O2 und E-Plus: Freigabe der Standortdaten an Dritte unterbinden

O2 und E-Plus: Freigabe der Standortdaten an Dritte unterbinden

O2-E-Plus-StoreNutzt man ein Smartphone, fallen unweigerlich Standortdaten an. Für den Nutzer kann das hilfreich sein, wenn er sich beispielsweise mit Google Maps navigieren lässt und so den nächsten Stau umfahren kann, den andere automatisch mit ihrem Smartphone melden. Doch auch wenn man sein Smartphone im Standby in Hosentasche oder Rucksack transportiert, werden Bewegungsdaten erfasst. Telefónica, das Unternehmen hinter den Mobilfunknetzen O2 und E-Plus, bietet Geschäftskunden anonymisierte Bewegungsdaten seiner Kunden an. Wer nicht möchte, dass seine Standortdaten weitergeleitet werden, kann dem ohne großen Aufwand widersprechen.

Durch Logins in den Telefónica-Funkzellen erfasst das Unternehmen Bewegungsströme von über 43 Millionen Smartphones, die mit SIM-Karten in den Mobilfunknetzen O2 und E-Plus eingeloggt sind. So entstehen jeden Tag über vier Milliarden Datenpunkte. Ein riesiges Datenpaket, von dem sich Telefónica neue strategische Geschäftsfelder verspricht und die Datensätze unter dem Service Mobility Insights Geschäftskunden anbietet. Laut dem Telekommunikationsunternehmen können Einzelhändler in Innenstadtlagen ihren Standort und Immobilien anhand der Bewegungsströme besser bewerten. Außerdem lassen sich durch die Auswertung der Bewegungsdaten „Werbemaßnahmen zielgerichteter steuern“. So erfährt man zum Beispiel, wie viele Menschen welcher Altersgruppe an einem Werbeplakat vorbeigehen und danach das beworbene Geschäft besucht haben.

In Zukunft sollen auch die Smartphone-Besitzer von Mobility Insights profitieren, indem man beispielsweise die Verkehrsplanung optimieren oder das Schadstoffaufkommen an bestimmten Stellen effizienter beeinflussen können wird. Der öffentliche Nahverkehr könnte seine Fahrpläne in Echtzeit der Nachfrage anpassen.

Laut Telefónica wurde das Erhebungsverfahren in Abstimmung mit Datenschutzbehörden anonymisiert und als Patent angemeldet. Wer trotzdem nicht seine Bewegungsdaten zur Auswertung zur Verfügung stellen möchte, kann dem widersprechen. Unter der eigens eingerichteten Homepage lässt sich unter Eintragung der Mobilfunknummer der Status prüfen und ändern.

Foto: O2

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