Test: ASUS ROG Zephyrus G14 – Der kompakte Alleskönner mit Ryzen 4000

      Test: ASUS ROG Zephyrus G14 – Der kompakte Alleskönner mit Ryzen 4000

      Mit dem Zephyrus G14 bringt ASUS einen Game-Changer auf den Markt: Einen erschwinglichen 14-Zoll-Laptop mit brandneuer AMD-CPU und Nvidia GeForce GTX/RTX-Grafikkarte. Dieses Zusammenspiel sorgt unter anderem für überragende Akkulaufzeiten. Alles Weitere erfahrt ihr im Test.

      Das gefällt uns

      • Extrem schneller Prozessor
      • Sehr lange Akkulaufzeit (bester seiner Klasse)
      • Sehr gut für Gaming in 1080p
      • Helles, farbtreues Display
      • Schnelle Bildwiederholrate
      • Sehr gute Tastatur
      • Toller Formfaktor
      • Sehr leicht (1,6 - 1,7Kilo)

      Das gefällt uns nicht

      • Webcam fehlt
      • Fingerabdruckleser ungenau
      • Turbo-Modus sehr laut

      Bevor wir uns in den Test stürzen, könnt ihr euch in den technischen Daten erst einmal eine Übersicht verschaffen.

      Technische Daten ASUS ROG Zephyrus G14
      Display 35,56 cm (14″) Mattes Full-HD-Display mit 120-Hz-Bildwiederholrate und LED-Backlight, 100% sRGB, Pantone® Validated, Adaptive Sync
      Auflösung 1.920 x 1.080 Pixel im 16:9 Format
      Prozessor AMD Ryzen 5 4600HS Prozessor 6x 3.00 GHz (12 Threads) Boost bis 4.00 GHz, AMD Ryzen 7 4800HS Prozessor 8x 2.90 GHz (16 Threads) Boost bis 4.20 GHz, AMD Ryzen 9 4900HS Prozessor 8x 3.00 GHz (16 Threads) Boost bis 4.30 GHz
      Grafik AMD Radeon RX Vega 7 und
      – Nvidia® GeForce GTX™ 1650 4 GB GDDR6 VRAM
      Nvidia® GeForce GTX™ 1650 Ti 4 GB GDDR 6 VRAM
      – Nvidia® GeForce GTX™ 1660 Ti 6GB,
      – NVIDIA® GeForce RTX™ 2060 6GB GDDR6 VRAM
      Arbeitsspeicher 8 GB / 16 GB DDR4 3200 MHz, Dual-Channel
      8 GB fest verlötet – max. erweiterbar auf 32 GB
      Festplatte 512 GB PCIe NVMe M.2 SSD, 1TB optional
      Netzwerk
      Intel® Wi-Fi 6 mit Gig+ Performance (802.11ax)
      Bluetooth 5.0
      Anschlüsse
      1 x USB 3.2 Gen 2 Type-C mit DisplayPort™ 1.4 und Power Delivery
      1 x USB 3.2 Gen 2 Type-C
      2 x USB 3.2 Gen 1 Type-A
      1 x HDMI 2.0b
      1 x 3.5mm Kopfhörer und Mikrofon-Klinkenanschluss
      1 x Kensington Schloss
      Akku Li-Ion-Akku, 4 Zellen, 76 Wh – bis zu 12 Stunden Laufzeit, 150/180 Watt-Netzteil
      Eingabegeräte Tastatur mit Hintergrundbeleuchtung, Touchpad mit Multi-Touch-Gestenunterstützung
      Sound
      2 x 2.5W Lautsprecher mit Smart AMP Technologie
      2 x 0.7W Hochtöner, Array Mikrofone
      Mit Dolby Atmos Unterstützung
      Software
      Armoury Crate
      GameFirst VI
      GameVisual
      Sicherheit Kensington-Lock
      Betriebssystem Windows 10 Home 64 Bit
      Abmessungen 32,40 x 22,2 x 1,79 cm (1.99cm mit AniMe Matrix™) (B x T x H)
      Gewicht 1,6 Kg (1,7 Kg mit LED-Beleuchtung AniMe Matrix™ auf dem Displaydeckel)
      Preis Ab 1499,00 Euro*

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      Lieferumfang – Schicke Schatztruhe

      Für die Verpackung hat sich Asus etwas ausgedacht: Sie öffnet wie eine Schatztruhe und hebt den ASUS ROG Zephyrus beim Öffnen leicht empor, sodass er euch entgegenkommt. Ein nettes Detail, das zeigt, dass ASUS sich über den ersten Eindruck Gedanken gemacht hat.

