Razer Blade Pro 17 im Test: (fast) kompromisslos

      Razer Blade Pro 17 im Test: (fast) kompromisslos

      Das Razer Blade Pro 17 beherrscht Leistung, Display, Design und Verarbeitung auf Top-Niveau und nervt nur mit den üblichen Schwächen eines Gaming Notebook.

      Das gefällt uns

      • Design
      • Verarbeitung
      • Leistung
      • Anschlüsse

      Das gefällt uns nicht

      • Lüfterlautstärke
      • 512GB SSD

      Intel i7 CPU, Nvidia GeForce RTX 3070, ein QHD-165Hz-Display und ein erwachsenes Design machen das Razer Blade Pro 17 zu einem der aktuell besten Gaming Laptops, den es am Markt gibt. Mit einem Preis von 2700€ mag es nicht günstig sein, aber es ist jeden Cent davon wert und ist besonders für die Gamer interessant, die ein leistungsstarkes, aber trotzdem sehr kompaktes Gaming-Notebook wollen.

      Technische Daten

      Display 17,3 Zoll, QHD
      (2.560×1.440px)
      165 Hz, matt
      100 % sRGB
      Prozessor Intel Core i7 10875H
      Octa-Core
      2,3 GHz, Boost auf 5,1GHz
      Grafiklösung

      NVIDIA GeForce RTX 3070 Laptop GPU

      Arbeitsspeicher 16 GB (2x8GB) DDR4X
      2.933 MHz
      SSD 512 GB M.2 PCIe NVMe SSD
      Konnektivität Wi-Fi 6E (Intel® AX210) – 2.4GHz / 5GHz / 6GHz
      802.11a/b/g/n/ac/ax
      Bluetooth 5.2
      Anschlüsse UHS-III SD-Kartenleser
      Thunderbolt 3 (USB-C)
      USB-3.2-Gen 2-Typ-A
      HDMI 2.1
      2.5Gb Ethernet
      USB-3.2-Gen 2-Typ-C
      3.5mm Headset/ Mic-Anschluss
      Akku 70.5WH LiPo Akku
      230W Power Adapter
      Lautsprecher Dual-Stereo-Lautsprecher mit THX® Spatial Audio
      Besonderheiten 720p-MP-Webcam
      Betriebssystem Windows 10 Home 64 Bit
      Abmessungen (BxHxT) 395 x 260 x 19.9 mm
      Gewicht (inkl. Akku) 2,75 kg
      Preis 2.699,99€

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      Lieferumfang und Verpackung – Razer Kult

      Der Lieferumfang ist übersichtlich. Neben dem Razer Blade Pro 17 finden Käufer*innen noch den kompakten 230W-Power-Brick in der Verpackung. Razer muss auf einen proprietären Ladeanschluss setzen, da Typ-C/ Thunderbolt 3 maximal 120 Watt übermitteln kann und das nicht genug wäre, um das Razer Blade Pro 17 unter Voll-Last mit Energie zu versorgen.

      Mit Plastik hält sich Razer bei der Verpackung des Blade Pro 17 ansonsten zurück und setzt auf nachhaltige Materialien – sehr vorbildlich.

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      Design & Verarbeitung – schlichte Eleganz

      Das Razer Blade Pro 17 ist mit seinem schwarzen Aluminium-Gehäuse eine echte Schönheit. Keine Schnörkel, klare Linien, sauber gearbeitete Ecken und gute Materialdicke, womit sich nichts eindrückt. Bei der Verarbeitung gebe ich dem Razer Blade Pro 17 volle Punktzahl – ich halte es wirklich gerne in den Händen.

      Die sehr gute Verarbeitung des Razer Blade Pro 17 erstreckt sich auch auf das Scharnier, welches das Display präzise in Position hält und trotzdem dafür sorgt, dass sich der Displaydeckel mit nur einer Hand öffnen lässt. Beides Dinge, die ich in der Preisklasse erwarte, aber andere Gaming-Laptops manchmal vergessen.

      Auch bei den Logos hält sich Razer elegant zurück. Abgesehen von den drei grünen Schlangen auf der Außenseite des Displaydeckels erinnert nichts an die Gamer-Wurzeln des Razer Blade Pro 17. Abgesehen davon ist das Notebook so dezent, wie es nur sein kann und ich liebe es.

      Nachteil an der Aluminiumoberfläche ist ihre Anziehungskraft für Fingerabdrücke. Gerade auf dem schwarzen Gehäuse fallen die dunkleren Stellen schnell auf. Das dürfte der Grund sein, warum zum Lieferumfang des Razer Blade Pro 17 auch ein Microfasertuch gehört.

