Test Apple iPhone 6s: Im Finger steckt die Kraft

Test Apple iPhone 6s: Im Finger steckt die Kraft

Test iPhone 6s

Apples iPhone 6s sieht zwar aus wie das Vorjahresmodell, bringt aber unter der Haube ein paar Verbesserungen und Neuerungen mit, die es im Vergleich zum 6er deutlich aufwerten sollen. Über das druckempfindliche Display und 3D Touch beispielsweise zieht Apple eine weitere Bedienebene ein, die den Umgang mit dem iPhone noch bequemer machen soll. Wir haben das neue iPhone 6s viel gedrückt, ohne es dabei zu verbiegen.

Hart aber herzlich

Die Verarbeitungsqualität des iPhone 6s bewegt sich auf dem bekannt hohen Standard, den Apple bei seinen Mobiltelefonen seit mehreren Jahren bietet. Das Aluminiumgehäuse mit Abmessungen von 138,3 × 67,1 × 7,1 mm ist hervorragend verarbeitet, die Haptik schlicht grandios. Als Material kommt jetzt Aluminium 7000 mit Zink- und Magnesiumanteilen zum Einsatz, das stabiler und kratzfester als das bisher verwendete Aluminium ist. Zumindest bei der Apple Watch Sport hat sich das stärkere Aluminium bereits bewährt und hinterlässt auch beim iPhone 6s einen sehr stabilen und sehr guten haptischen Eindruck. Die Verbiegeanfälligkeit wie beim Vorgänger und seinem Schwesternmodell 6 Plus sollte sich damit erledigt haben.

Test iPHone 6s Schraegansicht

Das iPhone 6s ist jetzt stabiler.

Im Gegensatz zu anderslautenden Berichten ist das iPhone 6s nicht wasserdicht, es hält, wie seine Vorgänger auch, lediglich etwas Spritzwasser aus, denn die Schnittstellen sind vor Wassereinbruch gar nicht geschützt. Das Gewicht hat um 14 g auf 143 g zugelegt. Die Farbpalette ist größer geworden. Neben Silber, Space-Grau und Gold gibt es das iPhone 6s in Roségold.

Test iPhone 6s Rueckseiten alle Farben

Das iPhone 6s gibt es in vier Farbvarianten.

Etwas zu meckern haben wir an dem ansonsten tadellosen Äußeren dennoch: Der obere Lautstärke-Button sitzt sicht- und spürbar tiefer im Gehäuse als der untere. Das war auch bei einem zweiten Testgerät der Fall. Schon beim Vorjahresmodell trat eine ähnliche Ungenauigkeit auf, sodass man kaum mehr an Einzelfälle glauben mag.

Test iPhone 6s Lautstaerkebuttons

Bei zwei Testgeräten war die obere Lautstärketaste zu tief im Gehäuse eingelassen.

Die anderen Bedienelemente wie der Power-Button sitzen passig und arbeiten mit spürbarem Druckpunkt tadellos. Der Homebutton fällt bei verschiedenen 6s unterschiedlich aus: mal knackiger als beim iPhone 6 und dann auch lauter, mal weicher und dezenter. Der dezentere Ton hat uns besser gefallen. Der integrierte Fingerabdruck-Scanner Touch ID erkennt Fingerabdrücke zuverlässig und arbeitet sehr viel schneller als beim Vorjahresmodell. Das Entsperren per Fingerabdruck beispielsweise erfolgt nahezu unmittelbar nach dem Betätigen des Homebuttons innerhalb einer guten Sekunde.

Test iPhone 6s Homebutton Touch ID

Touch ID arbeitet jetzt noch schneller.

