Kodak Ektra Smartphone vorgestellt – erster Eindruck & Hands-On

      Kodak Ektra Smartphone vorgestellt – erster Eindruck & Hands-On

      Kodak ist eine von den Firmen, die wohl so ziemlich jeder kennen dürfte. Nicht nur für Fotografen war die Marke über Jahrzehnte hinweg der Name, wenn es um Fotos ging. Mit der Digitalisierung der Fotografie verlor man dann allerdings an Bedeutung, was man nun versucht wieder aufzuholen. Letztes Jahr zum MWC in Barcelona hat man mit dem Kodak IM5 bereits ein Smartphone mit Fokus auf Fotografie vorgestellt, nun legt man mit einem neuen Modell nach – ich konnte mir das Ektra getaufte Gerät bereits ansehen und erste Eindrücke sammeln.

      Der Fokus beim Kodak Ektra liegt unverkennbar auf der Kamera. Diese steht auf der Rückseite prominent heraus und hat auch einen eigenen Hardware-Button spendiert bekommen. Den Namen hat das Ektra von der wohl berühmtesten Kodak Kamera geerbt – der Kodak Ektra von 1941. Zu der Zeit eine der fortschrittlichsten 35mm Kameras auf dem Markt, die es sogar mit Leica und Contax aufnehmen konnte, in Sachen Ausstattung übertraf sie sogar beide Konkurrenten.

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      Geerbt hat das Ektra Smartphone vor allem das Design: Die Rückseite besteht aus dem gleichen Material, wie die Griffflächen der original Ektra. Das Gehäuse des Smartphones dagegen besteht aus Kunststoff mit einem Aluminium-Look. Dadurch sieht es deutlich schwerer aus, als es letztlich ist. Beim ersten Anfassen wirkt es daher extrem leicht, trotz seiner Größe.

      Aber erstmal zu den technischen Daten:

      • MediaTek Helio X20 Deca-Core, 2×2,3GHz, 4×2,0GHz, 4×1,4GHz
      • 3GB Arbeitsspeicher, 32GB interner Speicher
      • Nano-SIM, Micro-SD-Slot (bis 128GB)
      • 5“ FullHD Display, Multitouch
      • WLAN nach 802.11 b/g/n/ac, GPS, Bluetooth 4.1, LTE Cat. 4
      • 21 Megapixel Hauptkamera, Sony Sensor, F2.0, 6-Achsen-Bildstabilisator, PDAF
      • 13MP Frontkamera, F2.2
      • 3,5mm Klinke, USB 3.0 Type-C
      • 3000 mAh Akku, MediaTek Pump Express 3.0 vorbereitet (bis zu 70% Ladung in 20 Minuten)

      Technisch siedelt es sich also eher in der gehobenen Mittelklasse an, Ausnahme ist hier wie schon erwähnt die Kamera, die direkt mit Bildstabilisator und 21 Megapixel Sensor daherkommt.

      Der erste Eindruck ist dann auch positiv: Die Verarbeitung passt, trotz Kunststoff fühlt es sich hochwertig an und es gibt eigentlich nichts zu meckern. Die Beschichtung der Rückseite macht das Smartphone sehr griffig und es liegt gut in der Hand. An der unterkante hat es eine Wulst, um es auch einhändig besser halten zu können. Bei normaler Nutzung störte sie nicht weiter, beim Fotografieren war sie dagegen recht angenehm. In der Wulst liegen wohl auch die Antennen und andere Empfangstechnik, sie ist also nicht rein haptischer Natur.

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      Das Display ist insgesamt gut, die Auflösung ist zeitgemäß und mehr als ausreichend. Außerdem ist es klar, hell und scharf, die Farben wirken lebendig und die Blickwinkel sind groß genug. Nur die Ränder sind drumherum sind recht breit, was etwas altbacken wirkt. Ansonsten macht es auf den ersten Blick aber eine gute Figur.

