Neue Samsung Gear VR: Tipps, Tricks und Erfahrungen

Neue Samsung Gear VR: Tipps, Tricks und Erfahrungen

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Wer nicht gleich in die Oberklasse der virtuellen Realität einsteigen will oder kann, erhält mit der Samsung Gear VR ein gutes und günstiges System. Vorausgesetzt, man besitzt das passende Samsung-Smartphone. Mit dem neuen Modell der Gear VR verbessert Samsung die Brille. Wir erklären die Unterschiede und geben Tipps und Tricks, wie man die Gear VR noch besser und universeller nutzen kann.

Gestatten: Samsung Gear VR

Playstation VR, HTC Vive, Oculus, Google Cardboard und Daydream: Das sind nur einige Systeme, um virtuelle Realität zu erleben. Samsung war mit seiner Gear VR ziemlich früh dran und setzt auf das Prinzip Smartphone und Brille. Das bringt gleich mehrere Vorteile mit: Die Brille benötigt keine besondere Technik wie Displays oder Bewegungs-Sensoren, da diese im Smartphone steckt. Das hält die Kosten gering. Soweit die Theorie, denn für ein besseres Nutzungserlebnis ist eben doch ein bisschen Technik in der Brille notwendig. Im Falle der Gear VR sind das ein Sensor für das Headtracking, der von Oculus beigesteuert wurde, sowie Steuerelemente an der Brille.

Die "alte" Samsung Gear VR.

Die „alte“ Samsung Gear VR.

Fast alle Bedienelemente für die Smartphone-Steuerung befinden sich auf der rechten Seite und sind auch gut bedienbar. Rein analog funktioniert hingegen ein Rädchen auf der Oberseite, mit dem sich der Linsenabstand und damit die Schärfe des Bildes einstellen lässt. Somit sollten auch Brillenträger ein gutes Bild einstellen können. Die Benutzung der Gear VR mit Sehhilfengestell ist zwar nicht ganz ausgeschlossen, aber nicht besonders komfortabel.

Die neue Gear VR: Das hat sich geändert

Zwischen dem alten und neuen Modell gibt es einige Unterschiede. Wer die Anschaffung des neuen Galaxy Note 7 plant, kommt um einen Neukauf nicht herum, denn nur die neue Gear VR besitzt den für das Phablet notwendigen USB-C-Anschluss. Wer ein Galaxy S6, S6 Edge, S7 oder S7 Edge besitzt, kann beide Modelle benutzen, denn der neuen Brille liegt ein Adapter für den Anschluss bei.

Die neue Samsung Gear VR besitzt überarbeitete Bedienelemente.

Die neue Samsung Gear VR besitzt überarbeitete Bedienelemente.

Als Bedienelemente auf der rechten Seite befinden sich bei dem Vorjahresmodell der Gear VR eine Lautsprecherwippe, ein Zurück-Button sowie ein Touch-Steuerkreuz. Dieses hat Samsung überarbeitet und vergrößert, was den Bedienkomfort bei der Navigation erhöhen sollte. Allerdings kommt man um die Anschaffung eines Bluetooth-Controllers kaum herum, wenn man Spiele in der VR zocken will. Eine weitere willkommene Bedienungshilfe ist der neu hinzugekommene Home-Button auf der Brille.

Eine andere Änderung verheißt mehr, als sie einhalten kann. Das Sichtfeld vergrößert sich von 96 auf 101 Grad. Erste Hands-On berichten allerdings, dass die Änderung nicht allzu groß oder überhaupt wahrnehmbar ausfällt. Ähnlich sieht es beim Gewicht aus: Die neue Brille wiegt etwas mehr als die alte Gear VR. Das wird durch bequemere, dickere Gesichts-Polster und einen besseren Sitz kompensiert. Wir finden die alte Brille zwar nicht untragbar, wirklich bequem ist sie aber nicht.

