Lenovo Legion Y44w-10 im Test: FreeSync 2, HDR, 144hz – geht dieser 43-Zoller zu wide?

      Lenovo Legion Y44w-10 im Test: FreeSync 2, HDR, 144hz – geht dieser 43-Zoller zu wide?

      Der Lenovo Legion Y44w-10 ist ein Ultrawide-Gaming-Biest mit 144Hz, FreeSync 2 und HDR auf 43-Zoll-Diagonale. Trotz enormem Panel steht der Monitor sicher auf dem massiven Standbein, das alle wichtigen Ergonomiefunktionen unterstützt. Die Verarbeitung ist einwandfrei, die Farbtreue gut und der separate Speaker überzeugt mit starkem Klang und schicker Beleuchtung. Zocken macht dank hoher Immersion einfach Spaß und in Shootern bietet das breite Sichtfeld strategische Vorteile. Das Bedienkonzept ist mangels 5-Wege-Joystick allerdings nicht State of the Art und HDR400 bildet lediglich den HDR-Einstieg. Wirklich abschreckend bleibt letztendlich nur der Preis von 1.300 Euro*.

      Lenovo Legion Y44W-10

      Schon lange erlebe ich die Hass-Liebe an der Ultrawide-Monitor-Front: Ultrawide ist total immersiv, aber dann kommen Ingame-Cutscenes in 16:9. Mit 144 Hz läuft alles butterweich, aber bei Assassins Creed fehlt das SLI-Profil und eine GPU dreht Däumchen, während die andere alleine weder schnell noch hübsch schafft. HDR springt nicht so einfach an wie bei der PlayStation – nein, auch nach drei Tagen Troubleshooting hast du noch blasse Farben im Windows oder lila Artefakte in Mass Effect.

      Mit dem Lenovo Legion Y44w-10 kommt eine neue Generation dieser Konflikte auf den Gamer zu. Gibt es mit 144 Hz, FreeSync 2 und HDR genug Zuckerbrot auf dem 105cm breiten Gaming-Biest für die gelegentlichen Peitschenhiebe? Wie sieht es mit einem Produktivitätsalibi aus? Wie viel ist dran an „Ich brauch das für die Arbeit“?

      Technische Daten des Lenovo Legion Y44w-10
      Paneltyp 110 cm (43,4 Zoll), VA-Panel mit LED-Hintergrundbeleuchtung
      Curved 1800R, 32:10
      Auflösung 3840 x 1200 Pixel, 2xFHD-Auflösung; 93ppi
      Blickwinkel 178° horizontal / 178° vertikal
      Aktualisierungsrate 144 Hz
      Reaktionszeit 4 ms (Grau zu Grau)
      Adaptive Synchronisation FreeSync 2 (G-Sync kompatibel)
      Kontrast 3.000:1 (statisch)
      Helligkeit 450 cd/m², DisplayHDR 400
      Ergonomiefunktionen Neigung: -5 bis +22°
      Schwenk: +/- 20°
      Höhenverstellung: 130mm
      Pivot-Funktion: nein
      Videoanschlüsse 2x HDMI 2.0
      1x USB-C (10 Gbit/s – DisplayPort 1.4)
      1x USB-C (5 Gbit/s – DisplayPort 1.2)
      1x DisplayPort 1.4
      Sonstige Anschlüsse Strom
      Kensington Lock
      4x USB 3.1 (1x Battery Charging)
      1x Kopfhöreranschluss
      1x Mikrofonanschluss
      Energieeffizienzklasse C
      Gewicht 13,33 kg
      Preis 1299 €*
      Lenovo Legion Y44w-10 bei uns im Shop

      2x 24-Zoll mit Gaming-Extras

      Der Lenovo Legion Y44w-10 entspricht quasi zwei zusammengestellten 24“-Bildschirmen, die je FullHD+ auflösen. Die Vorteile von Ultrawide bekommt ihr auch schon bei einem 34“-Display zu spüren, mit 43,4 Zoll treibt es der Legion noch etwas mehr auf die Spitze: Beim Gaming werdet ihr tiefer ins Geschehen gezogen, weil das Display mehr vom Sichtfeld ausfüllt. In competitiven Shootern wie Fortnite oder PUBG könnt ihr zudem über ein erweitertes Field of View (FOV) Gegner erspähen, die beim 16:9-Fußvolk noch außerhalb des Monitors liegen.

