssey sowie Action-Adventures wie God of War und Metal Gear Solid sind genau mein Ding, für kompetitive Spiele bin ich zu alt und weise.
        • Mein Pile of Shame besteht aus Spielen unterschiedlichster Couleur und ich bin stolz darauf.
      • Welche Auflösung kann mein PC oder Notebook in aktuellen Spielen überhaupt flüssig darstellen?
        • Die Leistung meiner alten Krücke reicht mit Hängen und Würgen für FHD (1.920×1.080 Pixel).
        • Ich habe kürzlich in eine aktuelle GTX 1660 Ti/RTX 2060 Super/RX 5700 (XT) investiert, mit WQHD (2.560×1.440 Pixel) darf es schon etwas mehr als Pixelmatsch sein.
        • Meine RTX 2070/2080 Super sollte auch für für einen Ultrawide-Monitor mit 21:9-Format und UWQHD (3.440×1.440 Pixel) reichen.
        • Zu wenig Leistung? Meine beiden RTX 2080 Ti’s schaffen auch 4K UHD mit 60 FPS bei aktiviertem Raytracing.
      • Habe ich eine NVIDIA GeForce- oder AMD Radeon-Grafikkarte?
        • AMD Forever! Ich liebe meine Radeon-Grafikkarte wie mein eigenes Kind und suche natürlich nach Monitoren, die FreeSync (2) oder G-Sync Compatible unterstützen.
        • Ist doch klar. Den Premium-Aufpreis zahle ich für meine GeForce-GPU genauso gerne wie die 200 Euro extra für G-Sync.
      • Wie viel Platz habe ich auf meinem Schreibtisch?
        • In meinem WG-Zimmer war leider nur Platz für einen Camping-Klapptisch.
        • Ich habe zwar Platz, aber mein 100×50 cm großes Mauspad muss auch noch auf den Tisch.
        • Auf meinem Mahagoni-Schreibtisch kann ich im Notfall auch ein Puzzle mit 5.000 Teilen ablegen.
      • Wie viel Geld möchte ich investieren?
        • Als armer Online-Redakteur kann ich maximal 250 Euro berappen.
        • Ich habe monatelange günstige Fertiggerichte gegessen, da darf der Gaming-Monitor schon 450 Euro kosten.
        • Die 150 Döner, die ich für die 750 Euro bekommen hätte, ist mir ein guter Gaming-Monitor auf jeden Fall wert.
        • Mein Bausparvertrag wurde ausgezahlt. Reichen 1.000 Euro für etwas Vernünftiges?
        • Wenn es um das Chicken Dinner geht, spielt Geld keine Rolle.

      Je nachdem, wie ihr die Fragen beantwortet, könnt ihr das unübersichtliche Feld zahlloser aktueller Monitor am Markt schon gut aussieben. Viele Monitore bieten zudem noch einige Features, die wir in unserem Monitor-Lexikon entschlüsselt haben. Wirklich sinnvoll sind davon für Gamer aber nur die wenigsten. Was hingegen nicht unterschätzt werden sollte, sind Ergonomiefunktionen. Eine Höhenverstellung ist bspw. in den meisten Fällen sinnvoll, um den Monitor optimal auszurichten. Gekrümmte Monitore bieten meiner Meinung nach erst beim 21:9-Format wirklich einen Mehrwert.

      Die erste Frage entscheidet, ob ihr eher nach einem sehr schnellen Monitor mit 1 ms Reaktionszeit und mindestens 144-Hz-Bildwiederholrate Ausschau halten solltet oder beim Panel Bildqualität, Blickwinkel und Schwarzwerte im Vordergrund stehen. Mittlerweile gibt es auch schon IPS- und VA-Panel, die für schnelle Shooter geeignet sind, generell gilt aber immer noch:

      • TN-Panels sind besonders schnell und erreichen schon bis zu 240 Hz Bildwiederholrate. Sie leider dafür unter schlechten Schwarzwerten und Blickwinkeln. Die Farbtreue ist zudem nicht so genau.
      • VA-Panels sind kontrastreich und bieten gute Schwarzwerte, Kontraste und Blickwinkel. Mittlerweile gibt es auch schnelle Exemplare mit 1 ms und 144 Hz. Nachteil: Es gibt keine matten, sondern nur entspiegelte Displays.
      • IPS-Panels bieten die beste Farbtreue der drei Technologien, sind aber eher für Grafiker vorgesehen. Zudem sind sie blinkwinkelstabil und kontrastreich. Die Reaktionszeit liegt dafür etwas höher als bei den anderen Panel-Arten. Auch hier gibt es mittlerweile Modelle mit 144 Hz.

      Ausführlichere Infos findet ihr hier. Um eine möglichst scharfe Darstellung zu erreichen, sollten die Auflösungen und Diagonalen wie folgt gepaart werden: FHD – 24″, WQHD – 27″, UWQHD – 34″, 4K UHD – 27/32″. Die folgende Liste versucht anhand der Segmentierung durch die vorhergehenden Fragen bestmögliche Empfehlungen für die jeweilige Preisklasse zu geben.

      Empfehlenswerte Gaming-Monitore mit FreeSync

      Einsatzzweck: Schnelle Spiele, Shooter, FPS, MOBA und Co.

