Test D-Link DIR-518L: Das eigene WLAN im Reisegepäck

      Test D-Link DIR-518L: Das eigene WLAN im Reisegepäck

      Der D-Link DIR-518L ist ein kleiner Router, der auch als Repeater arbeiten kann. Außerdem ermöglicht er über den USB-Port die Nutzung als NAS-System, UMTS-Modemrouter oder Ladegerät. Durch seine kompakten Abmessungen eignet sich der D-Link DIR 518L vor allem für den Einsatz auf Reisen und kann damit beispielsweise in Hotels oder Ferienwohnungen ein eigenes verschlüsseltes WLAN aufspannen.

      Endlich Urlaub! Kaum im Hotel eingecheckt, erst mal Familie und Freunden von der Ankunft berichten und auch mit den ersten Urlaubsfotos protzen. Möchte man dafür den Internetzugang des Hotels nutzen, kann das scheitern, beispielsweise weil im Hotelzimmer nur ein Patchkabel anliegt, der WLAN-Empfang zu schlecht oder das Funknetz unverschlüsselt ist, wodurch alle gesendeten Daten von Fremden leicht ausgelesen werden können. In solchen Situationen kann sich der D-Link DIR-518L als praktisch erweisen, der ein eigenes WLAN aufspannt und somit Smartphone, Tablet und Notebook über die Netzwerkinfrastruktur des Hotels als Router oder Repeater mit dem Internet verbindet.

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      Das nur 130 g leichte Router-Repeater-NAS-Ladegerät D-Link DIR-518L passt mit 6 x 7 x 4 cm in jeden Reisekoffer. Für Globetrotter liegen die drei Steckertypen A, C und G bei, um den Router in eine Steckdose an fast jedem Ort der Welt einstöpseln zu können. Als Eingangsspannung verträgt der D-Link 100 bis 240 V und ist damit beispielsweise in Japan, den USA und Deutschland einsetzbar.

      D-Link DIR-518L

      Neben dem Fast-Ethernet-Port, über den man den D-Link mit einem Router oder Modem verbindet, befindet sich ein USB-Port. Über diesen kann der DIR-518L einen Netzwerkspeicher zur Verfügung stellen oder über einen USB-UMTS-Stick eine Internetverbindung über Mobilfunk aufbauen. Laut D-Link sind die UMTS-Sticks DWM-156 Rev.A1, DWM-156 Rev.A3, DWM-157 Rev.B1 kompatibel. In Ermangelung eines Testexemplars konnten wir diese Funktion nicht überprüfen. Ohnehin ist die Mobilfunk-Option des D-Link DIR-518L halbgar. Denn wer über Mobilfunk eine Internetverbindung aufbauen möchte, ist mit dem D-Link DIR-518L an eine Steckdose gebunden. Außerdem klinkt sich der D-Link bestenfalls in ein UMTS-Netz ein, und nicht ins schnellere sowie in vielen Gegenden empfangsstärkere LTE-Netz. Wer unterwegs seine WLAN-Clients ins Internet bringen möchte, dem empfehlen wir einen Reiserouter mit integriertem Akku. Darüber kann man seine WLAN-Clients an fast jedem Ort ins Internet bringen und ist nicht auf eine Steckdose angewiesen. Über welche Features ein Reiserouter verfügen sollte, haben wir im Artikel „Reiserouter – ein mobiler WLAN-Hotspot bietet mehr als Internetzugang über Mobilfunk“ zusammengefasst.

      Web-Interface

      Wie jeden Router konfiguriert man auch den D-Link DIR-518L über ein Webinterface. Das erreicht man über den Browser eines angebundenen WLAN-Clients durch die Eingabe von „http:/dlinkrouter.local“ in die URL-Adresszeile. Im Auslieferungszustand ist kein Admin-Kennwort definiert. Aus Sicherheitsgründen empfehlen wir das Webinterface mit einem Zugangsschutz zu versehen. Das Webinterface lässt sich auf einem Desktop-System wie PC und Notebook aufrufen und bietet außerdem eine mobile Ansicht, die auf Geräten mit kleinen Displays mit Touch-Funktion eine übersichtliche Anzeige und gute Bedienung gewährleistet. Um die mobile Ansicht aufzurufen, tippt man in die Adresszeile „http://dlinkrouter/mobilehome“ ein. Jedoch bietet die mobile Darstellung nicht so viele Konfigurationsmöglichkeiten wie die Desktop-Ansicht, die sich auch mit einem Smartphone gut bedienen lässt.