Von Quick Actions, Peeken und Poppen: Display mit 3D Touch

Beim IPS-Display erleben wir eine herbe Enttäuschung. Ein derart ungleichmäßig beleuchtetes Display haben wir noch bei keinem Apple iPhone gesehen. Bereits bei bloßer Betrachtung erkennt man helligkeitsbedingte Fleckenbildung, die sich beim Nachmessen mit einem Luminanzmessgerät bestätigt: Zwischen dem hellsten Bereich bei 498 cd/m2 und dem dunkelsten Bereich mit 336 cd/m2 beträgt der Unterschied knapp 33 Prozent. Das ist deutlich zu viel und nicht akzeptabel. Wer davon betroffen ist, sollte ein solches Gerät umtauschen. Ansonsten bewegt sich das Display mit gutem Kontrast von etwa 1:1606, einem Schwarzwert von 0,31 cd/m2 und großen Blickwinkeln auf gewohnt hohem Niveau. Bei der Farbdarstellung deckt es in etwa den sRGB-Farbraum ab. Die Displayauflösung des 4,7 Zoll messenden Touchscreens hat sich mit 1334 × 750 Bildpunkten im Vergleich zum iPhone 6 nicht geändert, die Pixeldichte liegt weiterhin bei 326 ppi, sodass einzelne Bildpunkte kaum sichtbar sind.

Test iPhone 6s Display

Das Display des iPhone 6s unterstützt mehrere Druckstufen.

Neu beim Display ist die 3D-Touch-Funktion. Das Display reagiert dabei auf drei unterschiedliche Druckstärken, deshalb auch 3D. Die erste Stufe löst wie gewohnt einen Tap aus. Drückt man etwas fester, beispielsweise auf das Kamera-Icon, dann werden Quick Actions ausgelöst. Die eingebaute Taptic Engine gibt dabei ein haptisches Feedback in Form eines sehr kurzen Vibrierens. Bei Quick Actions handelt es sich um ein Kontextmenü, das verschiedene Funktionen enthalten kann, die man per einfachem Tap anwählt. Bei der Kamera App lassen sich so beispielsweise Selfie- oder Video-Funktion direkt aus dem Homescreen aufrufen, ohne erst in der App auf die Frontkamera wechseln oder die Video-Funktion über den Slider anwählen zu müssen. Quick Actions erlauben beim Kalender, einen neuen Eintrag zu erstellen oder bei der Nachrichten-App eine neue Mitteilung zu verfassen. Wer glaubt, er würde damit Zeit sparen, wird aber enttäuscht, denn die Anzahl der Taps bleibt bei Verwendung von 3D Touch meist dieselbe wie bei normalen Taps. 3D Touch wirkt in manchen Fällen sogar noch etwas umständlicher, weil man beim ersten Tap stärker zudrücken muss. Welche Quick Actions sich hinter den einzelnen Kontextmenüs verbergen, muss der Anwender selbst herausfinden und mit der Zeit erst lernen. Die Apps müssen Quick Actions unterstützen. Evernote und Dropbox beispielsweise tun das bereits.

Test iPhone 6s 3D Touch

Die Kraft des Fingers entscheidet bei 3D Touch.

Innerhalb von Anwendungen unterscheidet man bei 3D Touch zwischen Peek und Pop. Bei Peek drückt man wie bei den Quick Actions zu und lässt den Finger dann einfach ohne weiteren Druck auf der Position liegen. Genutzt wird diese Funktion, um beispielsweise Vorschaufenster für eine Mail, eine Konversation oder eine Webseite zu öffnen. Ungünstig dabei ist, dass der Finger den Inhalt bei der Nachrichtenvorschau fast immer verdeckt und man ihn umständlich zur Seite schieben muss. Nimmt man den Finger vom Touchscreen, dann verschwindet das Vorschaufenster und man kann in die nächste Nachricht reinschauen. Man spart sich also den Zurück-Tap. Drückt man dagegen in der Vorschau noch stärker auf Druckstufe Drei zu, dann wird die Pop-Funktion ausgelöst und der entsprechende Inhalt angewählt. Ohne 3D Touch wäre er mit einem simplen Tap aufgerufen, allerdings entfällt dann die Option der Vorschau.

