Lenovo Yoga Slim 7: Leistungskracher dank AMD Renoir

      Lenovo Yoga Slim 7: Leistungskracher dank AMD Renoir

      Was geschieht, wenn man AMDs Zen-2-Prozessoren in ein schlankes Notebook steckt? Genau das probiert Lenovo mit den neuen Yoga Slim 7 in der AMD-Variante. Wir haben uns zwei Modelle davon geschnappt und überprüft, ob das Experiment „schlank & schnell“ wirklich klappt.

      Wie der Name schon verrät, handelt es sich hier um die Produktsparte „Yoga Slim“, die für Lenovos „Premium Ultrathin“-Abteilung steht. Also eigentlich super portable und leichte Geräte, ideal für Reisende mit einem gewissen Anspruch und Budget. In einer solchen Art Notebook haben sich bis vor einigen Jahren noch jede Menge stromsparende Intel-Prozessoren befunden.

      Doch AMD hat mit ihren Ryzen-CPUs auch den Notebook-Markt aufgewirbelt: Stromsparende CPUs mit ordentlicher Leistung, auch bei der Grafikeinheit. Mit den Renoir-APUs kommt 2020 auch Zen 2 in Laptops an und das Lenovo Slim 7 könnte der Welt zeigen, was AMD Ryzen™ 7 Mobil-Prozessoren bieten können.

      Preislich und laut der verbauten Hardware spielt es in der oberen Mittelklasse bzw. sogar im High-End-Bereich mit. Die Konkurrenz im eigenen Hause sind hier das IdeaPad S940 oder IdeaPad S740, beide auf Intel-Basis. Mitspieler von anderen Herstellern sind z.B. das Dell XPS 13 9300, das Asus ZenBook 14, das HP Spectre sowie das HP Envy.

      Unsere beiden Test-Modelle sind das 82A200A5GE, das die stärkste Konfiguration darstellt und mit knapp 1.200 Euro* zu Buche schlägt. Und das 82A2005SGE, das etwas schwächer ist, aber mit einem Preis von 850 Euro* genau den Sweet-Spot von Leistung und Preis treffen könnte.

      Technische Daten Technische Daten Lenovo Yoga Slim 7 (Fett markiert=Testgerät)
      Display 35,6 cm (14 Zoll) matt, 1920x1080px, 157 PPI, 60-Hz-Bildwiederholrate, IPS, 300 Nits maximale Helligkeit, 100% sRGB-Abdeckung, FreeSync
      Prozessor
      82A200A5GE: AMD Ryzen™ 7 4800U Octa-Core (16 Threads) (1.8 – 4.2 GHz, 12 MB Cache), Renoir (Zen 2)
      82A200FEGE: AMD Ryzen™ 5 4600U Hexa-Core (12 Threads) (2.1 – 4.0 GHz, 8 MB Cache), Renoir (Zen 2)
      82A2005SGE: AMD Ryzen™ 5 4500U Hexa-Core (6 Threads) (2.3 – 4.0 GHz, 8 MB Cache), Renoir (Zen 2)
      Grafik
      82A200A5GE: Radeon RX Vega 8
      82A200FEGE: Radeon RX Vega 6
      82A2005SGE: Radeon RX Vega 6
      Arbeitsspeicher
      82A200A5GE: 16 GB LPDDR4X-4266 (onboard, nicht erweiterbar)
      82A200FEGE: 8 GB LPDDR4X-4266 (onboard, nicht erweiterbar)
      82A2005SGE: 8 GB LPDDR4X-4266 (onboard, nicht erweiterbar)
      Festplatte Samsung SSD, 512 GB
      Netzwerk
      Wi-Fi 6 (802.11ax)
      Bluetooth 5.0
      Anschlüsse 1 x USB 3.2 Typ-C Gen 2 (Power Delivery 3.0)
      1 x USB 3.2 Typ-C (Power Delivery 3.0, DisplayPort 1.4)
      2 x USB 3.2 Typ-A Gen 1
      1 x microSD-Cardreader
      1 x HDMI 2.0b
      1 x 3,5mm Kopfhörer- und Mikrofon-Klinkenanschluss
      Akku
      4 Zellen Lithium-Ionen-Akku mit 61Wh Kapazität
      65W-Ladegerät
      Eingabegeräte Tastatur mit Hintergrundbeleuchtung
      Touchpad mit Multi-Touch-Gestenunterstützung
      HD 720p IR-Webcam
      Sound 2 x 2W -Lautsprecher mit Dolby Audio
      Abmessungen 320,6 x 208,2 x 14,9 mm (BxTxH)
      Gewicht 1,40 kg
      Preis
      82A200A5GE: Ab 1.199,00 Euro (derzeit* ausverkauft)
      82A200FEGE (nicht getestet): Ab 799,00 Euro*
      82A2005SGE: Ab 799,00 Euro*
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      Ein kurzer Überblick zum Lenovo Yoga Slim 7