      D-Link DIR-518L

      WLAN

      Da die maximale Sendeleistung eines WLAN-Signals in den meisten Ländern limitiert ist, sollte man sich vor der Auslandsreise über die jeweiligen Bestimmungen informieren. Mit einer laut Hersteller angegebenen maximalen Sendeleistung von 16 dBm kann er problemlos in Deutschland Indoor sowie Outdoor verwendet werden. Die Herstellerangaben bezüglich der Sendeleistung findet man im Handbuch ab Seite 114, das als PDF-Dokument gespeichert auf einer Mini-CD beiliegt oder als Download auf der Hersteller-Homepage zur Verfügung steht.

      Das WLAN-Signal sendet der D-Link DIR-518L in 2,4 GHz und 5 GHz aus. An Standards unterstützt er WLAN a/ac/b/g/n und bindet dadurch moderne sowie ältere WLAN-Clients ins Netzwerk ein. Im Auslieferungszustand sind die WLAN-Netze in 2,4 GHz und 5 GHz mit unterschiedlichen Namen aktiv. Die Passphrase ist für beide Signale identisch, scheint aber für jeden D-Link DIR-518L individualisiert zu sein. Netzwerkname und WPA2-Passphrase sind auf dem Gerät vermerkt. Ändern muss man sie also nicht. Wer mag, kann beiden WLANs denselben Namen verpassen, was in der Praxis aber keine Performance-Steigerung verspricht. Über den WPS-Button kann man kompatible Clients auf Knopfdruck mit dem WLAN verbinden.

      D-Link DIR-518L

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      Das WLAN des D-Link DIR-518L ist bereits im Auslieferungszustand für einen sicheren und leistungsfähigen Betrieb konfiguriert. Alternativ zu WPA2 kann man WPA oder WEP als Verschlüsselung aktivieren, um beispielsweise alte Clients einzubinden, die kein modernes WLAN unterstützen. Die Kanalwahl kann automatisch oder manuell erfolgen. Das ist wichtig für den Einsatz in den USA, in denen die Kanäle 12 und 13 im 2,4-GHz-Band nicht verwendet werden dürfen. Außerdem lässt sich die Kanalbreite in beiden Frequenzbändern einstellen. Inwiefern die Kanalwahl sowie die Kanalbreite den Datendurchsatz beeinflussen können, haben wir in einem eigenen Artikel erklärt: „Steigerung der WLAN-Performance durch Vermeidung von Frequenzüberlagerungen“. Außerdem lässt sich die Übertragungsleistung zwischen „Hoch“, „Mittel“ und „Niedrig“ justieren. Um im Ausland nicht die maximale Sendeleistung zu überschreiten, wären genauere Angaben wünschenswert. Zusätzlich kann man die SSID ausblenden, um bei Hackern keine Begehren zu wecken. Ein realistisches Plus an Sicherheit bringt das Verstecken der SSID aber nicht.

      Router & Repeater

      Zum Aufbau einer Internetverbindung über den WAN-Port an der Unterseite des Geräts, muss man nur ein Patchkabel einstecken, das mit einem Modem oder Router mit aktiver Internetverbindung verbunden ist. Schon leitet der D-Link DIR-518L den Internetzugang über das WLAN an die angebundenen Clients weiter. Voraussetzung für eine erfolgreiche Verbindung ist, dass der D-Link DIR-518L eine IP-Adresse vom Modem zugewiesen bekommt. Kann sich der D-Link über das eingesteckte Patchkabel keine IP-Adresse beziehen, signalisiert er den Fehler über eine rot blinkende LED an der Vorderseite. Bei erfolgreicher Verbindung leuchtet die LED dauerhaft gelb.

      Um den D-Link in ein WLAN einzubinden, muss man das Webinterface aufrufen und kann auf der Startseite die SSID auswählen sowie die Passphrase für die WEP, WPA oder WPA2-Verschlüsselung eintragen. Der Repeater kann sich auch mit unverschlüsselten WLAN-Netzen verbinden. Die WPS-Taste am D-Link dient nur der Einbindung von WLAN-Clients und nicht zum Verbindungsaufbau für die Repeater-Funktion. Steht die Verbindung nicht nach dem ersten Versuch, hilft einem das Handbuch auch nicht weiter. Ohne tiefere Netzwerkkenntnisse wird es schwierig, den Fehler zu ermitteln.

      D-Link DIR-518L -3

      Zahlreiche Versuche unternahmen wir, um den D-Link DIR-518L mit dem WLAN eines älteren Sitecom-Routers zu verbinden: WDS an und aus, identische SSID und Passphrase an beiden WLAN-Geräten, Verschlüsselung aus, MAC-Filter, große und kleine Entfernung zwischen den Routern. Die Verbindung kam nicht zustande.

