Nokia 5.3 im Test: Großes Display und ein ziemlich guter Akku
  • Display
  • RAM / Speicher
  • Akku
  • 6,55”
  • 4 / 64 GB
  • 4000 mAh

Nokia 5.3 im Test: Großes Display und ein ziemlich guter Akku

Etwa 210 Euro verlangt Nokia für sein neues Mittelklasse-Smartphone Nokia 5.3. Die Finnen versprechen auf ihrer Website „Erreiche Großes. Und noch mehr.“. Das probieren wir natürlich aus.

Nokia hat seit dem Comeback mit den Smartphones eine Menge richtig gemacht. Verarbeitung, Leistung und Preis passten immer. Nur bei der Kamera schwächelten die Finnen. Grund genug also, sich mal genauer anzuschauen, wie sich das Nokia 5.3 in dieser Disziplin schlägt.

Technische Daten Nokia 5.3
Software Android 10 in der Version Android One
Prozessor Snapdragon 665
4x 2.0GHz + 4x 1.8GHz
Adreno 610
Arbeitsspeicher 4 GB
Speicher 64 GB, per microSD-Karte um bis zu 512 GB erweiterbar
Display 6,55” -Display mit HD+-Auflösung (720 Pixel x 1.600 Pixel) im 20:9-Format, 268 ppi, Corning Gorilla Glass 3
Kamera Selfiekamera:
8 MP, f/2.0 Weitwinkel
Video mit Full HD (30fps)
4fach Hauptkamera:
13 MP, f/1.8 Weitwinkel
5 MP Ultra-Weitwinkel
2 MP Makro
2 MP Tiefensensor
Video mit Full HD (30fps)
Akku 4000 mAh
Besonderheiten USB-C (USB 2.0)
Bluetooth 4.2
3.5-mm-Kopfhörerbuchse
Design 71 mm x 147 mm x 9 mm
155 Gramm
Preis 209 Euro*

Zurückhaltendes Design und eine sehr gute Verarbeitung

Beim Design verzichtet Nokia auf überflüssigen Schnickschnack. Die Frontseite wird fast komplett vom Display eingenommen.

mittelklasse-smartphone nokia 5.3 im test (8)

An der Oberseite gibt es eine kleine Tropfennotch. An der Unterseite sitzt auf dem typischen Nokia-Kinn ein kleiner Schriftzug. Die Seiten bestehen aus einem Edelstahlrahmen, die Rückseite aus mattem Kunststoff. Die Vierfach-Kamera ragt einen knappen Millimeter aus dem Gehäuse heraus. Da sie mittig sitzt, kippelt das Smartphone nicht, wenn es auf dem Tisch liegt.

mittelklasse-smartphone nokia 5.3 im test (8)

Unter der Kamera sitzt der Fingerprintreader. Der reagiert zügig und erkennt euren Finger zuverlässig. Die Zahl der Fehlversuche hielt sich bei mir in sehr engen Grenzen. Der Reader lässt sich sehr gut erreichen. Wenn ihr lange Finger habt, dann kann es allerdings sein, dass ihr auf die Kamera kommt. Der Unterschied zwischen Mulde und Kamerabuckel lässt sich aber gut ertasten.

mittelklasse-smartphone nokia 5.3 im test (8)

Auf der linken Seite findet ihr den Schacht für die beiden SIM-Karten und die microSD-Karte. Erfreulich ist, dass es kein Combo-Schlitten ist, sondern tatsächlich zwei SIM-Karten und eine microSD-Karte Platz finden. Direkt unter dem Schacht befindet sich der Google Assistant Button. Falls ihr den nicht nutzen möchtet, könnt ihr ihn in den Einstellungen deaktivieren. Eine anderweitige Belegung ist leider nicht möglich.

mittelklasse-smartphone nokia 5.3 im test (8)Auf der Unterseite sind der Lautsprecher und der USB-C-Anschluss zum Laden. Auf der rechten Seite befinden sich der Powerbutton und die Lautstärkewippe. Auf der Oberseite schließlich gibt es noch den 3,5mm-Klinkenanschluss. Alle Tasten am Nokia 5.3 bieten einen guten Druckpunkt und reagieren präzise auf Eingaben. Der Powerbutton dient auch als Benachrichtigungs-LED.