3D Touch Konversation

3D Touch hilft beispielsweise in der Nachrichten App, …

3D Touch Konversation Peek

… per Peek eine Vorschau einer Nachricht anzuzeigen.

3D Touch Konversation Pop

Drückt man dann fester zu, so wird per Pop der Inhalt geöffnet.

Das Benutzen der 3D-Touch-Funktion ist im Vergleich zum bisherigen Bedienkonzept von iOS nicht besonders intuitiv. Durch die Quick Actions hat man jetzt lediglich eine zusätzliche Möglichkeit, eine Funktion aufzurufen. Die Frage, die sich dabei stellt, ist, wozu? Denn eigentlich sollte ein mobiles Betriebssystem so einfach wie möglich zu bedienen sein. Diese Philosophie wirft Apple mit 3D Touch über Bord. Das gilt auch für Peek und Pop. Grundsätzlich ist die Vorschaufunktion nett, aber in vielen Fällen ist man mit zwei einfachen Taps schneller als mit ein bis zwei Taps unterschiedlicher Druckstufe. Zudem ist das um etwa zehn Prozent höhere Gewicht und die um 0,2 mm angewachsene Dicke des iPhone 6s im Vergleich zum Vorgänger auf das 3D-Touch-fähige Display und die Taptic Engine mit seinem stärkeren Vibrationsmotor zurückzuführen.

Gut gefällt 3D Touch bei der Korrektur von Texteingaben. Bisher musste man mit dem Finger an die fehlerhafte Stelle navigieren, was trotz Lupenfunktion etwas fummelig ist. Mit 3D Touch braucht man nur etwas stärker auf die virtuelle Tastatur drücken und sie verwandelt sich in ein Trackpad, sodass man den Cursor im Textfeld beliebig mit dem Finger steuern kann. Korrekturen gelingen so einfacher. Das Umwandeln der Tastatur funktioniert unter iOS 9 auch auf dem iPad über einen Zwei-Finger-Tap, beim iPhone 6 (Plus) jedoch nicht. Möglich wäre es aber. Anscheinend möchte Apple diese Funktion als Verkaufsargument für das 6s (Plus) benutzen.

Bei Spielen könnte 3D Touch in der Zukunft eine größere Rolle spielen, denn dadurch ergeben sich völlig neue Bedienoptionen, die weit über die bisherige Touch-Bedienung hinausgehen. Auch bei Zeichen-Apps könnte 3D Touch eingesetzt werden, beispielsweise für unterschiedliche Druckstärken für Stifte oder um Kontextmenüs direkt im Zeichenmodus zu öffnen. Wer 3D Touch nicht mag, kann es in den Einstellungen unter „Allgemein“ > „Bedienungshilfen“ > „3D Touch“ auch abschalten. Schlechter bedienen lässt sich iOS 9 dann nicht.

A9 mit 2 GB Arbeitsspeicher

Endlich. Wer schon länger ein iPhone besitzt, hat sehnlichst größeren Arbeitsspeicher erwartet, denn bei mehreren geöffneten Tabs im Webbrowser mussten die Inhalte bei allen Vorgängermodellen beim Tab-Wechsel immer wieder neu geladen werden, weil der Speicher nicht ausreichte. Mit 2 GB LPDDR4 Arbeitsspeicher im iPhone 6s ist dieses Thema nun vom Tisch. Von dem größeren Arbeitsspeicher profitieren auch andere arbeitsspeicherintensive Anwendungen.