      ASUS ROG Zephyrus G14 Verpackung emporgehoben

      Auch der zweite Eindruck ist ein sehr guter. Der Laptop ist gut und sicher verstaut. Neben ihm ist noch das Netzteil im Karton. Es ist mit einem ROG-Symbol verziert und deutlich größer als die meisten Ultrabook-Netzteile – logisch, denn der ASUS ROG Zephyrus G14 ist eigentlich eine Gaming-Maschine. Auch wenn sein Äußeres sehr kompakt daherkommt. Das schauen wir uns als nächstes an.

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      ASUS ROG Zephyrus G14 bei uns im Shop

      Design und Verarbeitung – Gaming Understatement mit sehr guter Haptik

      ASUS ROG Zephyrus G14 Features

      Habt ihr den ASUS ROG Zephyrus G14 einmal aus seiner Schatztruhe befreit, könnt ihr euch über die sehr gelungene Haptik des Gaming-Notebooks freuen. Denn umhüllt wird der Zephyrus von einer Magnesiumlegierung, die hochwertig und verwindungssteif wirkt. Die Farbe ist matt gehalten und nennt sich Moonlight White. Sie wirkt in der Realität noch deutlich schicker als auf den Bildern. Für wen das Weiß nichts ist, hat ASUS auch noch einen dunkelgrauen Farbton auf Lager. Dieser nennt sich Eclipse Gray.

      ASUS ROG Zephyrus G14 Gaming Laptop Notebook Außen

      Die Löcher auf dem Bildschirmdeckel sind normalerweise für die AniMe-Matrix vorgesehen. Dies ist eine Vielzahl an einzelnen Leuchtdioden, die diverse Muster darstellen können. In unserem Testgerät ist dieses Feature allerdings nicht verbaut. Das finde ich auch nicht weiter schlimm, denn auch so machen die CNC-gefrästen Löcher in Kombination mit dem „Mondlicht-Weiß“ des Zephyrus G14 einen schicken Eindruck. Wortwörtlich erschwerend kommt für die AniMe-Matrix zudem noch hinzu, dass das Gewicht des G14 mit diesem Feature um 100G auf 1,7 Kilo wächst. Auch die Höhe wächst um 2mm auf 1,99cm. Wenn ihr sie unbedingt haben wollt, dann ist sie in allen Ausstattungsvarianten des Zephyrus G14 erhältlich, kostet aber derzeit etwa 200€* Aufpreis.

      ASUS ROG Zephyrus G14 Gaming Laptop Notebook AMD Ryzen 4000 AniMe CNC

      Die restliche Formensprache lässt keine Zweifel an den Gaming-Ambitionen des ASUS-Notebooks. Sie ist sehr kantig, wirkt aufgrund der Kompaktheit des Gerätes aber nicht so aufgesetzt wie bei „normalgroßen“ Gaming-Laptops. Zudem bleibt die Formensprache relativ klar. Das bedeutet, dass ihr – abgesehen von den Lüftungsöffnungen – keine großen Aus- und Einbuchtungen habt. Sehr gut, denn diese lassen Gaming-Notebooks oftmals wie UFOs aussehen. Stattdessen gibt es viele kleine Akzente. So zum Beispiel den dezente „Zephyrus“-Schriftzug zwischen den hinteren Luftauslässen.

      ASUS ROG Zephyrus G14 Gaming Laptop Notebook ROG Symbol

      Öffnet ihr den Zephyrus G14, fällt zuerst auf, wie sich das 14-Zoll-Notebook leicht emporhebt. Somit steht die Unterseite nur vorne eben auf dem Tisch. Das dient unter anderem der Kühlung, denn in seinem kompakten Formfaktor hat der ASUS-Laptop einiges an Leistung untergebracht. Acht-Kerne und 16 Threads in so einem schmalen Gerät gab es bislang schlicht noch nicht.

      ASUS ROG Zephyrus G14 Gaming Laptop Notebook Scharnier

      Die Verarbeitung des Gaming-Notebooks ist rundum hervorragend. Selbst Premium-Geräte, wie etwa solche mit einem angebissenen Apfel drauf, sind nicht besser verarbeitet. Andere Gamer, wie den Acer Nitro 5, lässt der Zephyrus G14 meilenweit hinter sich. Der Deckel des Laptops schließ satt und passgenau ab und wird zudem von Magneten in Position gehalten. Aufgeklappt blickt euch das mattschwarz umrandete Display des ASUS ebenfalls sehr schick entgegen. Die Tastatur und der untere Teil des Notebooks sind in einem Aluminium-artigen Farbton gehalten und mit Magnesium legiert.