      Neben der beeindruckenden Diagonale bekommt der Gamer noch ein paar andere, auf ihn zugeschnittene Features. Lenovo hat ein schnelles Panel verbaut: 144 Hz schafft das VA-Display. Mit FreeSync 2, das gleichzeitig als G-Sync-Compatible im grünen GPU-Lager funktioniert, könnt ihr VRR (Variable Refresh Rate) nutzen. Die RGB-Beleuchtung im separaten Lautsprecher, den ihr als Kegel über den Standfuß schiebt, und das Racing-Blau verleihen dem Y44w-10 auch ein wenig Gaming-Look.

      Stabiler Fuß und einfache Montage, aber Kraft braucht es

      Geht man nach Anleitung vor, ist der Zusammenbau kein Problem. Eine helfende Hand ist nicht unbedingt notwendig, wir würden sie angesichts Abmessungen, Gewicht und Preisklasse allerdings empfehlen. Der Legion Y44w-10 wiegt inklusive Metallstandfuß stattliche 13,33 Kilogramm. Die größte Hürde ist, den Monitor in seinen Mount einzuclippen. Auf dem gewichtigen Standfuß, der dank Metallflügeln sehr stabil ist, hält das Panel bombenfest. Selbst wenn ihr wild auf eurer Gaming-Tastatur herumhackt, hält sich das Nachwippen sehr in Grenzen.

      Auf der Rückseite findet ihr spärliches Kabelmanagement in Form einer einfachen abnehmbaren Durchführung. Die Anschlüsse liegen so hoch, dass ihr die Kabel durchaus per Kabelbinder am oberen Teil des Standfußes festmachen könnt, um sie so besser aus dem Blickfeld zu bekommen. Bei 43 Zoll Diagonale kann man so einiges verstecken. Für die Wandmontage gibt es einen 100×100 VESA-Mount. Achtet beim Einsatz von Schwenkarmen darauf, dass sie die 9,33 Kilo des Monitors ohne Standfuß auch tragen.

      Nach oben

      Cooles Design mit beleuchtetem Speaker

      Nachdem die erste Begeisterung über die riesige Bildfläche, die schmalen Ränder und den stabilen Metallständer abgeklungen ist, hält der Lenovo Legion Y44w-10 noch so einige Überraschungen bereit. Der Speaker von Harman Kardon leuchtet in RGB-Farben und ihr könnt dort auch Lautsprecher über 3,5mm-Klinke anschließen.

      Lenovo Legion Y44W-10

      43″-Display mit 1800R-Krümmung ist 40 cm tief

      Das Panel selber ist flach gehalten, aber für die Ansteuerungselektronik, das integrierte Netzteil und die Anschlüsse hat Lenovo einen recht ausladenden Kasten auf der Rückseite angebracht.

      Die Gesamtiefe, von den seitlichen Spitzen des Bildschirms bis zum USB-C-Stecker hinten am Standfuß-Lautsprecher beträgt knapp unter 40cm. Der Legion Y44w-10 nimmt damit viel Platz vom Schreibtisch ein. Verglichen mit zwei 24-Zollern spart er allerdings beim Platzbedarf.

      Gute Verarbeitung und einwandfreies Panel

      Unterhalb des Legion-Logos auf der Front sitzt die nächste Überraschung: Ein ausfahrbarer Hub mit zwei USB-Ports und Audio-Anschluss. Die Ports können leider keinen Ladestrom für Smartphones ausgeben. Trotzdem ist die Stelle optimal, um Sticks oder externe Laufwerke mal eben für einen Kopiervorgang anzuschließen. Damit der Hub routiniert festhält, müsst ihr ihn über den kleinen blauen Gummigriff einklappen.

      Der Kunststoff-Metall-Mix zeigt durch die Bank weg eine gute Verarbeitung, die man in der Preisklasse erwarten sollte. Geringe Spaltmaße, eine hohe Steifigkeit und angemessene Widerstände bei den Scharnieren zeigen das. Bei den mitgelieferten Kabeln hat Lenovo nicht gespart, die Buttons sind ebenfalls clicky und die Panel-Beschichtung ist makellos.

      Nach oben

      Lenovo Legion Y44w-10 bei uns im Shop

      Standbein bringt alle wichtigen Ergonomiefunktionen

      Erst kürzlich hat uns ein Curved-35-Zoll-Ultrawide mit Pivot-Funktion verwirrt. Der Lenovo Legion Y44w-10 verzichtet auf solchen Quatsch und hält trotzdem alle wichtigen Einstellungsmöglichkeiten bereit: Ihr könnt in beide Richtungen um bis zu 20° schwenken, er hat Neigungswinkel zwischen 5° nach vorn und 22° nach hinten und die Höhe lässt sich um bis zu 13 Zentimeter verstellen.

