MSI Z170 Gaming Pro Carbon im Test

      MSI Z170 Gaming Pro Carbon im Test

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      Erst vor kurzem haben wir uns das MSI X99A Gaming Pro Carbon angesehen, jetzt folgt direkt der kleinere Bruder für Intels Skylake Plattform. Das MSI Z170A Gaming Pro Carbon setzt im Gegensatz zum X99A Modell auf weniger Beleuchtungszonen für die RGB-LEDs, dafür soll es ordentlich Leistung für vergleichsweise wenig Geld liefern. Ob die Rechnung aufgeht, muss es im Test beweisen.

      Das Z170A Gaming Pro Carbon basiert, wie der Name schon andeutet, auf Intels Z170 Chipsatz, der auf die aktuellen Skylake CPUs ausgelegt ist. Dazu gesellen sich vier DDR4 RAM-Slots, GBit LAN, jede Menge USB Anschlüsse und Unterstützung für MSIs „Mystic Light“ Beleuchtungskonzept.

      Zunächst aber zur Testplattform:

      Zubehör ist neben dem Mainboard natürlich auch im Lieferumfang enthalten:

      • 1x I/O Shield
      • 2x SATA-Kabel, davon eins 90° gewinkelt
      • 1x SLI-Bridge
      • 1x Set Aufkleber zur Kabel-Markierung
      • Treiber-CD
      • Handbuch
      • Schnellstartanleitung

      Alles Nötige ist also dabei, viel mehr aber auch nicht. Auf der CD sind neben den Treibern auch diverse MSI Tools enthalten, die sinnvollsten davon sind die GamingAPP, das Command Center und das Live-Update für Treiber- und Software-Updates. Aber auch das Intel Extreme Tuning Utility (XTU) ist mit dabei. Bei Verwendung einer K-CPU von Intel ist also auch Overclocking kein Problem.

      Anschlüsse gibt es jede Menge, man beschränkt sich hier allerdings auf die „Standardslots“, die die Z170 Plattform bietet. Fangen wir mit den internen Slots an:

      • 1x Sockel 1151
      • 3x PCI-Express x16 Gesamt (x16/x0/x4 oder x8/x8/x4)
      • 4x PCI-Express x1
      • NVIDIA SLI, AMD 3-Way-CrossFireX Support
      • 1x PCIe 3.0 x4 M.2
      • 4x DIMM 288-Pin DDR4, Max. 64GB, (2133 MHz / 2.400 MHz / 2.600 MHz / 2.800 MHz / 3.000 MHz / 3.200 MHz / 3600MHz
      • 6x SATA 6GB/s
      • 1x SATA Express 10Gb/s (belegt 2x SATA 6GB/s)
      • 4x USB 2.0
      • 4x USB 3.0
      • RAID 0/1/5/10
      • TPM-Header
      • 2x CPU-Lüfter 4-Pin
      • 3x Gehäuselüfter 4-Pin
      • 1x 24-Pin ATX, 1x 8-Pin EPS12V Stromanschlüsse

      Externe Anschlüsse:

      • 4x USB 2.0
      • 4x USB 3.1, davon 2x Type-A Gen1, 1x Type A Gen2 und 1x Type-C Gen2
      • 1x PS/2
      • 1x HDMI
      • 1x DVI-D
      • 1x GBit Ethernet (Intel-LAN)
      • 5x 3,5mm Klinke
      • S/PDIF (optisch)

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      Auch an Features wurde nicht gespart. Integriert ist der MSI Game Boost, der ein vorgefertigtes Overclocking-Profil aktiviert, Click BIOS 5, Mystic Light LED-Beleuchtung, Audio-Boost 3 und ein M.2 Anschluss.

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      Insgesamt hat man hier also alle nötigen Anschlüsse und Features, die ein modernes Mainboard ausmachen. Wirklich fehlen tut nichts. Optisch gibt es, abgesehen von der Mystic Light getauften LED-Beleuchtung, kaum Besonderheiten. Die Heatspreader sind im Carbon Look gehalten, daher auch der Name. Das Mystic Light lässt im Gegensatz zum großen Bruder, dem X99A Gaming Pro Carbon, nicht erweitern und es gibt auch lediglich zwei Beleuchtungszonen – eine davon kann farblich nicht angepasst werden.

      gamingapp

      Die auf der CD enthaltene Software ist recht umfangreich und hilft dabei, das System optimal auf seine persönlichen Vorlieben einzurichten und auf dem aktuellen Stand zu halten. Über das MSI Live Update können Updates direkt heruntergeladen werden, doch sollte man aufpassen, nur die nötigen Updates und keine nicht benötigte Software auszuwählen.

      Im Command Center lassen sich allerlei Einstellungen vornehmen, ohne dafür den Umweg über das BIOS nehmen zu müssen. Hier lässt sich beispielsweise der „Game Boost“ aktivieren, ein vorgefertigtes Overclocking-Profil, aber auch manuelles OVerclocking ist möglich. Die Möglichkeiten sind sehr vielfältig, vom Multiplikator über die Spannung und DRAM Timings kann nahezu alles angepasst werden. Gleiches kann auch das ebenfalls auf der CD vorliegende Intel Extreme Tuning Utility. Das MSI Command Center ist optisch aber gerade für Anfänger wohl etwas übersichtlicher.

      Dann ist da noch das BIOS. Extrem umfangreich, man hat aber die Wahl zwischen einem Advanced und einem Standard Mode. Im Advanced Mode gibt es zig Möglichkeiten die Leistung zu erhöhen oder anzupassen, alles im Blick zu behalten oder auch nur den Game Boost zu aktivieren. Alle Funktionen aufzuzählen wäre etwas zu viel des Guten, denn gerade im Advanced Modus gibt es doch extrem viele Möglichkeiten.

