Sennheiser MKE 200 im Test: Günstiges Mikrofon-Upgrade für Kamera und Smartphone

      Sennheiser MKE 200 im Test: Günstiges Mikrofon-Upgrade für Kamera und Smartphone

      Mit dem MKE 200 bietet Sennheiser ein relativ günstiges Richtmikrofon an, das die Audioaufnahmen von Kameras und Smartphones im Vergleich zu den internen Mikrofonen deutlich verbessern soll. Wir haben uns die Audioqualität im Vergleich mit den internen Mikros der Sony A7 III, der Fujifilm X-T30 und dem Xiaomi Mi Note 10 angeschaut.

      Ein Richtmikrofon für Kamera und Smartphone

      Das MKE 200 ist das günstigste Kamera-Richtmikrofon von Sennheiser. Der traditionsreiche deutsche Hersteller von Audio-Ausrüstung sieht die Zielgruppe des Mikrofons vor allem bei Vloggern und Videografen. Sie können die Tonaufnahmen mit dem Richtmikrofon relativ einfach verbessern, da es sich via 3,5mm-Klinkenanschluss mit Kameras aller Art und auch Smartphones verbinden lässt.

      Das MKE 200 setzt auf eine Kapsel mit Supernieren-Charakteristik, die präzisere Aufnahmen mit weniger Hintergrundgeräuschen ermöglichen soll. Ein Windschutz und eine Schwinghalterung im Inneren sollen gleichzeitig für weniger Handhabungsgeräusche sorgen, wenn die Kameras bspw. während der Aufnahme in der Hand gehalten oder herumgetragen werden. Zum Lieferumfang gehören neben dem Mikrofon selbst noch zwei Klinkenkabel (jeweils für die Verbindung mit einer Kamera oder einem Smartphone), ein Fellwindschutz, ein Stoffbeutel und etwas Papierkram.

      Technische Daten: Sennheiser MKE 200
      Wandlerprinzip Vorgeladene Kondensator-Kapsel
      Audio-Übertragungsbereich 40 – 20.000 Hz
      Grenzschalldruckpegel 120 dB
      Richtcharakteristik Super-cardioid
      Empfindlichkeit, Übertragungsfaktor -33 dB V/Pa
      Energieversorgung 2-10V
      Anschluss 3,5mm Klinkenstecker
      Abmessungen 6,9 x 6,0 x 3,9 cm
      Gewicht 48g

      Schlichtes Design, einwandfreie Verarbeitung

      Das Mikrofon ist komplett in Mattschwarz gehalten und damit nicht anfällig für Kratzer und Co. Bei der Verarbeitung gibt es ebenfalls nichts zu meckern, der verwendete Kunststoff ist robust und alle Spaltmaße sind absolut minimal gehalten. Die beiden Gewinde zum Befestigen auf einem Stativ und Festschrauben der Klinkenverbindung bestehen übrigens aus Metall.

      Befestigung via Zubehörschuh oder Gewindeschraube

      Die Verbindung mit der Kamera ist äußerst simpel. Einfach das MKE 200 in den Zubehörschuh eurer Kamera schieben und das Mikrofon via Klinkenanschluss verbinden. Beim Smartphone solltet ihr ein Case oder einen Cage nutzen, der einen Zubehörschuh oder ein Standard-Stativgewinde (1/4″-20) zur Befestigung des MKE 200 bietet. Die Verbindung via Klinke klappt natürlich nur, wenn das Smartphone noch einen Klinkenanschluss besitzt. Falls nicht, benötigt ihr einen USB-C auf 3,5mm-Klinke-Adapter. Da das Mikrofon keine Batterien benötigt, könnt ihr es einfach via Plug & Play nutzen.

      Aufnahmequalität im Vergleich

      Kommen wir zum wichtigsten Punkt in diesem Test – der Aufnahmequalität. Klingen Aufnahmen mit dem Sennheiser MKE 200 wirklich besser als mit einem internen Mikrofon? Wie gut funktioniert der Windschutz und die Kapsel mit Supernieren-Charakteristik bei der Unterdrückung von Hintergrundgeräuschen?

      Um das zu testen, habe ich Aufnahmen mit einer Sony A7 III, einer Fujifilm X-T30 und einem Xiaomi Mi Note 10 (Test) durchgeführt. Jeweils mit dem integrierten Mikrofon und in Verbindung mit dem MKE 200. Dabei ging es mir um die folgenden Szenarien:

      • Aufnahme aus einem Meter Entfernung
      • Aufnahme mit diversen Hintergrundgeräuschen
      • Aufnahme, während ich mich bewege

      Das Mi Note 10 hat noch einen Klinkenanschluss, weshalb die Verbindung mit dem MKE 200 kein Problem ist. Die Fujifilm X-T30 bietet allerdings nur einen 2,5mm-Klinkenanschluss. Ein passendes Kabel hatte ich zum Glück noch für den Test parat. Je nach Kamera solltet ihr also darauf achten, ob ihr noch einen Adapter oder ein spezifisches Klinkenkabel benötigt.