mittelklasse-smartphone nokia 5.3 im test (8)An der Verarbeitung gibt es nichts zu meckern, sie ist einwandfrei. Eine Sache ist allerdings etwas gewöhnungsbedürftig. Zwischen der Rückseite auf dem Rahmen gibt es eine minimale Kante. Sie ist weniger als einen Millimeter stark, aber fühlbar. Sie stört im Alltag aber in keiner Weise.

mittelklasse-smartphone nokia 5.3 im test (8)

Das Nokia 5.3 liegt gut in der Hand und macht alles in allem einen robusten und wertigen Eindruck.
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Großes und helles Display

Das Display misst 6,55 Zoll und löst mit 720 x 1.600 Pixeln auf, was einen PPI-Wert von 268 ergibt. Das ist kein Spitzenwert, aber reicht vollkommen aus, um alle Inhalte schön scharf darzustellen. Hier ist alles im grünen Bereich.

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Das Display ist – wenig erstaunlich für diesen Preisbereich – kein AMOLED-Display, sondern ein LCD. Die Farben sind gut, auch wenn der Schwarzwert etwas dunkler sein könnte. In sehr hellen Umgebungen wirken die Farben leider etwas flach und verwaschen. In mehr als 90% aller Situationen werdet ihr aber keinen Grund zur Klage über die Farben haben, denn im Normalfall sind sie satt und lebendig und wirken trotzdem nicht übertrieben knallig. Ich finde das Farbmanagement insgesamt sehr angenehm.

mittelklasse-smartphone nokia 5.3 im test (8)

Die genaue Helligkeit kann ich im Moment leider nicht messen. Ich hatte aber mit der Helligkeit auch in der Mittagssonne keine Probleme, die Inhalte gut zu erkennen. Die maximale Helligkeit könnte für die meisten Nutzer vermutlich trotzdem etwas höher sein. Positiv: Die Blickwinkel sind angenehm groß und das Display dunkelt auch nur minimal ab, wenn ihr seitlich draufblickt.

Alles in allem bekommt ihr hier ein gutes Display, das euch im Alltag keinerlei Probleme bereiten wird.
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Keine Überraschungen bei der Leistung

Der verbaute Snapdragon 665 wurde 2019 vorgestellt und man merkt ihm an manchen Stellen an, dass es sich um einen Mittelklasse-Prozessor handelt. Das System des Nokia 5.3 läuft aber glatt und reibungslos. Der Wechsel zwischen den Apps geht ebenfalls zügig und flüssig vonstatten.

mittelklasse-smartphone nokia 5.3 im test (8)

Bei den Ladezeiten der Apps ist der Unterschied zu den Flaggschiff-CPUs dann doch deutlich spürbar. Apps starten relativ langsam. Gleiches gilt für Ladezeiten in grafikintensiven Spielen. Bei CSR Racing 2 habt ihr bspw. keinerlei Spielspaß mehr, sondern genießt schlicht die üppige Wartezeit. Wenn sie geladen sind, laufen die Games allerdings reibungslos und relativ flüssig.

mittelklasse-smartphone nokia 5.3 im test (8)

Das Betriebssystem weckt immer noch meine Begeisterung. Reines Android mit schnellen Updates über mehrere Jahre. So muss das sein.

Im Nokia 5.3 befindet sich ein großer 4000-mAh-Akku. Den an einem Tag zu leeren, dürfte schwierig werden. Ich habe es jedenfalls mit meiner üblichen Nutzung (Mails, Surfen, Messenger, Bildbearbeitung und etwas zocken) nicht geschafft. Am Ende waren immer um die 30% übrig. Einziges Manko: Das Nokia 5.3 verfügt nicht über eine Schnelllade-Funktion. So müsst ihr rund zwei Stunden für eine vollständige Akku-Ladung einplanen.
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Kamera mit Licht und Schatten

Die Kamera hinterlässt einen gemischten Eindruck. Sie ist einerseits für diese Preisklasse ziemlich gut. Andererseits hat sie auch ein paar Schwächen. Die gezeigten Beispielbilder sind, sofern nicht anders angegeben, alle im Automatikmodus aufgenommen und wurden nicht bearbeitet. Die vier Linsen der Hauptkamera bestehen aus einer 13-MP-Weitwinkel-Linse, einem 5-MP-Ultraweitwinkel sowie einem Tiefensensor und einer Makrolinse mit jeweils 2 MP.

mittelklasse-smartphone nokia 5.3 im test (8)

