MSI Trident 3 „Arctic“ – Komprimierte Power

      MSI Trident 3 „Arctic“ – Komprimierte Power

      Kaum ein Hersteller hat wohl so ein Faible für kleine, leistungsfähige PC-Systeme wie MSI. Einige hatten wir bereits im Test, jetzt kommt noch ein weiterer hinzu: Der MSI Trident 3 in Arctic White. Interessant ist daran vor allem das sehr kompakte Gehäuse mit nur 4,7l Volumen bei gleichzeitig sehr leistungsfähigen Komponenten. Zudem ist das System VR-Ready und bringt auch gleich die nötigen Anschlüsse mit.

      Fangen wir direkt mal bei den technischen Daten an. In dem kleinen Gehäuse tummelt sich einiges an High-End-Hardware:

      • Kleiner und leistungsstarker 4,72 Liter Gaming-PC
      • Intel® Core™ i7-7700 Quad Core Prozessor 4x 3,60GHz, Turboboost bis 4,20GHz
      • MSI GeForce® GTX 1070 High-End-Grafikkarte mit 8GB GDDR5
      • 16GB DDR4-2400 MHz RAM
      • 256GB SSD + 1TB HDD
      • HDMI + DisplayPort + 4x USB 3.1 + 4x USB 2.0
      • Effiziente Silent Storm 2 Kühlung
      • Audio Boost 3 und Nahimic 2.0 Audio Enhancer für beste Klangqualität
      • Starkes und stromsparendes Netzteil
      • Hochwertiges MSI Motherboard mit zertifizierten Military Class IV Qualitätskomponenten für 100% Stabilität im Dauerbetrieb
      • Gigabit Netzwerk, schnelles WLAN (ac) und Bluetooth 4.2
      • Microsoft Windows 10 Home -64bit
      • Steuerbare Mystic Light LED-Beleuchtung für starken Look
      • Volle 4K-UHD-Unterstützung für Video und Games
      • Exklusive MSI Gaming Center und MSI Dragon Eye Apps
      • 2 Jahre Pick-up and Return Garantie

      Die Hardware kann sich also durchaus sehen lassen. Auch an Anschlüssen ist alles nötige vorhanden, wobei mehr USB 3.1 Anschlüsse auch nicht geschadet hätten – auf die USB 2.0 hätte man dafür verzichten können. Optisch macht das Gehäuse dafür schon einiges her. Zwar bin ich kein Fan von weiß generell, durch die ungleichmäßige, kantige Form ist er schon ein Blickfang. Und wer auf Schwarz steht findet das Modell auch regulär in Schwarz im Handel. Verfeinert wird die Optik dann noch durch die steuerbare MSI Mystic Light RGB LED Beleuchtung. Hier kann sich jeder sein individuelles Beleuchtungsprofil festlegen.

      Das Gehäuse besteht ansonsten komplett aus Kunststoff aber fühlt sich wertig an. Hier und da sind die Spaltmaße etwas ungleichmäßig, das fällt aber auch nur bei genauem Hinsehen auf. Ansonsten wackelt und knarzt nichts, so muss es sein.

      Im Lieferumfang enthalten ist noch ein Standfuß, mit dem der MSI Trident aufrecht hingestellt werden kann. Darauf steht er auch sehr stabil, obwohl ich anfangs ob der Größe des Fußes noch bedenken hatte. Der Schwerpunkt, wenn der PC im Fuß steht, liegt ziemlich weit unten, dadurch bekommt er eine ziemlich gute Stabilität hin. Alternativ gibt es auf der Unterseite auch kleine Füßchen, damit man ihn waagerecht aufstellen kann.

      Ansonsten liegt das nötige Zubehör bei, wie das externe Netzteil. Das ist nicht gerade klein ausgefallen, da das System unter Volllast bis zu 260W schluckt. Ausgelegt ist das Netzteil auf bis zu 330W.