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      Enthusiasten werden hier wohl alles finden, was sie suchen, für Einsteiger empfiehlt sich eher das Standard-BIOS oder die Nutzung des Command Centers.

      Layout

      Das Layout ist teilweise gewöhnungsbedürftig. Der M.2 Slot sitzt zwischen CPU-Sockel und erstem PCIe x16 Slot, der Anschluss für Sysfan1 sitzt direkt daneben und wird in meinem Fall teilweise vom CPU-Kühler überdeckt.

      Ansonsten sitzt alles dort, wo man es erwartet, die SATA-Slots sitzen allerdings wie auch schon beim X99A Carbon etwas vom PCB-Rand nach innen versetzt. Wer gewinkelte Kabel nutzen will, sollte das beachten.

      Für die restlichen Anschlüsse und die möglichen Kombinationen aus PCI-E, SATA und M.2 Bestückung gibt es kaum Besonderheiten zu beachten. Wird der M.2 Slot belegt, fallen SATA 5 und 6 als Option weg. Die PCI-E x16 Slots können für einen SLI oder Crossfire-X Betrieb entweder in der Kombination einmal x16 (PCI_E2) und einmal x4 (PCI_E7) oder zweimal x8 (PCI_E2 und 5) und einmal x4 (PCI_E7) belegt werden. Letzteres ist nur bei Crossfire-X Nutzung möglich, der SLI-Modus wird nur mit zwei Karten unterstützt. Ansonsten gibt es keine weiteren Besonderheiten.

      Leistung

      Natürlich einer der wichtigsten Punkte ist die Leistung. Dafür musste das System wieder einige Tests über sich ergehen lassen. Als Tests standen einerseits das sehr rechenintensive SuperPi 8M an, dazu kommt 3D Mark Time Spy als Allround-Test und SiSoft Sandra prüft die Speicherbandbreite. Im Cinebench schauen wir uns dann noch die Leistung von CPU und GPU an.

      Die Tests laufen wie gewohnt zweimal durch, einmal im Standardtakt und einmal mit aktiviertem Game Boost.

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      Zum Vergleich dient ein ASUS Z170-A Mainboard, das in etwa auf dem gleichen Niveau liegt. Im Vergleich geht es daher auch Kopf an Kopf zu.

      In den meisten Benchmarks hat das MSI leicht die Nase vorn, allerdings reden wir hier von minimalen Unterschieden wie 20 Punkte im Cinebench CPU Benchmark. Interessant ist auch die um 3 Sekunden kürzere Berechnungszeit für den SuperPI 8M Test. Die Single-Core Preformance liegt also leicht höher. Im Kombinierten Test durch den 3D Mark Time Spy Benchmark hat dagegen das ASUS leicht die Nase vorn. Im Alltag dürften sich diese Unterschiede aber kaum bemerkbar machen.

      Nachlegen kann das MSI Z170A Gaming Pro Carbon dann mit aktiviertem Game Boost, das die Taktung der CPU leicht anhebt. Hier überholt es dann auch im Time Spy Benchmark den Kontrahenten von ASUS. Auch in der Single- und Multi-Core Performance kann es deutlich zulegen. Die SuperPi 8M Berechnung ist 12 Sekunden früher abgeschlossen und im Cinebench CPU Benchmark kann es 65 Punkte zulegen. Bei guter Kühlung steht aber noch weiteres OC-Potenzial zur Verfügung. Allerdings darf man dabei nicht vergessen, dass auch das ASUS Modell diverse OC Features bietet.

      Bei der Speicherbandbreite geht es ähnlich knapp zu, doch auch hier hat das ASUS Board einen leichten Vorteil, der im Game Boost Modus zwar etwas verringert wird, einholen kann das MSI Z170A Gaming Pro Carbon seinen Gegenspieler aber nicht. Die Differenz liegt aber auch lediglich bei rund 1GB/s.

      Auch die USB-Anschlüsse dürfen wir im Test nicht vergessen. Rückseitig bieten beide mindestens einen USB 3.1 Anschluss, der dem entsprechend der hohe Übertragungsraten ermöglichen sollte. Getestet habe ich wieder mittels einer externen SSD.

      Beide Boards liegen hier gleichauf, einen echten Unterschied kann man kaum feststellen. Ich vermute daher auch, dass die verwendete SSD hier der limitierende Faktor ist. Über 420MB/s lesend und 330MB/s schreibend sind für das MSI Z170A Gaming Pro Carbon kein Problem, das ASUS Z170-A liegt hier gleichauf.

      Fazit

      Das MSI Z170A Gaming Pro Carbon leistet sich kaum Schwächen. Hier und da konnte es im Vergleich zwar nicht mithalten, doch die Unterschiede sind extrem gering. In der reinen Single- und Multi-Core Leistung konnte das MSI seine Stärken voll ausspielen. Auch die Ausstattung kann sich sehen lassen, die verfügbaren Anschlüsse sollten für die meisten Anwendungen mehr als ausreichen. Nur wer ein großes SLI- oder Crossfire-Setup plant, sollte sich vielleicht woanders umsehen, da die Anzahl der PCIe-Lanes begrenzt ist. Dieses Problem haben aber nahezu alle Z170 Boards gemein, da hier unter anderem auch die CPU limitiert.

      Lediglich der Lieferumfang ist etwas knapp, hier könnte sich MSI durchaus spendabler zeigen, beim X99A Gaming Pro Carbon hats ja auch geklappt.

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