Libratone Track Air+ im Test: Fantastische True-Wireless-Kopfhörer

      Libratone Track Air+ im Test: Fantastische True-Wireless-Kopfhörer

      Die Libratone Track Air+ überzeugen mit erstklassigem Sound, stylischem Design, einfachem Handling und Active Noise-Canceling. Es ist ein Paar In-Ears, das in Sachen Akku-Management, Feature-Set und Optik alles mitbringt – Die beste Option für den täglichen Weg zur Arbeit, für Jogging oder einfach nur unterwegs.

      Das gefällt uns

      • Stylisches Design
      • Klein und leicht
      • Starker Klang
      • Hohe Ausdauer

      Das gefällt uns nicht

      • Case empfindlich

      „Wow, was für stylische Kopfhörer. Die sehen viel besser aus als die AirPods“ war die Reaktion meiner Frau, als ich mich mit den Libratone Track Air+ zum ersten Mal zum Jogging aufmachte. Als ich sie meinem Schwager vorstellte, hat er sie direkt vorbestellt. Im Gegensatz zu meiner Frau nutzt er Apples Truly Wireless-In-Ears noch nicht, hätte sie aber gekauft, wenn sie gepasst hätten. Apples AirPods sind nun mal der Benchmark und dürfen sich angesichts der Libratone Track Air+ warm anziehen. Warum sie auf Anhieb begeistern? Dafür gibt es mehrere Gründe:

      • Guter Sound
      • Fester Halt dank Silikon-Eartips
      • Stylische Optik
      • Aktives Noise-Canceling
      • Akku hält lange
      • Case kann per USB-C und kabellos geladen werden
      • Funktionierende Touch-Steuerung
      • Handliches Case
      • Resistent gegen Spritzwasser und Schweiß

      Libratone hat hier eine eierlegende Wollmilchsau in dänisches Design gepresst. Truly Wireless done right, kann man nicht anders sagen und deswegen bekommt ihr schon am Anfang vom Test das Fazit: Kaufempfehlung!

      Ich habe zwei Kleinigkeiten gefunden, die bei der Konkurrenz noch etwas besser umgesetzt wurden. Apples H1-Bluetooth-Chip pairt proaktiv und effizienter. Sennheisers Momentum True Wireless legen ein Audio-Processing über Telefonate, was den Träger der Ear-Buds für Gesprächspartner noch angenehmer klingen lässt. Aber auch die Track Air+ bekommen ein positives Urteil für die Bluetooth-Verbindung und Gesprächsqualität, weswegen das keine Dealbreaker und unbedingte Gründe für den Kauf der beiden teureren Alternativen sind. Nicht angesichts der vielen Vorteile der Libratones, für die ihr derzeit* knapp 200 Euro auf den Tisch legen müsst.

      Technische Details

      Produkteigenschaften der Libratone Track Air+

      Bauform In-Ear (Geschlossen)
      Treiber 2 x 5,3 mm
      Schalldruckpegel 107 dB
      Übertragungstechnik Bluetooth 5.0
      Audiocodec aptX
      SBC
      Besonderheiten Schweiß- und Wasserresistent
      ANC bis 30dB
      Unterstützung von Sprachassistenten
      Mikrofon
      Trageerkennung
      Touchpad-Bedienung
      Akkulaufzeit Kopfhörer: 6 Stunden
      Ladeschale: 18 Stunden
      Insgesamt: 24 Stunden
      Abmessungen 6,3 x 4,3 x 2,90 cm
      Gewicht Hörer: 11,2 Gramm
      Ladeschale: 36 Gramm
      Libratone Track Air+ bei uns im Shop

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      Kleine Stöpsel, Mini Case – Ohne Kompromisse

      Falls ihr es noch nicht gemerkt habt, ich hab mich verliebt. Ich nutze seit Jahren True Wireless In-Ears und hab das erste Mal das Gefühl, dass ich auf ein umfassendes Feature-Set gestoßen bin. Die Libratone Track Air+ sind zwei winzige Stöpsel mit großem Sound. Neben einem Sennheiser Momentum True Wireless Ear Bud wirkt der Libratone-Stöpsel deutlich filigraner. Er ist wesentlich kleiner und leichter und man fragt sich, an welcher Stelle Libratone da gespart hat. Spoiler: Weder beim Sound noch bei der Akkulaufzeit. Ihr bekommt sogar Touch-Controls und Mikrofone für ANC haben die findigen Ingenieure auch verbaut.