      Software

      Vorinstalliert ist Windows 10, dazu gibt es ein wenig MSI-Software und noch ein paar Extras wie die Nahimic Sound Enhancer Software oder eine Xplit Gamecaster Lizenz. Ansonsten ist nur wenig Bloatware vorhanden, das meiste hat irgendwo einen Nutzen, und sei es nur um sich ein Backup des Systems über die MSI Backup-Software zu erstellen.

      Das „Herzstück“ der MSI Software ist das MSI Gaming Center. Hierüber lässt sich sämtliche weitere Software starten, der Systemstatus prüfen, die Beleuchtung steuern, und so weiter.

      Einzig nervige Software ist wie immer eine „Sicherheitslösung“, in diesem Fall von Symantec, die einem Abos aufschwatzen will.

      Leistung

      Schauen wir uns die Leistung an. Das wohl wichtigste bei so einem System immerhin. Die Basis ist wie erwähnt ein Intel Core i7-7700 Quad-Core samt 16GB DDR4 RAM und einer GeForce GTX 1070 mit 8GB VRAM. Damit sollte einiges möglich sein.

      Getestet haben wir wie gewohnt mittels synthetischer Benchmarks, aber auch mit diversen Spielen. Den Anfang machen die Benchmarks, wo die Ergebnisse letztlich wie erwartet im oberen Mittelfeld ausfallen. Große Überraschungen gab es hier nicht.

      Die SSD liefert eine gute Performance. Verbaut wurde im getesteten Modell eine Intel P600 SSD. Hier kann es je nach gewähltem Modell aber Unterschiede geben. Diese ist per PCIe und NVMe angebunden, kann also weit höhere Datenraten liefern, als eine SATA SSD. Lesend sind damit über 1200MB/s möglich, schreiben noch knapp über 500MB/s. An eine Samsung SSD 960 Pro kommt sie damit nicht ran, aber im Alltag braucht man das mMn. auch gar nicht.

      Bei Spielen leistet sich das System keine Schwächen. Die meisten Titel laufen in (U)WQHD problemlos in hohen Settings, in FullHD auch locker in maximalen Einstellungen. Nicht ganz so anspruchsvolle Titel laufen sogar einigermaßen in 4K Auflösung, optimal ist das aber natürlich noch nicht.

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      Emissionen

      Gerade bei kleinen Systemen ist die Hitzeentwicklung und deren Beseitigung immer wieder ein wunder Punkt. MSI setzt beim Trident 3 auf zwei getrennte Zonen, jeweils eine für die CPU und eine für die GPU. Die GPU kann sich ihre Frischluft direkt von außen ziehen, dafür sorgt die große Öffnung auf der Oberseite des Gehäuses. Die CPU hingegen wird von einem Radiallüfter gekühlt, der seine Frischluft von der linken Seite zieht.

      Die 65W CPU sollte die Arbeit des Kühlers erleichtern und nVidias Pascal GPUs sind bekannt für Ihre Effizienz, im Normalfall sollte das System also ruhig bleiben.

      Belastet man es nur mit einfachen Tasks ist tatsächlich Ruhe. Der GPU-Lüfter schaltet komplett ab, während der CPU-Lüfter mit etwa 800-900rpm leise vor sich hin dreht. Nur bei absoluter Stille ist ein leichtes Rauschen zu kören – wenn der PC auf dem Tisch direkt neben einem steht.

      Bei hoher Last, beispielsweise bei einem anspruchsvollen Spiel, ist das System dann gut hörbar, aber nicht störend. Das Rauschen der Lüfter und vor allem der Luft ist gut wahrnehmbar, schon Musik auf Zimmerlautstärke übertönt es aber mühelos.

      Dennoch sind die Temperaturen des Systems nicht optimal. Im Idle, also wenn wirklich keine Last auf dem System liegt, liegt die CPU-Temperatur bereits bei 55 bis 60°C – in einem auf 20°C klimatisierten Raum. Dem entsprechend fallen dann auch die Temperaturen bei Last aus. Schon beim Spielen erreicht die CPU bis zu 95°C, im Schnitt pegelt sie sich bei 85 bis 90°C ein. Ein ziemlich hoher Wert. Die GPU hingegen interessiert all das nicht und sie liegt nach etwa 30 Minuten zocken bei nur 70°C, was gerade für ein Single-Fan-Design absolut in Ordnung ist.