      Besser lief es mit einer Fritz!Box 3390. Der Repeater arbeitete dann in den Frequenzbereichen 2,4 GHz oder 5 GHz zuverlässig. Ein Dual-Band-WLAN muss dafür unterschiedliche SSIDs aufweisen, sonst kommt keine Verbindung zustande. Das Funkloch in der Testwohnung stopfte der D-Link DIR-518L durch seine gute Reichweite. Die maximale Übertragungsrate betrug im Test rund 15 Mbit/s bei Sichtverbindung mit zwei Metern Abstand zwischen D-Link DIR-518L und der Fritz!Box. Drei Wände zwischen Router und Repeater senkten den Durchsatz auf 6 Mbit/s. Ein Apple iPad Air an gleicher Stelle ist mit rund 60 Mbit/s deutlich schneller im WLAN unterwegs.

      USB-Port: Netzwerkspeicher oder Ladegerät

      Schließt man an den USB-2.0-Port an der Unterseite einen Datenträger an, kann man mit WLAN-Clients auf gespeicherte Inhalte zugreifen. Um Zugriff auf den Dateninhalt zu erhalten, stellt D-Link die App mydlink SharePort für Android und Apple iOS zur Verfügung. Die App streamt Videos und Musik auf ein Smartphone oder Tablet und ermöglicht das Betrachten von Fotos. Allerdings dauerte es mehrere Sekunden, bis ein Foto geladen war. Video- und Musikstreams dagegen starteten nach einem kurzen Moment und liefen unterbrechungsfrei.

      D-Link DIR-518L

      Greift man mit einem Desktop-System unter Microsoft Windows oder Apple OS X auf den Speicher zu, muss man den Umweg über den Browser gehen, denn Netzwerkprotokolle wie SMB oder AFP unterstützt der D-Link DIR-518L nicht. Das hat zur Folge, dass man beispielsweise Videos und Musik auf den internen Datenträger kopieren muss, um sie abspielen zu können. Mit einer durchschnittlichen Übertragungsrate von rund vier Megabyte pro Sekunde kann das ein Weilchen dauern. Alternativ verwendet man einen DLNA-Client, um die Mediendateien zu streamen, was im Test reibungslos funktionierte. Auch die Fotos muss man nicht zwingend runterladen, um sie betrachten zu können. Die Browser Safari und Firefox stellen sie in einer Galerieansicht dar.

      Kopiervorgänge auf den am D-Link angeschlossenen Datenträger sind nicht mit einfachem Drag’n’Drop im Dateiverwaltungsprogramm möglich. Dateien müssen über den Browser „hochgeladen“ werden, was mit rund 2,5 MB/s relativ langsam vonstattengeht.

      Der USB-2.0-Port an der Unterseite des D-Link DIR-518L kann auch zum Aufladen eines Smartphone-Akkus verwendet werden. Um den Ladevorgang zu beschleunigen, muss man das WLAN über einen Schiebeschalter deaktivieren. Dann stellt der D-Link über den USB-Port 1000 mAh zur Verfügung, was für die meisten Smartphone-Akkus ausreichend sein sollte.

      Fazit

      Der D-Link DIR-518L eignet sich durch sein kleines Gehäuse für Reisende, die schon häufig schlechte Erfahrungen mit IT-Netzwerken in Unterkünften gemacht haben und für schmales Geld eine Alternative im Gepäck haben wollen. Besonders praktisch ist er, wenn ein Hotel beispielsweise nur einen kabelgebundenen Internetzugang anbietet. In diesem Fall arbeitet der D-Link DIR-518L zuverlässig. Auch als Repeater lässt er sich verwenden, was im Test jedoch nur mit einem von zwei getesteten WLAN-Routern funktionierte. Die Empfangsleistung ist gut, der Durchsatz mittelmäßig. Dass er sich außerdem über einen angeschlossenen UMTS-Stick in ein Mobilfunknetz einwählt, kann praktisch sein. Im mobilen Einsatz ist er nicht zu gebrauchen, da zum Betrieb eine Steckdose benötigt wird. Ein angeschlossener USB-Stick lässt sich als Netzwerkspeicher nutzen. Da jedoch die Netzwerkprotokolle für Microsoft Windows und Apple OS X nicht integriert sind, eignet er sich vorwiegend für den Zugriff über Smartphone und Tablet auf Medien wie Videos, Musik und Fotos.

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