      Der Gedanke eines schlanken und kleinen Notebooks, mit dem ich dennoch Videos bearbeiten und sogar World of Warcraft spielen kann, hat mich schon immer fasziniert. Und auf den ersten Blick sieht das Lenovo Yoga Slim 7 genau nach dem gesuchten Gerät aus.

      Im Inneren arbeitet ein Ryzen 7 4800U (8K/16T) mit 16 GB oder ein Ryzen 5 4500U (6K/6T) und 8 GB Arbeitsspeicher. Beide bieten mit einer Vega-8- oder Vega-6-Grafikeinheit auf dem Papier genügend Leistung für viele Anwendungsbereiche. Zwar wäre eine dedizierte GPU leistungsfähiger, dann aber wären Preis, Gewicht und Leistungsaufnahme jedoch deutlich höher.

      Dazu gibt es ein 14 Zoll großes Full-HD-IPS-Display, welches ohne großes Testen ganz scharf und farbenfroh aussieht. Die Tastatur fühlt sich beim Tippen knackig an und das Display wackelt dabei nicht. Auch das Trackpad hat eine angenehme Größe, könnte aber gerne einen Tick größer sein.

      Verpackt ist das Ganze in einem Gehäuse mit einer glatten Metalloberfläche, das sich hochwertig anfühlt. An der Frontseite (dort, wo das Laptop geöffnet wird) ist der Schriftzug „Yoga 7 Series“ eingraviert. Beim Anheben macht sich das metallische Gehäuse durch sein Gewicht von 1,4 Kilo zwar bemerkbar, dennoch sind die Yogas sehr leichte Laptops.

      Sieht man sich die Anschlüsse des Notebooks an, gibt es kaum einen unerfüllten Wunsch: Einmal USB 3.2 Typ-C mit Power-Delivery und Display-Port 1.4, zweimal USB 3.2 Typ-A, einen microSD-Kartenleser, einmal HDMI 2.0b und einen Kopfhörer- und Mikrofon-Klinkenanschluss.

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      Lieferumfang

      Der Lieferumfang ist angenehm gering: Nur ein Netzteil und die üblichen Papiere liegen mit bei. Der Karton ist im Inneren jedoch hübsch bedruckt und macht beim ersten Öffnen einen guten Eindruck. Plastikverpackung gibt es zum Glück kaum und das Auspacken ist schnell erledigt.

      Das mag so manchen enttäuschen, doch es spart Geld und ist gut für die Umwelt. Lenovo gibt eine einjährige Garantie auf das Gerät, die sich auf der Webseite des Herstellers aber noch erweitern lässt.

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      Verarbeitung und Bedienung

      Bei der Verarbeitung gelten Notebooks wie das MacBook Pro, Razer Blade Stealth oder MateBook X Pro als der Goldstandard. Das Lenovo Yoga Slim 7 kommt zwar nicht ganz an die Genannten heran, aber es ist absolut anstandslos verbaut. Es kommt viel Metall (hauptsächlich Aluminium) und angenehm wenig Plastik zum Einsatz. Dadurch ist das Gewicht zwar höher, aber das Gerät sollte auch mehr aushalten. So habe ich das Display etwas versucht zu biegen (nicht dauerhaft, nur leicht) und es wirkte massiv und ließ sich kaum bewegen.

