Lenovo L28u-30 – Günstiger 4K-Multimedia-Monitor mit IPS-Panel im Test
  • Größe/Auflösung
  • max. Bildwiederholrate
  • Reaktionszeit
  • 28"/ 3840x2160px
  • 60Hz (4K) / 75Hz
  • 4ms

Lenovo L28u-30 – Günstiger 4K-Multimedia-Monitor mit IPS-Panel im Test

Mit 28-Zoll und 4K-Auflösung bietet euch der Lenovo L28u-30 eine tolle Arbeitsfläche mit hoher Pixeldichte und hochwertigem IPS-Panel. Ob der Monitor seinen tollen Specs gerecht wird, klärt unser Test.

Das gefällt uns

  • Weite Farbraumabdeckung
  • Hervorragende Pixeldichte (157 PPI)
  • Sehr gute Blickwinkel
  • Herausragende Farbtreue (Delta-E-Mittelwert 0,67)
  • FreeSync & Adaptive-Sync ermöglichen schlierenfreies Gaming bis 60 Bilder die Sekunde

Das gefällt uns nicht

  • Kaum Ergonomie-Funktionen
  • Kontrast liegt weit unter der Herstellerangabe
  • 75Hz in 4K nicht möglich

Eine 4K-Auflösung sorgt auf einem 28-Zoll großen Bildschirm für eine extrem hohe Pixeldichte von 157 PPI. Das sind schon mal starke Werte. Auch der Rest liest sich ganz gut. Werft aber zuerst selbst mal einen Blick aufs Datenblatt:

Technische Daten des Lenovo L28u-30
Paneltyp 10Bit-IPS-Panel in 28-Zoll mit LED-Hintergrundbeleuchtung im 16:9-Format
Auflösung 4K (3840x2160px)
Blickwinkel 178° horizontal / 178° vertikal
Aktualisierungsrate 60 Hz
Reaktionszeit 4 ms
Kontrast 1.000,00 : 1 (statisch)
Helligkeit 300 cd/m²
Adaptive Synchronisation Adaptive Sync / AMD FreeSync
Ergonomiefunktionen neigbar von -5° bis +22°
Videoanschlüsse 1x HDMI 2.0
1x DisplayPort 1.2
Sonstige Anschlüsse 1x 3,5mm Kopfhörer-Anschluss/Audio-In
Kensington Lock
Energieeffizienzklasse A
Besonderheiten Rahmenloses-Design
100×100 VESA-Standard
Abmessungen 63,6 x 45,08 x 21,3 cm (BxHxT)
Gewicht 5,2 Kilo
Preis ca. 369 Euro*

Lieferumfang und Montage – Werkzeug benötigt

Der Lieferumfang des Lenovo L28u-30 umfasst alles, was ihr zur Inbetriebnahme benötigt. Das bedeutet, dass ein HDMI- und Stromkabel beiliegen. Ansonsten gibt es auch noch eine Kurzanleitung.

Die Montage verläuft sehr schnell. Leider geht es nicht ganz ohne Werkzeug. Ihr müsst für die Verbindung zwischen Standfuß und Standbein zwei Schrauben anziehen. Für diese benötigt ihr zwingend einen Schraubenzieher.

Für alle, die eine andere Wand- oder Tischhalterung am Monitor befestigen möchten, sind auf der Rückseite Vorbohrungen angebracht. Diese entsprechen dem allgemeinen VESA-100×100-Standard.
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Lenovo L28u-30 bei uns im Shop

Design und Verarbeitung – (Fast) Rahmenlos

Standbein und Standfuß sind beim Lenovo L28u-30 sehr schlicht gehalten. Eine einfache, leicht ovale Kunststoffscheibe hält den Monitor in Position. Auf der Unterseite ist sie zudem mit Metall beschwert. Da die Oberfläche leicht matt gehalten ist, sind Fingerabdrücke kein großes Problem. Ein Manko des Standfußes ist jedoch seine Stabilität. Gerade seitlich schwenkt der Monitor deutlich aus, wenn man leicht an den Tisch kommt.

An eine Kabelführung hat Lenovo netterweise gedacht. Wenn ihr lose herunterhängende Kabel vermeiden wollt, könnt ihr diese mit dem Kabelclip verstauen. Sie werden am Standfuß entlang nach unten geführt und verschandeln nicht euren Schreibtisch.

Sehr auffällig sind die sehr dünnen Displayränder des Lenovo L28u-30. Nur wenige Millimeter trennen euren Displayinhalt vom Rest der Welt. Das macht ordentlich was her und sorgt nebenbei dafür, dass der Monitor trotz seiner 28-Zoll deutlich zierlicher wirkt.