      Sie tragen ein kleines „Schwänzchen“, an dessen Innenseite die drei Pogopins für das Ladecase drin sind. Es fällt deutlich kürzer als bei den AirPods aus und vermeidet damit den Zahnbürsten-Look.

      Mit nur 5,6 Gramm Gewicht pro Ohrhörer fallen die Libratone Track Air+ nicht wirklich auf, das heißt man merkt sie kaum im Ohr. Sie sind die für mich bequemsten In-Ears bisher. Im Lieferumfang findet ihr drei verschiedene Silikon-Passformen, die ihr alle durchprobieren solltet. Die Passform ist entscheidend für euer Klangerlebnis und den Komfort. Da gibt es zwar etwas Spielraum, bei mir passen beispielsweise Mittel und Groß – Ich habe mich aber trotzdem für die größeren entschieden, weil die beim Sport noch etwas mehr Halt bieten.

      Die Ohrhörer bestehen aus Kunststoff und sehen, wie meine Frau schon bemerkte sehr stylisch aus. Man erkennt klar die Verwandtschaft mit den Libratone Track+, den „Vorgängern“ mit Nackenband. Auch empfehlenswerte In-Ears mit ANC, bei Liegestützen oder Sit-Ups sind Truly Wireless allerdings vorzuziehen, da kein Kabel mehr herumschlackert. Normalerweise stehe ich auf einheitliche Oberflächen. Dass die Track Air+ innen mattschwarz, außen glänzend schwarz und am Fortsatz dann mattes grau tragen, lasse ich ihnen aufgrund der harmonischen Zusammenstellung durchgehen.
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      Spritzwassergeschützt

      Die Track Air+ sind spritzwassergeschützt und prima für Sport geeignet. Ich bin mit ihnen insgesamt so 80 Kilometer gerannt (natürlich nicht am Stück) und hatte sie bei diversen Workouts auf. Sie sind nicht so unverwüstlich wie die Jaybird X4, die meine Frau mal eben mitgewaschen hat. Ich mache sie auch nicht unter fließend Wasser sauber, ein desinfizierendes Feuchttuch alle paar Wochen ist da Mittel der Wahl.

      In den Kommentaren zu Sennheisers Momentum True Wireless hat schon einer rumgeheult, dass er mit seinen IP67-zertifizierten Jabra Elite Sport ja auch schwimmen gehen kann. So wasserdicht sind die Libratones mit IPX4 nicht. Eine kurze Dusche überstehen sie aber.


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      Das kleine Case leidet schnell

      Den mattierten Kunststoff des schlichten kleinen Case könnt ihr in Watte packen und trotzdem finden sich schnell kleine Gebrauchsspuren. Es sieht leider nicht lange neu aus. Dafür kommt es hinsichtlich seiner Kompaktheit nah an Apples Airpods heran. Das Gewicht liegt bei 36 Gramm und im Gegensatz zum Sennheiser-Case fällt das der Libratone mit seinen Rundungen weit weniger auf in der Hosen- oder Jackentasche.

      Die Ohrstöpsel halten bombenfest, lassen sich aber trotzdem leicht herausnehmen und dank der Magnete finden sie auch stets ihre korrekte Position für die Kontakte zum Aufladen. Die Vorteile des leichten Designs finden sich an sehr vielen Stellen. So auch hier, die Magnete für die Halterung dürfen weniger groß ausfallen. Die Status-LED und den Button für initiales Pairing hat Libratone ins Case verfrachtet. Ihr müsst das Case also öffnen, um zu sehen, ob es lädt oder ein schnelles Blinken den Pairing-Modus anzeigt.


