Kurztest AKG K845BT: Bügelkopfhörer mit Bluetooth aptX

Kurztest AKG K845BT: Bügelkopfhörer mit Bluetooth aptX

Der Hersteller AKG verspricht mit seinem Kopfhörer K845BT Musikwiedergabe in Studio-Qualität. Da lassen wir uns nicht zweimal bitten und unterziehen den Bluetooth-Kopfhörer einem Test. Mit der verlustfreien Audioüberübertragung via aptX erfüllt der AKG K845BT schon mal eine wichtige Voraussetzung für audiophilen Musikgenuss. Die unkomplizierte Anbindung eines Zuspielers am geschlossenen Over-Ear-Kopfhörer ist durch NFC schnell erledigt und falls der integrierte Akku leergespielt sein sollte, kann man per Klinkenkabel weiterhören.

Design, Bedienung und Tragekomfort

Unser schwarzes Testmodell des AKG K845BT ist nicht einfach nur Schwarz. Angefangen beim dünnen Bügelblech in Anthrazit, über die tiefschwarz-matt-gummierten Blenden der Muschelverstellung, weiter über die Bügelhalter in etwas dunklerem Anthrazit hin zu der schwarz-matten Gummiabdeckung der Hörmuscheln mit einem Klavierlack-Kringel in der Mitte in Schwarz. Was im Detail wenig elegant wirkt, auch weil bei Nutzung Finger ihre Spuren hinterlassen, fällt bei entfernter Betrachtung nicht auf. Träger eines AKG K845BT können sich verwunderter Blicke gepaart mit etwas Ehrfurcht sicher sein – den spacig geformten, weit vom Kopf abstehenden Muschelhaltern sei Dank. Die Verarbeitungsqualität hätte besser ausfallen können. Während der kurzen Testphase, in der der Kopfhörer ausschließlich stationär eingesetzt wurde, haben sich schon zwei unschöne Macken eingeschlichen.


Die Bedienung des AKG K845BT ist gut umgesetzt. Die vier Schalter an der rechten Hörmuschel lassen sich haptisch leicht unterscheiden und damit gut blind bedienen. Die Musikwiedergabe kann man mit einem Knopf pausieren und fortsetzen, der durch zwei Tasten zur Lautstärkeregulierung eingefasst ist. Davon abgesetzt befindet sich der Power-Button, der gleichzeitig durch längeres Drücken den Pairing-Modus für eine neue Bluetooth-Anbindung startet. Eingehende Anrufe nimmt man durch kurzes Drücken der Start/Pause-Taste entgegen. Die Sprachqualität über das Headset ist mit Bluetooth und Klinkenkabel gleich gut. Der Gesprächspartner muss sich aber mit einer zu leisen und blechern klingenden Stimme abfinden.


Der AKG K845BT gehört mit einem Gewicht von 290 g nicht zu den leichtesten Kopfhörern. Dennoch fällt das hohe Gewicht beim Tragen nicht negativ auf. Da sorgen schon eher die sehr fest sitzenden Muscheln und der etwas zu stark auf den Kopf drückende Bügel für Unannehmlichkeiten, aber auch sehr festen Sitz. Bei kurzen Sprints bleibt der Kopfhörer auf seinem Platz. Der Over-Ear-Kopfhörer isoliert die Geräusche der Außenwelt effektiv und schützt die Umwelt vor unerwünschter Musikbeschallung gleichermaßen. Trotz der geschlossenen Bauweise hält sich die Hitzeentwicklung unter den Hörmuscheln in Grenzen. Ein halbgeschlossener Sony MDR-1ADAC mit Lüftungsschlitzen in den Muscheln bringt die Ohren stärker zum Schwitzen.

Sound und Akku

Trotzdem sorgt der AKG K845BT für glühende Ohren. Und das nicht nur aufgrund der immens hohen Maximallautstärke des Kopfhörers, die die Geräuschdämmung locker überwältigt. Mehr durch das sehr große Frequenzband, das der Kopfhörer weitestgehend neutral in die Lauscher säuselt. Der Bass kommt mit einer angenehmen Sämigkeit und trotzdem wuchtig rüber. In den Mitten begeistert die klare Stimmenpräsenz, ohne Instrumente in den Hintergrund zu drücken. Nur bei den Höhen schwächelt der AKG K845BT leicht. Sie reichen zwar enorm hoch, wirken aber unruhig und blass. Je höher die Lautstärke des AKG K845BT, desto schwächer wird der Bassanteil und umso stärker vermatschen die Höhen, bei maximaler Lautstärke werden auch die oberen Mittentöne hektisch. Unser Tipp: Von den 25 Lautstärkestufen des AKG nicht mehr als Stufe 15 fahren und die Lautstärke am Zuspieler anpassen. Dass man damit nicht die mögliche Maximallautstärke erreicht, schadet nicht. Im Gegenteil.


Bleibt man beim Geräuschpegel unter Stufe 15, ist der integrierte Akku nach etwa 16 Stunden leergespielt. Damit hielt unser Testgerät doppelt so lange durch, wie vom Hersteller angegeben. Zum Aufladen legt AKG ein USB-Micro-USB-Adapterkabel mit einer Länge von 1,2 m bei. Da ein Ladegerät nicht zum Lieferumfang gehört, muss man den Kopfhörer am USB-Anschluss eines PC, Notebooks oder Smartphone-Ladegerät anschließen. Der Ladevorgang ist nach rund drei Stunden abgeschlossen.

Sollte der Akku unterwegs zu Neige gehen, muss man den Kopfhörer nicht in der zum Lieferumfang gehörenden Tasche aus Kunststoff verstauen. Mit dem beigefügten Klinkenkabel lässt sich auch ohne geladenen Akku Musik hören. Angeschlossen an einem LG G4 ändert sich der Klang des AKG K845BT minimal: Im Vergleich zur Musikübertragung über Bluetooth aptX steigt die Dynamik und die Bühne vergrößert sich. Zusätzlich brilliert der AKG K845BT mit einer noch besseren Auflösung oberhalb des Bassbereichs. Das Klangbild ist homogener und weniger flatterig und bleibt auch bei hohen Lautstärken unverändert.

Fazit

AKG hat mit dem K845BT einen tollen Bluetooth-Kopfhörer im Angebot, der für seinen Preis ein untypisch homogenes Klangbild ausgibt. Viele Bluetooth-Hörer dieser Preisklasse versuchen sich mit einem überzüchteten Bass aus der Masse hervorzuheben. Nicht so der AKG K845BT. Sein Bass ist angenehm differenziert und bietet ordentlichen Tiefgang, ohne dabei mit Bummbumm zu nerven. Meckern auf hohem Niveau müssen wir nur über die leicht unsauberen Höhen, deren Jitter mit höherer Lautstärke stark zunimmt. Wie viele Bluetooth-Kopfhörer bietet auch der AKG K845BT über den analogen Klinkenanschluss mit einem guten Zuspieler ein dynamischeres Klangbild mit einer minimal größeren Bühne und höheren Auflösung. Ist der Akku nach rund 16 Stunden leer, kann man also weiterhin Musik in hoher Qualität genießen. Beim Tragekomfort sind wir gespaltener Meinung. Der AKG K845BT drückt sehr stark auf den Kopf, sitzt dafür aber bombenfest. Überzeugt hat uns die Wärmeentwicklung, die für einen geschlossenen Over-Ear mit gut funktionierender Geräuschisolierung sehr gering ausfällt. Die Headset-Funktion bereitet nur dem Nutzer des AKG Freude, der Gesprächspartner leidet unter einer zu leisen Stimmenaufzeichnung.

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