HowTo: Was ihr für euren eigenen Kanal auf Twitch benötigt

      HowTo: Was ihr für euren eigenen Kanal auf Twitch benötigt

      Mit 780 Millionen Visits, 100 Millionen Viewern und 1,5 Millionen streamenden Nutzern ist Twitch.tv das angesagteste Live-Streaming-Portal für Videospiele im Netz. Neben der Übertragung von professionellen E-Sport-Events wie bspw. der DreamHack oder den Intel Extreme Masters ist die Plattform vor allem für Streamer bekannt, denen ihr bei persönlichen Gaming-Sessions zugucken könnt. Wenn ihr auch schon mal damit geliebäugelt habt, bei League of Legends, CS:GO oder auch Euro Truck Simulator 2 mitzumischen, dann solltet ihr euch unseren nützlichen Einsteiger-Guide anschauen.

      Egal ob 12-jährige Minecraft Spieler oder millionenschwere Profi-E-Sportler – Twitch vereint sie alle. Mit Twitch bauen sich viele Streaming-Hoster eine kleine Community auf, die entweder aktiv das Geschehen kommentiert oder einfach nur zuschaut. Mit der Streaming-Plattform könnt ihr einerseits einfach nur eurer „sozialen Verantwortung“ genüge tun, andererseits aber auch aus eurem Einzelspieler-Hobby eine lukrative Nebenbeschäftigung machen.

      Mit Twitch das große Geld machen?

      Für erfolgreiche Kanäle gibt es mehrere Möglichkeiten der Monetarisierung. Voraussetzung ist allerdings oft eine Twitch-Partnerschaft, die auf einer gewissen Zuschauer-Basis (im Durchschnitt mehr als 500 Zuschauer gleichzeitig), regelmäßigem Streaming (mindestens 3x pro Woche) und AGB-gerechten Inhalten fußt, die bspw. keine Urheberrechte verletzen.

      1. Spenden/Donations: Zuschauer können ihren Lieblings-Streamern relativ unkompliziert finanzielle Unterstützung in Form von Spenden zukommen lassen. Spenden genießen im Gegensatz zu den anderen Möglichkeiten ein besseres Image, da sie von der Community nicht so sehr der kommerziellen Ecke zugeordnet werden. Einige Kanäle setzen ausschließlich auf dieses Modell, um zu unterstreichen, dass es ihnen ausschließlich ums Zocken, Spaß und die Community geht. Andere basieren eher auf dem altbewährten Motto „Sex Sells“, was bedeutet, dass einige Streamerinnen ihre „weiblichen Argumente“ sehr präsent zu Schau stellen, um Zuschauer zum Spenden zu bewegen. (Das gilt natürlich nicht für alle.)
      2. Premium Abos: Mit einer Twitch-Partnerschaft habt ihr die Möglichkeit, euren Zuschauern ein kostenpflichtiges Abo anzubieten. Die Abonnenten erhalten dadurch spezielle Vorteile wie überlebenswichtige Emoticons (Oha!), Gewinnspiele oder die Chance auf gemeinsame Zockerstündchen mit dem Streamer/der Streamerin. Die Einnahmen werden angeblich 50/50 mit Twitch geteilt.
      3. Affiliate-Programm: Wie fast überall im Internet lässt sich natürlich auch auf Twitch mit Affiliate-Links Geld verdienen. Als Streamer platziert ihr einfach einen Referral-Link zu einem (eurer Meinung nach) empfehlenswerten Produkt zum Beispiel auf Amazon. Kauft ein Zuschauer einen Artikel, nachdem er auf euren Link geklickt hat, erhaltet ihr einen Anteil des Erlöses. Für den Käufer gibt es dabei keine Nachteile in Form von Mehrkosten.
      4. Werbung: Als Streamer und Partner könnt ihr natürlich auch mehr oder weniger aufdringliche zielgerichtete Werbebanner oder Videowerbung auf eurem Kanal anzeigen lassen. Die Einnahmen belaufen sich angeblich auf zwei bis fünf Dollar für 1000 Views.
      5. Sponsoring-Verträge: Insbesondere bei bekannten Kanälen mit hoher Reichweite kann es sich anbieten, spezielle Verträge mit Sponsoren abzuschließen. Ihr bekommt dann von den Sponsoren Gaming-Ausrüstung zugesendet und dürft diese beim Streamen ganz unterschwellig mit positiven Kommentaren überhäufen. Da es sich hier um Product Placement (nicht zu verwechseln mit Schleichwerbung) handelt, solltet ihr das Ganze irgendwo sichtbar als solches kennzeichnen.