      Das Design des Lenovo Yoga Slim 7 strahlt mit seinem dunklen Silber/Grau auch eine gewisse Sachlichkeit aus und stärkt so den Eindruck der Hochwertigkeit. Alles an diesem Gerät ist im selben Farbton gehalten, der zudem Fingerabdrücke sehr gut versteckt. Auf der Rückseite des Displays befindet sich der bekannte „Lenovo“-Schriftzug und ein großes „Yoga“ als Gravur. Die Gestaltung des Lenovo Yoga Slim 7 erinnert ein wenig an ein MacBook Pro, wobei es viel mehr Rundungen gibt. Zudem hat das Lenovo Yoga Slim 7 durch die „Lenovo“-Logos, das Tastatur- und Kamera-Design genügend eigenen Charakter, um nur eine einfache Kopie zu sein. Es wirkt zwar ähnlich, aber eigenständig genug.

      Die Stelle, an der das Notebook aufgeklappt wird, steht etwas heraus und dort ist auch „Yoga 7 Series“ eingraviert. Das Gerät mit einer Hand zu öffnen ist damit absolut kein Problem.
      Die Innenseite wirkt durch denselben Farbton aufgeräumt und minimalistisch. Einen Powerbutton sucht man dort aber vergebens, dieser befindet sich rechts oben an der Seite des Gerätes. Ein Fingerabdrucksensor ist leider nicht verbaut.

      Die Tastatur mit Hintergrundbeleuchtung bezeichne ich nun nach knapp zwei Wochen dauerhaften Tippens als „Gut“. Sie hat einen angenehmen Druckpunkt und leistet sich keinen Patzer. Sie ist mir aber jedoch einen Tick zu „klickend“ und daher auf Dauer etwas zu anstrengend. Dennoch liste ich sie sie unter den Top-10 meiner Notebook-Tastaturen. Selbes gilt auch für das multitouch-fähige Trackpad: Angenehm und immer zielsicher. Jedoch hat es keinen großen Punkt, der besonders heraussticht – es ist schlichtweg grundsolide. An das Niveau der Konkurrenz aus dem Hause Huawei oder HP kommt Lenovo damit aber nicht heran.

      Insgesamt ist das Lenovo Yoga Slim 7 sehr gut verarbeitet. An den Goldstandard kommt es zwar nicht ran, es ist aber dennoch höher als bei den meisten von mir getesteten Notebooks. Es ist solide gebaut und wird dadurch auch lange den alltäglichen Gebrauch und etwaigen Unfällen standhalten.

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      Anschlüsse

      Das Lenovo Yoga Slim 7 besitzt alle nötigen Anschlüsse und hat auch ein paar nette Überraschungen parat. Ganz zufrieden bin ich damit aber nicht. Auf der rechten Seite befinden sich ein microSD-Cardreader und zweimal USB-Type-A-Gen 1. Auf der linken Seite befindet sich ein USB-Type-C-Anschluss (Gen 2) mit Power-Delivery und ist zum Laden des Geräts gedacht, daneben ist HDMI 2.0b, ein weiterer USB Type-C-Anschluss (DisplayPort) und ein Kopfhörer- und Mikrofon-Klinkenanschluss. Neben den physischen Anschlüssen existiert ein ordentlicher WLAN-Chip (Intel-AX200-M.2-Moduls) mit WiFi 6 (802.11ax) und Bluetooth 5.0.

      USB 3.0, USB 3.1, USB 3.2, USB Type C: Das steckt hinter den Bezeichnungen

      Das wirkt nach einer guten Anzahl an möglichen Anschlüssen für ein Ultrabook. Jedoch verstehe ich nicht ganz, warum kein „ausgewachsenes“ Kartenlesegerät für SD-Karten verbaut wurde. Das verbaute microSD-Lesegerät gehört nicht zu den schnellsten Modellen (1 GB MP3-Dateien in 30 Sekunden), ist jedoch vollkommen brauchbar. Zudem ist mir auch nicht ganz klar, warum nur über einen der beiden USB-C-Ports geladen, bzw. Bildsignale ausgegeben werden können.

      Was ärgerlich – aber nicht Lenovos Schuld – ist: Nur das Lenovo Yoga Slim 7 mit Intel-Prozessor beherrscht Thunderbolt 3.

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      Display

      Das Full-HD-Display hat ein mattes Finish und ist damit gut gegen Spiegelungen und Lichteinstrahlung geeignet, jedoch wirken die Farben dadurch nicht mehr ganz so strahlend.