      ASUS ROG Zephyrus G14 Gaming Laptop Notebook Frontal

      Insgesamt macht das Äußere des Zephyrus G14 also einen sehr guten Eindruck. Es macht keinen Hehl aus seinen Gaming-Ambitionen, ohne dabei zu Dick aufzutragen.

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      ASUS ROG Zephyrus G14 bei uns im Shop

      Anschlüsse – Modern und fast alles vorhanden

      An Anschlüssen ist fast alles vorhanden, was derzeit möglich ist – und endlich ist auch USB 2.0 passé. Das ASUS ROG Zephyrus G14 hat stattdessen zwei USB 3.2-Anschlüsse der zweiten Generation und mit Formfaktor Type-C. Einer davon kann sogar als DisplayPort™ 1.4 genutzt werden. Auch eine Stromversorgung mit 65W ist über ihn möglich. Nur Thunderbolt 3 fehlt leider.

      ASUS ROG Zephyrus G14 Gaming Laptop Notebook AMD Ryzen 4000 Anschlüsse rechts

      Der normale USB-Typ-A Anschluss steht ebenfalls zwei Mal im Standard 3.2, der ersten Generation, zur Verfügung. Wenn ihr also etwas ans Zephyrus G14 hängen wollt, dann könnt ihr euch auf die derzeit schnellsten Standards der jeweiligen Anschlüsse verlassen.

      Auch wenn ihr euren Fernseher ohne USB-C- oder DisplayPort-Anschluss verbinden möchtet, steht euch noch ein vollwertiger HDMI 2.0b-Anschluss zur Verfügung. Einziger Wermutstropfen für Kreative ist das Fehlen eines SD-Kartenlesers. Hier braucht ihr dann zwingend einen Adapter, um Fotos und Videos schnell von eurer Kamera auf das Zepyhrus G14 zu bringen.

      ASUS ROG Zephyrus G14 Gaming Laptop Notebook Anschlüsse links CNC AniMe Löcher 2

      Gegen Langfinger auf LAN-Parties ist zudem noch eine Vorrichtung zur Sicherung via Kensington-Schloss verbaut.

      Nach dem ganzen Lob nun aber auch etwas Kritik an der Position der Anschlüsse: Durch die seitlichen Luftauslässe sind diese nämlich – samt Stromversorgung – zwischen den mittleren und vorderen Teil des Zephyrus gewandert. Gerade wenn ihr eine kabelgebundene Maus anschließen wollt, wird das Kabel euch über kurz oder lang im Weg sein.

      ASUS ROG Zephyrus G14 Gaming Laptop Notebook AMD Ryzen 4000 Luftauslass

      Für Zoom-Meetings, Skype-Konferenzen und andere Video-Telefonie wäre auch eine Webcam wünschenswert gewesen. Hierauf wird aufgrund der sehr schmalen Displayränder allerdings verzichtet. Dafür hat ASUS einen Fingerabdruckleser im An-und-Aus-Knopf des Zephyrus G14 untergebracht. Dieser ist leider nicht sonderlich genau und erkennt – zumindest meine Finger – nur bei ungefähr zwei von fünf Versuchen.

      ASUS ROG Zephyrus G14 Gaming Laptop Notebook AMD Ryzen 4000 Fingerabdruck Reader An Aus Knopf

      Insgesamt bietet das ROG-Notebook aber eine hervorragende Ausstattung, die modernsten derzeit erhältlichen Anschlüsse und das alles in einem sehr kompakten Formfaktor.

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      Display – Schnell, spiegelfrei und sehr genau

      Das Display des Zephyrus G14 besitzt eine Bilddiagonale von 35,56 cm und setzt auf die bewährte IPS-Level-Technologie. Diese verspricht hohe Blickwinkeltreue bei guten Reaktionszeiten. Richtig viel Spaß macht die Bildwiederholrate, denn diese sorgt dafür, dass eure Spiele flüssig und ohne Tearing wiedergegeben werden können. Gerade Shooter, wie etwa Fortnite, CS Go oder Apex Legends profitieren davon sehr. Auch die schmalen Displayränder – nach oben und zu den Seiten hin – gefallen

      Im Windows-Betrieb geht das Arbeiten sehr gut von der Hand, weil alles responsiver ist. Wenn man einmal ein 120-Hz-Display vor sich hatte, möchte man nur ungern zu den standardmäßigen 60-Hz zurück.