      Lenovo Legion Y44W-10

      Ins Menü kommt ihr über die fünf Buttons rechts unten. Picture-in-Picture finde ich ganz interessant, weil ich Desktop-PC auf der einen Seite und Testnotebook auf der anderen Seite darstellen konnte. Leider habe ich die KVM-Switch-Funktion (Keyboard, Video, Maus), bei der man mit über den Monitor angeschlossenen Eingabegeräten gleich zwei Quellen bedienen kann, nicht zum Laufen gebracht.

      Ansonsten gibt es die üblichen Einstellungen: Helligkeit, Kontrast, Farbe, Presets für verschiedene Szenarien. Da über die zwei USB-C-Ports auch Ladestrom für Notebooks ausgegeben werden kann, lässt Lenovo euch die Wahl, ob ihr ein Verhältnis für die Verteilung einstellen wollt. Entweder der Monitor verfügt automatisch über die 90 Watt maximale Ausgabeleistung, oder ihr stellt ein, dass ihr verschiedene Ladeströme für den 10-Gbit/s- und den 5-Gbit/s-Port wollt. Ihr könnt 45W/45W, 65W/25W oder 25W/65W unter dem Menüpunkt „USB C Power Delivery“ auswählen.

      Insgesamt ist das Menü übersichtlich. Ich finde 5-Wege-Joysticks, wie sie mittlerweile in vielen Monitoren verbaut werden, allerdings deutlich benutzerfreundlicher. Zwar kommt man auch mit den Tasten hin, allerdings ist das oft umständlicher und im Falle des Y44-w10 nicht ganz schlüssig. Wer über das Schnellmenü auf die Presets zugreift, kommt von dort nicht auf die oberste Menü-Ebene. Hier gefällt die Steuerung via Joystick, wie sie bspw. beim MSI Optix MPG27CQ (Test) anzutreffen ist, besser.

      Lenovo Legion Y44W-10

      Wer die Steuerung mit den Tasten umgehen möchte, kann alle Einstellungen auch einfach mit der dazugehörigen Software von Lenovo vornehmen. Diese hört auf den Namen Artery und kann auf der Lenovo-Homepage heruntergeladen werden. Dort lassen sich alle Einstellungen via Mausklick vornehmen. Ihr könnt verschiedene Profile anlegen, den Desktop in Bereiche einteilen oder die Farben anpassen. Praktisch: Die Auswirkungen der Einstellungen werden direkt in der Software veranschaulicht.

      Lenovo Legion Y44W-10

      Nach oben

      Moderne Anschlüsse und Vierfach-USB

      Bei den Anschlüssen bietet der Lenovo Legion Y44-w10 alles, was das moderne Gamerherz begehrt. Dazu gehören 2x HDMI 2.0, 1x DisplayPort 1.4 und 2x USB-Type-C. Letztere bieten eine Ladefunktion von 90 Watt, die ihr über das Menü individuell aufteilen könnt.

      Ihr solltet euch in jeden Fall für den Anschluss via DisplayPort 1.4 entscheiden, da nur hier die Auflösung von 3840×1200 Pixeln in Verbindung mit 144 Hz Bildwiderholrate dargestellt werden können. DVI- und VGA-Anschluss sind aus diesem Grund auch überflüssig.

      USB-Hub nach vorn ausgerichtet

      Zudem bietet der Gaming-Monitor ein USB-Hub mit insgesamt vier USB-3.1-Ports. Auf zwei davon könnt ihr über das ausklappbare Hub an der Vorderseite zugreifen. Die beiden anderen befinden sich auf der Rückseite neben den Videoanschlüssen. Einen Mikrofon- und Kopfhöreranschluss findet ihr wie Stromanschluss und die Vorrichtung für das Kensington Lock ebenfalls auf der Rückseite. Einen Upstream-USB-Anschluss gibt es nicht.

      Lenovo Legion Y44W-10

      Alle Anschlüsse an der Hinterseite sind nach unten ausgerichtet, was der Anbringung via Wandhalterung entgegenkommt. Dafür sind sie nicht ganz so gut erreichbar.

      Nach oben

      Der Harman-Kardon-Sound schlägt alle internen Speaker

      Beim Zusammenbau wird der kegelförmige Lautsprecher des Lenovo Y44w-10 über den Standfuß geschoben. Den Standfuß dafür zu nutzen, ist eine sehr gute Idee. Die Bauform tauscht Stereo gegen 360°-Sound. Dank etwas mehr Tiefe und einer hohen Maximallautstärke muss sich der Klang im Vergleich mit normalen Monitor-Lautsprechern nicht verstecken.

