MSI GP76 Leopard im Test: Entfesselte Nvidia RTX 3070

      MSI GP76 Leopard im Test: Entfesselte Nvidia RTX 3070

      Mit viel Grafikpower, 144Hz-Display und einem hochwertigen 17“-Gehäuse überzeugt der MSI GP76 Leopard als großer Gamer zum fairen Preis.

      Das gefällt uns

      • Verarbeitung
      • Performance
      • Trackpad
      • Display

      Das gefällt uns nicht

      • 512GB SSD
      • laute Lüfter

      Die Zeiten der schrillen Gaming-Laptops scheinen vorbei zu sein. Noch vor zwei Jahren galt die Regel – je mehr RGB, desto mehr Leistung. Mit dem MSI GP76 Leopard ist dezenteres Auftreten offiziell auch in der <2000€-Kategorie angekommen.

      Technische Daten

      Display 17,3 Zoll, Full HD
      (1.920×1.080px)
      144 Hz, matt
      100 % sRGB
      Prozessor Intel Core i7 10750H
      Hexa-Core
      2,6 GHz, Boost auf 5,0GHz
      Grafiklösung NVIDIA GeForce RTX 3070 Laptop GPU
      8 GB GDDR6 VRAM
      Arbeitsspeicher 16 GB (2x8GB) DDR4 – 2.933 MHz
      (max. 64GB)
      SSD 512 GB M.2 PCIe NVMe SSD
      Konnektivität 802.11ax (Wi-Fi 6)/ac Wave 2/a/b/g/n (Intel® Wi-Fi 6 AX201)
      Bluetooth 5.1
      Anschlüsse 3x USB-3.2-Gen1-Typ-A (5Gbps)
      1x USB-3.2-Gen 2-Typ-C
      HDMI 2.0
      2.5Gb Ethernet
      3.5mm Headset/ Mic-Anschluss
      Akku 4 Zellen Li-Polymer, 65 Wh
      230W Power Adapter
      Audio Dual-Stereo-Lautsprecher
      Hi-Res Audio, Combo-Anschluss für CTIA & OMTP Headsets
      Besonderheiten 720p Webcam
      Betriebssystem Windows 10 Home 64 Bit
      Abmessungen (BxHxT) 397 x 284 x 25,9 mm (ohne Füße)
      Gewicht (inkl. Akku) 2,9 kg
      Preis 1.829€*

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      Design & Verarbeitung – dezenter Gamer

      Mit seinem 17-Zoll-Display ist der MSI GP76 Leopard nicht klein. Die markant geformte Rückseite und Scharniere lassen jedoch auch keinen Zweifel daran, dass es sich um ein Gaming-Notebook handelt. Dank dem komplett schwarzen Gehäuse schreit es aber nicht nach Aufmerksamkeit. Der Verzicht auf RGB-Beleuchtung (außerhalb der Tastatur) hilft zusätzlich.

      Ein schwarz-glänzendes MSI-Logo auf einem ansonsten mattschwarzen Alu-Displaydeckel ist von außen auch der einzige Hinweis, wer der Erschaffer dieses Gamers ist. Der Aludeckel gibt dem MSI GP76 Leopard eine edle Haptik – zieht aber auch Fingerabdrücke an.

      Die rechte und linke Seite des Notebooks bestehen ebenfalls aus kühlem Metall. Gleiches gilt für die Handballenablage und Tastatureinfassung. Entsprechend hochwertig fühlen sich die meisten Teile des MSI GP76 Leopard an.

      Durch die vielen Teile aus Metall ist der MSI GP76 Leopard auch sehr verwindungssteif und selbst wenn ich Druck auf das Zentrum der Tastatur ausübe, gibt es kaum nach. Der Preis für die hochwertigen Materialien sind fast 3kg ohne Netzteil, die ihr im schlimmsten Fall im Rucksack herumtragen müsst.

      Ebenfalls Pluspunkte gibt es für die Tatsache, dass sich der Displaydeckel mühelos mit einer Hand öffnen lässt. Bei der Verarbeitung bekommt der MSI GP76 Leopard die volle Punktzahl.

      Das Thema Design ist wie immer Geschmackssache. Wenn ich aber die Wahl habe, würde ich das schlichte Äußere des MSI GP76 Leopard jederzeit dem schrillen Design eines Alienware der m-Serie vorziehen.

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      Tastatur, Trackpad & Webcam – gut, sehr gut und murks

      Bei der Tastatur setzt der MSI GP76 Leopard auf eine Rubberdome-Technik. Entsprechend fehlt ein präziser Druckpunkt beim Tippen. Nichtsdestotrotz gehen auch längere Texte gut von der Hand.

