Streamingdienste: Spotify & Netflix bald teurer?

      Streamingdienste: Spotify & Netflix bald teurer?

      Die meisten besitzen wohl Spotify für ihre Musik und Netflix für Serien/Filme. Gerade während alle Zuhause bleiben, benutzen wir solche Dienste besonders intensiv. Die Streamingdienste planen nun wohl beide eine Preiserhöhung. Während das bei Spotify noch dauern wird, erhöht Netflix in den USA bereits die Preise.

      Die beiden Erhöhungen kommen aber nicht aus dem Nichts. Diese Woche veröffentlichen viele Firmen ihre Quartalszahlen. Spotify steht dabei exemplarisch für eines der größten Probleme der Streaming-Branche: Trotz einer großen Nutzerbasis und vielen Einnahmen steht am Ende ein Verlust.

      Spotify: Mehr Nutzer – und trotzdem ein Verlust

      Die gute Nachricht: Spotify hat mit dem Ende des dritten Quartals 2020 inzwischen 320 Millionen aktive Nutzer. Vergleicht man das mit dem Vorjahr, ist das ein Wachstum von rund 29 Prozent.  Auch die Anzahl der zahlenden Nutzer – Spotify unterscheidet noch zwischen Free & Premium – ist um 27 Prozent auf knapp 144 Millionen Nutzer gestiegen. Grund für das große Wachstum ist der Marktstart in Russland und zwölf angrenzenden Gebieten. Zudem konnten auch in Indien durch umfangreiches Marketing viele Kunden gewonnen werden.

      Dennoch fährt Spotify mit deutlich mehr zahlenden Kunden und werbefinanzierten Hörern einen Verlust von 118 Millionen US-Dollar ein. Dabei ist sogar der Umsatz im Jahresvergleich um 14 Prozent auf 2,32 Milliarden US-Dollar angestiegen. Vergleicht man aber die Zahlen mit dem selben Quartal in 2019 ist der Umsatz pro Nutzer um 10 Prozent gefallen. Der Grund dafür ist, dass Neukunden häufig mit vergünstigten Angeboten gelockt werden und diese dann nicht den normalen Beitrag zahlen müssen. Macht man das im großen Maßstab, kommt es zwar zu hohen Nutzerzahlen aber gleichzeitig geringeren Einnahmen.

      Insgesamt befindet sich Spotify wieder auf dem Niveau wie vor der COVID-19-Pandemie – Tendenz steigend. Der positive Trend könnte aber durch die Konkurrenz von Apple Music und Amazon Music Unlimited einen Dämpfer erleben. Beide Konkurrenten verzeichneten seit Beginn der Pandemie einen leichten Aufschwung an Neukunden. Apple Music hatte 2019 insgesamt 60 Millionen aktive Kunden und bei Amazon waren es Anfang 2020 ganze 55 Millionen zahlender Kunden.

      Als Reaktion darauf hat Spotify-CEO Daniel Ek laut Medienberichten eine Preiserhöhung für mehrere Länder geplant. Dazu zählt offenbar auch Deutschland. Wie hoch der neue Preis sein wird und wann er kommt, ist aber bisher noch nicht bekannt. Aktuell kostet Spotify Premium in Deutschland 9,99 Euro im Monat, das Abo Premium Duo kostet 12,99 Euro, das Studenten-Abo gibt es für 4,99 Euro und das Familien-Abo für bis zu sechs Personen kostet 14,99 Euro.

      Netflix: In den USA bereits teurer

      Bei Netflix sieht die Sache hingegen deutlich konkreter aus. In den USA wurde der Preis des HD-Abo von 12,99 auf 13,99 US-Dollar erhöht und das Premium-Abo in UHD kostet nun 17,99 anstelle von 15,99 US-Dollar. Das Basisabo bleibt aber bei 8,99 US-Dollar im Monat. Auch gelten die höheren Preise erstmal nur für Neukunden, zahlende Altkunden bleiben noch verschont. Die letzte Preiserhöhung in den USA fand im Januar 2019 statt. Damals wurden die Preise des HD-Abos von 10,99 auf 12,99 und das Premium-Abo von 13,99 auf 15,99 US-Dollar erhöht. Kurz darauf folgte die Erhöhung auch in Deutschland. Es ist also nur eine Frage der Zeit, bis die Preise auch bei uns angezogen werden. Wahrscheinlich werden die Dollar-Preise auch hier wieder 1:1 auf Euro umgerechnet.

      Was haltet ihr von den Preiserhöhungen? Gerechtfertigt oder überzogen? Schreibt es uns gerne in die Kommentare!

      via: computerbase, computerbase, billboard.com

      Veröffentlicht von Daniel

      Online-Editor, NBB.de. Kommentare über Technik. Rechtschreibfehler und verwirrende Grammatik sind bewusste Witze - ganz offensichtlich.

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