      Zuallererst solltet ihr wissen, dass man nicht unbedingt Profispieler sein muss, um bei Twitch eine respektable Fanbase aufzubauen. Neben vielen Nischenspielen teilen Streamer auch ihre Erlebnisse beim „Social Eating“ oder sonstigen „wichtigen“ Aktivitäten. Abseits von krassen Skills punktet ihr vielmehr mit einem sympathischen Auftreten, starker Persönlichkeit und Engagement. Was könntet ihr noch benötigen, damit ihr eure Zuschauer nicht verschreckt? Richtig, die passende Hardware.

      Klar, Streaming ist kostenlos, wollt ihr allerdings etwas professioneller auftreten, müsst ihr mit der richtigen Hardware für ausreichend Power sorgen. Damit eure Zuschauer weder von rauschenden Mikros, schlechter Auflösung, ruckeligem Gameplay oder sonstigen Spaßhemmern vertrieben werden, solltet ihr also ein Mindestlevel an Qualität bieten. Die folgenden Empfehlungen sollen euch dabei helfen, diese Kriterien zu erfüllen.

      Einen Account bei Twitch anlegen

      Logisch, bevor ihr einen eigenen Kanal eröffnen könnt, solltet ihr euch als erstes bei Twitch einen kostenlosen Account anlegen. Mit diesem Account könnt ihr ein Profil anlegen und anderen Streamern zuschauen, jedoch noch keinen eigenen Stream hosten. Als Amazon Prime Mitglied seid ihr – da Twitch.tv seit 2014 zu Amazon gehört – außerdem in der Lage, Twitch Prime zu nutzen. Damit könnt ihr neben der Werbefreiheit außerdem exklusive Belohnungen in diversen Games ergattern und monatlich einen Kanal abonnieren.

      Eine akzeptables Gaming-Gerät besorgen

      Beim Streamen solltet ihr als erstes sicherstellen, dass euer Gaming-PC die Spiele flüssig darstellen kann, die ihr im Stream zocken wollt. Hinzu kommen weitere Leistungsreserven, die ihr benötigt, um neben dem Spiel gleichzeitig die Streaming-Software am Laufen zu halten. Es gibt daher keine allgemeine Empfehlung, da die erforderliche Leistung sich primär nach den Anforderungen des Spiels in Kombination mit der Software richtet. Das 2012 erschienene CS:GO ist hier sicherlich nicht so rechenintensiv wie aktuellere Titel à la Call of Duty: WWII oder Battlefield 1. Die gewünschte Auflösung und Einstellung der Grafik-Details spielt natürlich auch eine entscheidende Rolle.

      MSI-Nightblade-Gaming-PC-Title

      Ich würde auch in jedem Fall einen aktuellen Desktop-PC ans Herz legen, insofern ihr nicht mit dem Gedanken spielt, Minesweeper oder Blobby Volley streamen zu wollen. Falls ihr euch für Komplett-PCs mit Ryzen-CPU interessiert, haben wir hier eine praktische und aktuelle Übersicht zusammengestellt. Natürlich sind auch PCs mit Intel-CPU für das Streaming sehr empfehlenswert. Hier ist der Markt schon weiter und das Angebot an Fertig-PCs deutlich größer. Eine kleine Auswahl findet ihr, wenn ihr dem Link folgt.

      Komplett-PCs mit Intel-CPU bei notebooksbilliger.de

      Solltet ihr jedoch basteltechnisch begabt und hardwareseitig informiert sein, dann empfehle ich euch, den PC selbst zusammenzubauen. Der Vorteil liegt hier insbesondere darin, dass ihr die Komponenten nach euren individuellen Anforderungen zusammenstellen könnt und meistens eine bessere Qualität zu einem ähnlichen Preis bekommt. Beim Prozessor solltet ihr zumindest im soliden Mittelfeld auf einen Intel Core i7-7700 bzw. Ryzen 5 1600X zurückgreifen. Bei den Grafikkarten würde ich wenigstens eine RX 580 (8GB) oder eine GTX 1060 (6GB) verbauen.