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      USB-C, Wireless Charging und hohe Ausdauer

      Mit dem Case tragt ihr wie bei allen Truly-Wireless-In-Ears eine Schutz und einen portablen Akku mit euch mit. Drei volle Ladungen sind möglich, mit 5,5 Stunden für die Kopfhörer und 22 Stunden inklusive Case bieten die Track Air+ eine super Akkulaufzeit. Selten höre ich mehr als eine Stunde am Stück, obwohl Akku und Komfort das hergeben. In meinem Leben sind Akkus kein Thema mehr. Im Test zum Huawei P30 Pro könnt ihr Nachlesen, dass ich Wireless Charging nutze. Auf dem Schreibtisch und zuhause habe ich ein paar Qi-Ladeschalen und dort packe ich die Geräte drauf. Die Track Air+ etwa einmal pro Woche und das Telefon jeden Tag. Falls ich das mal vergesse, fällt es mir auch nicht auf.

      Es mag kabellose Kopfhörer mit längerer Laufzeit geben, aber mit USB-C und Qi-Wireless-Charging spielt das im Alltag keine Rolle. Mit diesen Features verschwendet man keine Gedanken mehr an den Ladestand. Ihr nehmt sie in der Regel voll aus ihrem Case und könnt stundenlang hören. Wieder im Case habt ihr innerhalb weniger Minuten wieder genug Energie für eure Jogging-Runde oder den Weg zur Arbeit. Das Case selber legt ihr alle paar Tage auf eine Ladeschale und gut ist.

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      Nie ohne Musik dastehen

      Ich habe mit dem erwähnten P30 Pro 4.300 mAh in der Tasche und immer ein USB-C-Kabel dabei, um damit andere Gadgets aufzuladen. Ob GoPro oder Kopfhörer, es kratzt das Telefon in der Regel kaum, etwas von seiner üppigen Akkukapazität abzugeben. Dank Reverse Charging geht das sogar, wenn ich das Kabel mal vergessen sollte. In der Unterseite des Cases für die Track Air+ ist eine Spule für induktives Laden verbaut. Ich lege sie als einfach auf die Rückseite meines Telefons für den unwahrscheinlichen Fall, dass sie doch mal eine Woche ohne Aufladen verhungert sein sollten.

      Für größere Geräte halte ich es übrigens genauso: Ich habe immer eine HP Spectre USB-C Power Pack dabei. Das hat 20.100 mAh und kann dank USB-Power-Delivery 20V/3A ausgeben, die 60W reichen für Apple MacBooks, HP Spectre, Huaweis Matebook X Pro oder Dell XPS. Sony Alpha 7 III oder Canon EOS R passen da auch dran. Ich kann mich nicht erinnern, wann eines meiner für den Alltag wichtigen Geräte in den letzten zwei Jahren aufgrund eines leeren Akkus nicht genutzt werden konnte. Diese Akku-Sorgenfreiheit ist nicht ganz günstig, es aber wert und die Libratone Track Air+ passen perfekt in dieses mobile Ökosystem.

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      Libratone Track Air+ bei uns im Shop

      Einrichtung, App und Steuerung

      Out of the box kann euch passieren, dass ihr erstmal ein paar Minuten für Updates einplanen müsst. Ist heutzutage so, dass es für alles Firmware-Updates gibt. Die Einrichtung an sich ist einfach, ich empfehle den beiliegenden Quick Guide. Das ist noch so eine Sache: Kam man früher vielleicht noch damit durch, Bedienungsanleitungen, Produkttouren und Quick Guides zu ignorieren, so halst man sich damit heute einfach mehr auf. Lest die 2-3 Seiten und ihr habt euer Produkt verstanden. Ein komplexes Feature-Set wird hier schon weitestgehend intuitiv umgesetzt. Ihr koppelt beispielsweise nur den rechten Kopfhörer, ohne Anleitung ist das nicht offensichtlich.

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      Touchsteuerung ist ausbaufähig

      Ihr solltet euch auch die Libratone-App installieren, zumindest für die initiale Konfiguration. Dort könnt ihr dann die Trageerkennung über die Helligkeitssensoren in den Ohrstöpseln ein- und ausschalten sowie festlegen, was jeder Ohrhörer bei einem Doppelklick auf der sensitiven Fläche macht. Zur Auswahl stehen Play/Pause, ANC Mode, Nächster Track und euer Sprachassistent. Das sind vier Funktionen für zwei Ohrhörer, also zwei zu viel und ihr müsst wählen.

