HUAWEI MateBook 16 im (Video-)Test – Größer und besser?

      HUAWEI MateBook 16 im (Video-)Test – Größer und besser?

      Es ist ja kein Geheimnis, dass ich Fan der Huawei MateBooks bin. Das MateBook 14 begleitet mich seit Release und auch das 14s oder X Pro sind einfach gute Notebooks mit nur kleinen Schwächen. Als dann das MateBook 16 zum Test eintraf, war ich natürlich ziemlich gespannt.

      Huawei hat das Hauptaugenmerk vor allem auf zwei Dinge gelegt: Das Display und die Performance.


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      Denn HUAWEI will besonders kreative Nutzer:innen ansprechen, die eben ein großes und genaues Display suchen, ohne dabei auf die Mobilität zu verzichten.

      Beim Prozessor gibt es entweder einen Ryzen 5 5600H oder Ryzen 7 5800H, die mit bis zu 54 Watt betrieben werden können. 16GB RAM sind dann eher Standard, eine Option auf 32GB wäre natürlich noch schön gewesen.

      Technische Details

      Huawei MateBook 16
      Display 16 Zoll IPS, 2520 x 1680 Pixel, 3:2-Format, Corning Gorilla Glass, Glänzend
      CPU AMD Ryzen™ 5 5600H
      AMD Ryzen™ 5 5800H
      Arbeitsspeicher 16 GB DDR4 3200 MHz (verlötet)
      Grafik AMD Radeon integrated Graphics
      Speicher 512 GB PCIe-NVMe-SSD
      Anschlüsse, Konnektivität
      & Kameras
      2x USB-C 3.2 Gen. 1
      2x USB-A 3.2 Geni. 1
      1x HDMI
      WiFi 6, Bluetooth 5.1,
      720p-Frontkamera in der Tastatur (einklappbar)
      Betriebssystem Windows 10 Home (kostenlos upgradebar auf Windows 11 Home)
      Akku 84 Wh | 135W-USB-C-Netzteil
      Maße 35,10 cm Breite x 25,49 cm Höhe x 1,78 cm Tiefe
      Gewicht 1,99 kg
      Gehäuse Aluminiumgehäuse
      Stereolautsprecher
      Stereomikrofon
      Farben Space Grey
      Preis* ab 1.099 € (Ryzen™ 5)*
      ab 1.169 € (Ryzen™ 7 wie getestet)*

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      Design, Verarbeitung, Eingabegeräte

      Wer von euch schon mal Tests zu Huawei MateBooks gesehen hat, wird es sicher schon wissen: Die Verarbeitung ist wie bei den kleineren Vertretern hervorragend und es fühlt sich einfach hochwertig an.

      Tastatur und Touchpad sind ebenfalls die gleichen und damit ziemlich gut. Wobei, nicht ganz die gleichen, denn das Touchpad ist mit dem Display mitgewachsen und deutlich größer als in den 14-Zoll-Geschwistern. Links und rechts von der Tastatur sitzen die Lautsprecher, Platz für einen Nummernblock war daher nicht. Dann ist oben rechts von der Tastatur natürlich noch der Powerbutton mit integriertem Fingerprint-Reader. Auch das ist bekannt aus anderen MateBooks und schnell abgehakt: Er funktioniert eigentlich immer auf Anhieb.

      Zwei Dinge… wobei, eher drei Dinge, die ich gleich ausräumen will, sind die Hoffnungen auf eine bessere Kamera mit Windows Hello und bessere Lautsprecher. Das MateBook 14s hat mich bei den Speakern wirklich begeistert, das MateBook 16 ist hier allerdings maximal Mittelmaß, wenn überhaupt. Für Telefonate, eine Serie oder einen Film zwischendurch wird es reichen, um alles zu verstehen. Musik macht aber definitiv keinen Spaß.

      Das gleiche gilt für die Kamera. Es reicht, um euch zu erkennen, aber eigentlich will man das bei der Perspektive gar nicht. Wenn euch Videomeetings wichtig sind, ist eine externe Webcam also dringend zu empfehlen – oder ein anderes Notebook.

      Die Kamera selbst ist nämlich auch nicht besonders gut.