      Im kegelförmigen Speaker ist eine RGB-Beleuchtung untergebracht, deren Farbmuster sich ändern lässt. Die Beleuchtung hinter dem Gitter sieht zudem ziemlich cool aus. Ihr könnt den kleinen Lautsprecher per Bluetooth mit eurem Telefon verbinden, auch ein nettes Feature. Und falls euch die beiliegende Lösung nicht reicht, findet ihr an der Seite einen Kopfhöreranschluss. Der Lautsprecher könnt ihr via mitgeliefertem Kabel an die beiden USB-Anschlüsse auf der Rückseite des Monitors anschließen. Das ist zwar einerseits praktisch, andererseits sind diese damit auch beide belegt.

      Display: Groß, schnell und butterweich

      Kommen wir zum Display. Eins vorab: Ja, es ist verdammt genial, an so einem Ultrawide-Monitor zu zocken. Prädestiniert sind meines Erachtens insbesondere Rennspiele und RPGs, weil ihr hier dank der 1800R-gekrümmten und großen 43″-Bildfläche besonders tief ins Geschehen eintauchen könnt. Damit der Begriff auch für Google erscheint: Hohe Immersion. Geil.

      Lenovo Legion Y44W-10

      Natürlich ist das Display auch zum Arbeiten gut geeignet. Mit dem breiten Format bekommt ihr quasi zwei 24″-Monitore in einem Paket – natürlich zum deutlichen Premium-Aufpreis, aber mit viel mehr Features an Bord. Der lästige Übergang in der Mitte entfällt zum Beispiel, allerdings ist die hohe Krümmung beim Bearbeiten von Fotos oder Videos so eine Sache, da man sich an die verzogene Perspektive gewöhnen muss. Ein 100%ig akkurates Arbeiten fällt etwas schwerer als bspw. an dem flachen LG 34WK95U (Test), der allerdings nur das 21:9-Format bietet und mit 60 Hz nicht wirklich zum Zocken geeignet ist.

      Lenovo Legion Y44W-10

      Shooter-Affinität dank 144 Hz Bildwiederholrate und überlegenem Sichtfeld

      Zocken bleibt das primäre Einsatzgebiet des Legion Y44w-10. Dank der hohen Bildwiederholrate und FreeSync 2 eignet sich das Monitor auch für Shooter wie Apex Legends, Fortnite oder CS:GO. Probleme mit Tearing und Ghosting gibt es nicht. Wer jetzt traurig ist, weil er wie die Mehrheit der Spieler keine Radeon-Grafikkarte besitzt, kann aufatmen. Der Monitor ist G-Sync Compatible, die adaptive Synchronisation funktioniert also auch mit NVIDIA-GPUs.

      Lenovo Legion Y44W-10

      Zu den 144 Hz Bildwiederholrate gesellt sich noch ein weiterer Shooter-Vorteil: Das besonders breite Field-of-View. Wie der CS:GO-Screenshot zeigt, könnt ihr Spots viel besser decken, da das Sichtfeld im 32:10-Format viel größer ausfällt. Man sieht quasi fast das Doppelte. Trotzdem muss man sich an CS:GO und andere Shooter in diesem Format erstmal gewöhnen.

      Lenovo Legion Y44W-10

      Freesync 2 / G-Sync Compatible bringen flüssiges Spielvergnügen

      Wir haben AAA-Rollenspiele wie Assassin’s Creed Odyssey und The Witcher 3 an unserem Testrechner mit RX Vega 64 und Freesync 2 sowie HDR 400 getestet. Das Ergebnis? Das VA-Panel zeigt wunderschöne und flüssige Sonnenuntergänge an der griechischen Küste und eine sich im Wind wiegende Farbenpracht in Beauclair. Auch bei 60 FPS. Daran kann man sich gewöhnen. Allerdings: Für Rollenspiele würde ich mir glatt 10 cm mehr in der Höhe wünschen, dann wäre die Immersion noch intensiver.

      Nach oben

      Gute Farbraumabdeckung, helles Display und durchschnittliche Ausleuchtung

      Klar, der Legion will kein Monitor für Grafiker sein. Eine hohe Farbraumabdeckung zaubert jedoch auch in Spielen kräftige Farben auf das Display und ist daher immer willkommen. Der Gaming-Monitor deckt sRGB zu 100%, NTSC zu 82% und AdobeRGB zu 85% ab. Das sind durch die Bank gute Werte und unter den Gaming-Monitoren in unserer Datenbank sogar die besten. Das kalibrierte Farbprofil gibt es hier als .zip-Datei zum Download.

