Huawei Watch Buds – Einmal wie 007 fühlen… Smartwatch mit integrierten Ear-Buds

      Huawei Watch Buds – Einmal wie 007 fühlen… Smartwatch mit integrierten Ear-Buds

      Huawei überzeugte zuletzt bereits mit der Watch D –  einer Smartwatch mit medizinischem Blutdruckmesser. Mit der Watch Buds bringt der chinesische Tech-Gigant erneut eine innovative Idee im Uhren-Formfaktor: Eine Smartwatch mit integrierten Earbuds. Wir haben sie getestet und schauen uns an, ob sie als Kombi-Lösung gleich zwei Geräte ersetzen kann.

      Das gefällt uns

      • Ein echtes 2-in-1-Gerät
      • Hochwertige Haptik
      • Viele Sportmodi
      • Akkurate Sensoren
      • Gute Bedienung und App
      • Kopfhörer mit gutem ANC
      • Spannende Komfort-Features

      Das gefällt uns nicht

      • Kopfhörer mit schwachem Sound
      • Kurze Akkulaufzeit der Kopfhörer
      • Ausladender Formfaktor am Handgelenk
      • Nicht fürs Schwimmen geeignet
      • Kein Silikonarmband für Sport dabei

      Mit schickem Lederarmband verlangt Huawei 499 Euro für die Uhr samt Kopfhörern. Diese verfügen dafür auch über eine aktive Geräuschunterdrückung (ANC) und werden direkt in der Uhr geladen. Bis zu drei Tage Akkulaufzeit sollen für die Uhr drin sein; die neben den True-Wireless-Earbuds noch eine Vielzahl an Gesundheits- sowie Sport-Features mitbringt.

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      Im Gegensatz zu anderen Huawei Smartwatches fehlen allerdings das kontaktlose Bezahlen, LTE und einige andere Komfort-Features.

      Inhalt:


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      Design, Materialien & Tragekomfort – Rolex-Formfaktor, aber erstaunlich leicht

      Die Huawei Watch Buds kommt mit integrierten Earbuds, erkauft sich diesen zusätzlichen Komfort aber mit einer Optik, die eher an die Smartwatches der Vergangenheit erinnert. Soll heißen: Sie ist deutlich höher als die anderen Geräte des Herstellers oder auch der Konkurrenz. Dafür stimmt aber der Materialmix: Am Gehäuse kommt Aluminium zum Einsatz, während das Armband auf sehr weiches Leder setzt.

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      Vergleich der Huawei Watch Buds (links im Vordergrund) mit einer Huawei Watch GT2 von 2019

      Letzteres sorgt für einen ausgezeichneten Tragekomfort, der sich nicht vor Modellen mit Silikon-Armband verstecken muss. Nach einer Weile bemerkt man die Huawei-Smartwatch kaum noch. Das hat auch mit dem geringen Gewicht von gerade mal 78 Gramm zu tun. Derart leichtgewichtig muss sie sich nichtmal vor Sport-Smartwatches verstecken.

      Einziges Manko für mich: Ein Silikonarmband für schwitzigere Aktivitäten liegt nicht bei. Diese gibt es aber sowohl bei Huawei direkt als auch bei Drittanbietern in allen Farben und Formen. Achtet beim Kauf auf eine Breite von 22mm – dann sollte es gut auf die Watch Buds passen.

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      Akkulaufzeit – Zweieinhalb Tage oder weniger

      Wie immer bei Wearable-Tests habe ich die Watch Buds als meinen täglichen Begleiter eingesetzt: Sie musste Schritte zählen, den Puls dauerhaft messen und zweimal wöchentlich Sport tracken. Die Konfiguration entsprach ansonsten Huaweis Auslieferungszustand. Das bedeutet: Ein Always-On-Display musste sie im Alltag nicht stemmen, sondern einen Bildschirm, der sich nur bei Drehung des Handgelenks anschaltet. Dazu das voreingestellte Ziffernblatt mit allen wichtigen Anzeigen und schwarzem Hintergrund. Die Kopfhörer wurden natürlich ebenfalls rege genutzt, um unterwegs Musik zu hören und Umgebungsgeräusche zu blockieren.