      Wenn euch die sehr hohe Pixeldichte von 157,35 PPI im Full-HD-Modell noch nicht genug sein sollte, dann gibt es das Top-Modell des ASUS-Laptops auch noch mit einem 1440p-Screen. Dieser bietet allerdings nur eine Bildwiederholrate von 60Hz. Das Full-HD-Modell gibt es in einer Einsteiger-Version ebenfalls noch mit „normalen“ 60Hz. Hier würde ich euch aber jeweils das 120Hz-Modell empfehlen. Es ist ausreichend scharf und bietet einfach ein besseres Arbeits- und Spielgefühl. Das 120Hz- und das 1440p-Modell verfügen zudem über Adaptive Sync – damit ist Tearing in Spielen kein Problem mehr. Denn das Display gleich seine Bildwiederholrate an die berechneten Bilder eurer Grafikkarte an.

      Eine Gemeinsamkeit aller Display-Varianten ist die Helligkeit, die immer 300 Nits beträgt. Damit werden alle Versionen des G14 nur mittelmäßig hell. In Teilen kann das die matte Display-Beschichtung aber wieder wett machen. Selbst draußen im Sonnenschein konnten wir die Bildschirminhalte des ROG Zephyrus G14 noch gut erkennen.

      ASUS ROG Zephyrus G14 Gaming Laptop Notebook AMD Ryzen 4000 Draußen

      Auch die Farbwiedergabe überzeugt, denn das Display ist vom Farbspezialisten Pantone zertifiziert. Es deckt den vielgenutzten sRGB-Farbraum zu 100% ab und eignet sich somit auch prima für die Bildbearbeitung in Photoshop und Lightroom. Die meisten Konkurrenten im Preisbereich des ROG Zephyrus können hier nicht mithalten. Erst ab 2000 Euro aufwärts gibt es Gaming-Notebooks mit besseren Bildschirmen als den des ASUS ROG Zephyrus G14.

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      ASUS ROG Zephyrus G14 bei uns im Shop

      Tastatur und Touchpad – Präzise und gut verarbeitet

      Die Tastatur macht einen hervorragenden ersten Eindruck und bietet viel taktiles Feedback beim Schreiben. Dabei haben die Tasten einen etwas längeren Hub als bei den meisten anderen Gaming-Notebooks. Das erweist sich beim Tippen als Segen, denn entgegen einiger anderer Gaming-Tastaturen hat man beim Zephyrus G14 das Gefühl von echtem Widerstand.

      ASUS ROG Zephyrus G14 Gaming Laptop Notebook AMD Ryzen 4000 Tastatur Leertaste

      Ein nettes Feature beim Gaming ist die links etwas tiefere Leertaste. Sie sorgt dafür, dass ihr beim Zocken eure Hand etwas entspannen könnt. Auch auf der „W“-Taste ist eine kleine Erhebung, um die bei Games wichtigen WASD-Tasten schnell zu finden. Die Tastaturbeleuchtung ist in einem kühlen Weiß gehalten und passt perfekt zum „Moonlight White“ des ROG Zephyrus G14.

      ASUS ROG Zephyrus G14 Gaming Laptop Notebook AMD Ryzen 4000 Tastatur Beleuchtung

      Auch das Touchpad überzeugt: Es ist sehr gut verarbeitet, fasst sich gut an und ist dabei dank Microsoft-Precision-Treibern sehr responsiv. Im Zusammenspiel mit dem 120Hz-Display manövriert ihr wunderbar smooth durch Menüs, Spiele und Anwendungen.

      Echte Zocker schließen aber wahrscheinlich sowieso direkt eine Maus an einen der USB-Anschlüsse des Zepyhrus an. Dennoch gut zu wissen, dass es auch ohne geht.

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      Software – Das meiste ist sinnvoll, eine ist nervig

      In unserem Modell ist Microsofts Windows 10 Home vorinstalliert. Windows 10 Pro steht ebenfalls optional zur Verfügung. Immer mit dabei ist das ASUS Armoury Crate Center. Dieses ist ein sinnvolles Tool zum Einstellen der Kühl- und Leistungsfähigkeit eures ASUS ROG Zephyrus G14. Hier könnt ihr die Temperatur von CPU und GPU überwachen und das Leistungsniveau in den Stufen „Windows“, „Leise“, „Leistung“, „Turbo“ und „Manuell“ wählen. Darüber hinaus könnt ihr eure Peripherie-Geräte und eure Spielesammlung aus dem Armoury Crate Center heraus managen.