      Die Aufnahmen mit den drei Endgeräten habe ich im Folgenden aufgelistet.

      Aufnahme mit Sony A7 III und internem Mikrofon

      Aufnahme mit Sony A7 III und Sennheiser MKE 200

      Aufnahme mit Sony A7 III und Sennheiser MKE 200 mit Fellwindschutz

      Bei den Aufnahmen mit der Sony A7 III merkt man sofort, dass die Aufnahme aus einem Meter Entfernung mit dem internen Mikrofon deutlich mehr unter Hall leidet als mit dem MKE 200. Laute Hintergrundgeräusche wie der Staubsauger – eher ein Extremfall – werden via MKE 200 zudem deutlich besser von der Sprachaufnahme getrennt. Der Vorteil des separaten Richtmikrofons zeigt sich zudem, wenn ihr die Kamera während der Aufnahme herumtragt. Die Halterungen für den Kameragurt sorgen nämlich für stark wahrnehmbare Nebengeräusche, wenn sie an die Kamera „schlagen“. Beim Sennheiser MKE 200 sind diese Geräusche aufgrund der Schwinghalterung im Inneren tatsächlich nicht wahrnehmbar.

      Mit dem Fellwindschutz ist die Lautstärke der Aufnahme etwas leiser, gravierende Veränderungen bei den Aufnahmen mit Hintergrundgeräuschen lassen sich aber nicht feststellen. Abgesehen davon, dass ich bei den ersten beiden Aufnahmen am Ende vergessen habe, den Lüfter auszustellen.

      Aufnahme mit Fujifilm X-T30 und internem Mikrofon

      Aufnahme mit Fujifilm X-T30 und Sennheiser MKE 200

      Bei der Fuji X-T30 macht das interne Mikrofon an sich keinen schlechten Job, es hat allerdings auch mit lauten Nebengeräuschen zu kämpfen. Die Aufnahme mit dem Sennheiser MKE 200 wirkt dagegen klarer, lauter und insgesamt besser verständlich, da auch weniger Hall vorhanden ist. Da bei der X-T30 keine flexiblen Halterungen für einen Kameragurt angebracht sind, gibt es bei der Aufnahme mit der Kamera in der Hand nicht so störenden Klappergeräusche wie bei der Sony A7 III. Es ändert aber nichts daran, dass die Aufnahmequalität mit dem MKE 200 besser bleibt.

      Aufnahme mit Xiaomi Mi Note 10 und internem Mikrofon

      Aufnahme mit Xiaomi Mi Note 10 und Sennheiser MKE 200

      Und wie sieht es bei einem Smartphone aus? Leider hatte ich für den Test keine dedizierte Smartphone-Halterung inkl. Zubehörschuh parat. Trotzdem ist die Aufnahme mit dem MKE 200 nicht so dumpf und verwaschen wie beim internen Mikrofon des Mi Note 10. Bei der Aufzeichnung mit dem internen Mikrofon ist deutlich mehr Hall vorhanden, zudem versteht man die Stimme bei lauten Nebengeräuschen kaum.

      Damit wird klar, dass das Richtmikrofon Sennheiser MKE 200 die Qualität von Aufnahmen mit Kameras und Smartphones tatsächlich stark verbessert. Ihr solltet allerdings darauf achten, dass das dedizierte Mikrofon immer genau auf euren Mund ausgerichtet ist.

      Fazit: Sennheiser MKE 200

      Sennheiser hat mit dem MKE 200 ein attraktives Richtmikrofon im Programm, das ihr sowohl für Videos und Vlogs als auch reine Tonaufnahmen in Form von Podcasts und Co. nutzen könnt. Die Aufnahmequalität ist deutlich besser als bei internen Mikrofonen von Kameras und Smartphones. Nicht nur der Hall wird reduziert, die Stimme ist einfach klarer, lauter und besser verständlich. Sennheiser hält zudem das Versprechen ein, Handhabungsgeräusche dank der internen Schwinghalterung des MKE 200 sowie Hintergrundgeräusche spürbar zu reduzieren.

      Um das zu erreichen, sollte das Richtmikrofon mit der Vorderseite immer genau auf den Sprecher ausgerichtet sein. Die Handhabung erklärt sich von selbst: montieren, einstecken, fertig. Für Vlogs und Co. solltet ihr das Mikrofon am besten auf einem Blitzschuh oder einer Gewindehalterung montieren.

      Auch sonst überzeugt das Mikrofon mit einer hochwertigen Verarbeitung und einem sinnvollen Lieferumfang. Für eine UVP von aktuell 100 Euro* macht ihr mit dem MKE 200 auf jeden Fall alles richtig.

      Audio-Ausrüstung bei uns im Shop

      *Stand: 11/2020

      Veröffentlicht von Alexander

      Die Leidenschaft fürs Zocken wurde bereits in den frühen 90ern mit Bubble Bobble am Sega Master System II geweckt. Spielt mittlerweile hauptsächlich am PC und hätte gerne viel mehr Zeit, um sich seinem ständig wachsenden Pile of Shame zu widmen.

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