      Dass die Kamera heraussteht ist erst einmal gewöhnungsbedürftig, denn dadurch wirkt das Kodak Ektra ziemlich wuchtig und dick, was es mit fast 15mm an der dicksten Stelle auch ist. Beim Handling stört es aber letztlich nicht weiter. Durch die schon erwähnte Wulst auf der Unterseite kippelt es auch nicht, wenn man es flach auf den Tisch legt. Unter dem Kamera-Buckel steckt der erwähnte Sony Sensor mit 21 Megapixeln – welches Model es genau ist, wurde leider nicht verraten. Stabilisiert wird die Kamera durch einen 6-Achsen-OIS, bei schlechtem Licht gibt es Unterstützung durch einen Two-Tone LED-Blitz.

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      Das wahre Highlight der Kamera steckt allerdings in der Software. Die Kamera-App wurde von Kodak extra angepasst, um die Bedienung soweit möglich an eine „echte“ Kamera heranzuführen. Statt einem Slide-Menü wie bei vielen Herstellern, gibt es ein Wählrad zur Moduswahl, das auch ein haptisches Feedback durch Vibration liefert – sicher kein Vergleich zu Apples Taptik Engine, aber ein schönes Detail. Natürlich gibt es neben den diversen Automatik-Programmen auch einen Pro-Modus, in dem alles manuell gesteuert werden kann, inklusive dem Fokus. Alles nichts bahnbrechend Neues, aber es gehört hier letztlich zum Gesamtkonzept. Einstellungen gehen auch schnell von der Hand, alle nötigen Menüpunkte sind gut erreichbar.

      Die Galerie-App wurde ebenfalls angepasst. So lassen sich Fotos direkt aus der Galerie-App heraus in Snapseed öffnen und bearbeiten. Alternativ können die Fotos auch in der Kodak App geöffnet werden und schnell mit einem Filter versehen werden.

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      Wer noch gerne Fotos druckt und in ein Album klebt kommt auch nicht zu kurz, eine entsprechende App ist direkt vorinstalliert. Darüber kann man kurzerhand die gewünschten Fotos auswählen und drucken lassen. Die genauen Kosten dafür sind aber noch offen.

      Der erste Eindruck der Kamera kann auf jeden Fall auch überzeugen. Die nachfolgenden Fotos sind alle mit dem Kodak Ektra im Automatik-Modus gemacht worden und nicht nachbearbeitet. Dazu auch jeweils ein Ausschnitt auf 100% vergrößert.

      Die Fotos sind detailreich, scharf und auch bei eher ungünstigem Licht passt die Beleuchtung. Der Bokeh-Modus, der eine Unschärfe im Hintergrund erzeugt und damit das Motiv hervorhebt, hat allerdings noch nicht zu 100% funktioniert, da es sich noch um Vorseriengeräte handelte. Ähnlich wie bei Apples iPhone 7 ist der Effekt aber rein digital berechnet, sodass es hier und da zu Fehlern kommen kann.

      Nette Spielerei für zwischendurch: Die Kodak 8 App lässt euch Videos aufzeichnen und mit Filtern versehen, sodass sie aussehen wie mit einer Super 8 Kamera auf Kodak Film aufgezeichnet. Zur Auswahl stehen verschiedene Kodak Filmtypen, von ganz alten bis hin zu halbwegs aktuellen Filmen aus den 80er Jahren. Die Ergebnisse sahen ganz nett aus, wohl eher nichts für den Alltag, aber mal was anderes.

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      RAW- bzw. DNG-Aufnahmen unterstützt die von Kodak vorinstallierte App allerdings nicht. Sofern man eine entsprechende alternativ-App aus dem Play Store installiert, können aber auch Bilder im Rohformat aufgenommen werden, was sich besser für die Nachbearbeitung eignet.

      Insgesamt ist der Erste Eindruck gar nicht schlecht. Ob es den Erwartungen, die die ersten Minuten geweckt haben, gerecht wird muss sich dann in einem umfangreicheren Test zeigen.

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      Wo es hapern könnte ist der Einstiegspreis: Das Kodak Ektra soll ab Dezember zu einer UVP von 499 Euro erhältlich sein. Für einen recht unbekannten Player auf dem Smartphone-Markt ist das nicht wenig und es gibt viel und vor allem auch starke Konkurrenz in dieser Preislage. Aber auch hier bleibt man dem Vorbild treu: Die originale Kodak Ektar war anfangs ebenfalls kein Schnäppchen und hatte mit Leica sehr starke Konkurrenz.


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      Wie siehts bei euch aus, wäre das Kodak Ektra was für euch?

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