      Prozessoren bei notebooksbilliger.de
      Grafikkarten bei notebooksbilliger.de

      Cap­ture Cards für Konsolen

      Natürlich braucht ihr nicht zwangsweise einen PC, um Spiele zu streamen. Wenn die Nutzer euch beim Zocken auf einer Konsole zuschauen sollen, dann benötigt ihr lediglich eine sogenannte Cap­ture Card. Diese Karte verbindet ihr einfach via HDMI mit eurer Konsole und via USB mit eurem PC. Im Anschluss könnt ihr mit der mitgelieferten Software eure Gaming-Eskapaden bestenfalls in 1080p direkt auf den PC leiten und aufnehmen. Bei der Auswahl der richtigen Cap­ture Card solltet ihr auf eine gute Aufnahmequalität und eine geringe Verzögerungszeit (Latenz) achten.

      Cap­ture Cards bei notebooksbilliger.de

      Eine gute Webcam ist Pflicht

      Von dem Gedanken, die in eurem Monitor integrierte Webcam zu nutzen, solltet ihr euch besser ganz schnell verabschieden. Wenn ihr eure Zuschauer neben den Gaming- auch mit euren optischen Qualitäten (trifft vermutlich eher auf weibliche Streamer zu) überzeugen wollt, ist es sinnvoll, ein bisschen Startkapital für die Twitchkarriere in eine vernünftige externe Webcam zu investieren. Eine solche Webcam bietet meistens nicht nur eine höhere Auflösung, ihr könnt sie auch besser und unabhängiger im Raum positionieren und müsst dadurch nicht immer felsenfest und zentriert vor eurem Bildschirm kleben. Passende Webcams findet ihr unter dem nachfolgenden Link in unserem Shop:

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      Eine ordentliches Mikrofon schafft Bewegungsfreiheit

      Neben der Kameraqualität solltet ihr auch die Aufnahmequalität eurer Stimme nicht vernachlässigen. Mit einem vernünftigen Mikro hören sich nicht nur eure Kommentare zum Spielgeschehen viel angenehmer an, ihr genießt hier wie bei der Webcam letztendlich mehr Bewegungsfreiheit, um euch vor PC oder Konsole zu positionieren.

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      Controller nicht nur für die Konsole

      Sicherlich, wenn ihr an einer Konsole zockt, dann erübrigt sich das Thema, aber auch am PC kann das Ausweichen auf Controller eine bessere Streaming-Atmosphäre schaffen. Via Bluetooth mit dem PC verbunden, könnt ihr mit Controllern wesentlich entspannter zocken und vor der Kamera agieren.

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      Die richtige Streaming-Software

      Da ihr nun die ganze Hardware zusammengestellt habt, fehlt euch nur noch die richtige Software zum Streamen auf Twitch. Sicherlich, die Auswahl an Software ist wie immer riesig, im Netz stößt man jedoch relativ schnell auf die kostenlose Open Broadcaster Software (OBS) und XSplit. Hier kommt es letzten Endes sowohl auf persönliche Vorlieben als auch darauf an, dass ihr euch relativ schnell mit der Software anfreunden könnt. Falls nicht, gibt es zum jeweiligen Programm sicherlich haufenweise Videomaterial auf Youtube, dass ihr euch zur Hilfe anschauen könnt.

      Denkt daran, dass es hauptsächlich darum geht, Spaß zu haben und und eure Zuschauer daran teilhaben zu lassen. Der krasseste Gamer wird ohne die richtige Ausstrahlung vermutlich nicht so viele Leute in seinen Bann ziehen können wie sympatische, witzige und unterhaltsame Streamer. Experimentiert, nehmt euch nicht zu ernst und vergesst keinesfalls, dass die Community euch immer so behandelt wie ihr sie.

      via zockefeller, mashable

      Veröffentlicht von Alexander

      Die Leidenschaft fürs Zocken wurde bereits in den frühen 90ern mit Bubble Bobble am Sega Master System II geweckt. Spielt mittlerweile hauptsächlich am PC und hätte gerne viel mehr Zeit, um sich seinem ständig wachsenden Pile of Shame zu widmen.

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