      ASUS ROG Zephyrus G14 Asus Armoury Crate

      Etwas nervig ist die 30-tägige Testversion von McAfee Internet Security. Sie will euch andauernd eine kostenpflichtige Vollversion aufschwatzen. Ansonsten sind noch einige ASUS-eigene Tools installiert. So etwa ROG-Game Visual: Hiermit könnt ihr die Farbtemperatur eures Bildschirms regeln und aus acht verschiedenen Farb-Voreinstellungen auswählen. Ansonsten ist das Windows 10 des ASUS – mit Ausnahme der genannten Software – aber erfreulich clean gehalten.
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      Leistung – 1080p Gaming geht gut, kreatives Arbeiten noch besser

      Ich mache es kurz: Ryzen 4000 alias „Renoir“ ist für Kreativarbeiten ein Game-Changer im mobilen Segment. Denn mit acht Kernen und 16 Threads seid ihr in fast allen Anwendungen hervorragend unterwegs. Und im Gegensatz zu Achtkern-Prozessoren eines gewissen anderen Herstellers, bleiben die Verbrauchswerte dabei im Rahmen.

      Aber der Reihe nach: Der AMD Ryzen 7 4800HS ist ein besonderer Chip. Denn die 35W-CPU ist einige Monate lang exklusiv nur in ASUS-Geräten verbaut. Die HS-Chips sind speziell selektiert und verbrauchen etwas weniger, bei annähernd gleichen Taktraten, wie die H-Modelle. Letztere sind mit 45W spezifiziert und dürften leistungstechnisch noch einen draufsetzen. Sie eignen sich dann aber eher für größere Gaming-Notebooks.

      Für kleinere Gaming-Maschinen – wie eben den ROG Zephyrus G14 – ist der HS-Chip aber perfekt. Denn selbst intensivere Videobearbeitung ist mit dem starken AMD Ryzen 7 4800HS bereits kein Problem. Auch bei der rechenintensiven Bildbearbeitung zieht der Chip allen Konkurrenten meilenweit davon. In unserem Lightroom-Benchmark war der Zephyrus G14 mit seinem 4800HS unser bislang schnellster Laptop. Lediglich 27 Sekunden benötigte er für das Exportieren von 20 RAW-Dateien. Auch im Puget Systems Photoshop Benchmark zog er mit 824 Punkten in unseren NBB-Olymp ein.

      ASUS ROG Zephyrus G14 Puget Systems Photoshop Benchmark

      In Cinebench R15 und R20 kam der ASUS ROG Zephyrus G14 ebenfalls auf überragende Werte. So konnte er locker an ehemaligen Desktop-Top-Modellen, wie dem i7-7700K oder dem Ryzen 1700X, vorbeiziehen. Dabei verbrauchen diese die viermalige Menge an Strom.

      Die 512GB große PCI-e-3.0-SSD kann hier nicht ganz mithalten ist aber dennoch mehr als ausreichend schnell. Etwa 1800MB/S beträgt die Lesegeschwindigkeit, während sie mit ca. 1000MB/S schreibt. Das sind keine herausragenden Werte, sorgt in der Praxis aber dennoch für ein schnelles Laden und Arbeiten.

      Der einzige Kritikpunkt, was die Performance angeht, liegt im derzeitigen Zusammenspiel des Ryzen 7 4800HS mit der GTX 1650 Ti. Diese gehört eher zu Nvidias unterer Mittelklasse, schlägt sich in den meisten Fällen aber sehr wacker. Allerdings bedarf es bei einigen Games noch einer Treiberoptimierung. In Assassin’s Creed Odyssey auf „Hoch“ springt die Framerate kontinuierlich zwischen guten 60 Bildern und mageren 14 hin und her. Dabei wechselt auch die GPU-Auslastung kontinuierlich zwischen 100% und 50%.

      Im neuen und grafisch sehr anspruchsvollen Ghost Recon Break Point werden auf hohen Details in 1080p eigentlich die Kapazitäten der verbauten Nvidia Geforce 1650 Ti überschritten. Vor allem der VRAM von 4GB limitiert hier – laut Spiel – das Grafikerlebnis. In der Praxis jagt die kleine GeForce dann allerdings locker mit 62 Bildern durch den Benchmark. Einbrüche sind kaum vorhanden und gehen nur kurzzeitig auf 52 Bilder zurück. Während die GPU ordentlich am Arbeiten ist, langweilt sich währenddessen der Prozessor. Mit durchschnittlich gerade mal 31% Auslastung in Spielen haben viele Entwickler noch einiges an Arbeit vor sich, um die volle Power des AMD Ryzen 7 auszunutzen.