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      Eingabegeräte & Webcam – gut, gut und okay

      Das Trackpad des Razer Blade Pro 17 ist wahrscheinlich eines der besten am Markt. Die Glasoberfläche und Microsoft-Precision-Treiber sorgen dafür, dass auch ohne Maus ein gutes und schnelles Arbeiten möglich ist. Beim Gaming würde ich trotzdem noch zur Maus greifen.

      Leider setzt auch das Razer Blade Pro 17 auf eine Sprungbrett-Technik bei seinem Trackpad, wodurch Klicks im oberen Drittel nicht erfasst werden. Huawei hat ein überall-klickbares Trackpad inzwischen erfolgreich in seine teureren Ultrabooks gebracht und ich bin mir sicher, wenn die Razer-Ingenieure mit dem Toaster, der RGB-Maske und dem Strohhalm fertig sind, steht das ganz oben auf ihrer Liste.

      Bei der Tastatur hat sich Razer trotz 17″-Display gegen einen Nummernblock entschieden. Der Vorteil daran ist, dass die Tastatur nicht gestaucht wirkt. Eine vollwertige Enter-Taste, ein großer right-Shift und ein guter Abstand zwischen den Tasten erlauben ein sehr gutes Schreibgefühl, das nochmal gesteigert wird, wenn die RGB-Beleuchtung auf ein schlichtes Weiß gestellt wird.

      Ich war nie ein Fan von Nummernblocks bei Notebooks und das Tastatur-Layout beim Razer Blade Pro 17 überzeugt im Alltag sehr. Der minimale Tastenhub sorgt allerdings dafür, dass das direkte Feedback etwas kurz kommt. Nichtsdestotrotz habe ich gerne lange Texte auf dem Razer Blade Pro 17 getippt.

      Die Webcam des Razer Blade Pro 17 ist nicht auf dem Level der Tastatur und des Trackpads. Je nach Lichtverhältnissen wirkt das Bild verwaschen und lässt Details vermissen, bzw. vermischt ein dunkelblaues T-Shirt mit einer dunkelbraunen Couch. In Zeiten von mehr und mehr Zoom-Meetings hätte ich mir da etwas mehr gewünscht, aber dafür hat Razer ja auch externe Lösungen im Sortiment.

      Pluspunkte gibt es aber für Windows Hello. Das sorgt in Verbindung mit einer Infrarot-Kamera dafür, dass euer Laptop direkt entsperrt, wenn ihr ihn aufweckt. Jede Lösung, die weniger Passwörter ermöglicht, verdient Lob. Wer draußen unterwegs ist und gerade eine Maske aufhat, kann Windows Hello alternativ auch über den Fingerabdruckleser neben der Tastatur verwenden.

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      Anschlüsse – keine offenen Wünsche

      Fangen wir auf der linken Seite an. Hier erwarten euch neben dem Anschluss für die Stromversorgung noch ein Netzwerkanschluss, zwei schnelle USB-A-Ports, eine schnelle Typ-C-Buchse und ein 3,5mm-Headset-Mic-Kombo-Anschluss. Gerade für den Netzwerkanschluss gibt es Pluspunkte, weil der leider nicht mehr überall Standard ist. Razer setzt sogar noch einen drauf und verbaut einen 2,5Gbit-Port. Wenn ihr also viele und/ oder große Daten über das Netzwerk bearbeitet und transferiert, kommt euch der Anschluss doppelt zugute.

      Auf der rechten Seite warten dann ein HDMI-2.1-Port, ein schneller Typ-A und ein Thunderbolt 3-Anschluss. Gerade letzterer ist die Kirsche auf der Sahne, da er extrem schnelle Datenübertragung ermöglicht oder alternativ den Weg für eine gute Dockingstation frei macht.

      Der SD-Kartenleser ist mehr für kreative Köpfe interessant, die beispielsweise ihre Bilder bzw. Videos von einer Kamera zur weiteren Bearbeitung kopieren wollen. Als Teil dieser Gruppe, bin ich tatsächlich wunschlos glücklich mit den Anschlüssen des Razer Blade Pro 17.

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      Display – 165Hz-QHD-Display ist der Sweetspot

      Die meisten Laptop-Hersteller verbauen Full HD-Displays oder springen direkt zu 4K. Das Problem damit ist, dass 4K auf einer Displaydiagonalen von 14 bis 17 Zoll keinen großen Mehrwert bietet. Die Pixeldichte beim durchschnittlichen Abstand zwischen Auge und Display ist bei 4K subjektiv kaum höher als bei 1440p. Das 4K Panel braucht aber mehr Strom und ist schwieriger auf eine hohe Bildrate zu bringen.