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      Während Huaweis andere Smartwatches seit Jahren auf Laufzeiten von einer Woche und mehr kommen, kann die Watch Buds dabei nicht ganz mithalten. Sie machte meist nach ein bis zweieinhalb Tagen schlapp. Je nachdem, ob Sport getrieben und die Kopfhörer gleichzeitig genutzt wurden.

      Die Kopfhörer sind meist nach drei Stunden leer. Das ist gerade im Vergleich mit eigenständigen TWS-Buds (zu) wenig. Aber dafür braucht es eben kein eigenes Case, um sie immer dabei zu haben.

      Und: Trotz verbauter Undercover-Kopfhörer liegt die Laufzeit der Watch Buds über dem Niveau einer aktuellen Galaxy Watch oder Apple Watch.
      Bei leerem Akku könnt ihr die Uhr dann über ein beliebiges kabelloses Lade-Pad wieder mit Strom befüllen. Natürlich liegt auch eins bei, das die Uhr zusätzlich via Magnet in Position hält.

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      Ladet ihr eure Uhr nur mal kurz zwischendurch, reichen 30 Minuten, um den Akku zu knapp 40% zu befüllen. Das sollte in den meisten Fällen bereits für einen Tag ausreichen.

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      Display, Bedienung und Performance – Snappy und direkt.

      Die Huawei Health App braucht einen Moment, um auf Android-Smartphones oder iPhones installiert zu werden. Denn auf beiden Plattformen gibt es sie nicht im offiziellen Play- bzw. App-Store, sondern nur direkt bei Huawei. Folgt einfach dem QR-Code auf der Verpackung und ihr könnt sie direkt herunterladen.

      Die Bedienung an der Uhr erfolgt meist über das scharfe und 1,43‘‘-große OLED-Display oder die seitliche Taste. Deren Belegung könnt in der App für euch anpassen. Normalerweise ein Knopfdruck ins App-Menü der Uhr. Anderweitig navigiert ihr über Wischgesten. Nach links geht es zurück, wischt ihr nach oben, dann werden die Einstellungen geöffnet.

      Insgesamt ist das Uhrenmenü dabei richtig snappy und direkt. Es ist ein deutlicher Geschwindigkeitssprung von einer älteren Huawei Smartwatch zu bemerken (Huawei GT2) und auch nochmal einen Tick besser als bei der kürzlich getesteten Watch D.

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      Drückt ihr auf den Knopf zum Öffnen, werden die TWS-Kopfhörer mit Hilfe von Magneten vertikal aufgestellt. Selbst bei wilderen Armbewegungen halt sie dabei ihre Position. So kann lassen sie sich einfach entnehmen und müssen nicht aus dem Ladefach gepult werden – schön durchdacht, wie vieles an der Watch Buds. Worauf ihr nur achten müsst, wenn ihr einen Pullover mit längeren Ärmeln tragt: Er verfängt sich gerne im TWS-Fach der Smartwatch. Also vor dem Schließen aufpassen, dass kein Faden dazwischenhängt.

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      Earbuds – Toller Formfaktor und solides ANC treffen auf einen verzerrten Sound

      Die Earbuds kommen mit drei Aufsätzen, von denen die größeren für mich optimal gepasst haben. Den Sitz könnt ihr zudem noch in der App überpüfen lassen. Da sie sehr kompakt und leicht sind, fallen sie beim Tragen kaum auf. Gerade mal vier Gramm pro Earbud stehen im Datenblatt.

      Die Kehrseite des kleinen Formfaktors ist aber die zuvor angesprochene Akkulaufzeit. Sie halten maximal drei Stunden durch. Das ist – in Anbetracht anderer TWS-Laufzeiten – sehr wenig. Einen längeren Flug oder eine Bahnreise schafft ihr damit also nicht, zum Joggen sollte es aber locker reichen. Dafür sind die kleinen Ohrhörer auch IP54-geschützt und halten somit Spritzwasser sowie Staub aus. Das Laden ist direkt in der Uhr möglich.

