Intel Raptor-Lake-S: Evolution der Hybrid-Architektur

      Intel Raptor-Lake-S: Evolution der Hybrid-Architektur

      Mit Alder-Lake hat Intel alles neu gemacht und auf eine hybride Bauweise mit P- und E-Kernen gesetzt. Raptor-Lake-S ist von allem mehr und deutlich verbessert. Wir haben alle wichtigen Informationen für euch.

      Während bei Notebooks Intels 12. Generation (Alder-Lake) so langsam fahrt aufnimmt und in immer mehr Geräten zu finden ist, startet im Desktop-Sektor die 13. Generation. Der (coole) Codename: Raptor-Lake-S.

      Die gute Nachricht gleich Vorweg: Raptor-Lake-S verwendet den gleichen Sockel wie Alder-Lake-S. Zudem wird auch weiterhin DDR4- und DDR5-Arbeitsspeicher unterstützt. Ihr könnt also euer aktuelles Mainboard behalten.

      Es gibt aber neue Chipsätze. Darunter der Z790-Chipsatz, der mit verbesserter Leistung für PCIe 4.0 und USB 3.2 Gen 2×2 (20 Gbps) daherkommt. PCIe Gen 5.0 kann nun sogar bis zu 16 Lanes unterstützen.

      Keine Revolution, eher eine Evolution

      Mit der neuen Prozessor-Generation verbessert Intel konsequent die hybride Architektur aus starken Performance- und stromsparenden Efficiency-Kernen.

      Die neuen „Raptor Cove“-Kerne bieten nun bis zu 600 MHz mehr Takt und auch Intels SuperFin-Fertigungsprozess wurde etwas verbessert. Dazu kommen mehr E-Kerne pro CPU, bis zu 16 E-Kerne sind maximal möglich. Gleichzeitig wurden der L2- sowie L3-Cache vergrößert. 2MB für jeden P-Kern und 4 MB für jeden E-Cluster.

      Durch den verfeinerten Fertigungsprozess arbeitet Raptor-Lake-S deutlich effizienter als die letzte Generation, verglichen wird mit einem Core i9-12900K.

      Bei 65 Watt bleibt die Leistung gleich, bei 115 Watt steigt die Multi-Core-Leistung aber schon um 21 Prozent und bei 241 Watt um ganze 37 Prozent. Kurzgesagt: Besonders bei hohem Stromverbrauch bietet Raptor-Lake-S nun deutlich mehr Leistung und wird damit auch effizienter unter Last.

      Parallel wurde auch an der Zusammenarbeit mit schnellem DDR5-Arbeitsspeicher gearbeitet. Damit sollen bis zu 5.600 MT/s (1 DPC) und bis zu 4.400 MT/s (2 DPC) möglich sein. Zum Vergleich: DDR4 soll maximal 3.200 MT/s erreichen.

      Die Grafikeinheit innerhalb der Prozessoren bleibt mit Intels UHD 770 bei den i5- bis i9-Modellen gleich. Die auf der Xe-Architektur basierende iGPU reicht für Alltagsarbeiten und etwas Videowiedergabe völlig aus.

      Zu guter Letzt wurde der „Software-Hintergrund“ für Raptor-Lake-S verbessert: Intels Thread Director (der den P- und E-Kernen Aufgaben zuweist) funktioniert nun etwas besser. Auch das neue Windows 11 2022 Update (22H2) teilt Hintergrundaufgaben smarter zu. Welche Neuerungen das Update noch bringt, erfahrt ihr hier.

      Benchmarks: Multi-Core-Leistung goes brrrrr

      Das neue Flaggschiff-Modell ist der Intel Core i9-13900K: 24 Kerne (8P und 16E) mit 32 Threads, die P-Kerne können bis zu 5,8 GHz takten, dazu gibt es großzügige 32MB L2- und 36 MB L3-Cache. Die TDP ist mit 125 Watt angegeben, PL-1 und PL-2 sollten aber deutlich höher liegen.

      Damit soll er im Vergleich zum Core i9-12900K um 15 Prozent bei Single-Core- und gewaltige 41 Prozent bei Multi-Core-Anwendungen zulegen.

      Aber auch die anderen Modelle machen kräftige Schritte nach vorne: Der Core i5-13600K kommt nun auf 14 Kerne und die P-Kerne können mit bis zu 5,1 GHz takten.