      Wie viele 17-Zöller setzt auch das MSI GP76 Leopard auf eine Tastatur samt Nummernblock. Die Tasten wirken trotz des Zahlenfeldes nicht gestaucht und haben alle einen gleichmäßigen Abstand. Das hilft bei langen Texten, da das Gehirn sich nicht für einzelne Tasten umgewöhnen muss.

      Das Trackpad mag mit 10,5 x 6,5cm nicht das größte sein, aber es erledigt seinen Job dank der Glasoberfläche und Microsoft Precision-Treibern sehr gut. Persönlich hätte ich mir gewünscht, dass MSI eine Alternative zur Sprungbrett-Mechanik entwickeln würde, wie es Huawei bereits getan hat und Apple vor Jahren so gut vorgemacht hat. Einen halben Zentimeter in der Breite und ein ganzer Zentimeter in der Länge würde dem MSI GP76 Leopard dazu auch guttun. In der nächsten Iteration vielleicht.

      Den Abschluss bildet die Webcam und hier hat MSI nach der guten Tastatur und dem sehr guten Trackpad gepatzt. Die Aufnahmen sind unscharf und dunklere Farben saufen gegeneinander ab.

      Prinzipiell ist es gut, dass der GP76 Leopard eine Webcam hat. Die Bildqualität ist aber einfach nicht gut genug, dass ich mich damit in einer Videokonferenz zeigen würde. Das sage ich als MacBook-Nutzer. Wie wichtig dieser Punkt für euch ist, kommt darauf an, wie oft ihr Skype, Zoom oder ähnliche Programme nutzt.

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      Anschlüsse – alles Wichtige ist da

      Der MSI GP76 Leopard verteilt seine Anschlüsse auf drei seiner vier Seiten. Auf der rechten Seite sitzen zwei USB-3.2-Gen1-Typ-A-Ports die jeweils bis zu 5Gbps übertragen können.

      Auf der linken Seite positioniert MSI einen weiteren dieser schnellen USB-A-Anschlüsse. Darüber befindet sich eine Vorrichtung für ein Kensington-Schloss und darunter ein Hi-Res-3,5mm-Klinkenanschluss. Der versorgt euch beim Gaming mit einem besseren Sound in Hi-Res-Audio-Qualität via Headset – die Welt macht es aber nicht aus.

      Anschlüsse die häufig verkabelt bleiben, positioniert der MSI GP76 Leopard auf der Rückseite. Dazu gehören neben dem proprietären Ladeanschluss eine HDMI-Buchse (4K/60Hz), ein 2,5 GBit/s-Netzwerkanschluss auch noch ein USB-3.2-Gen2-Typ-C-Port. Hiermit könnt ihr Daten mit bis zu 10Gbps übertragen. Außerdem schreit er geradezu nach einer Dockingstation.

      Darüber hinaus bietet der Typ-C-Port des MSI GP76 Leopard die Möglichkeit, ein Bildsignal zu übertragen. Damit ist ein zweiter Monitor mit maximal 4K und 60Hz möglich. Über den Typ-C-Anschluss kann das Gerät nicht geladen werden.

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      Display – hell und zügig

      Beim Display setzt der MSI GP76 Leopard auf ein 17,3“-1080p-IPS-Panel mit 144Hz. Das entspricht rund 127ppi und stellt Inhalte entsprechend scharf dar. Die IPS-Technik sorgt dazu für kräftige, aber natürliche Farben und große Blickwinkel. Persönlich hätte ich mir ein schnelles 1440p-Panel gewünscht, ab dann wäre der Preis des MSI GP76 Leopard wahrscheinlich über die magische Grenze von 2000€ geschossen.

      Die maximale Displayhelligkeit liegt bei 334 nits und eignet sich damit gut für helle Räume und schattige Plätze außerhalb der eigenen vier Wände. Auf dem gesamten Panel bewegt sich die Abweichung bei soliden 13%, was eine subjektive gleichmäßige Ausleuchtung sorgt.

      Mit einer Abdeckung von 96% des sRGB-Farbraumes und 72% im erweiterten AdobeRGB-Farbraum eignet sich der MSI GP76 Leopard zum Bearbeiten eurer Urlaubsbilder, aber für professionelle Bildbearbeitung braucht es dann doch einen externen Monitor.

      Auch bei den restlichen Werten des Displays reicht es nicht ganz für das Pro-Level, aber überzeugt absolut für den Privatanwender. Das zeigt sich auch in der Gesamtbewertung.