Lasst ihr den Blick über den Rest des Monitors schweifen, entdeckt ihr links unten ein chromfarbenes Lenovo-Logo. Auf der rechten unteren Seite prangen hingegen die Status-LED und die Bedientasten.

Die Rückseite ist ebenfalls minimalistisch gehalten. Auch hier kommt angerauter Kunststoff zum Einsatz. Der gibt Fingerabdrücken deutlich weniger Chancen als seine Klavierlack-Pendants. Ein schönes Detail ist hier das hochkant geschriebene Lenovo-Logo aus Aluminium.

Insgesamt erfindet Lenovo mit dem Design des L28u-30 das Rad nicht neu. Dafür ist es schön minimalistisch gehalten, bringt – z. B. mit dem Kabelclip – einige clevere Details mit und fügt sich gut in jede Umgebung ein.

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Ergonomiefunktionen – Mehr als neigen geht nicht

Die Ergonomiefunktionen fügen sich leider nicht so gut in jede Umgebung ein, wie das Design. Ihr könnt den Lenovo L28u-30 lediglich von -5 bis +22 Grad neigen.

Gerade eine Höhenverstellung kann durchaus behilflich sein, um Rückenschmerzen vorzubeugen. Die entstehen gerade dann, wenn ihr ständig nach unten schaut.

Damit solltet ihr euch entweder einen großen Haufen Bücher besorgen oder – besser noch – eine zusätzliche Monitorhalterung für die Wand oder den Schreibtisch.

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Anschlüsse – Jeweils einmal das Notwendigste

Mit einem HDMI-2.0- und einem DisplayPort-1.4-Anschluss verfügt der Lenovo-Monitor über zwei der derzeit modernsten Videoanschlüsse. Damit könnt ihr sowohl eure Playstation / Xbox an den HDMI-Port hängen als auch den heimischen PC mit dem DisplayPort verbinden. Für Geräte zur Audiowiedergabe, wie etwa Kopfhörer, habt ihr neben den Videoeingängen auch noch einen 3,5mm-Anschluss zur Verfügung.

Alle Anschlüsse zeigen nach unten hin, so dass auch ganz enge Wandmontagen des Bildschirms kein Problem darstellen.

Ebenfalls mit dabei ist eine Vorrichtung für ein Kensington-Schloss. Somit könnt ihr euren Monitor auf dem heimischen Schreibtisch oder im Büro noch zusätzlich sichern.

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Lenovo L28u-30 bei uns im Shop

Das Menü des Lenovo L28u-30 wird über die Bedientasten am rechten unteren Bildschirmrand gesteuert. Sie sind fünf an der Zahl und verfügen über eine Beschriftung oben und unten. Oben seht ihr die jeweilige Schnellwahl-Funktion, wie etwa „Eingang“ und „Helligkeit“, unten die Funktion der Taste im Menü. Habt ihr die Navigation einmal verstanden, ist sie in Ordnung. Ein Joystick wäre allerdings die deutlich entspanntere Lösung gewesen.

Dafür ist das OSD gut aufgebaut und relativ umfangreich. Auch optisch gefällt der Schwarz-Weiß-Orangene Look. Ihr wechselt von oben nach unten zwischen Bild-, Farb-, Eingangs- und sonstigen Einstellungen.

Die „DCR“-Einstellung soll für einen hohen dynamische Kontrast sorgen. In der Realität ist der angegebene Wert von 3.000.000:1 allerdings ein absolutes Wunschdenken, doch dazu mehr im folgenden Test des Bildschirms.

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Display – Hervorragende Farbtreue, tolle Blickwinkel, aber ein enttäuschender Kontrast

Der entscheidende Punkt bei einem Monitor für Office- und Multimedia-Inhalte ist die Qualität des Bildschirms. Auf dem Datenblatt bekommt ihr hier von Lenovo Qualität geboten. Ein IPS-Panel in 4K und 28-Zoll bekommt man selten in der Preisklasse bis 400€.

Meist dominieren hier günstigere VA-Panels. Diese haben zwar bessere Kontrastwerte, können aber selten bei Farbtreue und Blickwinkeln mit IPS-Panels mithalten. Beginnen wir mit den Farben. Hier überzeugt der Lenovo fast vollends, denn Farbraumabdeckungen von 100% sRGB, 81% AdobeRGB und 86% DCI-P3 sind sehr gute Werte. Das bedeutet, dass das 10-Bit-Panel des Lenovo in der Lage ist auch Bildbearbeitung im sRGB-Raum und – mit Abstrichen – im Adobe-RGB-Raum durchzuführen.