      Und es macht einen guten Job. So ist die offizielle Angabe der maximalen Helligkeit 300 Nits, ich habe aber sogar eine Helligkeit von 362 Nits in der Mitte des Displays gemessen. Zu den Rändern hin nimmt die Helligkeit dann wieder ab und pendelt sich bei etwa 340 Nits ein. In anderen Tests habe ich sogar die Angabe von 400 nits für das Display gefunden. Das Display schafft eine höhere Helligkeit als die offizielle Angabe, was eine positive Überraschung ist.

      Ein Thread auf Reddit verrät den Grund der Differenz: Scheinbar verbaut Lenovo drei verschiedene Panels beim Yoga 7 Slim. Daher reichen die Helligkeitswerte von 250 bis 400 Nits.

      Lenovo verspricht hier volle sRGB-Abdeckung und einen ausgezeichneten Kontrast. Bei meiner Messung stimmen diese Angaben durchaus: Ein Kontrastverhältnis von 1080:1, ein Schwarzwert von 0,36 cd/m² und sogar ganze 99,3 Prozent sRGB-Abdeckung. Leider ist die für viele Medienschaffende wichtige AdobeRGB-Abdeckung mit 66,3 Prozent nur mittelmäßig.

      Von Werk an ist das Display etwas zu kühl eingestellt und wirkt leicht bläulich. Hier empfehle ich – wenn es einem wirklich wichtig ist – eine nachträgliche Kalibrierung. Damit konnte ich den Grauwert auf knapp 1,6 senken und damit den Blaustich entfernen. Das IPS-Display hat zudem schön große und stabile Blickwinkel.

      Zwar ist das Display mit 1080p auf 14-Zoll-Größe knackig scharf, dennoch ist es schade, dass es keine 4K-Option gibt. Schön ist hingegen die Wahl eines optionalen Hochglanz-Displays, wenn man mit dem Laptop die meiste Zeit in Räumen ist. Damit kommen die Farben noch besser zur Geltung.

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      Lenovo Yoga Slim 7 82A200FEGE (Modell mit 4600U) bei uns im Shop

      Leistung

      Viel Leistung in einem kleinen Ultrabook? Kann das sein?
      Auf dem Papier ist das Lenovo Yoga Slim 7 nicht besonders dafür ausgestattet, jedoch hat AMD bei den eigenen APUs in den letzten Jahren große Sprünge gemacht. Das bedeutet, ihr bekommt viel Leistung bei gleichzeitig hoher Effizienz. Damit ist es durchaus möglich, ein leistungsstarkes und gleichzeitig schlankes Notebook zu haben. Doch sehen wir uns die beiden Modelle mal genauer an und finden heraus, welchen Einfluss etwa der Arbeitsspeicher auf die Leistung hat.

      Lenovo Yoga Slim 7 82A200A5GE

      Counter-Strike: Global Offensive

      Shadow of the Tomb Raider

      Assassin’s Creed Valhalla

      Far Cry 5

      The Witcher 3: Wild Hunt

      Cinebench R15 & R20 & R23

      AS SSD Benchmark

       


      Lenovo Yoga Slim 7 82A2005SGE

      Counter-Strike: Global Offensive

      Shadow of the Tomb Raider

      Assassin’s Creed Valhalla

      Far Cry 5

      The Witcher 3: Wild Hunt

      CPU-Z & GPU-Z

      Cinebench R15 & R20 & R23

      AS SSD Benchmark

      Leistungstechnisch bewegen sich die beiden APUs auf ziemlich hohem Niveau. Vor allem die 7-nm-APU Ryzen 7 4800U ist ein großer Sprung nach vorne für AMD. Sie tritt gegen Intels 10-nm-CPUs (Ice-Lake) und auch gegen 14-nm-CPUs (Comet-Lake) an, welche bisher in den meisten schmalen Notebooks verbaut wurden. Dabei ist sowohl die Effizienz bei gerade einmal 15 Watt beachtlich, als auch die Leistung der integrierten Grafikeinheit (Vega).

      So ist es möglich, mit einem Ryzen 7 4800U Titel wie „The Witcher 3“ und „Shadow of the Tomb Raider“ bei konsolenüblichen 30 Fps zu spielen und CS:GO war sogar mit um die 55 Fps möglich. Auch bei Cinebench überzeugte die CPU absolut und überholte in einigen Fällen sogar einen Intel Core i7-7700K.