      ASUS ROG Zephyrus G14 Gaming Notebook Laptop Benchmarks Gaming

      Auch die Grafikschnittstelle spielt hierbei eine große Rolle: Mit Vulkan erhaltet ihr in Ghost Recon Breakpoint mit dem ASUS ROG Zephyrus G14 in 1080p und hohen Details durchschnittlich 62 Frames. Mit DirectX12 sind es hingegen nur 48 Bilder die Sekunde – ein Unterschied von mehr als 22%.

      Im Far Cry 5 Benchmark kommt es ebenfalls zu Problemen. Denn egal auf welchen Einstellungen ihr versucht das Spiel zu betreiben, die Bilder pro Sekunde liegen immer zwischen ca. 30 und 80.

      Die Schuldige ist hierbei wohl erneut die 1650 Ti oder 1650 SUPER, denn Nvidia hat kurz vor Release den Namen der Karte noch einmal angepasst. In fast allen Spiele-Benchmarks kam es zu Problemen bei der korrekten Erfassung der GPU-Leistung. Daran änderte auch ein Treiber-Update nichts. Hier wäre ein Vergleich mit der RTX 2060 im Top-Modell des ROG Zephyrus G14 interessant. Für derzeit 100€ mehr bekommt ihr zudem bereits die 30% schnellere GTX 1660 Ti im Zephyrus G14. Diesen Aufschlag würde ich euch definitiv empfehlen – denn damit seid ihr auf längere Zeit versorgt. Nur wenn ihr unbedingt Raytracing-Fähigkeiten benötigt, ist die deutlich teurere Nvidia GeForce RTX 2060 Max-Q empfehlenswert.

      Insgesamt steht dennoch eine enorm starke Perfomance zu Buche, die es in diesem Formfaktor bislang so nicht gab. Wenn ihr aber noch mehr Leistung benötigt, gibt es den ASUS ROG Zephyrus auch noch mit einem Ryzen 9-Prozessor – dem 4900HS. Dieser bietet die selbe Kern- und Threadzahl, wie der AMD Ryzen 7 4800HS, aber verfügt über leicht hörere Taktaten. Im Alltag schlägt sich das in einer etwa ein bis vier Prozent höheren Leistung nieder.
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      Akku – Der Marathon-Gamer

      Der Akku des Zephyrus ist nicht der größte – aber dennoch der ausdauerndste, den wir jemals in einem Gaming-Notebook gemessen haben. Im leisen Profil kommt ihr entspannt über 9 Stunden aus. Dabei waren Office-Programme offen, es lief Musik im Hintergrund auf YouTube und die Diplayhelligkeit lag bei 75%.

      Damit würdet ihr also locker durch den Arbeitstag oder einige Vorlesungen an der Uni kommen. Das haben wir dem Effizienzwunder Ryzen 4000 zu verdanken. Denn die 7nm-Fertigung des Prozessors ist deutlich Energie-effizienter als die 14nm-Produktion des Konkurrenten Intel. Den meisten Gaming-Laptops mit vergleichbarer Ausstattung geht meist nach vier bis fünf Stunden die Puste aus.

      ASUS ROG Zephyrus G14 Gaming Laptop Notebook AMD Ryzen 4000 Draußen 2

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      ASUS ROG Zephyrus G14 bei uns im Shop

      Emissionen – Im Akkubetrieb sehr vornehm, am Netz ein Biest

      Betreibt ihr den ASUS ROG Zephyrus G14 unterwegs im Akkubetrieb, dann ist das Profil „Leise“ wirklich Programm. Der Laptop gibt sich sehr vornehm und ist nur aus nächster Nähe hörbar. Auch die Temperaturen können sich in diesem Modus sehen lassen: Eine CPU-Temperatur von 31 Grad im Idle ist sehr gut für einen Laptop, 28 Grad GPU-Temperatur ebenfalls hervorragend. Unter Last wird der ROG Zephyrus mit 60 Grad ebenfalls nicht sonderlich warm.