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      Performance – RTX 3070 lässt ihre Muskeln spielen

      Die 30er Generation von Nvidia Grafikkarten für Laptops hat unter Nutzern mehr Bewusstsein für ein Problem geschaffen, dass seit Jahren genervt hat – GPU ist nicht gleich GPU. Abhängig davon wie viel Leistung die Grafikkarte zur Verfügung hat, war schon bei der letzten Generation eine RTX 2070 in einem Acer Predator-Notebook manchmal stärker oder schwächer als eine RTX 2070 in einem Razer Blade.

      Bei der RTX 30er Generation für Notebooks wurde das klarer, als erst das Label „MaxQ“ abgeschafft und dann wieder eingeführt wurde – zumindest, wenn die Notebook-Hersteller das wollen.

      Die Leistung (TDP) ist also entscheidend und hier hält sich der MSI GP76 Leopard nicht zurück. Mit maximal 140 Watt liefert der Gamer damit theoretisch bis zu 20% mehr Grafikleistung als der Wettbewerb. In den folgenden Grafiken könnt ihr sehen, wie sich das in reiner Spiele-Leistung niederschlägt.

      Wie ihr in den Grafiken seht, ist Full HD-Gaming mit maximalen Details keine Herausforderung für den MSI GP76 Leopard. Auch bei 1440p kommt er kaum ins Schwitzen. Für 4K-Content müsst ihr aber bei neuen AAA-Blockbustern anfangen das Bling-Bling etwas runterzudrehen. Die SSD könnte schneller sein, aber das fällt nicht auf, wenn ein Spiel erstmal gestartet ist.

      Beim MSI GP76 Leopard habt ihr eine interessante Wahl, die es nur selten gibt. Ihr könnt wählen, welche Prozessor-Generation ihr wollt. Durch den aktuelle Chip-Mangel bei Prozessoren, Grafikkarten und Next-Gen-Konsolen ist dieses Gaming Notebook mit Intel 10th Gen und mit 11th Gen zu kriegen.

      Mit neuester Intel-CPU kostet der MSI GP76 Leopard 200€ mehr. Wenn ihr also eher Spiele spielt, die von der neueren CPU wenig profitieren (Action-Adventure, Rollenspiele usw.) könnt ihr hier gutes Geld sparen. Ein Intel i7 der zehnten Generation hat immer noch jede Menge Leistung. Selbst CPU-lastige Spiele wie Anno 1800 laufen mit 100 FPS in 1080p in aller Pracht. CS:GO bewegt sich sogar weit über 300FPS. Welcher Unterschied zwischen den beiden CPU-Generationen liegt, hat Alex in einem anderen Beitrag noch genauer beleuchtet – viel ist es in der Praxis nicht.

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      Akkulaufzeit – durchschnittlich

      Bei normalen Büro-Arbeit bei etwa 250 nits Displayhelligkeit mit Websurfing, Microsoft Word, Outlook usw. hält der MSI GP76 Leopard etwas über vier Stunden durch, bevor er wieder an den Strom muss.

      Das ist für ein Gaming-Notebook mit einem 65Wh-Akku, i7-CPU und 3070-GPU ein guter Wert, aber auch nicht überragend. Das Ladegerät könnt ihr also nicht daheimlassen, wenn der MSI GP76 Leopard euer Arbeits-Gerät ist.

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      Temperaturen und Lüfter – kühl und laut

      Zwei Temperaturen sind bei einem Gaming-Notebook wichtig. Eine ist die Temperatur am Gehäuse. Dadurch wissen Nutzer, ob sie auch bei voller Last ihr Notebook anfassen können. Die andere Temperatur ist im Inneren, damit Gamer wissen, ob vier Stunden Fortnite ihre CPU und GPU langsam grillen und so Leistung kosten.

      Bei beiden Temperaturen überzeugt der MSI GP76 Leopard. Die Handballenablage wird nicht mehr als handwarm und auch die CPU und GPU sind gut gekühlt. Nach einer Stunde im Stresstest lag der CPU-Takt bei etwa 3GHz und damit über dem Basistakt des Intel i7-Prozessors. Das Kühlsystem des MSI leistet hier ganze Arbeit, auch wenn der Preis dafür laute Lüfter unter Volllast sind. Ein Headset ist also Pflicht beim Gaming. Schade, da die Lautsprecher des MSI GP76 Leopard ziemlich gut sind. Wer nicht zockt, hört von Lüftern kaum etwas.

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      Software – Dragon Center & SteelSeries

      Wenig überraschend setzt der MSI GP76 Leopard auf Windows 10 in der Home-Version. An zusätzlicher Software installiert MSI noch die üblichen Microsoft-Anwendungen vor. Zusätzlich gibt es eine 1-Jahreslizenz von PowerDirector. An eigener Software steuert MSI noch das Dragon Center bei.