      Ein wenig schlechter fällt es beim Ryzen 5 4500U aus: „The Witcher 3“ und „SotTR“ erreichten nur um die 22 Fps. Aber CS:GO erreichte spielbare 44 Fps. Wenn ihr also vor allem E-Sport-Titel spielt, sollte die APU vollkommen ausreichen. Dennoch war der „kleine“ Ryzen auch in Cinebench und anderen Tests absolut performant.

      Gerade bei Frameraten um die 40 Fps kommt es aber gerne zu Ghosting und Schlieren beim schnellen Bildwechsel. Hier hat AMD aber ein besonderes Schmankerl dank der verbauten Grafikeinheit parat: FreeSync. Damit kann solchen unschönen Effekten ein wenig entgegengewirkt werden.

      Aktuelle AAA-Spiele oder große Open-World-Titel werden darauf nur sehr schlecht laufen. Ältere oder weniger anspruchsvolle Games hingegen gut. So konnte ich mit dem Ryzen 7 4800U sogar WoW auf der mittleren Grafikeinstellung mit flüssigen 55 Fps spielen. Und das in einem belebten und grafisch anspruchsvollen Gebiet. Beide Geräte sind also durchaus zum Zocken geeignet, ihr müsst nur die richtigen Spiele dazu wählen.

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      Akkuleistung

      Das Lenovo Yoga Slim 7 ist dank seiner sparsamen 15-Watt-APU ein ziemlicher Dauerläufer. Im Leerlauf verbraucht das Notebook zwischen 4 und 9 Watt, ist damit mit den meisten mobilen Intel-Prozessoren auf einer Ebene.

      Spannend wird es dann unter Last und hier haben aktuell AMDs APUs die Nase vorne: Das ganze System verbraucht unter Last knapp 50 Watt. Damit liegt es etwa auf dem Niveau eines Intel-Notebooks mit dedizierter Grafikkarte. Da es sich aber um nur eine APU (Ryzen 7 4800U/Ryzen 5 4500U) handelt, ist die Leistung-pro-Watt wieder leicht besser als bei der Intel-Konkurrenz.

      Dem Notebook liegt ein 65-Watt-Netzteil bei und kann damit also sogar unter Volllast beim Gaming noch geladen werden. Die Kapazität des Akkus ist mit 61 Wh zudem ziemlich groß für so ein kleines und portables Gerät.

      Um realistische Ergebnisse zu erzielen, habe ich die Akkuleistung tagelang beobachtet und wie folgt getestet: Ich habe die Display-Helligkeit auf rund 80 Prozent geschraubt, das Leistungsprofil „Ausbalanciert“ festgelegt und bei aktiver WLAN-Verbindung einen normalen Arbeitstag bestritten. Auf dem Programm stand: Viel Surfen im Internet und Arbeiten in Office-Anwendungen. Die Tastatur und das Trackpad wurden dauerhaft genutzt.

      Das Lenovo Yoga Slim 7 mit Ryzen 7 4800U schaffte knapp 10 Stunden und 20 Minuten. Das Modell mit Ryzen 5 4500U machte nach 10 Stunden und 30 Minuten schlapp. Damit ist also ein normaler Arbeitstag absolut kein Problem. Einmal komplett Aufladen hat knapp 2 1/2 Stunden gedauert. Und das Schöne ist: Geladen wird über den USB-C-Port des Geräts, der Power-Delivery beherrscht.

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      Lenovo Yoga Slim 7 82A2005SGE bei uns im Shop

      Geräuschemissionen

      Das Lenovo Yoga Slim 7 ist ein Ultrabook und sollte daher möglichst geräuscharm funktionieren. Dennoch hat es ein relativ leistungsstarkes Kühlsystem mit zwei asymmetrischen Lüftern, die durch eine Kupferleitung verbunden sind und den Prozessor kühlen. Beim normalen Surfen, YouTube schauen und Arbeiten in Word bleibt das Gerät flüsterleise. Bei Spielen wie „The Witcher 3“ bewegt sich die gemessene Lautstärke zwischen 33 und 39 dB(A).

      Damit sind die Lüfter zwar hörbar, aber keineswegs sehr laut. Die meisten Ultrabooks bewegen sich Lautstärketechnisch bei etwa 34 dB(A) unter Volllast. Für die gebotene Leistung ist die Lautstärke also sogar als gut anzusehen.

