Intel Core i9-13900K laut Benchmark bis zu 48% vor AMD Ryzen 9

      Intel Core i9-13900K laut Benchmark bis zu 48% vor AMD Ryzen 9

      Das Flaggschiff der nächsten Generation von Intel-CPUs ist wohl in der Datenbank des beliebten Benchmarks Geekbench aufgetaucht. Die Ergebnisse lassen auf einen großen Leistungssprung hoffen.

      Bei dem in „freier Wildbahn“ entdeckten Prozessor handelt es sich aber wohl noch um ein frühes Engineering Sample. Der vermeintliche Intel Core i9-13900K dürfte das Spitzenmodell von „Raptor Lake“ werden. Also ein kleineres Upgrade von Alder Lake, das auf demselben Fertigungsprozess basiert, aber wohl mehr Kerne als der Vorgänger mitbringt. Im Falle des Engineering Samples stehen satte 24 Kerne zu Buche, die über insgesamt 32 Threads verfügen.

      Gehen wir von der Kern- & Thread-Logik des Vorgängers aus, dann dürften uns also weiterhin acht Performance-Kerne erwarten, die nun aber von bis zu 16 Efficiency-Kernen unterstützt werden. Letztere sind – ihrem Namen entsprechend – sehr effizient, können aber nur jeweils einen Thread bearbeiten.

      Geekbench 5 via wccftech

      Zudem erreichte das Vorserienmodell bereits jetzt bis zu 5,5 GHz. Damit liegt die Taktrate schon über dem Vorgänger – und jeder anderen derzeit erhältlichen CPU.

      Vermeintlicher Intel Core i9-13900K: Deutlich vor der Konkurrenz

      Doch wie sieht es nun mit den Leistungsdaten aus? Wie gesagt, hätten wir eher eine kleinere Verbesserung durch Raptor Lake erwartet, das Gezeigte lässt jedoch auf einen ordentlichen Sprung schließen: So kam das Sample auf 2.133 Punkte im Single-Core-Benchmark und satte 23.701 Punkte im Multi-Core-Test. Damit lässt Raptor-Lake-Prozessor AMDs Ryzen 9 5950X um bis zu 48% hinter sich (SC: 1689; MC: 16.508 Punkte). Der direkte Vorgänger 12900K wird um 37% geschlagen.

      Raptor Lake Leak via wccftech

      via wccftech

      Durchaus starke Werte, aber wir dürfen nicht vergessen, dass AMD bald mit Zen 4 im Desktop antreten wird. Die neuen Ryzen-7000-CPUs werden innerhalb der nächsten Monate erwartet und dürften zumindest näher zu Intel aufschließen können. Ob sie Raptor Lake schlagen werden, ist hingegen ungewiss. Denn die gemachten Versprechungen seitens AMDs klingen im Vergleich eher konservativ. Ich gehe daher von einem Effizienzsieg für AMD und einer erneuten Leistungskrone für Intel aus.

      Seltenheitswert: Raptor Lake läuft auch auf „älteren“ Mainboards

      Getestet wurde Raptor Lake übrigens auf einem aktuellen ASUS ROG Maximus Z690 Extreme im Verbund mit 32 GB DDR5-6400er RAM. Im Gegensatz zu vorherigen CPU-Upgrades von Intel könnt ihr die LGA1700-Plattform nämlich nun weiternutzen. Hier scheint sich Team Blau ein Vorbild an AMD genommen zu haben, die ihre in die Jahre gekommene AM4-Reihe langfristig mit CPU-Updates versorgten. MSI hat sogar bereits den Raptor-Lake-Support für die eigenen Mainboards ausgerollt – allzu lange dürfte es daher nicht mehr dauern, bis wir mit den Raptoren auf Bildratenjagd gehen können. 😉

      Mit der 14. Generation namens „Meteor Lake“ kommt ab 2023 wohl dennoch wieder ein Mainboard-Upgrade auf Intel-Fans zu. Dafür dürfte dann auch der Leistungssprung nochmals größer ausfallen. Trotzdem nett, dass eine Intel-Plattform endlich wieder für zwei CPU-Generationen Unterstützung bietet.

      Was haltet ihr von den derzeitigen Werten des vermeintlichen Core i9-13900K? Wird sich Intel damit endgültig die CPU-Krone zurückerobern können oder kommt AMD mit Zen 4 nochmal zurück? Lasst es uns im Kommentarbereich wissen.

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      via: wccfTech (1) (2), ComputerBase

      Veröffentlicht von Clemens

      Großer Film- und Serien-Fan, der von Antonioni bis Tarkowski (fast) alles gesehen hat, was Kino und Fernsehen hergeben. Durch Super Nintendo und PS1 fand er Mitte der 90er seine Leidenschaft für PC- und Konsolenspiele. Zockt mittlerweile vornehmlich am selbstgebauten Gaming-PC und gelegentlich auch auf der PlayStation.