      Mein größtes Problem ist aber der Sound. Die TWS-Buds klirrten zuweilen dermaßen, dass mir die Lust am Musikhören verging. Zugegeben, ich bin da sehr empfindlich und nutze privat meist High-End-Audio-Equipment samt Dateien mit hoher Bitrate. Hier waren die hohen Mitten und einige hohe Frequenzen aber derart überbetont, dass ich nach einigen Hör-Sessions schlichtweg aufgab. Ansonsten war der Sound detailarm sowie höhen- und basslastig. Für moderne Pop-Musik vielleicht gerade noch ok, aber kein Vergleich zu günstigeren TWS wie den Huawei FreeBuds 5i. Womöglich hängt das auch mit dem Testmodell zusammen, das bereits in Deutschland die Runden gemacht haben dürfte und nicht mehr ganz frisch war.

      Nett waren dafür die Einfachheit der Bedienung – sobald die Uhr mit dem Smartphone verbunden ist, sind es auch die Kopfhörer – und das überraschend gute ANC. Geräusche wurden solide geblockt und die tägliche Bahnfart machte sich kaum bemerkbar, wenn Musik lief.

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      Der Steuerung gebührt übrigens nochmal eine besondere Aufmerksamkeit: Denn während die meisten TWS über Touch-Gesten direkt am Ohrhörer bedient werden, könnt ihr die der Watch Buds zusätzlich mit Bewegungen vor oder an den Ohren steuern. Das sieht nicht nur cool aus, sondern funtionierte in der Praxis richtig gut. Als ich danach wieder auf meine gewohnten TWS-Kopfhörer wechseln musste, habe ich instinktiv erstmal versucht, vor meinem Ohr herumzuwischen.

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      Ebenfalls ein sehr cooles Feature: Die Earbuds orientieren sich automatisch links und rechts, wenn ihr sie einsetzt und mit dem Kopf nickt. Auch die Telefonie funktionierte insgesamt solide. Klar, die Stimme klingt mit den integrierten Mikrofonen etwas dünn, aber das ist selbst bei deutlich teureren TWS der Fall.

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      Software & (Sport-) Funktionen – Nur eingeschränkt wasserdicht, mit vielen Sportmodi aber minus ein, zwei Features

      Schwimmende Geheimagenten – und solche, die es werden wollen – müssen jetzt stark sein. Denn eure Bahnen ziehen könnt ihr mit der Watch Buds nicht. Das Gerät ist unter normalen Bedingungen zwar spritzwasser-, staub- und wasserfest, aber Schwimmen gehen dürft ihr nicht. Dazu gibt es keine Telefonie via Uhr und auch auf LTE müsst ihr verzichten. Das war es dann aber bereits mit den Einschränkungen.

      Denn auch ohne Schwimmfunktion bietet das Uhrenmenü mehr als 80 verschiedene Sportmodi. Stellt vorher nur sicher, dass ihr Gewicht und Körpergröße in der Huawei Health App richtig eingestellt habt, sonst erhaltet ihr ungenaue Werte für eure verbrauchten Kilokalorien.

       

      Neben sportlichen Aktivitäten könnt ihr – wie von Huawei Smartwatches gewohnt – auch noch euren Schlaf tracken. Tief- sowie REM-Schlafphasen werden aufgezeichnet und lassen sich dann im Detail in der Health-App betrachten.

      Atemübungen und das Messen des Stresslevels lassen sich ebenfalls direkt in der Uhr starten. Des Weiteren gibt es die Klassiker wie Musik-Player, Wetter, Stoppuhr oder Taschenlampe.

      Eine Kritik gibt es von meiner Seite zur Health App aber immer wieder: Sie ist super umfangreich und trotzdem übersichtlich zu bedienen, ABER warum wird weiterhin ein Teil von zusätzlichen Funktionen hinter einem Abo-Modell versteckt?
      Health+ nennt Huawei das Ganze. Es bietet weitere Features wie Fitnesskurse und noch mehr Atemübungen. HUAWEI beschreibt es etwas (zu) blumig als „Fitnesstrainer für die Hosentasche“.