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      Temperatur

      Mittels Stresstest wollte ich herausfinden, wie warm das Lenovo Yoga Slim 7 werden kann. Das ist sowohl für die Leistung der Komponenten als auch für ein angenehmes Arbeiten ausschlaggebend. Dazu habe ich Cinebench R20, Netflix und ein Spiel parallel laufen lassen.

      Während normaler Arbeiten bleibt das Notebook leise und kühl. Bei längerer Nutzung wurde es in der Mitte der Tastatur und Richtung Rückseite – dort wo die warme Luft hinausgepustet wird – zwischen 24 und 28 Grad warm. Unter der Tastatur sitzt direkt die CPU und durch den Stresstest konnte ich diesen Bereich auf etwa 45 Grad bringen. Handballenauflagen und Touchpad blieben dabei aber stets kühl. Auf dem Schoß wird es nie unerträglich heiß, jedoch ist die zusätzliche Wärmeentwicklung durchaus zu spüren.

      Sehen wir uns einmal die Temperaturen und Taktraten beim Stresstest für die CPU an. Ich verwende hier den Ryzen 7 4800U des 82A200A5GE als Beispiel. Der Ryzen 5 4500U verhält sich ähnlich dazu. Zu Beginn des Tests boostet die APU auf knapp 3,5 GHz und fällt dann nach einer Weile auf 2,4 GHz ab. Die Temperatur bewegt sich um die 63 Grad. Eine Taktrate von 2,4 GHz ist hierbei besonders beachtlich, da der Basistakt eigentlich nur 1,8 GHz ist. Beim Gaming wurde der Ryzen 7 4800U maximal 71 Grad warm und im Durchschnitt 67 Grad. Die GPU läuft stabil bei 1.750 MHz.

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      Aufrüsten

      Einen kleinen Wermutstropfen gibt es beim Lenovo Yoga Slim 7: Der RAM lässt sich im Nachhinein nicht erweitern. Somit rate ich euch, vor dem Kauf zu überlegen, was ihr mit dem Notebook vorhabt. Wenn ihr damit viele Medien bearbeiten oder spielen wollt, rate ich euch zu einem Modell mit 16 GB RAM. Soll es jedoch eher ein flottes Gerät für Reisen sein, dann reichen auch 8 GB vollkommen aus. Nur nachträglich lässt sich das Ganze leider nicht mehr korrigieren.

      Eine erfreuliche Sache gibt es aber doch: Über sieben T5 Torx-Schrauben auf der Unterseite kommt ihr in das Innenleben und findet dort zwei M.2-Steckplätze (M.2 2280 + M.2 2242). Einer davon ist mit einer Samsung PM981a ausgerüstet, der andere ist noch frei. In den meisten Notebooks dieser Kategorie, ist ein zweiter Steckplatz eine Seltenheit und eine willkommene Überraschung. In unserem Gerät ist eine 512-GB-SSD verbaut, von der im Auslieferungszustand knapp 450 GB nutzbar sind. Der restliche Speicher verteilt sich auf Windows und die Recovery-Partition.

      Ein weiterer Grund zur Freude: Das WLAN-Modul (Intel-AX200-M.2) lässt sich frei austauschen. Wem das Modul zu langsam ist oder in Zukunft aufrüsten will, kann das ganz einfach erledigen.

      Sound & Webcam

      Der Sound und die Qualität der Webcam sind nicht jedem Nutzer besonders wichtig, bei einem Premium-Ultrabook gibt es aber einen gewissen Anspruch. Leider kann dieses nicht ganz erfüllt werden.

      Die Lautsprecher wurden bei mir maximal 81.4 dB laut und auch der Klang kann am besten als Mittelmäßig beschrieben werden. Versteht mich nicht falsch, die Lautsprecher sind nicht schlecht. Nur sind sie auch nicht besonders gut. Der Bass ist ganz ok, aber es fehlt an Tiefe. Die Höhen sind nicht zu spitz und schmerzen nie in den Ohren. Es gibt hier nicht wirklich etwas zu bemängeln, aber auch nicht zu loben.

      Nicht wirklich loben kann man die verbaute 720p-Webcam. Sie ist absoluter Standard und nur bedingt für Videotelefonie im professionellen Umfeld zu empfehlen. Für den Video-Call an der Uni oder mit Freunden ist es ok. Für einen ernsthaften Einsatz reicht sie aber nicht aus: Das Bild ist zu weich und bei dunklen Umgebungen kommt die Kamera ziemlich ins Schwitzen.