Auch wenn ihr mit Adobe Premiere oder DaVinci-Resolve Videos bearbeiten möchtet, bietet sich ein IPS-Panel mit hohem DCI-P3-Farbraum an. Die Farbhomogenität des Bildschirms ist mit einem Delta-E von maximal 4,0 in Ordnung. Dreht ihr die Helligkeit herunter, werden die Farbunterschiede in verschiedenen Bildschirmteilen auch immer weniger. Somit könnt ihr bei der Videobearbeitung problemlos zwei Clips nebeneinander anzeigen lassen und müsst euch keine großen Gedanken um falsche Farben machen.

Wirklich hervorragend ist die werksseitige Farbtreue: Lenovo vermarktet den L28u-30 zwar als Multimedia-Monitor, mit der Werkseinstellung kann man aber bereits problemlos Photoshop anwerfen und Bilder bearbeiten. Einziges Manko sind die dunklen Blautöne, bei denen unser Spyder-Elite mit einem Delta-E von 3,75 die größten Abweichungen misst. Ansonsten ist die Farbtreue allerdings überragend und überschreitet bei keinem anderen gemessenen Farbton ein Delta-E von >1. Der Delta-E-Mittelwert liegt dementsprechend bei 0,67 – das schaffen selbst manche Grafik-Monitore nicht.

Farbkritische Arbeiten – wie eben mit Adobe Photoshop, Premiere oder Lightroom – sind somit kein Problem für den Lenovo L28u-30. Fotos und Videos könnt ihr auf dem Bildschirm toll zur Geltung bringen und die Farben sind perfekt saturiert, ohne übertrieben zu wirken. Der getroffene Gamma-Wert von 2,3 ist zwar nicht ganz so herausragend, verfehlt den angestrebten Wert von 2,2 allerdings auch nur sehr knapp.

Mit einem gemessenen Weißpunkt von 6800-7000K ist der Monitor im Weiß etwas zu kühl. Der Idealwert wäre hier 6500K. Eine Abweichung in dem Rahmen ist dennoch zu verschmerzen.

Die gemessene Helligkeit ist ebenfalls zufriedenstellend. Mit einer durchschnittlichen Leuchtstärke von 284 Nits liegt der Lenovo L28-u30 ca. 5% unter der Herstellerangabe. Das ist bei den Konkurrenten nicht anders und völlig im Rahmen. Mit der erreichten Helligkeit könnt ihr problemlos auch in sehr hellen Räumen arbeiten. Zumindest so lange euch die Sonne nicht direkt im Rücken steht. Selbst dann kann die entspiegelte Displayoberfläche aber den schlimmsten Lichtreflektionen solide standhalten.

Die relativ gleichmäßige Ausleuchtung gefällt ebenfalls. Die Abweichung zwischen der hellsten und der dunkelsten Stelle beträgt lediglich 9,66%. Diesen Unterschied werdet ihr mit dem bloßen Auge nicht erkennen können. Andere Monitore fallen hier oftmals negativ auf und haben Abweichungen von über 20%. Etwas störend kann lediglich die minimale Helligkeit des Lenovo L28-u30 sein. Die liegt bei etwa 70 Nits, was in sehr dunklen Räumen schnell unangenehm für die Augen sein kann.

Der Kontrast des Lenovo L28u-30 ist – nach all dem Lob – sein größtes Manko. IPS-Panels sind hier traditionell im Nachteil gegenüber Modellen mit VA-Technologie. Letztere bieten etwa einen dreimal höheren nativen Kontrast. Dafür bekommt ihr bei IPS-Panels sehr gute Blickwinkel geboten. Egal ob ihr von der Seite oder von oben auf den Bildschirm schaut, Farben und Kontrast bleiben relativ konstant.

Das kann gerade bei der Bildbearbeitung wichtig sein, da man oft nicht ganz zentral vor dem Bildschirm sitzt. Leider unterbietet der Lenovo den werkseitig angegebenen Kontrast noch deutlich. Unser Spyder Elite misst einen durchschnittlichen Wert von 528:1. Das liegt weit unter der Herstellerangabe von 1000:1. Mit aktiviertem dynamischem Kontrast verbessert sich dieser Wert zudem überhaupt nicht. Lasst ihn also am besten aus, da er auch die Farbwiedergabe negativ beeinflussen kann.

Mit seinem niedrigen Kontrast wirkt Schwarz auf dem Lenovo in dunklen Räumen somit eher gräulich. Das bedeutet, dass Filme wie „Star Wars“ oder „2001 – Odyssey im Weltraum“ in den dunklen Szenen Details verlieren. Wollt ihr vor allem Filme auf eurem Monitor schauen oder oft im Dunkeln arbeiten, dann schaut euch lieber Modelle mit VA-Panel an.