      Der Core i7-13700K bietet nun 16 Kerne und damit 4 Kerne mehr als der Vorgänger sowie einen Turbo von 5,4 GHz. Raptor-Lake-S bietet weiterhin Adaptive Boost Technology und Thermal Velocity Boost. Je besser der Prozessor gekühlt wird, desto höher kann er takten.

      Intel unterlegt seine Leistungssteigerung mit einigen Benchmarks. Wie immer sind diese mit einer Prise Vorsicht zu genießen. Meist sind sie sehr schmeichelhaft für Intel-CPUs und unter Idealbedingungen entstanden.

      Der Core i9-13900K soll je nach Spiel zwischen 6 und 58 Prozent mehr Leistung bieten. Es gibt auch eine Folie, die zeigt, dass der neue blaue Riese deutlich stabilere Frameraten liefern soll. Zwischen 11 und 107 Prozent. Je nachdem, wie gut ein Titel für Intel-Prozessoren optimiert wurde.

      Aber nicht nur in Spielen soll der Core i9-13900K vorne liegen, auch im Bereich Content-Creation soll er erheblich mehr Leistung auf die Straße bringen. Im bekannten Pugetbench-Test für Photoshop soll es 33 Prozent besser laufen, bei Premiere Pro 16 Prozent.

      Bei 3D-Anwendungen wie Autodesk Revit soll es 69 Prozent mehr Leistung bei der Model-Creation geben. Aber auch der Adobe Media Encoder und Blender sollen jeweils 27 und 34 Prozent schneller rechnen.

      Übersicht: Raptor-Lake-S

      Raptor-Lake-S erscheint in drei Gewichtsklassen: 35, 65 und 125 Watt TDP. Den Anfang machen aber nur Modelle mit 125 Watt und K- sowie KF-Modelle. Die K-Varianten sind übertaktbar und bei den KF-Prozessoren ist die Grafikeinheit deaktiviert. Die „normalen“ und stromsparenderen Modelle folgen dann zu einem späteren Zeitpunkt.

      Preise und Verfügbarkeit

      Bisher gibt es noch keine offiziellen Preise. Da der Euro derzeit aber etwas im Vergleich zum US-Dollar schwächelt, gehe ich von etwas höheren Preisen als bei Alder-Lake-S aus.

      DIe ersten Raptor-Lake-S-Prozessoren (K- und KF-Modelle), die neuen Mainboards mit Z700-Chipsatz und bereits fertige Rechner kommen am 20. Oktober weltweit auf dem Markt. Bis dahin sollte es auch ein Statement von Intel zu den Preisen geben.

      One more thing: Intel Unison

      Neben Raptor-Lake-S hat Intel ebenfalls Unison vorgestellt. Kurz gesagt handelt es sich um eine Softwarelösung, mit deren Hilfe über mehrere Geräte und Betriebssysteme hinweg gemeinsam gearbeitet werden können soll.

      Dadurch soll das Windows-Ökosystem insgesamt deutlich kompatibler mit anderen Geräten werden. Das Ganze basiert auf der Technik der Firma Sceenovate, die Intel letztes Jahr aufgekauft hat.

      Unison soll noch dieses Jahr für ausgewählte Intel-Evo-Notebooks mit der 12. Prozessor-Generation ausgerollt werden. Mit dabei sind Notebooks von Acer, HP und Lenovo. Weitere Hersteller, Geräte und Modelle mit Intels 13. Generation sollen folgen.

      Wie Unison aussieht und funktioniert, wurde noch nicht konkret gezeigt. Die Software soll es aber sehr einfach machen, seine zusätzlichen Smartphones, Tablets oder Notebooks zu integrieren.

      Demnach können zum Beispiel am Smartphone Fotos geschossen und dann am PC bearbeitet werden. Oder die Maus und Tastatur des PCs soll ohne große Mühe auch an anderen Geräten genutzt werden können.

      Ihr könnt euch das so ähnlich wie die „Link My Phone“-Funktion in Windows vorstellen, mit der Android-Smartphones in das Betriebssystem integriert werden können.


      Was denkt ihr über Intels 13. Intel-Core-Generation? Lasst es uns gerne in den Kommentaren wissen!

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      via intel.de

      Veröffentlicht von Daniel

      Online-Editor, NBB.de. Kommentare über Technik. Rechtschreibfehler und verwirrende Grammatik sind bewusste Witze - ganz offensichtlich.

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