In der Kamera stehen euch die üblichen Standard-Modi zur Verfügung: Foto mit Ultraweitwinkel, Weitwinkel und Makro, Video, Nacht- und Portraitmodus, Zeitraffer, Zeitlupe und Panorama. Auf einen manuellen Modus müsst ihr in dieser Version der Kamera-App verzichten. Der Wechsel zwischen allen Modi geht zügig und flüssig. Dem Autofokus müsst ihr allerdings manchmal auf die Sprünge helfen. Er ist selbst bei guten Lichtverhältnissen manchmal zögerlich und sitzt nicht richtig. Gerade wenn ihr die Makrolinse nutzt, braucht ihr häufig Geduld.

Bei gutem Licht sind die Fotos einwandfrei. Gute Farben, schöne Dynamik – da gibt es nichts zu meckern. Auch mit Gegenlicht kommt das Nokia 5.3 erstaunlich gut klar. Das hätte ich in diesem Preissegment nicht erwartet.

Die Makrolinse erzeugt für meinen Geschmack allerdings teils überschärfte Fotos, bei denen Kanten überbetont werden. Hier kommt es sehr stark auf die Lichtverhältnisse an. Bei weichem Licht sind die Ergebnisse ordentlich. Bei sehr hellem oder bei schwächerem Licht treten die Überschärfungen auf. Aber nicht nur aus diesem Grund empfehle ich euch, die Makrolinse nicht zu nutzen, sondern die Hauptlinse. Die schaltet nämlich situationsbedingt in eine Art Makromodus um und bietet dabei eine viel höhere Auflösung. Es macht letztendlich einen deutlichen Unterschied, ob die Bilder mit 13 oder mit 2 MP aufgenommen wurden.

nokia 5.3 kamera test

Die Ergebnisse der Makrolinse sind ausbaufähig

Bei wenig Licht lässt die Performance des Autofokus weiter nach. Schnappschüsse werden dann schwierig und auch das Rauschen nimmt verhältnismäßig stark zu.

Ein Wort noch zum Nachtmodus. Bei vielen Smartphones führt seine Nutzung zu einer falschen Lichtstimmung. Das ist hier nicht der Fall und war so nicht unbedingt zu erwarten. Ihr solltet euch allerdings darauf einstellen, dass die Bilder teils deutliches Rauschen aufweisen.
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Sound: Zum Teil richtig gut

Der Sound kommt beim Nokia 5.3 zu mehr als 90% aus dem Speaker an der Unterseite. Den solltet ihr also nicht verdecken.

Bei mittlerer Lautstärke war ich überrascht von der Klangqualität. Wie bei Smartphones üblich, gibt es relativ wenig Tiefen. Die Höhen dominieren leicht das Klangbild, sind aber nicht überzeichnet oder blechern. Mitten sind erkennbar und insgesamt ist das Klangbild ausgewogen und vernünftig.

Über 50% solltet ihr die Lautstärke allerdings nicht aufdrehen. Das Nokia 5.3 wird zwar richtig laut, aber der Klang leidet massiv. Die Höhen werden sehr dominant und in den Spitzen auch schrill und klirrend. Das macht dann keinen Spaß mehr.

Ganz grundsätzlich gilt aber, dass ihr mit ordentlichen Kopfhörern wesentlich mehr Spaß haben werdet als mit den verbauten Speakern.
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Fazit Nokia 5.3

Erreiche Großes und noch mehr? Jein. Das Nokia 5.3 ist für den aufgerufenen Preis ein wirklich gutes Smartphone. Leistung, Display und Verarbeitung überzeugen und auch die Kamera punktet in den meisten Fällen. Beim Akku macht Nokia auch alles richtig. Die Ladezeiten bei anspruchsvolleren Apps sorgen allerdings für Abzüge in der B-Note.

mittelklasse-smartphone nokia 5.3 im test (8)

Wer über die Ladezeiten der Apps hinwegsehen kann, wird mit dem Nokia 5.3 einen zuverlässigen und robusten Begleiter für den Alltag finden.

Nokia 5.3 bei uns im Shop

Stand: Mai 2020

Veröffentlicht von Eike

Hat seine ersten Gehversuche auf dem Amiga 500 und aus Guybrush Threepwood einen mächtigen Piraten gemacht. Mittlerweile ein Fan von richtig guter Smartphone-Fotografie und demensprechend viel auf Instagram unterwegs.

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