      Huawei MateBook 16 Webcam Sample

      Die Webcam: Eigentlich sind wir nicht sauer, sondern nur enttäuscht 😉

      Und weil sie wieder in der Tastatur zum Ausklappen sitzt, gibt es auch wieder kein Windows-Hello-Login per Gesichtserkennung. Meine Wunschliste an Verbesserungen bleibt hier also leider unerfüllt.
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      Anschlüsse

      Das Gleiche gilt bei den Anschlüssen, denn ein SD-Card-Reader fehlt auch weiterhin.

      Dafür gibt es einen vollwertigen HDMI-Anschluss, zwei Mal USB Type-C und zwei Mal USB Type-A.

      Alle USB-Anschlüsse erfüllen zudem mindestens den Standard USB 3.2 Gen. 1, USB 2.0 wurde also endlich begraben.

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      Display

      Aber zu schöneren Dingen – und dazu zähle ich auf jeden Fall das Display. Huawei bewirbt es mit 100% sRGB und einer Zertifizierung für Farbgenauigkeit durch den TÜV Rheinland. Dazu unterstützt es eine Farbtiefe von 10 Bit, diese wird allerdings nur mit 8 Bit plus 2 Bit Dithering erreicht. Das sollte in der Praxis aber keinen Unterschied machen.

      Unsere Messung bestätigt die versprochene Farbbrillanz nicht ganz, allerdings dürfte das Problem hier eher eine Inkompatibilität sein, denn die Messwerte weichen so stark ab, dass das Display, wenn sie stimmen würden, an einer Rot-Grün-Schwäche leiden müsste. Daher in diesem Fall leider keine technische Einordnung, sorry.

      Rein optisch gefällt es mir aber sehr und Farben wirken natürlich, ohne übersättigt zu sein. Die Blickwinkel sind wirklich gut und Farbabweichungen gegenüber einem kalibrierten EIZO-Display sind zumindest mit bloßem Auge nicht zu erkennen.

      Außerdem natürlich eine Erwähnung wert sind die extrem schlanken Displayrahmen. Die machen das MateBook 16 vor allem auch schön kompakt, trotz der 16-Zoll-Diagonale. Das 3:2-Format tut sein Übriges dazu. Für mich auch immer noch das angenehmste Format zum Arbeiten und ein echter Vorteil gerade bei der Bild- oder Videobearbeitung, denn so passen auch noch Menüleisten und Bedienelemente unter oder über den zu bearbeitenden Inhalt.

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      Software

      Wer noch mehr Platz braucht bekommt über Huawei Share noch eine praktische Software, mit der ihr das Display auf ein Tablet erweitern könnt.

      Huawei Share MateBook 13

      Dort können dann auch Eingaben per Touch oder Pen gemacht werden. Das Tablet mit M-Pen kann also auch als externes Zeichen-Tablet genutzt werden. Die Verzögerung war im Test mit dem MateBook 16 auch gering genug, um es effektiv im Alltag zu nutzen.

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      Performance und Emissionen

      OK! Jetzt aber zur Leistung. Zum Test habe ich das MateBook 16 mit Ryzen 7 5800H bekommen. Der sollte genug Leistung für eigentlich alles haben. Mit 16GB RAM gibt es auch genügend Arbeitsspeicher und die integrierte Radeon-Grafik reicht sogar für das eine oder andere Spiel.

      Etwas schade ist, dass Huawei bei der CPU – für meine Einschätzung – etwas zu vorsichtig war. Das Kühlsystem kommt locker mit den 45 beziehungsweise 54 Watt klar, eine leistungsfähigere CPU wie ein 5900H oder gar HX wären daher vermutlich auch kein Problem gewesen. Oder auch einfach eine noch etwas höhere TDP.

      Aber ich will nicht zu weit vorgreifen und irgendwie klingt das auch alles schlimmer als es ist. Denn im Vergleich liefert das MateBook 16 ordentlich ab. Die acht Kerne und 16 Threads machen kurzen Prozess mit so ziemlich allem – wortwörtlich. Egal ob Videoschnitt in Davinci Resolve oder auch Foto-Edits in Lightroom und Photoshop, alles gar kein Problem.