      Auch wenn einzelnes Tippen oder Long Press oft irrtümlich eingesetzt würde, hätte Libratone zumindest mit einem Triple-Klick auf beiden Seiten alle Funktionen abgedeckt. Vielleicht wird das ja noch nachgeliefert. Ohne Play/Pause (was auch Anrufe annimmt) kommt ihr nicht aus, um die andere Touchfunktion streiten sich jetzt Nächster Track oder der Sprachassistent. Da meine Playlists meist gut sortiert sind und ich auch per Google Assistant skippen kann, liegt da der Sprachassistent.

      Libratone
      Libratone
      Entwickler: Little Bird ApS
      Preis: Kostenlos
      ‎Libratone
      ‎Libratone
      Entwickler: Little Bird Co., Ltd
      Preis: Kostenlos
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      ANC und Soundprofile

      Die verschiedenen Modi fürs Noise-Cancelling interessieren mich persönlich nicht. Ich nutze das Noise-Cancelling stets auf höchster Stufe, weil der hörbare Wechsel beim täglichen Arbeitsweg doch eher stört. Steigt ihr aus der Bahn oder dem Bus aus, lässt das ANC auf einmal mehr durch, was kurz irritiert. Es gibt ja Leute, die mit Transparency-Feature auf der Straße Fahrrad fahren. Das heißt, ihr hört eure Musik und verstärkte Umgebungsgeräusche. Klingt für mich nicht gut vom Sound her und gefährlich. Mein Transparency nutzt die Trageerkennung, ich nehme die kleinen leichten Ohrhörer einfach raus für Unterhaltungen zum Beispiel.

      In der App habt ihr noch die Wahl zwischen drei Klangprofilen: Neutral, Extra Bass und Verstärkte Höhen. Mir reichte das neutrale Profil, aber das ist Geschmackssache. Einen Equalizer findet ihr leider nicht.
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      Überraschend starker Klang

      Die Libratone Track Air+ klingen wirklich gut, beim Sound wurde hier alles richtig gemacht. Im Direktvergleich mit den Sennheiser Momentum True Wireless haben wir auf die Schnelle keinen Unterschied gehört. Wenn man mit ganz feinen Ohren, ausgeruht und hydriert am Sonntagmorgen vergleicht, bringen die Momentum vielleicht ein paar mehr Details – Im mobilen Alltag ist das für mich aber nicht feststellbar.

      Für den besten Klang müsst ihr natürlich die passenden Ear-Tips aus Silikon nehmen. Hier solltet ihr wirklich alle Größen durchprobieren, bis sie perfekt passen. Durch die gute Abschirmung werdet ihr dann auch mit einem sauberen, dynamischen und kräftigen Klang belohnt.


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      Gute Sprachqualität bei Anrufen

      Bei Anrufen seid ihr für eure Gesprächspartner super zu verstehen, die Sprachqualität ist sehr gut. Auch wenn die Momentum Wireless in diesem Aspekt aufgrund von besserem Processing die Nase vorn haben, kann man den Track Air+ da keinen Strick draus drehen.

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      Fazit: Libratone Track Air+

      Die Track Air+ von Libratone sind Alleskönner. Sucht ihr mobile Kopfhörer nicht nur für den täglichen Weg zur Arbeit, sondern auch für den Sport oder Flugreisen – Hier habt ihr sie. Der Klang ist super, die Akkulaufzeit stimmt und dank der Kombination USB-C und Wireless Charging bleibt das Energiemanagement sorgenfrei.

      In Sachen Mobilität fahren die Track Air+ stark auf mit bis zu 5,5 Stunden für die Ohrhörer und 22 Stunden im Case. Damit kämpfen sie über ihrer Gewichtsklasse und das gilt auch für den Sound. Dazu kommen der Komfort von USB-C und Wireless Charging und die bequeme Touchsteuerung. Hier hätte ich mir noch ein wenig mehr Funktionalität gewünscht, kann mich aber im Alltag mit dem Gebotenen arrangieren.

      Das Ladecase sieht schnell nicht mehr neu aus, was ich als einzigen Kritikpunkt bei der Verarbeitung anführen kann. Mit dem ansonsten sehr stylischen Design machen die Libratone Track Air+ das aber wieder wett. Der Preis von 200 Euro* ist absolut angemessen. Es gibt eine klare Kaufempfehlung von mir.

      Libratone Track Air+ bei uns im Shop

      *Stand: 09/2019

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