Test: Canton Musicbox Air 3 – extrastarker AirPlay-Lautsprecher

Test: Canton Musicbox Air 3 – extrastarker AirPlay-Lautsprecher

Canton TeaserWuchtig: Das ist der erste Eindruck zur Canton Musicbox Air 3. Das Aktiv-Lautsprechersystem findet in einer rechteckigen Box Platz und verspricht mit einer Leistung von 300 Watt mächtig Power. Aber das System bringt nicht nur die Ohren zum wackeln, sondern spielt auch mit hörbarer Detailfreudigkeit auf.

Canton Ganz
Der Karton ist groß, der Inhalt auch: Gegen unsere letzten AirPlay-Testgeräte Libertone Loop und Harman Kardon Aura wirkt die Canton Musicbox Air 3 mit 50 x 18 x 24 cm wie ein Klotz und bringt stolze 8,5 kg auf die Waage. Im Gegensatz zu den anderen Systemen hat die Canton-Box somit auf dem Schreibtisch nichts zu suchen und ähnelt eher einer Soundbar. Da für die kabelgebundene Verbindung lediglich ein 3,5 mm Klinkeneingang zur Verfügung steht, ist das offensichtlich nicht der Einsatzzweck der Box, denn ein digitaler Eingang ist nicht vorhanden.

Design und Verarbeitung

Canton Detail Bedienung

Das Gehäuse wirkt mit seinem glänzenden schwarzen Gehäuse und abgerundeten Ecken schlicht und edel, auch die Bedienelemente auf der Oberseite verzichten auf Schnickschnack: Ein Power-Button sowie zwei Lautstärke-Tasten. Sie weisen einen guten Druckpunkt auf. Die Musicbox Air 3 will kein Lifestyle-Produkt sein, sondern durch ein solides, unaufgeregtes Äußeres gefallen. Hinzu kommt die hohe Verarbeitungsqualität, es passt einfach alles. Das trifft auch auf das sauber eingesetzte Metallgitter vor den Lautsprechern zu, das sich bei Bedarf einfach abnehmen und wieder anbringen lässt.

Über die Luft

Canton Rueckseite

Canton setzt bei der Musicbox Air 3 ganz auf die Verbindung via Smartphone, Tablet oder PC per WLAN, entweder via AirPlay, eine WLAN-Direktverbindung oder DLNA. Bluetooth ist nicht mit an Bord. Die Koppelung gelingt recht einfach, wenn man sich an die farbig bebilderte Bedienungsanleitung hält, ist aber längst nicht so elegant gelöst wie bei der Libratone Loop und dem Harman Kardon Aura. Eine winzige Taste auf der Rückseite ist für die Koppelung zuständig. Am einfachsten geht das über eine WLAN-Direktverbindung oder WPS, sofern der Router das unterstützt.

Canton Screenshot

Um die WLAN-Koppelung manuell einzurichten, muss man die Taste auf der Rückseite so lange gedrückt halten, bis der LED-Kreis unter der Lautsprecherabdeckung abwechselnd rot und blau blinkt. Nach einer Direktverbindung mit dem Smartphone kann man nun über den Browser die IP-Adresse der Box eintragen, das zu benutzende WLAN aussuchen und das Kennwort eintragen. Wie üblich werden keine Firmennetzwerke unterstützt, die zusätzlich eine Personenkennung benötigen. Eine App, die die Einrichtung wie bei den Konkurrenten erleichtert, bietet Canton nicht an. Über den Browser lassen sich bei Bedarf auch Firmware-Updates durchführen.

Klang

Canton Ganz Offen

Ist die Einrichtung geschafft, kann es losgehen. Im Prinzip, denn Canton empfiehlt eine Einspielzeit von 15 bis 20 Stunden. Zu hohe Lautstärken sollte man laut Hersteller in dieser Zeit vermeiden. Wir hielten uns brav an die Empfehlung von Canton. Die Canton Musicbox Air 3 zeigt bei Detailzeichnung den anderen Bluetooth-Boxen in unseren Tests, der wahrlich nicht schlechten Libratone Loop und Harman Kardon Aura, wo der Sound-Hammer hängt. Die Musicbox Air 3 bringt feinere Nuancen zum Vorschein und eignet sich durch eine außergewöhnliche Detailzeichnung für anspruchsvolle Hörer. Der Bass ist das Glanzstück des Systems, denn er ist kräftig, dynamisch und dabei knochentrocken.

Canton Oben Offen

Zum audiophilen Glück fehlen lediglich zwei Dinge: Die Klangbühne lässt sich allein wegen der kompakten Gehäuseform nicht so breit aufbauen, wie das bei weiter auseinanderstehenden Lautsprechern der Fall ist. Sie ist aber breiter und differenzierter als bei den anderen beiden Kandidaten. Das andere sind die Höhen, die vor allem am Anfang etwas Spritzigkeit vermissen ließen. Nach der Einspielzeit störte das nicht mehr so wie am Anfang. Man kann also sagen: Vielleicht muss sich die Box tatsächlich einspielen, vielleicht passt sich auch einfach nur das „Gehör“ an.

Keine Abstriche muss man bei der Lautstärke machen, die sich enorm aufdrehen lässt und locker größere Räume füllt. Bei höchster Lautstärke leidet der Klang allerdings etwas, Verzerrungen treten hingegen kaum in Erscheinung.

Fazit

Canton Detail

Die Canton Musicbox Air 3 ist ein kompetent zusammengestelltes Aktivsystem. Es richtet sich an Genießer, die sich im Ohrensessel bei einem Glas Tee oder Wein und guter Musik aus der Welt tragen lassen wollen. Der Klang wartet mit einer fantastischen Detailzeichnung auf, der Bass ist in seiner Klasse überragend. Dem gegenüber stehen etwas zurückhaltende Höhen. Die Lautstärke ist enorm. Bei der Konnektivität muss man Abstriche machen, die Box bietet lediglich WLAN und einen 3,5-mm-Klinkenanschluss. Den Platzbedarf des gut verarbeiteten und letztlich doch kompakten Systems sollte man aber nicht unterschätzen.

Die Canton Musicbox Air 3 findest du bei uns im Shop.

Alternativen im Test

Libratone Loop Ansicht

Die runde Libratone Loop löst das Platzproblem und lässt sich nicht nur einfach irgendwo hinstellen, sondern auch an die Wand hängen. Der Lautsprecher kann zwar klanglich nicht mit der Canton Musicbox Air 3 mithalten, überzeugt aber dennoch durch seine Spielfreude.

Den Libratone Loop MKII findest du bei uns im Shop.

Harman Kardon Aura Gesamt

Der Harman Kardon Aura ist ein echter Hingucker und überzeugt auch klanglich, obwohl er sich dem Libratone Loop knapp geschlagen geben muss. Auf der Positivseite steht die einfache Einrichtung des bassstarken Lautsprechers. Weniger gut fällt die Reinigungsmöglichkeit aus: Die dürfte fummelig ausfallen, da sich der teilweise offene Plexiglaszylinder nicht abnehmen lässt.

Auch den Harman Kardon Aura führen wir bei uns im Shop.

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