Resident Evil Village: Raubkopie läuft besser als die gekaufte Version

      Resident Evil Village: Raubkopie läuft besser als die gekaufte Version

      Unschön: Die offizielle PC-Version von Resident Evil Village hat mit fiesen Rucklern zu kämpfen. Die gecrackte Version behebt das Problem. Schuld dürfte der ausufernde Kopierschutz sein.

      Zahlende Kund*innen werden mal wieder bestraft, denn die Raubkopie der PC-Version von Resident Evil 8 läuft besser als die gekaufte. Zuerst machte das Problem auf Reddit die Runde. Dann nahm sich Performance-Experte Richard Leadbetter von Digital Foundry der Sache an.

      Heftige Ruckler in der PC-Version von Resident Evil Village

      Er konnte auch objektiv festhalten, dass es in der offiziellen Version von „Resi 8“ zu fiesem Stottern kommt, wenn Feinde sich auf euch zu bewegen oder von euch entfernen. Bei 60 Bildern die Sekunde waren so bereits Ruckler von saftigen 66 Millisekunden drin. Im Spiel sind diese definitiv bemerkbar und können mit der Zeit echt stören.

      Zockt ihr hingegen mit deutlich mehr FPS, dann sind sogar ausgemachte Bildhänger von 130 Millisekunden am Start. Gerade in einem Survival-Spiel, in dem es auf wenige Sekunden, genaue Reflexe und den gewissen Adrenalinkick ankommt, ist das einfach nur ärgerlich.

      Zumal „freibeutende“ Gamer*innen überhaupt nicht von den Problemen betroffen sind, wie Digital Foundry unabhängig bestätigen konnte. Der Kopierschutz erfüllt also nicht mehr seinen Zweck und sorgt dann bei ehrlichen Menschen womöglich noch für ein eingeschränktes Spielvergnügen.

      Wir bleiben bei „womöglich“, denn es könnte auch sein, dass die Raubkopierer einfach RE: Village soweit selbst optimiert haben, dass es nicht mehr zu dem Stottern kommt. Unwahrscheinlich – aber nicht komplett auszuschließen.

      Kopierschutz Denuvo wohl der Übeltäter – Capcom gelobt Besserung

      Die wahrscheinlichere Variante ist, dass das Entfernen des Kopierschutzes zu den Performance-Verbesserungen geführt hat. In Resident Evil Village kommt – wie in vielen aktuellen AAA-Titeln – die Kopierschutz-Software Denuvo zum Einsatz. Diese ist ein sogenannter Anti-Tamper-Schutz. Sie greift also tiefer ins Spiel ein, um unbefugte Zugriffe festzustellen. Bereits in der Vergangenheit machte die Software durch Performance-Verluste in anderen Spielen auf sich aufmerksam.

      Denuvo-Tests

      Denuvo sorgte bereits in der Vergangenheit für Performance-Einbrüche (via ExtremeTech)

      Für die Software zahlen Publisher viel Geld, um den Start eines Spiels vor Piraterie zu schützen. Nach einigen Monaten wird Denuvo dann oftmals entfernt, da der DRM laufende Kosten verursacht. Dumm nur, dass die echten Resident-Evil-Fans – die das Spiel wohl am ehesten gleich zum Release kaufen – die Leidtragenden sind.


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      Auch bei Resident Evil dürfte Denuvo bald entfernt werden. Capcom meldete sich nach dem Beitrag von Digital Foundry bei Richard Leadbetter und versicherte, dass man an einer Lösung des Problems arbeite.

      Was meint ihr zu dem Ganzen? Ist es die Schuld von Software-Piraterie, dass ehrliche Käufer*innen ein schlechteres Spielerlebnis haben? Oder sollten Firmen wie Capcom und Denuvo besser zusammenarbeiten, um solche Fails in Zukunft zu verhindern? Lasst es uns in einem Kommentar wissen.

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      via: Digital Foundry auf Eurogamer.net, Digital Foundry auf YouTube.com, ExtremeTech, ComputerBase

      Veröffentlicht von Clemens

      Großer Film- und Serien-Fan, der von Antonioni bis Tarkowski (fast) alles gesehen hat, was Kino und Fernsehen hergeben. Durch Super Nintendo und PS1 fand er Mitte der 90er seine Leidenschaft für PC- und Konsolenspiele. Zockt mittlerweile vornehmlich am selbstgebauten Gaming-PC und gelegentlich auch auf der PlayStation.

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