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Als letzte Verbesserung bleibt die Korrektur einer Design-Fehlentscheidung übrig: Die alte Gear VR mag zwar mit ihrem weißen Kunststoffgestell schick aussehen, jedoch sieht man das Gestell beim Ausflug in der virtuellen Realität am Blickfeldrand. Dankenswerterweise hat sich Samsung bei der Neuauflage für dunkelblauen Kunststoff entschieden, das diesem ungewollten Effekt entgegenarbeitet.


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Insgesamt hat Samsung somit der VR-Brille ein gutes Update verpasst. Allerdings sind die Verbesserungen nicht weltbewegend und man kommt auch noch gut mit der bisherigen Samsung VR Gear aus. Wer noch keine besitzt, sollte beim neuen Modell zuschlagen. Als Veröffentlichungstermin in Deutschland wird der 2. September gehandelt, der Preis sollte bei knapp 100 Euro bleiben.

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Virtuelle Welt: Gear VR im Vergleich zu anderen Lösungen

Gear VR oder eine andere Lösung? Die Frage ist nicht ganz einfach zu beantworten. Von allen Brille-für-Smartphone-Angeboten ist die Gear VR schlicht die technisch beste, liegt allerdings preislich auch am oberen Ende. Für Neugierige mit passendem Galaxy-Smartphone ist sie aber auf jeden Fall eine Empfehlung. Das VR-Erlebnis ist gut, allerdings stört der Fliegengitter-Effekt: Durch die Vergrößerung des Bildes sieht man die diamantförmige Pixelstruktur des AMOLED-Bildschirms. Mehr als einen Eindruck, was VR kann, gibt die Lösung von Samsung letztlich nicht her.

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Das immersive Gefühl eines HTC-Vive-Systems ist beispielsweise nicht nur etwas besser, sondern eine völlig andere Dimension. Dafür bietet die Gear VR gegenüber den PC-basierten Systemen neben dem Preis einen weiteren Vorteil: Sie ist reisetauglich und eignet sich damit bestens als Zweitsystem für Anwender, die von VR auch unterwegs nicht lassen wollen.

Tipps zur Gear VR: PlayStore und Videoplayer

Die Papp-Brille Google Cardboard ist das mit Abstand meist verbreitete VR-System, im Google Play Store tummeln sich deshalb etliche Apps. Wer sein Samsung Galaxy in die Brille steckt, wird allerdings automatisch in den Oculus Store geschickt. Um doch auf der Gear auf Apps anderer Herkunft zugreifen zu können, benötigt man zusätzliche Software, beispielsweise den Package Disabler Pro (Samsung) oder den CB Enabler for Gear VR. Beide sind zwar kostenpflichtig, benötigen aber keinen Root wie andere, kostenfreie Apps. Allerdings sollte man aufpassen, mit der App Package Disabler Pro lassen sich auch wichtige Systemdienste deaktivieren. Um den automatischen Start des Oculus Store zu verhindern, tippt man im Package Disabler Pro auf „Gear VR Service“ und deaktiviert ihn. Nun lassen sich Cardboard-VR-Apps aus dem PlayStore auch mit der Gear VR nutzen. Die Operation lässt sich rückgängig machen, sodass die Gear VR wieder wie gewohnt funktioniert.

Die App CB Enabler for Gear VR ist die einfachste Möglichkeit, Titel aus dem PlayStore auf der Samsung Gear VR nutzen zu können. Die Auswahl an Apps erhöht sich damit drastisch.

Die App CB Enabler for Gear VR ist die einfachste Möglichkeit, Titel aus dem PlayStore auf der Samsung Gear VR nutzen zu können. Die Auswahl an Apps erhöht sich damit drastisch.