      Schließt ihr ihn dann allerdings an sein 180-Watt-Netzteil an, ist der Orkan entfesselt. Zwar ist der standardmäßige Modus „Leistung“ im Idle noch sehr gediegen, doch spätestens unter Last wird es stürmisch. Die Temperaturen des entfesselten Ryzen klettern im Idle dann auf etwa 40 Grad – was immer noch sehr gut ist. Unter Last kratzt der Ryzen dann aber an der 90-Grad-Grenze. Das ist im Fall von AMD Ryzen 4000 aber nicht weiter schlimm und beschreibt auch immer nur die „Junction“-Temperatur – also den wärmsten Punkt auf dem Die der CPU. Aufgrund des neuen 7nm-Fertigungsprozesses konzentrieren sich die Milliarden Transistoren des Chips auf einer deutlich kleineren Fläche als beim Vorgänger. So konzentriert sich auch die Wärme stärker und gleichzeitig gibt es weniger effiziente Auflagefläche für Kühler. Bis 105 Grad Junction-Temperatur muss man sich bei Ryzen 4000 aber keinerlei Sorgen machen. Dafür braucht es auch deutlich geringere Menge an Strom, um alle Transistoren mit Energie zu Versorgung – da diese enger beieinander liegen.

      ASUS ROG Zephyrus G14 Asus Armoury Crate Turbo Modus

      Endgültig Schluss mit lustig ist im „Turbo“-Modus. Hier soll euch die maximale Kühlleistung zur Verfügung stehen. Doch in der Praxis gibt es weder in Spielen noch in intensiven Benchmarks wie Cinebench einen reproduzierbaren, messbaren Unterschied. Dafür wird der Zephyrus aber enorm laut. Immerhin ist die Geräuschkulisse der beiden Lüfter nicht hochfrequent, sondern hat eher Orkan-artige Tonqualität. Ohne abschirmende Kopfhörer kann man dennoch kaum noch entspannt an ihm zocken. Dementsprechend würde ich euch in Spielen und im anspruchsvollen Anwendungsbetrieb immer den normalen „Leistungs“-Modus empfehlen.

      Insgesamt also ein gemischtes Ergebnis, was aber immer in Anbetracht des Formfaktors von gerade mal 14 Zoll und 1,6 Kilo gesehen werden muss. Soviel Leistung auf so einem kleinen Raum muss eben auch vernünftig gekühlt werden. Und das schafft das ROG-Notebook definitiv. Viele Konkurrenten in 15,6 und 17-Zoll sind zudem noch deutlich lauter – ohne dabei schneller zu sein.

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      Aufrüsten – Mehr RAM ist möglich, aber mit einer Einschränkung

      Durch das Lösen der 14 kleinen Kreuzschrauben auf der Unterseite des Zephyrus könnt ihr die Unterseite des Laptops relativ problemlos abnehmen. Aufrüsten lässt sich hier zum Beispiel der Arbeitsspeicher. 8GB sind davon fest verlötet. Da unser Testgerät bereits mit 16GB-RAM daherkommt, gibt es auf absehbare Zeit keinen Grund diesen zu erweitern.

      Da zudem nur ein Steckplatz vorhanden ist, müsstet ihr bei einem Austausch auf die Dual-Channel-Fähigkeit des Mainboards und Ryzen-Chips verzichten. Gerade Ryzen-Prozessoren profitieren massiv von schnellerem Speicher, weswegen ich davon abraten würde, diesen hier selbst nachzurüsten. Auf längere Sicht mehr Sinn ergibt hingegen der Austausch der PCI-e-SSD. Diese sitzt gut zugänglich in einem M.2-Steckplatz. Da die hier eingebaute SSD weder zu den schnellsten noch zu den größten gehört, dürfte ein späterer Austausch zumindest ein kleines Leistungsplus bringen. Klont aber am besten zuvor eure vorhandene SSD auf das neue Modell, damit ihr weiterhin von ASUS Armoury Crate und Co profitieren könnt. Bei einem Laptop kann es nämlich schnell zu Treiber-Wirr-Warr kommen. Auch der Akku sollte sich später problemlos wechseln lassen, da er nicht verklebt ist, sondern lediglich verschraubt. Eine sehr gute Entscheidung von ASUS, die das mögliche Betriebsleben des ROG Zephyrus G14 deutlich verlängert.