      Einschränkungen gibt es erst dann, wenn die GPU ins Spiel kommt. AMDs Vega 7 ist zwar nicht langsam, einer dedizierten GPU ist sie aber natürlich unterlegen. Das macht sich auch in Adobe-Produkten bemerkbar, die eine bessere Unterstützung für Intels iGPUs bieten und damit dort die AMD-Konkurrenz hinter sich lassen.

      Generell merkt man der Vega 7 ihr Alter an. Gaming macht nur bedingt Spaß und Intel konnte mit der Iris Xe Grafik in der Tiger Lake Plattform nicht nur auf- sondern auch überholen. Für einfachere E-Sports-Titel oder ältere Spiele in 1080p oder 720p reicht es aber noch.

      Die Leistung passt also, Huawei hätte aber durchaus mehr rausholen können. Ein Blick auf die Temperaturen und die Lüfter-Lautstärke zeigt nämlich ein hervorragendes Bild. Selbst im Performance Mode mit 54W maximaler Leistungsaufnahme bewegt sich die CPU-Temperatur bei um die 82 Grad – und das im Stresstest. Im ausgeglichenen Modus sind es dann um die 77 Grad.

      Die volle Leistung von 45 beziehungsweise 54 Watt konnte dabei kontinuierlich abgerufen werden und die Lüfter waren zwar zu hören, aber nicht störend. Im Performance-Mode wären daher aus meiner Sicht sogar mehr als „nur“ 54 Watt drin gewesen. Zumal das Netzteil mit 135 Watt mehr als üppig ausgelegt ist.

      Auf AMD-Mobilplattformen lässt sich hier auch leider nichts via Ryzen Master oder UEFI anpassen, etwas schade, aber nicht die Schuld von HUAWEI.

      Wie üblich bei so einem schlanken Formfaktor: Es gibt keine Erweiterungsmöglichkeiten. Die M.2-SSD kann getauscht werden, das war es aber auch.

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      Akku

      Der Akku mit seinen 84Wh reicht in der Regel für einen Arbeitstag, wenn man nicht gerade den ganzen Tag intensive Tasks laufen lässt. Etwas über 8 Stunden waren drin, mit aktiviertem WLAN und bei etwa 50-prozentiger Helligkeit. Wer unterwegs offline Filme gucken will, schafft dann sogar die Herr der Ringe-Trilogie, denn über 11 Stunden sind hier möglich. Dann aber ohne WLAN oder sonstige Tätigkeiten nebenher

      Unter voller Last ist nach maximal 2 Stunden Schluss. Etwas länger, nämlich rund zweieinhalb Stunden dauert es, bis der Akku dann wieder voll ist.

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      Fazit Huawei MateBook 16

      Zusammengefasst bleibt wenig Negatives beim MateBook 16 hängen. Die größten Negativpunkte bleiben alte Bekannte: Die Webcam ist nicht nur nicht gut, sondern der Blickwinkel ist auch weiterhin furchtbar. Das Gewicht mit über 2Kg auch nicht optimal, aber für ein Gerät dieser Größe gerade noch ok. Dann ist da noch die mangelnde Anschlussvielfalt – kein USB 4, kein Thunderbolt und kein SD-Card-Slot. Erstere sollten in 2022 einfach Standard sein bei hochpreisigen Geräten.

      Davon ab stimmt aber alles: Sehr gute Eingabegeräte treffen auf ein top Display in einem verhältnismäßig kompakten Gehäuse und dazu gibt es ordentlich Leistung samt sehr guter Akkulaufzeit. Die Lüfter nerven selbst bei voller Last nicht und generell macht es einfach Spaß, damit zu arbeiten.

      Wenn in der nächsten Version dann noch die Lautsprecher und Webcam aus dem MateBook 14s stecken…

      Huawei MateBook 16_2.15.1

      Das wars von mir zum Huawei MateBook 16. Solltet ihr noch Fragen haben, ab damit in den Kommentarbereich.

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      *Stand: März 2022

      Veröffentlicht von Clemens

      Großer Film- und Serien-Fan, der von Antonioni bis Tarkowski (fast) alles gesehen hat, was Kino und Fernsehen hergeben. Durch Super Nintendo und PS1 fand er Mitte der 90er seine Leidenschaft für PC- und Konsolenspiele. Zockt mittlerweile vornehmlich am selbstgebauten Gaming-PC und gelegentlich auch auf der PlayStation.

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