Der CB Enabler for Gear VR funktioniert noch komfortabler, da er sich auf eine Funktion beschränkt und man einfach auswählt, ob man eine Gear- oder Cardboard-App starten will. Hat man sich die Brille dann aufgesetzt, übernimmt der Touchbutton der Gear VR die Funktion des Bedienknopfes an der Cardboard. Über den PlayStore lassen sich dann auch alternative Videoplayer wie VaR’s Video Player nutzen, die mehr Formate unterstützen und weitere Einstellungsmöglichkeiten bieten als die Video Player im Oculus Store.

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Video-Star: YouTube auf der Gear VR

Wie, im Oculus Store gibt es keine YouTube-App? Richtig. Google gibt dem Oculus-Besitzer Facebook kein Like. Eine recht komfortable Ausweichmöglichkeit bietet glücklicherweise Samsungs Webbrowser, den man über den Oculus Store installieren kann. Nach Aufruf des Browsers lässt sich YouTube einfach auswählen. Damit erhält man Zugriff auf etliche 3D-Videos.

Kreisverkehr, Standhaftigkeit, Ohrenschmaus

Ein Merkmal der virtuellen Realität ist die dreidimensionale Umgebung, in die man sich begibt. Damit man besser abtauchen kann, sollte man die Gear VR entweder im Stehen spielen oder auf einen Drehstuhl zurückgreifen. Für das Gefühl, mittendrin im künstlichen Raum zu sein, benötigt man zudem den richtigen Ton. Das heißt: Kopfhörer verwenden!

Hitzetod vermeiden

Gerade im Sommer kann Überhitzung ein Problem sein: das Samsung Galaxy schaltet sich dann ab und zwingt den Anwender zur Pause. Der einfachste Tipp: Den Schutzdeckel der Gear VR benötigt man bei eingelegtem Smartphone nicht, er erhöht ohnehin nur das Gewicht. Ansonsten hilft es, die Display-Helligkeit im Oculus Home Menü zu verringern. Zudem sollte man darauf achten, andere offene Apps zu schließen, die den Prozessor beanspruchen.

Mittel gegen Übelkeit

Bei einigen Titeln kann die berüchtigte VR-Übelkeit auftreten, die ähnliche Symptome wie die Seekrankheit aufweist. Allerdings sind die Ursachen in der VR noch komplexer. Generell kann man aber der Software die Schuld geben, wenn Übelkeit auftritt. Der wichtigste Tipp: Sobald man auch nur einen Hauch von Übelkeit spürt, sollte man die Session sofort abbrechen. Bei mir war es übrigens erstmals beim Titel „The Night Cafe“ soweit – nach immerhin rund vier Dutzend getesteter Apps. Ob es Gewöhnungseffekte gibt und die Übelkeit mit zunehmender Erfahrung abnimmt, ist umstritten. Manche Anwender meinen, dass man zumindest die Aufenthaltszeit verlängern kann, wenn man den Tipp mit dem schnellen Abbruch beherzigt. Andere behaupten das Gegenteil und die Anfälligkeit soll sich im Laufe der Zeit sogar verstärken.


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Do it yourself

Am meisten Spaß dürfte man damit haben, VR selbst zu machen. Wer einen halbwegs aktuellen PC oder ein flottes Notebook besitzt, kann sich mit kostenloser Software eindecken. In einem Artikel stelle ich Programme vor, mit denen sich beispielsweise 3D-Spiele für die Gear VR entwickeln lassen. Wer etwas Kleingeld übrig hat und 360-Grad-Panoramen sowie Videos erstellen will, kann zur Samsung Gear 360 Kamera greifen, die wir schon antesten konnten. Wem Bilder reichen, der sollte die kostenlose Google-App Cardboard Camera ausprobieren.

Wer etwas Kleingeld übrig hat und 360-Grad-Panoramen sowie Videos erstellen will, kann Samsung Gear 360 Kamera greifen, die wir schon antesten konnten. Wem Bilder reichen, sollte die kostenlose Google-App Cardboard Camera ausprobieren.

Bilder: The Verge (YouTube-Video), Samsung sowie eigene

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