Test iPhone 6s Frontansicht Weiss und Schwarz

Leistung pur in zwei unterschiedlichen Farbgebungen der Front: iPhone 6s

Der 64 Bit A9-Prozessor besitzt weiterhin zwei Kerne, die maximal mit 1,8 GHz takten. Augenscheinlich verbaut Apple zwei verschiedene Versionen des A9-Prozessors: den von Samsung im 16 nm Format gefertigten APL0898 und den von TSMC hergestellten 18 nm APL1022. In unserem Testmodell ist ein TSMC-Prozessor verbaut. Beide Prozessoren dürften jedoch leistungsmäßig auf dem gleichen Niveau liegen. Schaut man sich die Benchmark-Ergebnisse an, dann muss man dem A9 bescheinigen, zusammen mit dem achtkernigen Samsung Exynos 7420 zu den leistungsfähigsten Prozessoren im Smartphone-Bereich zu gehören. Der A9 ist damit den 8-Kern-Prozessoren in Android Smartphones bei Single-Core-Anwendungen deutlich überlegen. In der Praxis wird ohnehin selten mehr als ein Kern von den Anwendungen benutzt, sodass die Single-Core-Benchmarks deutlich wichtiger sind als die Gesamtleistung eines Prozessors. Somit gelingt es Apple, mit seiner optimierten Zwei-Kern-CPU absolute Top-Ergebnisse zu erzielen und gleichzeitig energieeffizient zu arbeiten. Leistungsmäßig übertrifft das iPhone 6s seinen Vorgänger um knapp 50 Prozent. Das macht sich in der Praxis durch extrem schnelle Programmstarts und insgesamt durch eine verzögerungsfreie Bedienung trotz Übergangsanimationen bemerkbar. Für die sehr hohe Performance dürfte auch der größere Cache-Speicher des A9 mitverantwortlich sein.

Im A9-Chip ist eine PowerVR GT7600 Grafik für die Bildausgabe integriert. Im Test haben wir uns ein paar grafiklastige Spiele angesehen, die sehr flüssig und ohne jegliche Hakler bei hohen Details durchliefen. Durch die extrem hohe Grafik-Performance darf man für die Zukunft grafisch noch komplexere Spiele auf dem iPhone 6s erwarten.

Test iPhone 6s links

Test iPhone 6s rechts

Test iPhone 6s oben

Test iPhone 6s unten

Im A9-Chip steckt zusätzlich der M9 Motion Coprozessor, der nicht nur die Sensordaten von 3-Achsen-Gyrosensor, Beschleunigungsmesser und Barometer kontinuierlich auswertet und damit den Hauptprozessor entlastet, sondern jetzt auch für die Erkennung von Sprachbefehlen zuständig ist. Das ermöglicht dem iPhone 6s dauerhaftes Lauschen auf Eingabebefehle und nicht nur wie bisher bei eingestecktem Stromkabel. Siri ist damit allzeit bereit. Damit dann nicht jeder das iPhone steuern kann, unterscheidet Siri jetzt Stimmen. Bei der Einrichtung muss man daher ein kurzes Stimmtraining durchführen, sodass dem iPhone kein Fremder etwas befehlen kann. Das klappte in unserem Test absolut zuverlässig.

Hochauflösend: iSight- und FaceTime-Kamera

Bei der iSight-Kamera auf der Rückseite, die immer noch etwas aus dem Gehäuse hervorsteht, hat Apple einen riesigen Schritt getan: nicht nur die Auflösung ist jetzt mit 12 Megapixeln beim 6s (iPhone 6: 8 Megapixel) deutlich höher, sondern die Kamera ist auch in allen anderen Bereichen besser geworden. Damit schließt Apple nicht nur zu den Top-Smartphone-Kameras wie beispielsweise im Samsung Galaxy S6 auf, sondern überflügelt die Konkurrenz sogar. So legen die Fotos durch die hohe Auflösung an Detailschärfe zu. Besonders bei der Ausgabe auf einem Desktop-PC oder auf einem TV fällt das sofort ins Auge. Wer will, kann jetzt eher einen Detailausschnitt aus dem Foto extrahieren, ohne schnell Gefahr zu laufen, großartige Einbußen bei den Details hinnehmen zu müssen. Die Kamera im iPhone 6s mit einer Blende von f/2,2 macht damit das Mitschleppen einer Kompaktkamera überflüssig.

Test iPhone 6 iSight-Kamera

Die Hauptkamera des iPhone 6s gehört zu den besten Smartphone-Kameras.