      Statt also Full HD mit 240Hz oder 4K mit 60Hz sind die 1440p-165Hz des Razer Blade Pro 17 die perfekte bezahlbare Kombination aus Bildrate und Auflösung für einen Laptop. Wer möchte, bekommt das Razer Blade Pro 17 aber auch mit Full HD und 360Hz für 100€ mehr. Mit RTX 3080 und für 1000€ mehr gibt es auch eine 4K Touch-Option, die dann 120Hz erreicht – wenn es etwas mehr sein darf. Für die meisten dürfte aber die QHD-165Hz-Version alle wichtigen Punkte erfüllen.

      Jenseits der technischen Gaming-Werte war Razer beim Blade Pro 17 nicht geizig beim Display. Mit 100% Abdeckung des sRGB-Farbraums und 76% des erweiterten Adobe-Farbraumes eignet es sich zwar nicht für professionelle Bildbearbeitung, ist aber akkurat genug, um zum Beispiel den eigenen Urlaubsbildern etwas Feinschliff zu verpassen.

      Auch beim Weißpunkt, Kontrast und der Farbhomogenität leistet es sich keine Schwächen. Dazu kommt es auf dem gesamten Panel nur zu 13% Abweichung bei der Helligkeit, was für eine subjektiv gleichmäßige Ausleuchtung sorgt.

      Insgesamt kann ich mir für den privaten Gebrauch kaum ein besseres Display vorstellen. Für den professionellen Einsatz würde ich aber einen externen Monitor verwenden. Dank dem Thunderbolt 3 und dem HDMI-Port des Razer Blade Pro 17 ist das ja kein Problem.

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      Performance – Full HD & 1440p laufen sehr gut

      Mit einer Intel i7-CPU und einer Nvidia GeForce RTX 3070 stellt das Razer Blade Pro 17 jede Menge Leistung für den Alltag bereit. Selbst in anspruchsvollen AAA-Blockbuster sind in der nativen QHD-Auflösung des Displays und mit maximalen Details jederzeit gute 60-70fps möglich. In Spielen, die Nvidia DLSS unterstützen, kann dazu noch mehr rausgeholt werden.

      Aber auch im professionellen Umfeld überzeugt das Razer Blade Pro 17. So dauert beispielsweise der Export eines 30-sekündigen Werbespots in 4K-Auflösung nur eine Minute. Die verbaute SSD hingegen ist von den reinen Schreib- und Leseraten eher Durchschnitt. Sie ist nicht langsam und behindert auch keine Spiele, aber es ist nicht schwer, schnellere NVMe-SSDs am Markt zu finden.

      Pluspunkte gibt es für das Kühlverhalten des Razer Blade Pro 17. Selbst unter stärkster Last stellte sich keine thermische Drosslung der CPU oder GPU ein. Entsprechend kann auch unter kontinuierlicher Belastung mit der vollen Leistung des Notebooks gerechnet werden.
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      Akku – besser als erwartet

      Normalerweise sind Gaming-Notebooks nicht wirklich mit einer langen Akkulaufzeit gesegnet. Umso mehr war ich vom Razer Blade Pro 17 überrascht, dass es unter eher leichter Last mit Büro-Arbeit und 220 Nits Displayhelligkeit auf etwas über sieben Stunden gebracht hat. Die Mitbewerber bewegen sich häufig eher im Bereich vier bis sechs Stunden.

      Wenn der Akku leer ist, kann er mit dem Netzteil schnell aufgeladen werden. Wer viel mit dem Razer Blade Pro 17 pendeln will und mit einem zweiten Netzteil liebäugelt, sollte wissen, dass das 170€ kostet – autsch.
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      Temperaturen und Lüfter – unter Kontrolle

      Auch hier habe ich kaum Kritik. Nach über einer Stunde in Remedys Meisterwerk Control (etwa 50fps, QHD, max. Details) habe ich nur eine wirklich sehr warme Stelle am Gerät gefunden – direkt mittig oberhalb der Tastatur. Wenig überraschend, da darunter zwei von vier Lüftern sitzen.

      Bei den Lüftern steht das Razer Blade Pro 17 nicht über seiner Konkurrenz – leider. Wie praktisch alle Gaming-Laptops neigt auch dieses Notebook zu deutlich hörbaren Lüftergeräuschen unter Stress. Beim Zocken braucht ihr also ein Headset. Was schade ist, da die verbauten Speaker zu den besseren am Markt gehören.