      Hier können Zocker die üblichen Einstellungen wie den Energie-Modus und Game-Modus steuern. Auch die Auslastung der CPU, GPU, SSD und Lüftergeschwindigkeit werden hier angezeigt.

      Da die Tastatur von SteelSeries stammt, gibt es für die Steuerung der Beleuchtung (die einzige RGB-Beleuchtung am ganzen Gerät wohlgemerkt) eine eigene Software. SteelSeries Engine 3 ist Nutzern von anderen SteelSeries Produkten sicherlich bereits ein Begriff. Ähnlich wie G Hub für Logitech-Produkte ist Engine 3 der eine Anlaufpunkt zur Anpassung aller Produkte von SteelSeries.

      Hier können die Lichteffekte der Tastatur gesteuert werden und auch Kurzbefehle zugewiesen werden. Ab Werk ruft beispielsweise die Tastenkombination „Fn + 0“ eine statische Hintergrundbeleuchtung auf, während „FN + 5“ für einen wellenförmigen Regenbogen sorgt. All die Befehle können in der Software an die Wünsche des Nutzers angepasst werden.

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      Aufrüsten – sehr vorbildlich

      Zwischen euch und dem Innenleben des MSI GP76 Leopard stehen 13 Philips-Schrauben mit gleicher Länge. Es wird also kein spezielles Werkzeug benötigt, sondern einfach nur ein feiner Kreuzschraubendreher.

      Die Bodenplatte kann etwas zickig sein, da sie hinten und vorne wie eine Wanne nach oben geformt ist und auch geklippt ist. Mit etwas Feingefühl ist es aber nur eine Sache von wenigen Minute, bis ihr die Bodenplatte gelöst habt.

      Danach zeigt sich, dass ihr ziemlich viel am MSI GP76 Leopard aufrüsten könnt. Die beiden RAM-Bänke sind schnell gefunden. Beide sind belegt, aber ihr müsst nicht mit den 16GB Arbeitsspeicher für den Rest eures Lebens auskommen.

      Gleiches gilt für die 512GB-Kingston-SSD. Die kann bei mehr als drei installierten AAA-Blockbuster schnell an ihre Grenzen kommen. Der MSI GP76 Leopard hat allerdings noch Platz für eine zweite NVMe-SSD und dafür gibt es wieder Pluspunkte.

      Neben RAM und SSD lässt sich auch das WiFi-Modul auswechseln. Solltet ihr also irgendwann nicht mehr mit WiFi-ax zufrieden sein, lässt sich auch das ändern.

      Abschließend bleibt noch der Akku. Der wird von fünf weiteren Philips-Schrauben gehalten und ist nicht verklebt. Sollte die Batterie also in einigen Jahren naturgemäß schwächer werden, kann sie mühelos ausgetauscht werden.

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      Fazit zum MSI GP76 Leopard – erwachsener Gamer

      Das MSI GP76 Leopard ist ein guter Gaming-Laptop. Das Highlight ist die mobile Nvidia GeForce RTX 3070, die im Maximalmodus mit 140 Watt befeuert wird. Im Vergleich zu gedrosselten Varianten anderer Hersteller bietet das mehr Grafikleistung und ermöglicht ein paar mehr FPS in Games.

      Gerade in modernen Blockbustern fühlt sich der MSI GP76 Leopard sehr wohl, weil er hier seine Muskeln spielen lassen kann. Der Preis dafür ist der typische Lüfterlärm von Gaming-Notebooks.

      Wer später gerne mehr Arbeitsspeicher möchte oder eine zweite SSD installieren will, kann das einfach tun, solange er vorsichtig mit der Bodenplatte ist. So verlängert sich die Lebenszeit des hochwertigen Gamers.

      Insgesamt hinterlässt der MSI GP76 Leopard für einen Preis von 1830€* einen guten Eindruck und ist angesichts der Leistung sein Geld absolut wert. Wenn ich bedenke, wie aktuell die Preise für Desktop RTX 3070 sind, ist der MSI sogar schon günstig.

      MSI GP76 Leopard bei uns im Shop

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      *Stand: 06/2021

      Veröffentlicht von Sascha

      Gamer, Filmliebhaber & Hobby-Fotograf – also alles was eine gute Geschichte erzählt. Großer Fan von durchdachten Produkten und Privatsphäre. Nach zehn Jahren im Google-System derzeit im Apple-Kosmos unterwegs und soweit zufrieden.

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