Überzeugen können die Fotoaufnahmen in einer Größe von 4032 x 3024 Pixeln im 4:3-Format insbesondere durch den hohen Dynamikumfang und der natürlichen Farbwiedergabe. Die automatische Zuschaltung von HDR sorgt dafür, dass auch in dunklen und hellen Flächen Details zu erkennen sind, Farben also nicht hoffnungslos absaufen. Die Kontraste sind sichtbar besser als beim Vorgängermodell. Bei problematischen Lichtverhältnissen ist das Bildrauschen geringer geworden. Was zur absoluten Glückseligkeit fehlt, ist ein optischer Bildstabilisator, den nur das größere Schwestermodell iPhone 6s Plus bietet. Ebenfalls fehlen für etwas professionellere Anwender erweiterte Optionen zur Einstellung der Kamera. Die bieten weiterhin nur zusätzliche Kamera-Apps wie beispielsweise ProCam oder Camera+. Ansonsten ist man der Kameraautomatik des 6s ausgeliefert, auch wenn sie in den meisten Fällen sehr gute Ergebnisse liefert. Insgesamt ist die iSight-Kamera im iPhone 6s die beste Smartphone-Fotokamera, die ich bisher in den Händen gehalten habe.

Durch die höhere Auflösung von 12 Megapixeln ist die Dateigröße von durchschnittlich 2 MB auf rund 5 MB angewachsen. Wer also viele Fotos macht, sollte besser zum 6s mit 64 oder 128 GB Speicher greifen. Die 16-GB-Variante macht in keinem Fall Sinn. Apple hat dem iPhone 6s zusätzlich Live Fotos spendiert. Während der Aufnahme des Fotos wird etwa zwei Sekunden Video mit Ton aufgezeichnet. So lässt sich später die Aufnahmesituation des Fotos nachvollziehen. Auch für die Live Fotos wird mehr Speicherplatz benötigt. Sie funktionieren derzeit lediglich auf iPhones und iPads mit iOS 9 und höher sowie auf einem Mac ab OS X El Capitan in der Fotos App, andernfalls sieht man nur das normale JPEG-Foto. Apple hat das Live-Foto-Format offen gelegt, sodass auch andere Dienste und Apps die Darstellung von Live Fotos unterstützen können. Wer mag, verwendet ein Live Foto als Hintergrundbild für den Homescreen und den Sperrbildschirm, bewegen tun sie sich aber nur auf Fingerdruck.

Videoaufnahmen können mit bis zu 4K bei einer Auflösung von 3840 x 2160 Bildpunkten und 30 Bildern pro Sekunde aufgezeichnet werden. Pro Minute werden etwa 375 MB an Speicher benötigt. Standardmäßig nimmt die Kamera Videos in 1080p bei 60 Bildern pro Sekunde auf. Zeitlupenaufnahmen sind jetzt auch mit 1080p bei 120 fps möglich, beim iPhone 6 sind es nur 720p bei 240 fps. Die 4K-Aufzeichnung muss man erst unter „Einstellungen“ > „Fotos & Kamera“ aktivieren. Die Videoaufnahmen in 4K oder Full HD bewegen sich deutlich über dem Niveau, das andere Smartphone-Kameras derzeit bieten. Die Videos zeichnet ein hoher Detailreichtum aus, Lichtsituation und Farben werden realitätsnah wiedergegeben. Der fehlende optische Bildstabilisator beim 6s macht sich allerdings auch bei der Videoaufnahme bemerkbar, denn verwacklungsfreie Aufnahmen aus freier Hand gestalten sich schwierig.