Wollt ihr hingegen in hellen Räumen am Bildschirm arbeiten, könnte der Lenovo durchaus was für euch sein. Denn neben sehr guten Farben bietet er sogar einige Gaming-Features.

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Gaming – FreeSync yay – 75Hz bei 4k nay

Auch wenn der Lenovo L28u-30 nicht als Gaming-Monitor beworben wird, bietet er durch seine FreeSync-Fähigkeit die Möglichkeit, bis 60 Bilder die Sekunde schlierenfrei zu zocken. Zumindest dann, wenn ihr eine AMD-Grafikkarte habt. Über Adaptive-Sync könnt ihr aber auch als GeForce-Besitzer ein schlierenfreies Erlebnis im Treiber einstellen. Das hat dann allerdings einen geringeren Wirkbereich, der meist zwischen 48 und 60 Bildern die Sekunde liegt.

In den Bildeinstellungen könnt ihr sogar einen Overdrive-Modus aktivieren. Der ist werkseitig auf „Normal“ gestellt. Stellt ihr ihn aus, ist der Monitor sehr langsam. Auf der höchsten Einstellung kommt es andererseits schnell zu Geisterbildern. Lasst die Einstellung also am besten auf „Normal“.

Etwas unverständlich ist, dass das Gerät weithin als 75Hz-Modell beworben wird. Denn weder mit DisplayPort-, noch mit HDMI-Kabel konnte man ihm diese Bildwiederholrate in 4K entlocken. Nur wenn ihr auf 1440p runterschaltet, werden 75Hz angeboten. Das ist insofern ok, als das auch in dieser Auflösung und Bildschirmgröße die Schärfe noch gut sind. Allerdings nennt Lenovo die 4K immer im Zusammenhang mit der 75Hz-Fähigkeit des Monitors. Hier könnte man kundenfreundicher kommunizieren.

Beim Gaming habt ihr durch die schmalen Displayränder und hohe Pixeldichte von 157 PPI extrem scharfe Bilder. Um den Monitor in seiner nativen Auflösung zu betreiben, solltet ihr allerdings eine sehr potente Grafikkarte euer Eigen nennen. Wollt ihr in der Auflösung wirklich flüssig spielen, dann braucht es mindestens eine Nvidia RTX 2080 Super oder – noch besser – eine RTX 2080 Ti. Wie gesagt, ist aber auch Gaming in WQHD, bzw. 1440p, eine Option. Hier seid ihr mit einer AMD Radeon RX 5700 (XT) bereits gut dabei.

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Sound – Nur über Klinke

Der unangenehmste Teil eines Monitortests betrifft oft die eingebauten Lautsprecher. Die klingen nämlich meist nicht sonderlich gut. Dementsprechend bin ich nicht allzu traurig, dass Lenovo beim L28u-30 auf den Einsatz von Lautsprechern verzichtet hat. Stattdessen könnt ihr eure Kopfhörer über den 3,5mm-Audioanschluss mit dem L28-u30 verbinden.

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Fazit Lenovo L28-u30: Allrounder mit Stärken bei der Bildbearbeitung und Schwächen beim Kontrast

Beim Lenovo L28u-30 bin ich mir nicht ganz sicher, ob Lenovo ihn an die richtigen Leute vermarktet. Denn während er aufgrund seiner Farbtreue in Bild- und Videobearbeitung gut aufgehoben ist, verhindert der eher mäßige Kontrast den Einsatz als reinen Multimedia-Monitor.

Auch fürs Gaming ist der Monitor durchaus zu gebrauchen, denn mit FreeSync und 75Hz bei WQHD-Auflösung könnt ihr schon einiges anfangen.

Insgesamt würde ich den Lenovo L28u-30 als guten Allrounder beschreiben, der allerdings – außer bei der Farbtreue – in keinem seiner Felder wirklich brilliert. Dafür leistet er sich – außer beim Kontrast – auch keine gravierenden Schwächen. Wenn euer Anwendungsfall eine Mischung aus so ziemlich allem ist und ihr Filme sowieso auf dem Fernseher schaut, dann werft einen Blick auf den Lenovo L28u-30.

Lenovo L28u-30 bei uns im Shop

 

*Stand: 03/2020

Veröffentlicht von Clemens

Großer Film- und Serien-Fan, der von Antonioni bis Tarkowski (fast) alles gesehen hat, was Kino und Fernsehen hergeben. Durch Super Nintendo und PS1 fand er Mitte der 90er seine Leidenschaft für PC- und Konsolenspiele. Zockt mittlerweile vornehmlich am selbstgebauten Gaming-PC und gelegentlich auch auf der PlayStation.

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