Ein Solid State Drive (SSD) sollte nicht als Archivierungsmedium für besonders wichtige Daten verwendet werden. Das belegen nun noch einmal die Untersuchungen der renommierten Organisation JEDEC (Joint Electron Device Engineering Council), die Standards im Bereich der Elektronik festlegt. Die schnellen Flash-Speicher-basierten Laufwerke eignen sich zwar problemlos für das kurz- und mittelfristige Aufbewahren und Bereitstellen von Daten – im Idealfall stets im aktiven Einsatz unter Strom -, aber bleibt die Stromversorgung für einen längeren Zeitraum aus, sind SSDs anfällig für Datenverlust.
Der Bericht der JEDEC erläutert unter anderem, dass SSDs sehr empfindlich auf die längere Lagerung ohne Stromzufuhr reagieren. Darüber hinaus soll ein direkter Zusammenhang zwischen der Betriebstemperatur der Flash-Speicher-Laufwerke und der Langlebigkeit der darauf gespeicherten Daten bestehen. Laut der Organisation gilt: Je höher die (zulässige) Temperatur beim Schreiben der Daten, um so besser auch deren Langlebigkeit.
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Um ein JEDEC-Zertifikat zu bekommen, müssen Consumer-SSDs Daten ein Jahr lang ohne Stromversorgung halten können. Dafür gelten spezifische Rahmenbedingungen wie beispielsweise der Betrieb bei 55 Grad Celsius und die Lagerung bei 40 Grad Celsius sowie weitere sehr theoretische Werte. Wer jetzt denkt, Enterprise-SSDs würden in dieser Hinsicht besser abschneiden, der irrt. Laut JEDEC müssen entsprechende Modelle Daten sogar nur 3 Monate ohne Strom halten können (Betrieb bei 55 Grad Celsius, Lagerung bei 40 Grad Celsius).
Abschließend also noch einmal der klare Hinweis: SSDs sind nicht als Medium zur Langzeitarchivierung wichtiger Datenbestände geeignet, schon gar nicht wenn die Lagerung ohne Strom erfolgen soll. Für solche Fälle ist die gute alte Festplatte immer noch die bessere Wahl.
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Wie verhält sich das dann mit USB-Sticks? Greifen diese nicht auf die selbe Technik zurück wie SSDs? Allerdings nutze ich meine Sticks auch nicht regelmäßig.
@Pascal: USB-Sticks setzen auf eine etwas andere Technologie, daher sind sie ja z.B. in der Regel auch deutlich langsamer als SSDs. Aber dennoch verhalten sie sich ähnlich und sollten nicht zu lang ohne Energieversorgung herumliegen.
Selten so ein Unsinn gelesen, habe einen USB stick im Schrank liegen, 2 Jahre und vor einer Woche die Daten ohne Probleme gelesen…
Es sagte ja auch niemand das grundsätzlich nach einem Jahr die Daten weg sind. Kleinere „Verluste“ bei MP3s und Filmen wird man wahrscheinlich eh nicht bemerken, bei einer DB sieht das schon ganz anders aus..
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Moderne SSD-Platten sind mit Kondensatoren ausgerüstet, welche die Stromversorgung bei einem plötzlichen Out bis zu 4 Sekunden aufrecht erhalten kann. das reicht aus um die im Platten Cache befindlichen Daten auch restlos zu sichern.
Wurde nicht lang und breit die SSD Technik gerade für ihre robuste Langlebigkeit beworben? Was soll bitte an einer nicht mechanischen Technik kaputt gehen, wenn sie nur herumliegt? Ohne Strom kann doch kein Verlust entstehen, wie soll das physikalisch denn bitte gehen? Die Aussage, dass SSD’s nicht als Langzeitarchiv für wichtige Daten fungiert, ist doch auch nicht zuende gedacht. Wer Daten speichert tut dies doch gerade weil er sie behalten möchte und zwar auf unbestimmte Zeit, sonst könnte man sie ja auch gleich wieder löschen bzw. erst gar nicht speichern. Ob Privat oder gerade als Unternehmer, egal ob das Fotoarchiv, Musikarchiv oder Videoarchiv, persönliche Dokumente und Unterlagen, Rechnungen , die man als Unternehmer 10 Jahre aufbewahren muss etc. all das speichert man doch nur weil man es dauerhaft behalten möchte oder gar muss. Demnach ist jedes sog. „Speichermedium“ immer für die Ewigkeit gedacht, aber zumindest bis man sich dazu entscheidet, etwas nicht mehr zu benötigen und dafür gibt es keinen festen Zeitraum.
Wenn die Technik wirklich so anfällig ist, dass Daten von alleine verschwinden bzw. unlesbar werden, dann hätte man diese Technologie nie auf den Markt werfen dürfen, denn meine HDD’s laufen mit und ohne vielen Zugriffen seit ich Rechner besitze und das sind nun über 20 Jahre. Und die USB-Sticks oder auch noch alte CD’s denen man auch mal nachgesagt hatte, dass diese nach ca.10Jahren ihre Dtaen verlieren würden, laufen imme rnoch einwandfrei, es sei denn es ist ein Kratzer entstanden auf der Oberfläche, aber die Silberschicht hat sich noch nicht aufgelöst oder ist oxydiert oder sonstwas was man damals irgendwo erklärt hat.
Bei Akkus und Batterien, ja da kann es zu Verlusten kommen, denn da steckt ja bereits komprimiert Energie drin udn wenn die nicht genutzt wird, „verfliegt“ sie (Chemische Reaktionen), aber was bitte soll in einer SSD, wo null Energie oder Flüssigkeit oder Gas drinsteckt denn verloren gehen? Und was ist, wenn man drei vier solcher SSD’s im System hat und nur 1-2 davon regelmäßig ausliest oder beschreibt und die anderen beiden so gut wie nie laufen? Ist da nicht auch Strom im laufenden PC vorhanden? Und warum werden dann SSD’s verkauft, die man hunderttausendfach gelagert in den Elektrofachmärkten vorhält für den Abverkauf? Haben die alle ein MHD und müssen dann vernichtet werden, wenn sie über einem Jahr dort lagern?
Ich würde ganz gern mal wissen, was da in so einer SSD genau passiert, wenn sie dauerhaft bei mir im Schrank liegt. Das wurde nämlich nie bei Einführung dieser Technik erwähnt, immer nur dass man sie unter keinen Umständen formatieren solle, um den Verlust an Kapazitäten und damit die Langlebigkeit zu vermeiden. Diese Aussage jetzt, man müsse eine SSD eigentlich stets benutzen, damit sie länger Daten hält ist doch genau das Gegenteil. Und was genau soll man nun mit SSD’s machen in seinem PC, wenn man auf ihnen kein BS, keine Medien, keine wichtigen Daten spiechern soll, die man lange erhalten möchte und muss?