Keyless-Go Systeme können sehr einfach geknackt werden

Keyless-Go Systeme können sehr einfach geknackt werden

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Längst ist das Knacken von Autos nicht mehr so kompliziert wie es mal war. Richtiges Werkzeug braucht man dazu kaum, lediglich ein wenig Technik und ein gutes Gespür. Schon seit einigen Jahren gibt es nämlich bei vielen Herstellern ein sogenanntes Keyless-Go System als Sonderausstattung. Damit kann man den Schlüssel ganz einfach in der Hosentasche lassen und das Auto öffnet sich, indem man nur mit der Hand an den Türgriff geht. Zum Starten des Fahrzeugs drückt man im Auto dann lediglich noch eine Taste. Eigentlich eine ziemlich praktische Angelegenheit, jedoch ist diese extrem unsicher.

In der Umgebung von Offenbach und Hanau sind in den letzten Wochen rund 80 Autos Spurlos verschwunden, alle hatten das Keyless-Go System verbaut. Die Autodiebe haben es bei solchen Systemen wirklich einfach. Angenommen das Auto steht vor der Türe des Besitzers (wo sich auch der Schlüssel befindet), kann das Signal des Schlüssels verstärkt werden. Dafür benötigt der Dieb lediglich die Frequenz des Schlüssels (Infos dazu gibt es im Netz) sowie einen Verstärker für das Funksignal des Schlüssels – für wenige Euro z.B. bei ebay zu haben.

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Das Signal kann so auf bis zu 400 Meter verstärkt werden und der Dieb kann ganz einfach das Auto öffnen und mit ihm davonfahren. Einige Hersteller prüfen regelmäßig ob das Schlüsselsignal noch da ist und schalten dementsprechend nach einiger Zeit den Motor ab. Andere Hersteller haben solch eine Prüfung nicht. In beiden Fällen reicht es jedoch, das Auto unauffällig irgendwo aufzuladen und es dann zum Beispiel im Ausland in seine Einzelteile zu zerlegen.

Übrigens würde es in diesem Fall auch nicht helfen, wenn das Signal verschlüsselt wird, denn ein Verstärker greift in die Verschlüsselung des Signals nicht ein und verstärkt das Signal gleich wie ein unverschlüsseltes Signal. Möglichkeiten sich zu wehren gibt es kaum. Man kann den Schlüssel aber zum Beispiel in Alufolie wickeln oder aber eine Tasche kaufen, die die RFID Strahlen blockiert. Hoffentlich finden die Hersteller irgendwann eine sinnvolle und sichere Lösung mit dem Problem umzugehen. Die Versicherungen werden es ihnen definitiv danken.

Quelle: Hessischer Rundfunk
(via Gruenderszene)

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4 Kommentare » Schreibe einen Kommentar

  1. selbst erlebt bei meinem BMW. Habe nettes HD Video davon. 40 Sekunden hats gedauert. 30 bis Auto auf und 10 zum starten. 2 nette vollvermummte aus gweissen OST Ländern.

  2. Die Auto-Industrie hat kein Interesse an diebstahlsicheren Fahrzeugen. Für jedes geklaute Auto muss ein neues her. Das fördert den Absatz. Sollte nicht wundern, wenn die Kollgen auch noch die Verstärker dafür liefern. Nichts ist unmöglich. In unserer Stadt hatte eine junge Ingenieurin eine hervorragende Diebstahlsicherung für Fahrräder entwickelt und diese den Fahrradherstellern angeboten. Die haben dankend abgelehnt. Wir brauchen Wachstum. Das sagt schon Angela permanent. Andernfalls stirbt der Kapitalismus. Wer mit dem System nicht einverstanden ist, sollte mal darüber nachdenken.

  3. @Radfahrer
    Warum sowas einer Fahrradfirma anbieten? Ich wäre zu diversen Herstellern von Schlössern gegangen.. macht irgendwie mehr Sinn 😉

  4. Keyless go ist sehr unsicher aber immer mehr autos kommen damit auf den markt.. Dann muss man sich auch noch extra einen schutz dagegen kaufen

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