Die 5-Megapixel-FaceTime-Kamera auf der Vorderseite erlaubt die Fotoaufnahme mit 2576 x 1932 Bildpunkten. Selfies gelingen so mit wesentlich mehr Details als beim iPhone 6 mit 1,2-Megapixel-Kamera. Statt einen Frontblitz benutzt Apple das Display zur Ausleuchtung, das sich farblich automatisch der Lichtsituation anpasst. Das Ergebnis überzeugt nur dann, wenn die Umgebung nicht zu dunkel ist, ansonsten reicht die Displayhelligkeit nicht aus, um auch nahe Gesichter gleichmäßig auszuleuchten. Die Selfies erinnern dann mehr an gruselige Halloween-Fotos.

MIMO-WLAN und schneller Datenfunk

Das iPhone 6s unterstützt MIMO-WLAN mit zwei Antennen, sodass bei gleicher Frequenz höhere Übertragungsraten möglich sind. Unterstützt werden mit IEE 802.11 a/b/g/n-144/ac-866 das 2,4- und 5-GHz-Frequenzband. Beim mobilen Datenfunk setzt Apple auf LTE Advanced, das Übertragungsraten bis zu 300 Mbit/s verspricht. LTE Advanced ist derzeit eher eine Investition in die Zukunft, denn bisher bieten lediglich die Deutsche Telekom und Vodafone den schnellen Datenfunk in wenigen Gebieten an. Verschiedene Großstädte sollen erst nach und nach erschlossen werden. Um in den Genuss von LTE Advanced zu kommen, benötigt man einen entsprechenden Datentarif, der etwas kostspieliger ist.

Test iPhone 6s Rueckseite

Das iPhone 6s unterstützt MIMO-WLAN.

Akkulaufzeit und Ladezeit

Der Akku ist beim iPhones 6s mit 1715 mAh etwas kleiner dimensioniert als beim iPhone 6. Durch den genügsameren Prozessor und die verschiedenen Stromsparmaßnahmen fallen die Akkulaufzeiten trotzdem geringfügig höher aus. Unser Testvideo spielte knapp zehn Stunden, bis der Akku leer war. In der Praxis ergibt sich bei einem bunten Mix aus Surfen, Mailen, Chatten, Social Media Nutzung sowie Musik hören und Videos anschauen eine Laufzeit von etwa zwei Tagen. Der Akku ist mit dem beiliegenden Ladeadapter in etwa 2:20 Stunden wieder aufgeladen.

Fazit

Das iPhone 6s hat besonders bei den Kameras einen Sprung nach vorn gemacht: sie lösen höher auf und machen insgesamt noch ansehnlichere Fotos als die Kameras des iPhone 6. In vielen weiteren Bereichen sind beim 6s Detailverbesserungen festzustellen, wie etwa das stabilere Gehäuse, das schnellere MIMO-WLAN und LTE Advanced. Dazu kommt ein leistungsfähiger Prozessor mit starker integrierter Grafik, die auf noch genialere Spiele mit mehr und besseren visuellen Effekten hoffen lässt. Das 6s arbeitet trotz höherer Leistung stromsparender, die Akkulaufzeit hat sogar noch etwas zugelegt, obwohl die Akkukapazität etwas geringer ausfällt. Dass bei unserem Modell das Display schwächelte, muss man wohl als Serien-Ausreißer ansehen.

Test iPhone 6s alle Farben

Qual der Wahl beim iPhone 6s: Silber, Space-Grau, Gold oder Roségold

Das vielbeworbene 3D Touch in Kombination mit der Taptic Engine ist zwar schön und gut, vereinfacht die Bedienung aber nicht. Hier hat man eher den Eindruck, dass Apple unbedingt etwas Neues bringen musste, um das iPhone 6s von der Konkurrenz aus dem Android-Lager abzuheben. Für die Zukunft kann 3D Touch trotzdem interessant sein, wenn denn entsprechende Anwendungen vorhanden sind, wie etwa Malprogramme oder Spiele, die 3D Touch sinnvoll unterstützen. Gegenwärtig bedeutet 3D Touch erstmal nur wenig Zusatznutzen bei rund zehn Prozent mehr Gewicht.

Das iPhone 6s ist in allen Farben im notebooksbilliger.de-Shop erhältlich.

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