Raus mit dem Stromfresser: Wann sich ein neuer Kühlschrank oder Gefrierschrank lohnt

      Raus mit dem Stromfresser: Wann sich ein neuer Kühlschrank oder Gefrierschrank lohnt

      Aktuelle Gefriertruhen und Kühlschränke arbeiten deutlich sparsamer als frühere Modelle. Unter den elektrischen Verbrauchern im Haushalt gehören Kühlgeräte zu denjenigen, die in den letzten Jahrzehnten am deutlichsten von neuen Technologien für geringere Energiekosten profitieren. Die Stiftung Warentest stellte 1992 noch einen durchschnittlichen jährlichen Energieverbrauch von 133 Euro pro Kühlschrank fest, 2009 waren es nur noch 51 Euro. Gleichzeitig halten Haushaltkühlgeräte ziemlich lange. Etwa die Hälfte der Kühl- und Gefriergeräte in deutschen Haushalten ist älter als zehn Jahre. Da stellt sich auch bei noch tadellos funktionierendem Kühlschrank die Frage: Wann ist es günstiger, das Altgerät durch ein Neues zu ersetzen? Wir haben den Überblick.

      Geringerer Stromverbrauch und Anschaffungskosten

      Das EU-Energielabel zeigt wie effizient das Kühlgerät arbeitet

      Das EU-Energielabel zeigt, wie effizient das Kühlgerät arbeitet

      Zugrunde liegt die Überlegung: Wann habe ich die einmaligen Anschaffungskosten des Neugeräts durch den niedrigeren Energieverbrauch wieder eingespielt? Kühlgeräte haben eine durchschnittliche Nutzungsdauer von 15 Jahren und mehr. Bei einer so langen Lebensdauer fallen die Stromkosten im Vergleich zum Kaufpreis besonders ins Gewicht.

      Eine grobe Vergleichbarkeit der Verbrauchskosten auf einen Blick bietet seit 1994 das EU-Label zur Energieeffizienz. Unter Berücksichtigung von Größe, Bauart und Funktionen ordnet es Gefrier- und Kühlgeräte Energieeffizienzklassen von D (sehr wenig effizient) bis A+++ (sehr effizient) zu. Neugeräte müssen seit 2012 die Klasse A+ oder besser besitzen. Man kann aber noch im Abverkauf und auf dem Gebrauchtmarkt auf ältere Geräte mit schlechterer Energieeffizienzklasse stoßen.

      Stromersparnis durch bessere Energieeffizienzklasse

      Wenn man ein Kühlgerät durch ein in Bauart und Größe vergleichbares neues Modell ersetzt, kann es bei den Stromkosten teils zu erheblichen Einsparungen kommen. Auf der folgenden Tabelle liest man die Einsparung ab, indem man links die Zeile mit der Energieeffizienzklasse des Altgeräts heraussucht und mit der Spalte der oben aufgeführten Klasse des Neugeräts kreuzt. Wer ordentlich Energiekosten sparen will, greift zu den effizienten A+++-Modellen, während A+ zwar immer noch richtig positiv klingt, aber die derzeit schlechteste Einordnung für Neugeräte ist.

      Ersparnis im Stromverbrauch durch Verbesserung der Energieeffizienz bei Kühlgeräten

      Nicht mehr ganz frisch: Alte Kühlschränke sollte man ausmustern

      Nicht mehr ganz frisch: Alte Kühlschränke sollte man ausmustern

                         A+++        A++     A+      

      D                 80%          70%     60%

      C                 77%          65%     54%

      B                 71%          56%     41%

      A                 60%          40%     20%

      A+               50%          25%     0%

      A++             34%          0%       —

      A+++           0%            —         —

       

      Stromkosten genau ermitteln

      Wer es gerne genau haben möchte oder ein Neugerät sucht, das sich in Größe, Bauform und Ausstattung deutlich unterscheidet, vergleicht besser die Angaben zum absoluten Stromverbrauch pro Jahr. Die findet sich auf dem Energie-Label rechts unten und stellt einen Durchschnittswert bei typischem Nutzungsverhalten dar. Wer einige Regeln zum sparsameren Kühlbetrieb befolgt, kann spürbar weniger Energie verbrauchen. Den individuellen Stromverbrauch des Altgeräts kann man mit einem Strommessgerät bestimmen.

      Aber der Alte ist doch noch gut!

      Viele haben Hemmungen ein funktionierendes Gerät zu entsorgen, auch wenn ein Neugerät deutlich sparsamer ist. Abgesehen von der psychologischen Hürde des drei- oder vierstelligen Preises für ein Neugerät scheut man den Aufwand beim Austausch. Oft wird auch angeführt, dass die Herstellung des Neugeräts ja auch die Klimabilanz verschlechtert. Rechnungen des Öko-Instituts Berlin haben ergeben, dass diese Umweltbelastung durch die Energieeinsparung bereits nach 1 bis 2 Jahren Nutzung wieder kompensiert wird.

      Kühl kalkuliert: Vergleichsrechner im Internet

      Bosch_KGE39AI40_5_kHat man den ungefähren Stromverbrauch pro Jahr bei Altgerät und Neugerät bestimmt, kann man die Stromkosten gemäß des Preises nach Kilowattstunde ermitteln. Die Kostendifferenz zwischen den beiden Geräten rechnet man auf mehrere Jahre geplanter Nutzungsdauer hoch. Je früher die gesparte Summe den Anschaffungspreis für das neue Kühlgerät übersteigt, desto lohnender ist der Wechsel. Kühlschränke, Gefrierschränke und –truhen amortisieren sich oft nach fünf bis zehn Jahren. Hat das alte Kühlgerät zehn Jahre oder mehr auf dem Buckel, lohnt sich ein Austausch ziemlich sicher. Verkauft man das Altgerät anstatt es zu entsorgen, sind die Anschaffungskosten noch früher wieder eingespielt. Außerdem ist ein Ausfall des Altgeräts in den nächsten Jahren wahrscheinlicher als bei einem Neugerät, dessen Gerätelebenszyklus gerade erst beginnt.

      Vergleichsrechner im WWW ersparen einem das Tippen auf dem Taschenrechner. Der KühlCheck der Stromsparinitiative Energiewende fragt nach dem Strompreis sowie Baujahr, Bauart, Bauform und Nutzvolumen des bisherigen Kühlgeräts. Anschließend benennt es aktuelle Alternativen und berechnet, ob sich ein Gerätetausch lohnt.

      Fazit: Der Alte muss weg

      Auch wenn sie scheinbar noch bestens funktionieren: Bei Kühlgeräten lohnt es sich, einen Austausch in Erwägung zu ziehen. Mit einem neuen energiesparenden Kühlschrank oder Gefrierschrank schont man Umwelt und Geldbeutel. Betreibt man ein Haushaltskühlgerät schon 10, 15 oder 20 Jahre, lohnt sich eine Neuanschaffung ziemlich sicher.

      Im Shop: Kühlgeräte für jeden Bedarf

      Bilder: Gorenje, Bosch

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