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      Außerdem lässt euch Health+ Hoch- oder Querformatvideos eurer Laufroute auf einer 3D-Karte exportieren. Letztere ist aber bereits so schon in der Huawei Health App enthalten. Während die Standard Health App also kostenlos ist (und Huawei nach auch bleibt), verlangt man für Health+ 7,99 Euro im Monat oder 59,99 Euro im Jahr.

      Bei einem derart teuren Wearable erwarte ich aber, dass ich alle Funktionen mitgeliefert bekomme. Zumal ihr in der Standard Health App auch Werbung für das Plus-Modell angezeigt bekommt. Kleine Sticker im Menü wollen euch des Öfteren zu Bezahlinhalten leiten – uncool.

      Dennoch ist es insgesamt wieder ein hervorragendes Sporterlebnis, das die Huawei Watch Buds – ihres 2-in-1-Anspruchs zum Trotz – hier abliefert. Die fehlende Schwimmfunktion ist aufgrund des Formfaktors zu verschmerzen, Schwimm-Fans solltenaber eher zur GT3 (Pro) oder Watch D greifen.

      Fazit zur Huawei Watch Buds – Geniale Idee und für Puristen auch zu empfehlen, aber…

      Die Huawei Watch Buds ist ein kompromissloser Kompromiss – zumindest wenn man sie mit Stand-Alone-Lösungen oder anderen Smartwatches von Huawei vergleicht. Denn zwar setzt der Hersteller mit ihr eine wirklich geniale Idee kompromisslos um, doch im gleichen Atemzug macht sie eben ein paar Sachen nur eingeschränkt. Das fängt bei der schwächeren Akkulaufzeit im Vergleich zu anderen Huawei-Smartwatches an und geht über die fehlenden Schwimm-Modi hin zum eher enttäuschenden Sound der integrierten Kopfhörer.

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      Das klingt aber negativer als es ist: Denn ich will unbedingt, dass Huawei weiter solche Modelle baut. Die Watch Buds bringt so viele coole Ideen mit, die sich selbst Stand-Alone-Kopfhörer und -Uhren durchaus abschauen können. Zuerst wäre da mal die geniale Bedienung: Ein Knopfdruck und die Watch Buds ist samt der Kopfhörer mit eurem Smartphone verbunden. Kein Herumsuchen nach dem Kopfhörer-Case mehr.

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      Wer viele Anrufe bewerkstelligt und mit nur einem Gerät herumlaufen möchte, wird das zu schätzen wissen. Auch die automatische Trageerkennung und Steuerung der EarBuds ist genial. So könnt ihr jeglichen EarBud bei euch ins Ohr setzen, mit dem Kopf nicken und es wird automatisch erkannt, ob er rechts oder links eingesetzt ist. Die Touchsteuerung mit einem Tippen vor und an den Ohren ist zudem super intuitiv.

      Die Smartwatch gefällt ebenfalls mit einem hochwertigen Äußeren und einem sehr schnellen Bedienerlebnis. Und im Vergleich zu Smartwatches von Samsung oder Apple sehen die knapp drei Tage Akkulaufzeit auch nicht mehr so verkehrt aus. Mehr schafft die Konkurrenz nämlich auch nicht. Also: Mehr davon, aber bitte mit noch größerem Feinschliff.

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      Zum Startpreis von annähernd 500 Euro ist sie derzeit so nur denjenigen zu empfehlen, die unbedingt eine Smartwatch mit integrierten Kopfhörern benötigen und denen Sound-Qualität und längere Hör-Sessions nicht so wichtig sind. Alle anderen fahren zum Beispiel mit einer Galaxy Watch, einer Huawei GT3 (Pro) oder einer Apple Watch (zum Vergleich) samt separaten TWS-Kopfhörern besser.

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      Veröffentlicht von Clemens

      Großer Film- und Serien-Fan, der von Antonioni bis Tarkowski (fast) alles gesehen hat, was Kino und Fernsehen hergeben. Durch Super Nintendo und PS1 fand er Mitte der 90er seine Leidenschaft für PC- und Konsolenspiele. Zockt mittlerweile vornehmlich am selbstgebauten Gaming-PC und gelegentlich auch auf der PlayStation.

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