      Legt man nun die Daumenschrauben an und startet den Burn-In Test wird das System deutlich lauter und der Lüfter fängt auch an zu pumpen, also in unregelmäßigen Abständen regelt er rauf und runter, was auf Dauer ziemlich nerven kann. Das betrifft allerdings nur die CPU, die Grafikkarte macht sich selbst bei absoluter Höchstlast nur durch ein leichtes Rauschen bemerkbar. Die Temperaturen der GPU liegen auch im grünen Bereich mit rund 75°C, während die CPU teils auf 100°C steigt, sodass das System drosseln muss.

      Der Stresstest ist aber natürlich wie immer ein Extremtest, die simulierte Last liegt deutlich höher, als es bei einem Spiel oder ähnlichem der Fall ist. Dass die Temperaturen beim Gaming aber auf über 90°C steigen ist kein gutes Zeichen. Das Kühlsystem der CPU arbeitet jetzt bereits am Limit, da ging das schmale Design zulasten der Kühlleistung.

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      Der Energiebedarf hält sich dagegen in Grenzen. Im Standby, also wenn das System richtig heruntergefahren wurde, liegt der Verbrauch bei 0,7W, während er im Hibernation-Mode knapp 5W benötigt. Im Idle steigt der Bedarf dann auf etwa 30 bis 40 Watt, je nach dem, was eventuell gerade an Hintergrundaufgaben läuft. Unter maximaler Last steigt der Bedarf dann auf bis zu 260W an, gemessen an der Leistung auch immer noch ein guter Wert.

      Auf- und Umrüsten

      Auch wenn das Gehäuse auf den ersten Blick nicht den Anschein macht, ist Auf- und umrüsten ohne größere Schwierigkeiten möglich. Die dafür zu lösenden Schrauben verstecken sich unter der Blende auf der rechten Seite – bzw. der Unterseite, wenn der Trident im Standfuß steht. Die Blende kann einfach abgezogen werden, lediglich eine kleine Griffmulde weist auf ihr Dasein hin.

      Dahinter verbergen sich dann einige Schrauben, sind diese gelöst lässt sich die obere Abdeckung einfach nach rechts abziehen. Dahinter liegt die Standard GTX 1070 im Single-Fan-Design, daneben der Radiallüfter der CPU. Auch der RAM ist einfach zu erreichen, wie in den letzten getesteten MSI-Kompakt-PCs handelt es sich um SO-DIMM.

      Alles, was man aufrüsten könnte, ist damit schnell und einfach erreichbar – wenn man erstmal weiß, wo sich das Gehäuse öffnet.

      Fazit

      Zusammengefasst überwiegen die Vorteile. Trotz seiner Größe bietet der MSI Trident 3 jede Menge Leistung. Die Ausstattung insgesamt ist sehr gut und auch optisch kann er überzeugen. Dazu gibt es noch jede Menge Anschlüsse an der Front und das alles in einem Format, dass man den Trident 3 auch mal fix in den Rucksack stecken und mitnehmen kann.

      Punktabzug gibt es für den CPU-Kühler, der bereits wenn er neu und sauber ist am Limit operiert. Bei zunehmender Verschmutzung der Lamellen könnte sich das Problem noch verschärfen – aber immerhin kommt man recht einfach an den Kühler heran, um ihn bei Bedarf zu reinigen.

      Das geringe Gehäusevolumen ist auch nicht günstig – aktuell schlägt das System mit 1799€ zu Buche, mit enthalten sind derzeit allerdings noch das MSI DS502 Gaming Headset und die DS B1 Gaming Mouse. Zieht man Größe, Gewicht, Anschlussvielfalt und Leistung zusammen ist der Preis noch angemessen.

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