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      Sound – Durchaus beachtlich

      Der Klang des ASUS ROG Zephyrus G14 ist für einen Laptop dieser Größenordnung schlicht herausragend. Er wird nicht nur erstaunlich laut, sondern kann auf einem Tisch sogar so etwas wie ein leichtes Bassfundament erzeugen. Bei Womack&Womacks „Teardrops“ hat man sogar fast eine kleine Bühne mit ordentlicher Instrumentenseparierung vor sich. Das geht weit über das übliche Geplärre der meisten Laptops hinaus. Auf „40“ gestellt reichen die vier Lautsprecher des ROG Zephyrus, um einen mittelgroßen Raum von etwa 25m2 zu beschallen. Dreht ihr dann etwas mehr auf, übersteuert der Sound ab etwa Stufe „70“ zunehmend und ist zu schrill, als dass ihr ihn guten Gewissens Leuten antun möchtet. In dieser Lautstärkestufe ist der ASUS-Laptop allerdings bereits lauter als 99% seiner Konkurrenten.

      ASUS ROG Zephyrus G14 Gaming Laptop Notebook AMD Ryzen 4000 Lautsprecher Unterseite

      Auch bei Filmen und Serien überzeugt das Lautsprecher-Quartett des Zephyrus. Stimmen heben sich sehr gut von Sound-Effekten und Hintergrundmusik ab. Nichts läuft ineinander über und auch hier zeigt sich frontal vor dem G14 sogar eine leichte Bühne, die dabei eine gewisse Klangtiefe simulieren kann. Das einzige, hier für mich bislang bessere Notebook, war das MacBook Pro – allerdings in viel größeren 16 Zoll. Insgesamt lässt sich über den Klang des ROG Zephyrus G14 also sagen, dass er zu den besten aller Notebook-Klassen gehört.

      ASUS ROG Zephyrus G14 Gaming Laptop Notebook AMD Ryzen 4000 Lautsprecher Klinkenanschluss

      Auch der Kopfhörer-Ausgang kann durchaus „schwierigere“ Kopfhörer mit höherer Impedanz und niedrigerer Effizienz antreiben: Meine RHA CL750 haben einen Widerstand von 150 Ohm und klingen am ASUS ROG Zephyrus etwas dünn, werden aber ausreichend laut.

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      Fazit ASUS ROG Zephyrus G14

      Der ASUS ROG Zephyrus G14 lässt sich am besten als Alleskönner beschreiben. Er ist ein performanter Gaming-Laptop im Ultrabook-Formfaktor und mit einer beeindruckenden Akkulaufzeit. Damit eignet er sich sowohl für Gamer als auch für Kreative. Sein sehr gutes Display mit 120Hz-Bildwiederholrate und 100%sRGB-Abdeckung unterstreicht diesen dualen Anspruch zudem noch.

      ASUS ROG Zephyrus G14 Gaming Laptop Notebook AMD Ryzen 4000 NVIDIA GTX

      Mit seinen 16 Threads und 4,3GHz-Boost-Takt ist der verbaute Ryzen 7 4800HS enorm performant und langweilt sich in den meisten Anwendungen regelrecht. Selbst Video-Rendering könnt ihr damit sehr gut betreiben. Ihr bekommt also die Leistung eines Top-Desktop-Prozessors, mit sehr niedrigem Stromverbrauch, ultimativ portabel im Zephyrus G14 geboten.

      Dabei müsst ihr kaum Kompromisse eingehen: Lediglich der Verzicht auf eine Webcam und einen Card-Reader ist etwas schmerzlich, ansonsten gibt es aber auch bei den Anschlüssen eine Vollausstattung. Die GPU hat zudem noch mit leichten Treiber-Problemen zu kämpfen. Allgemein würde ich euch immer zur nur 100€* teureren Variante mit Nvidia Geforce GTX 1660Ti raten. Diese bietet euch bis zu 30% mehr Leistung als die 1650 Ti in unserem Testgerät.

      ASUS ROG Zephyrus G14 Gaming Laptop Notebook Zephyrus

      Ansonsten ist und bleibt der Zephyrus G14 ein Top-Gerät: Sowohl Verarbeitung als auch Haptik entsprechen den höchsten Ansprüchen. Wäre ich persönlich auf der Suche nach einem Laptop, der alles können soll, dann wäre der ASUS ROG Zephyrus G14 vermutlich meine derzeit erste Wahl.

      ASUS ROG Zephyrus G14 bei uns im Shop

      *Stand: 05/2020

      Veröffentlicht von Clemens

      Großer Film- und Serien-Fan, der von Antonioni bis Tarkowski (fast) alles gesehen hat, was Kino und Fernsehen hergeben. Durch Super Nintendo und PS1 fand er Mitte der 90er seine Leidenschaft für PC- und Konsolenspiele. Zockt mittlerweile vornehmlich am selbstgebauten Gaming-PC und gelegentlich auch auf der PlayStation.

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