      Einsatzzweck: Atmosphärische Spiele, RPG, Adventure und Co.

      • Preisbereich bis 250€
      • Preisbereich bis 450€
      • Preisbereich bis 750€
      • Preisbereich bis 1.000€
      • Preisbereich ab 1.000€
        • LG 38WK95C-W – IPS, 5ms, 60Hz, UWQHD+, 38″, 21:9, 1.035€*

      Tendenziell sind natürlich auch langsamere Spiele mit einer hohen Framerate und einem schnellen Monitor flüssiger spielbar. Wer auf die 144 Hz und 1 ms verzichten kann, bekommt jedoch oft ein höherwertiges Panel und häufig deutlich günstiger weg. Bei Monitoren mit G-Sync müsst ihr im Schnitt 200€ für die Lizenzierung drauflegen. Mit einem günstigen Einstieg ist es daher schwierig.

      Empfehlenswerte Gaming-Monitore mit G-Sync

      Einsatzzweck: Schnelle Spiele, Shooter, FPS, MOBA und Co.

      Einsatzzweck: Atmosphärische Spiele, RPG, Adventure und Co.

      • Preisbereich bis 250€
        • aktuell nichts im Angebot
      • Preisbereich bis 450€
        • aktuell nichts im Angebot
      • Preisbereich bis 750€
      • Preisbereich bis 1.000€
      • Preisbereich ab 1.000€
        • aktuell nichts im Angebot

      Da viele Monitore mit G-Sync über schnelle TN-, IPS- oder VA-Panels verfügen, gibt es nur wenige günstige Alternativen mit langsameren 60-Hz-Panels.

      Grafik-Monitore

      eizo flexscan ev2785-wt test

      Grafik- und Videobearbeitung stellen die höchsten Ansprüche an einen Monitor, da es hier auf eine besonders farbgenaue Darstellung der Inhalte ankommt. Bei einem Grafikermonitor sollten deshalb folgende Spezifikationen an Bord sein:

      • IPS- oder VA-Panel mit stabilen Blickwinkeln und gutem Kontrast
      • hohe Farbtreue bzw. Abdeckung der gängigen Farbräume, mindestens 95% sRGB oder 80% AdobeRGB
      • hohe Auflösung für möglichst viel Arbeitsfläche
      • Ergonomiefunktionen, damit ihr optimal an dem Monitor arbeiten könnt
      • keine Krümmung, da sonst die Perspektive verzogen wird

      Wenn es um professionelle Bild- und Videobearbeitung geht, sollten zudem die folgenden Eigenschaften hinzukommen.

      • gute Kalibrierbarkeit
      • 10-Bit-Unterstützung
      • 4K-UHD-Auflösung oder höher
      • sehr hohe Farbraumabdeckung (90% und höher) der Farbräume AdobeRGB, NTSC oder DCI-P3, bei Video des Rec.709 Standards

      Viele Hersteller werben mit einer hohen Abdeckung des sRGB-Farbraums. Dieser Farbraum hat jedoch ziemlich schwache Anforderungen an das Farbbild und Monitore schaffen hier in der Regel mehr als 90%. Bei den anderen Farbräumen sieht es schon schwieriger aus, denn mehr als 90% AdobeRGB bieten nur sehr hochwertige und teure Panels.

      Auch entsprechende Testberichte sind hier immer sehr hilfreich. Dabei sollte neben den Farbräumen auf den Delta-E-Wert geachtet werden. Dieser sollte unter 2, besser noch unter 1 liegen. Der Wert gibt an, wie groß die maximale Farbabweichung ist. Ein Wert von Delta E < 2 gibt zum Beispiel an, dass es einen „unmerklichen Farbunterschied“ geben kann. Bei Profimodellen ist der Wert in der Regel auch direkt mit vermerkt und gibt damit den Zustand der fabrikseitigen Kalibrierung an. Ein Blick auf die Angabe zur LUT ist ebenfalls wichtig – denn die Lookuptabelle kennzeichnet, wie gut sich das Panel kalibrieren lässt. Ein Display mit einer 16-Bit-LUT lässt sich beispielsweise weit genauer kalibrieren, als ein Display mit einer 10-Bit-LUT.

      • Grafik-Monitore über 500 Euro
        • BenQ SW2700PT – IPS, WQHD, 27″, 16:9, 98% AdobeRGB, 658€*
        • Benq PD2720U – IPS, 4K-UHD, 27″, 16:9, 100% AdobeRGB, 949€*
        • LG 34WK95U – Nano-IPS, WUHD, 34″, 21:9, 87% AdobeRGB, 989€*
        • LG 32UL950-W – Nano-IPS, 4K-UHD, 31,5″, 16:9, 88% AdobeRGB, 1.099€*
        • Eizo ColorEdge CG279X – IPS, WQHD, 27, 16:9, 99% AdobeRGB, 2.324€*

      Zusammengefasst

      Auch wenn die Masse an Monitoren ziemlich unübersichtlich ist, lassen sich mit ein paar Fragen schnell die richtigen Geräte eingrenzen. Neben den empfohlenen Geräten lässt sich über unsere erweiterte Suche die Auswahl schnell und einfach verfeinern, um passende Geräte herauszufiltern.

      *Stand: November 2019

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