Huawei Watch GT2 im Test: Akku-Biest mit Grenzen

      Huawei Watch GT2 im Test: Akku-Biest mit Grenzen

      Zwei Wochen Akkulaufzeit sind eine stolze Ansage, aber genau das verspricht Huawei mit der neuen Watch GT2. Was sie sonst so kann und auch was sie nicht kann, erfahrt ihr im Test.

      Mit der Huawei Watch GT2 bringen die Chinesen die zweite Generation ihrer Smartwatch heraus und auch die setzt in erster Linie wieder auf eine lange Akkulaufzeit. Dafür müssen Käufer aber im Vergleich zu anderen Smartwatches auf einige Funktionen verzichten. Die Uhr könnte es sogar fast wert sein.

      Inhalt:

      Design und Verarbeitung sind gelungen

      Beim Lieferumfang ist alles für den schnellen Start dabei. Neben der Uhr und der magnetischen Ladeschale befindet sich noch ein zweites Armband und etwas Papier in der kleinen, schwarzen Verpackung. Ein Netzteil gehört nicht zum Lieferumfang. Ich empfehle sowieso einen Mehrfachlader.

      Das Design gefällt mir persönlich besonders gut. Eine schlichte, runde Form mit einem silbernen Gehäuse aus Edelstahl. Persönlich hätte ich auf die Markierungen am Rand der Glasfassung verzichten können (Tachymeter), aber das ist Geschmackssache. Die Sensoren sitzen auf der Unterseite und die beiden Knöpfe an der Seite des Gehäuses runden das Gesamtbild „Uhr“ ab. Das dezente Auftreten der Huawei Watch GT 2 erlaubt es auch, die Uhr mit förmlicher Kleidung zu kombinieren.

      Bei der Verarbeitung gibt es ebenfalls nichts zu beanstanden. Alle Übergänge sind präzise und besonders das glatte Glas fühlt sich bei der Bedienung sehr gut an. Das Lederarmband sieht nach sechs Wochen ebenfalls noch gut aus. Wie lange das so sein wird, muss sich erst noch zeigen.

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      Gelungenes AMOLED-Display

      Das Display macht einen guten Job. Es regelt seine Helligkeit automatisch und ist auch bei direkten Sonnenlicht noch gut ablesbar. Durch OLED-Technik werden Farben leuchtstark dargestellt.

      Das Display geht dabei nur an, wenn ihr das Handgelenk hebt. In den meisten Fällen hat die Erkennung gut funktioniert, aber wenn ihr die Uhr zu locker am Handgelenk tragt, kann es zur falschen Erkennung kommen.

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      Simple Steuerung & proprietäre Software

      Die Bedienung der Huawei Watch GT 2 erfolgt mit den beiden Tasten auf der rechten Seite und über das Display. Die Navigation funktioniert gut und die Menüs sind einfach strukturiert. Wer von einer anderen Smartwatch kommt, könnte in den ersten Tagen aber etwas brauchen, bis er den gewünschten Punkt im Menü findet. Wie schon die erste Huawei Watch setzt auch die GT 2 nicht auf WearOS von Google, sondern auf ein eigenes Betriebssystem namens LiteOS.

      Das hat den Vorteil, dass das System sehr schnell reagiert. Der Nachteil ist der fehlende App-Store (wie bei Samsung). Also mal eben ein paar andere Ziffernblätter oder Apps nachzuladen ist nicht möglich. Genau da liegt auch die größte Einschränkung der Huawei Watch GT 2. Mehr als zum Start wird sie vermutlich niemals können. Eine Funktion zum Bezahlen via NFC gibt es ebenfalls nicht.

      Ich habe die Huawei Watch GT 2 erst mit einem OnePlus 7T und dann mit einem Google Pixel getestet. Bei beiden Geräte musste ich zuerst „Huawei Mobile Services“ und dann noch die „Huawei Health“-App installieren. Sonst funktioniert die Smartwatch nicht mit herstellerfremden Smartphones. Auch für die Nutzung unter iOS ist die die „Huawei Health“-App ebenfalls Pflicht.

      Die App selbst ist sehr umfangreich. Es gibt die üblichen Grafiken über zurückgelegte Schritte, Schlafmessung und Trainingsübersicht. Auf die Schlafmessung habe ich verzichtet, da ich meine Uhren Nachts immer ablege. Beim Sport trage ich auch ungern eine Uhr und erst recht keine elegante. Das fühlt sich deplatziert an und der Schweiß dürfte sicherlich das Armband angreifen. Die restlichen Anwendungen haben aber funktioniert.

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      Zwei Wochen Akkulaufzeit

      Die Behauptung, dass die Huawei Watch GT 2 ganze zwei Wochen mit nur einer Akkuladung durchhält, fand ich anfangs zwar mutig, aber ich kann sie bestätigen. Nach genau 14 Tagen zeigte die Batterieanzeige nur noch 1% an. Die zwei Wochen hat sie damit genau geschafft. Dafür hatte ich die Benachrichtigungen auf die wichtigen Messenger beschränkt.

      Eine intensive Nutzung beim Sport würde die Akkulaufzeit sicherlich deutlich geringer ausfallen lassen. Aber in meinem Nutzungsszenario, in dem die Uhr primär gegen eine normale Uhr mit Benachrichtigungen antritt, hat Huawei Wort gehalten. Im Test hatte ich das größere 46mm-Modell. Diese Ausführung hat auch den größeren Akku. Die kleinere 42mm-Version soll immerhin eine Woche mit einer Akkuladung durchhalten.

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      Fazit zu Huawei Watch GT 2

      Die Huawei Watch GT 2 ist eine sehr gute Smartwatch, die mit ihrem gelungenen Design, der langen Akkulaufzeit und einfachen Bedienung gerade die Käufer ansprechen wird, die eher eine Uhr mit Benachrichtigungsfunktion als eine Smartwatch suchen. Mich hat sie jedenfalls voll überzeugt.

      Die Abwesenheit einer Bezahlfunktion und eines Appstore könnte einige Käufer abschrecken, die 200 Euro für die kleine bzw. 260 Euro für die große Version zu investieren. Alle anderen bekommen mit der Huawei Watch GT 2 einen besseren Fitnesstracker oder eine nicht ganz so smarte Smartwatch, die genau das tut, was man von ihr erwartet. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

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      *Stand: 04/2019

      Veröffentlicht von Sascha

      Gamer, Filmliebhaber & Hobby-Fotograf – also alles was eine gute Geschichte erzählt. Großer Fan von durchdachten Produkten und Privatsphäre. Nach zehn Jahren im Google-System derzeit im Apple-Kosmos unterwegs und soweit zufrieden.

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