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      Fazit Lenovo Yoga Slim 7

      Was also denke ich über das Lenovo Yoga Slim 7? Getestet wurden zwei Modelle, die bis auf den Prozessor (Ryzen 7 4800U & 5 4500U) und Arbeitsspeicher (16 GB & 8 GB) absolut identisch sind. Daher gehe ich kurz auf das Allgemeine und dann auf die Eigenheiten der beiden Modelle ein.

      Das Lenovo Yoga Slim 7 ist ein gut gebautes und durchdachtes Ultrabook. Es ist schmal, durch viel Aluminium hält es viel aus, die Tastatur und das Trackpad sind solide bis gut und auch das Aussehen ist stilsicher. Das erhöhte Gewicht durch das Aluminium könnte dem ein oder anderen aber zu schwer sein.

      In Sachen Aufrüstbarkeit sticht es ebenfalls heraus: Das WLAN-Modul lässt sich einfach austauschen und es gibt zwei M.2-Steckplätze. Leider lässt sich der Arbeitsspeicher nachträglich nicht erweitern oder austauschen. Dazu aber gleich mehr. Ansonsten lässt sich wohl eindeutig sagen, dass die APU von AMD das Highlight des Lenovo Yoga Slim 7 ist. Mit 15 Watt sehr stromsparend, aber dennoch mit genügend Leistung für Videobearbeitung und Spiele (mit gewissen Einschränkungen). Das gab es bisher nur selten in einem Ultrabook.

      Jetzt aber zur wichtigsten Frage: Was ist das richtige Modell für mich?
      Die Ausführung mit Ryzen 5 4500U (6 Kerne/6 Threads, Vega-6-Grafikeinheit und 8 GB RAM) kostet knapp 850 Euro*. Das Modell mit Ryzen 7 4800U (8 Kerne/16 Threads, Vega-8-Grafikeinheit und 16 GB RAM) befindet sich bei rund 1.200 Euro*. Beide sind überaus fähige Prozessoren und reichen für alle erdenklichen Aufgaben.

      Das Modell mit Ryzen 5 4500U und 8 GB RAM ist eher für Nutzer gedacht, die ihr Notebook hauptsächlich zum Arbeiten verwenden wollen. Zwar bietet der 4500U genügend Leistung auch Abseits von Excel und Word, jedoch halten ihn die 8 GB Arbeitsspeicher zurück. Vor allem da diese auch als Grafikspeicher verwendet werden. Wer rein zufällig noch 50 Euro übrig hat, sollte dann direkt zum Lenovo Yoga Slim 7 82A200ALGE. Damit habt ihr dann auch 16 GB Arbeitsspeicher zur Verfügung.

      Das Modell mit Ryzen 7 4800U und 16 GB Ram ist dann durchaus als Arbeitsmaschine für Medienschaffende und bis zu einem gewissen Grad auch Gamer anzusehen. Egal, was ich dem Prozessor entgegengeworfen habe, er hat alles mit Bravour gemeistert. Bedenkt man, dass es sich hier nicht um ein dickes Gaming-Notebook handelt, ist das durchaus beachtlich. Leider ist auch der Preis mit knapp 1.200 Euro* nicht ganz leicht für jeden Geldbeutel. Wer noch ein wenig Geld sparen will, kann auch zu einer Variante mit Ryzen 7 4700U greifen, die ähnliche Leistung für weniger Geld liefert.

      Lenovo hat hier ein gutes Gesamtpaket geschnürt, das sich sehen lassen kann. Wer nicht unbedingt ein dickes Gaming-Notebook will, kann beim Lenovo Yoga Slim 7 fündig werden. Jedoch solltet ihr euch davor Gedanken machen, wie viel Gaming-Power ihr wirklich braucht. Aktuellste und anspruchsvolle Titel brauchen dann nämlich doch meist eine dedizierte Grafikkarte.

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      Lenovo Yoga Slim 7 82A2005SGE bei uns im Shop

      *Stand: 10/2021

      Veröffentlicht von Daniel

      Online-Editor, NBB.de. Kommentare über Technik. Rechtschreibfehler und verwirrende Grammatik sind bewusste Witze - ganz offensichtlich.

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