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      1 Kommentar » Schreibe einen Kommentar

      1. Das Ergebnis wurde ja mittlerweile aus dem Geekbench Browser gelöscht, weil es nicht validiert werden konnte. Könnte also auch ein Fake sein. Obwohl die Ergebnisse für mich durchaus plausibel erscheinen. Ein 12900KS schaffte in Geekbench 5 Leaks auch schon >2000/18000. Mit ein paar Prozent mehr IPC und ähnlichen Taktraten sollten also auch >2100 Punkte im Single-Thread Test drin sein. Und mit doppelt so vielen E-Kernen, die aktuell 20-30% der Gesamtperformance ausmachen, könnte man entsprechend auf >23000 Punkte im Multi-Core Test kommen. Fragt sich nur, ob die zusätzlichen E-Kerne auch im gleichen TDP Rahmen untergebracht werden können oder diese Performance nur mit erhöhter Leistungsaufnahme zu erreichen ist. Letztes wäre natürlich nicht sonderlich rühmlich.

        Wie auch immer. Geekbench ist ein synthetischer Benchmark und daher nicht unbedingt sehr aussagekräftig für praxisnahe und relevante Vergleiche. Spätestens seit Version 5 ist er zudem teils recht Intel-lastig. Ähnlich wie das mit dem CPU-Z Benchmark seit Version 1.79 der Fall ist. Vergleicht man mal mit anderen synthetischen Benchmarks, wie z.B. Passmark, dann kann das auch ganz anders aussehen. Mit knapp 46000 Punkten liegt dort der Ryzen 5950X klar vor dem 12900K mit gut 41000 Punkten im Multi-Core Test.

        Intel selbst spricht von „up to double digit“ mehr Performance. Was wohl auf einen P-Kern bezogen ist. Grossartig mehr als 10% im Schnitt in Single-Thread Szenarien ist gegenüber dem 12900K daher nicht zu erwarten. AMD wiederum spricht bei Zen 4 von 8-10% mehr IPC und Taktraten von über 5,5 GHz. Womit der Ryzen 5950X Nachfolger 20-25% in Single-Thread Szenarien zulegen könnte. Was sehr vergleichbare Performance zu Raptor Lake bedeuten würde. Ähnliches könnte auch fürs Gaming gelten. Mit V-Cache bestückten Zen 4 Modellen sollte AMD allerdings klare Vorteile beim Gaming bieten können.

        Für die Multi-Core Verbesserungen des 13900K rechne ich im Schnitt mit nicht mehr als 30% bei aktueller TDP. Und das könnte schon recht optimistisch sein. Denn entgegen der Annahme des Autors sind die E-Kerne gar nicht mal so effizient. Zumindest wenn es um Energieeffizienz geht. Wie z.B. im Test zum 12900K bei ComputerBase nachzulesen ist, sind die P-Kerne um einiges energieeffizienter als die E-Kerne bei ~4 GHz. Die E-Kerne sind nur effizienter pro Fläche. Was auch der eigentliche Grund ist warum Intel sie verwendet. Die P-Kerne sind vergleichsweise gross. Entsprechend mehr davon würden das Design klar vergrössern und weniger wirtschaftlich machen. AMD wiederum gibt über 35% für Zen 4 an. Womit Raptor Lake das Nachsehen haben könnte. Denn der Ryzen 5950X hat aktuell immer noch leichte Multi-Core Vorteile insgesamt. Und der schafft seine Performance mit nur gut 140W. Während sich der 12900K etwa 100W mehr genehmigen kann. Bei gleicher Leistungsaufnahme könnte AMD da sogar noch einiges mehr rausholen. Die neue AM5 Plattform soll ja bis zu 170W TDP (230W PPT) unterstützen.

        Was Energieeffizienz betrifft, da sollte Zen 4 grundlegende Vorteile haben. Mit Designoptimierungen, die teilweise bereits in den äusserst effizienten Rembrandt eingeflossen sind, sowie dem neuen 5nm CPU-Chiplet und dem neuen 6nm IOD sollte Zen 4 deutlich effizienter arbeiten als Zen 3. Sowohl unter voller Last als auch unter teilweiser Last. Intel hingegen ist mit der erneuten Nutzung ihres 10nm Fertigungsprozesses deutlich limitierter bezüglich Verbesserungen der Energieeffizienz. Dort sind Verbesserungen vor allem mit Nutzung der zusätzlichen Kerne zu erwarten. Mehr Kerne mit niedrigeren Taktraten sollte selbst bei gleicher Fertigung zu mehr Energieeffizienz führen. Voraussetzung sind natürlich Anwendungen, die mit den zusätzlichen Kernen auch skalieren.

        Für ein neues System erscheint mir Zen 4 daher um einiges attraktiver zu sein. Raptor Lake wird wohl doch nicht viel mehr als ein Alder Lake Aufguss. Zwar mit deutlich mehr E-Kernen. Die für sich genommen aber nicht gerade sehr attraktiv für Endverbraucher sind. Sie nützen halt vor allem Intel, um den Flächennachteil der P-Kerne zu kompensieren und in Multi-Core Szenarien nicht mehr so abgeschlagen dazustehen wie noch mit der 10. und 11. Generation. Zudem gibt es nach Raptor Lake keinen Upgradepfad auf der aktuellen Intel Plattform. AM5 wiederum wird nicht nur Zen 4 unterstützen, sondern mehrere Nachfolgegeneration. Zudem sollte Zen 4 Vorteile in Multi-Core Szenarien und bezüglich Energieeffizienz haben. Ohne nennenswerte Nachteile in Single-Thread Szenarien, falls überhaupt. Und spätestens mit weiteren V-Cache Modellen sollte Zen 4 auch beim Gaming zur Höchstform auflaufen. Fragt sich letztendlich nur wie attraktiv die Preise der neuen Generationen werden.

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