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      Synapse und Software – Weniger ist mehr

      Bei unnötiger Software hält sich das Razer Blade Pro 17 zurück. Kleine Zusatzprogramme wie Xing und Spotify sind zwar vorinstalliert, aber Apps wie Candy Crush sucht man vergebens. Ansonsten kommt ein sauberes Windows 10 Home zum Einsatz.

      Die Tastatur des Razer Blade Pro 17 setzt auf RGB und so kann in der hauseigenen Synapse Software auch entsprechend etwas mit den Lichteffekten und den Tastenbelegungen gespielt werden.

      Zusätzlich können hier auch die Anpassung an der Lüftersteuerung und am GPU-Modus vorgenommen werden. Beides sehr nützliche Features, wenn der Akkuverbrauch zweitrangig ist.
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      Aufrüsten – vorbildlich

      Insgesamt zwölf T5-Schrauben verbinden die Bodenplatte mit dem restlichen Gehäuse des Razer Blade Pro 17. Danach kann die ganze Platte ganz einfach abgehoben werden. Darunter offenbart sich dann das upgrade-freundliche Innere des Notebooks.

      Die beiden RAM-Riegel sind sofort sichtbar und genauso schnell ausgetauscht. Es gibt keine freien Bänke, aber zumindest seid ihr nicht für den Rest eures Lebens mit den 16GB des Razer Blade Pro 17 gestraft.

      Ab Werk kommt der Razer Blade Pro 17 mit einer 512GB SSD. Das ist zwar für den Anfang ausreichend, aber bei modernen AAA-Games reichen schon wenige Spiele und der Speicher kommt an seine Grenzen. Daher freut es mich, dass Razer einen Schacht für eine zweite NVMe-SSD eingeplant hat, mit dem ihr schnell und einfach euren Speicher erweitern könnt.

      Der Akku wird dazu nur von acht Philips (+)-Schrauben gehalten. Es kommt kein Kleber zum Einsatz, aber zwei Schrauben sind unter kleinen Aufklebern verborgen. Trotzdem kann so in einigen Jahren, wenn der Akku naturgemäß anfängt zu verschleißen, einfach eine Ersatz-Batterie gekauft werden. Insgesamt ist Razer beim Thema „Upgrade“ sehr vorbildlich.
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      Fazit zum Razer Blade Pro 17 – erwachsener Gamer

      Das Razer Blade Pro 17 ist eine wunderschöne Maschine, auf die ich stolz wäre, wenn sie mein täglicher Begleiter wäre. Das Design ist erwachsen und die Verarbeitung ist auf höchstem Niveau. Gerade das große Display mit seinen 165Hz und 1440p-Auflösung hat sich für mich als ideal fürs Laptop-Gaming erwiesen.

      Dank Intel Core i7, Nvidia RTX 3070 und 16GB Arbeitsspeicher ist QHD in aktuellen Blockbuster-Spielen in voller Pracht kein Problem und selbst 4K inklusive Ray Tracing ist machbar. Ab Werk nur eine 512GB SSD zu verbauen, ist etwas geizig von Razer, aber zumindest kann schnell und einfach eine zweite NVMe-SSD eingebaut werden.

      Die größte Schwäche des Razer Blade Pro 17 teilt es sich mit anderen Gaming-Notebooks – den Lüfterlärm. Das kann ich aber verzeihen, da die leistungsstarke Hardware sehr gut gekühlt wird und die Leistung immer voll zur Verfügung steht.

      Für aktuell 2700€ mag es nicht der günstigste Gamer am Markt sein, aber es wäre derjenige, dem ich jeden erwachsenen Gamer empfehlen würde. Wer dann richtig High-End gehen will, hat für 1000€ mehr auch eine Version mit RTX 3080, 32GB RAM und ein Display mit 4K und 120Hz zur Auswahl. Ich trenne mich jedenfalls nur sehr ungern wieder von Razer Blade Pro 17. Sollten euch die 17,3 Zoll aber einfach zu groß sein – das Blade Pro gibt es auch noch als 15 Zöller.

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      *Stand: 05/2021

      Veröffentlicht von Sascha

      Gamer, Filmliebhaber & Hobby-Fotograf – also alles was eine gute Geschichte erzählt. Großer Fan von durchdachten Produkten und Privatsphäre. Nach zehn Jahren im Google-System derzeit im Apple-Kosmos unterwegs und soweit zufrieden.

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