      Das Display ist mit ca. 450 cd/m² maximaler Helligkeit ziemlich hell. Nach der Kalibrierung wird die Farbdarstellung deutlich wärmer, wodurch auch die Helligkeit von 440 auf 360 cd/m² sinkt. Das ist aber immer noch sehr hell. Die Ausleuchtung ist in Ordnung, fällt zu den Seiten und an der Unterseite jedoch um etwas mehr als 10% von 450 auf mehr oder weniger 400 cd/m² ab.

      Ultrawide-Immersion steht und fällt

      Wer mit seinem Display ein wenig außerhalb des Mainstreams unterwegs ist, stößt leider immer noch auf Probleme. Viele aktuelle Spiele unterstützen zwar mittlerweile das breite Format im Spiel, Zwischensequenzen werden jedoch oft im 16:9-Format dargestellt. Da ist es leider häufig um die Immersion geschehen.

      Bei älteren Titeln wird die breite Auflösung oft gar nicht erst unterstützt. Da müsst ihr euch mit dem Schwedenrand anfreunden. Hier liegt es für kommende Titel an den Spieleentwicklern, das neuen Format anzunehmen und je nach Monitor unterschiedliche Sequenzen auszuspielen.

      HDR in Spielen nicht immer das Non-Plus-Ultra

      HDR ist natürlich auch so eine Sache. Wer HDR im Windows aktiviert, wird sich zunächst über die relativ blassen Farben wundern. In Spielen muss das Feature zusätzlich eingestellt und angepasst werden. In Assassin’s Creed Odyssey wirkt HDR nur, wenn ihr die Beleuchtung auf das richtige Level anpasst. Bei zu niedriger Helligkeit seht der Sonnenuntergang nicht majestätisch aus, sondern merkwürdig. Außerdem wurde ich ab und zu mit einem unangenehm pinkstichigen Menü überrascht, wenn ich aus Spielen zum Desktop gewechselt habe.

      Wenn alles sitzt, bringt das Feature jedoch auch in Spielen den allseits angepriesenen Mehrwert beim Dynamik-Umfang. Bilder sagen bekanntlich mehr als tausend Worte. Vorausgesetzt, ihr lest den Artikel an einem HDR-Monitor. Mit HDR400 bietet der Legion Y44-w10 zugegebenermaßen erst den HDR-Einstieg.

      Fazit: Lenovo Y44w-10

      Der Lenovo Legion Y44w-10 ist ein echtes Ungetüm, aber im positiven Sinne. Selten hat ein Monitor bei mir solch ein Haben-Will-Gefühl ausgelöst. Vieles passt einfach zusammen: Ultrawide, optimal gekrümmtes Panel, hohe Auflösung von 3840×1200 Pixeln, 144 Hz, viele Anschlüsse und die durchweg gute Verarbeitung.

      Zocken ist an dem VA-Panel mit HDR-Unterstützung einfach der Hammer, wobei selbst Ego-Shooter dank der 144-Hz-Bildwiederholrate richtig Spaß machen. Mit dem 32:10-Format habt ihr in allen Situationen den totalen Überblick. RPGs laufen dank FreeSync 2 bzw. G-Sync Compatible auch bei moderaten FPS schön flüssig und ihr habt das altbewährte DSF-Gefühl: Mittendrin, statt nur dabei.

      Oft macht die Stabilität vielen Ultrawide-Monitoren einen Strich durch die Rechnung. Das trifft beim Y44w-10 nicht zu. Das Display steht dank massivem Standfuß sehr stabil, zudem bringt jener alle wichtigen Ergonomiefunktionen mit. Mit dem 360°-Speaker kann der Y44w-10 viele Gaming-Monitore beim Klang ausstechen.

      Lenovo Legion Y44W-10

      Wirkliche Schwachstellen finden sich beim Legion Y44w-10 nicht. Ich hätte mir lediglich ein 5-Wege-Joystick für die Navigation durch das ansonsten gut strukturierte OSD gewünscht. Die größte Hürde dürfte für viele letztendlich der Preis von aktuell 1.300 Euro* darstellen.

      Nach oben

      Lenovo Legion Y44w-10 bei uns im Shop

      *Stand: 16.08.2019

      Das könnte dich auch interessieren